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Unternehmensplanung stellt keinen Verzicht auf Initiativen in den Einzelbereichen des Unternehmens dar und erfordert auch keine delphische Begabung

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Academic year: 2022

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WACHSTUM SINNVOLL PLANEN

Dr.-Ing. Bruno Hake, WIV Unternehmensberater, Wiesbaden Vizepräsident einer führenden ameri- kanischen Unternehmensoeratung in Frankfurt.

Er ist Autor verschiedener Fachbücher sowie zahlreicher Beiträge in Wirt- schaftszeitschriften. 1971 erschien im Econ-Verlag zu vorliegender Thema- tik sein Buch: "Wachstum sinnvol planen"

Die Unternehmer müssen mehr als bisher die künftige Entwicklung bei ihren Plänen berücksichtigen. Denn je nachhaltiger der Wechsel, umso stärker wirken sich heutige Maßnahmen in der Zu- kunft aus und umso mehr können Fehlentscheidungen die Stellung der Firma schon morgen belasten. Deshalb wird die langfristige Unternehmensplanung Planung im Sinne von Entscheidungsvor- bereitung zur wichtigen Aufgabe der Führungskräfte. Unter- nehmensplanung bedeutet, daß die künftigen Maßnahmen in den Be- reichen Absatz, Finanzen, Produktplanung, Investitionen, Ferti- gung und Personal für 5 bis 10 Jahre im voraus in groben Um- ri"ssen geplant werden unter Berücksichtigung der wirtschaftli- chen und technischen Entwicklungen, die für diesen Zeitraum überschaubar sind. Ziel dieser Planung ist es, dem Unternehmer frühzeitig die künftigen Möglichkeiten und Grenzen aufzuzei- gen, damit er seine Entscheidungen aufgrund abgesicherter In- formationen treffen kann: die künftige Stellung des Unterneh- mens wird nicht mehr dem kumulativen Effekt der Tagesentschei- dungen überlassen, sondern das Ergebnis von koordinierten und langfristig geplanten Maßnahmen.

Unternehmensplanung stellt keinen Verzicht auf Initiativen in den Einzelbereichen des Unternehmens dar und erfordert auch keine delphische Begabung. Aber sie zwingt zum methodischen Vorgehen. Es können zwar nicht immer alle Pläne verwirklicht werden und nicht alle Blütenträume reifen, denn auch in der Wirtschaft gibt es unvorhersehbare Entwicklungen.

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Aber die Erfahrung zeigt, daß die Unternehmensplanung - Risiken vermindert, weil die Auswirkungen aller

vorhersehbaren Entwicklungen auf das Unternehmen besser erfaßt und berücksichtigt werden

- Chancen besser ausschöpft, weil diese frühzeitig erkannt und die erforderlichen Maßnahmen deshalb rechtzeitig eingeleitet werden

einen starken Ansporn für den Unternehmer und seine Mitarbeiter bietet, durch erhöhte Leistungen die aufgestellten Planungsziele zu erreichen und Schwie- rigkeiten bei deren Verwirklichung zu überwinden.

Diese Vorteile sind so gr~vierend, daß sich der Zeit- und Ko- stenaufwand der Unternehmensplanung nicht nur für Großunter- nehmen, sondern auch für kleine und mittlere Firmen in jedem Fall lohnt.

Die Unternehmensplanung spielt sich in vier Phasen ab:

1. Systematische Untersuchung aller für die künftige Existenz des Unternehmens wichtigen internen und externen Bedin- gungen (Bestandsaufnahme).

2. Festlegung der geschäftspolitischen Unternehmensziele.

3. Wahl der zur Erreichung dieser Ziele günstigsten Strate- gien aufgrund einer kritischen Prüfung aller infrage kommen- den Maßnahmen. Aus mehreren möglichen Maßnahmen werden die günstigsten ausgewählt (Planung der Strategie).

4. Ausarbeitung eines "Aktionsplanes" für das laufende Jahr, um die gewählten Strategien zur realisieren. Dazu müssen die Aufgaben, welche zur Erreichung der Unternehmensziele er- forderlich sind, den einzelnen Stellen vorgegeben werden

(Aktionsplanung) .

Um den vielfältigen Bereich des Gesamtunternehmens ein~r Plan- nung zugänglich zu machen, muß dieser in einzelne Planungsbe- reiche aufgegliedert werden und zwar in den Markt-, Finanz-, Entwicklungs-, Produktions-, Organisations- und Personalplan.

Hierbei stehen Markt- und Finanzplanung im Mittelpunkt. Der Markt entscheidet über die Wachstumschancen des Unternehmens.

Deshalb muß die Marktplanung ermitteln, ob und wie die Ziele

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des Unternehmens in seinen bisherigen Märkten erreicht oder ob sie nur durch Diversifikation verwirklicht werden können.

Im Finanzplan wird geprüft, ob die Pläne der übrigen Teil- bereiche eine' angemessene Rendite ermöglichen und ob die er- forderlichen Mittel aufgebracht werden können. Deshalb bil- det die Marktsituation die Grundlage für alle Einzelpläne, die wiederum in die Finanzplanung integriert werden müssen.

Unternehmensplanung ist nicht "Art pour l'Art". Gute Planung kann sich nur in sinnvollen Maßnahmen manifestieren.

Manche Unternehmen haben zwar eine großartig aufgezogene Lang- fristplanung, weil dies als "fortschrittlich" gilt. Aber sie haben keinen Geschäftplan und kennen keine Monatsbudgets.

Sie verkünden mit Stolz, daß sie ihren Umsatz in fünf Jahren verdoppeln werden. Aber sie legen nicht fest, welchen Umsatz der Verkäufer Müller im Bezirk Hamburg im August 1971 machen soll. Diese Firmen zäumen das Pferd am Schwanz auf: der Er- folg im Jahre 1975 baut auf dem Ergebnis des Jahres 1971 auf, und dieses setzt sich wiederum aus vielen Teilergebnissen der einzelnen Monate, Bezirke und Produkte zusammen.

Nur wenn man diese Einzelergebnisse "in den Griff" bekommt, läßt sich das Ziel des Jahres 1975 erreichen. Die langfristige Planung liefert als Ergebnis den Aktionsplan. Dieser zeigt auf, welche Maßnahmen jetzt und heute erforderlich sind: Auch der

längste Marsch beginnt mit einem ersten Schritt. Nur Handeln bringt Erfolg.

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