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Analyse der Ausgangssituation

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Academic year: 2022

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Strategisches Controlling

dargestellt am Beispiel eines Industriebetriebes

Harold SI7EGLER, Univ. Prof Ing. Mag. Dr., Prof fUr Controlling an der Universi- tät Linz, Gerichtssachverständiger fUr Betriebswinschaft.

Manfred MAYRHUBER, Ing. Mag. Dr., DirektorfUr Controlling in einem Industrie- betrieb, LehrbeauftrogterfUr Controlling an der Universität Linz, Inhaber einer Un- temehmens-Berotungsfirma.

..

Inder Nachkriegszeit lassen sich aus unserer Sicht drei WIrtschaftsepochen nachweisen, die durch einen typischen Engpaß gekennzeichnet sind:

- die »Technikepoche« mit dem Engpaß Beschaffung resp. Produktion und einem ausge- prägten Verkäufermarkt (Zeitraum 1945 - ca. 1960)

- die »Marketingepoche« mit dem Engpaß Verkauf und einem ausgeprägten Käufer- markt (Zeitraum ab ca. 1960)

- die »Controllingepoche« mit demEngpaßUnternehmensplanungals Folge erhöhter Marktturbulenz und verkürzter Produktlebenszyklen (Zeitraum ab ca. 1975) - künftige Engpässe liegen u.E.imBeschaffungs- resp. Finanzbereich und generellinder

komplexer werdenden Informationsverarbeitung

Strategisches Controlling

Die Ergebnisse empirischer Untersuchungen zum Einsatz von Planungsinstrumenten in marktwirtsehaftlich geführten Unternehmun- gen lassen folgende Schlüsse zu:

- Mit der Größe der Unternehmung und der Größe der Absatzmärkte steigt der Zug- zwang zur Verwendung von Controllingin- strumenten, weil die Überschaubarkeitder Fülle von Unternehmensaktivitäten für die einzelne Führungskraft verloren geht.

- Daß nur planende Unternehmungen Zu- kunftschancen haben, wäre angesichts jün- gerer Untersuchungen zwar eine unrichtige Behauptung, da nur 50%der industriellen Unternehmungen I-Jahres-Pläne (takti_·

sche Budgets) erstellen, und nur 20%indu- strieller Unternehmungen erstellen Mehr- jahrespläne (strategische Pläne). Esexi- stieren also 50% bzw. 80% der Unterneh- mungen ohne Controlling und somit ohne Plan und Plankontrolle. Dies erscheint nicht ideal, ist aber zur Zeit noch Realität.

- Die planende Unternehmung ist der nicht- planenden erwiesenermaßen überlegen, da sie neben spontaner Intuition auch syste- matische Zukunftsgestaltung zur Existenz- sicherung einsetzt.

Dadurch wird die planende Unterneh- mung, unabhängig von der Wirtschaftsla- ge, der nichtplanenden hinsichtlich des Cash-Flow und der Rendite überlegen, bzw. es fällt nachweislich die nicht-planen- de Unternehmung in wirtschaftlich schwierigen Zeiten eher aus dem Markt, als die planende, d.h. sie ist wesentlich an- fälliger gegen Konjunkturschwankungen und damit wesentlich insolvenzgeflihrde- ter.

32

DER WIRTSCHAFTSINGE IEUR 20 (1988) 2

- Von Führungskräften werden überwiegend nur solche Controlling-Instrumente ver- wendet, die einfach zu handhaben(= be- nutzerfreundlich) sind, und die rasch zu (unter Umständen nicht sehr exakten) Plä- nen fiihren.

Daraus ist abzuleiten,daßnicht die Verwen- dung besonders anspruchsvoller Controlling- instrumente durch einige wenige Unterneh- mer einzel- und gesamtwirtschaftliche Vortei- le bringt, sondern ausschließlich die breite Anwendung einfacher und aufwandsarmer Planungsinstrumente.

Bedeutende Einzelaufgaben des Controllers sind:

- die Abfassung von Planungsrichtlinien - dasFestlegen der Planungsprämissen und

der Nebenbedingungen für die Einzelpläne - die zeitliche Reihung der Planungsstufen - die Koordination der Einzelpläoe.

Das der Praxis entnommene Planungsschema (Abb. I) bietet einen Überblick zur Erstellung und Koordination der strategischen Pläne.

Die Skizzekannin kurzen Worten wie folgt in- terpretiert werden: Zielvorstellungen lösen Umweltanalyse und Unternehmungsanalyse aus, deren Ergebnisse beschränken die Ziele und Zielgrößen. Die Analyse von betriebli- cher In- und Umwelt ergibt eine »Normalent- wicklung« der Unternehmung, welche - in Geldgrößen - als "autonomer« Umsatz abge- bildet werden kann. Als realisierbar progno- stizierte Zielgrößen, welche die "Sollent- wicklung« der Unternehmung repräsentie- ren, werden - in Geldgrößen ausgedruckt- zum »induzierten« Umsatz.

Die Differenz zwischen den quantifizierten Entwicklungen entspricht der strategischen Lücke (dem strategical gap), für deren

Deckung Strategien ztl·-fmden und vorzu- schlagen sind.

Zur Vorgangsweiseimeinzelnen:

Analyse der Ausgangssituation

Die Analyse der Ausgangssituation des Un- ternehmensdarfsich nicht nur aufdie Vergan- genheit erstrecken, sie muß eine Bestandsauf- nahme in Hinblick auf die zukünftigen Aus- wirkungen und Entwicklungen sein_ Meist wird die Analyse zur detaillierten Betrachtung in eine Unternehmens-externe und Unterneh- mens-interne Analyse gegliedert. Aus den ex- ternen Analysefeldern und deren voraussicht- liche Entwicklung lassen sich die Chancen und Gefahren für die Unternehmung ableiten.

Zu diesen Analysefeldern zählen z.B.

- Gesamtwirtschaftsentwicklung - Konjunkturentwicklung - Branchenentwicklung

- politisches und soziales Umfeld - Absatzmarkt

- Wettbewerb

- ökologisches und technologisches Umfeld - Arbeitsmarkt

- Beschaffungsmarkt-, Geld- und Kapital- markt

-usw.

Die internen Analysefelder der Planung und Steuerung betreffenimwesentlichen die Be- reiche:

- Marktleistung/Markt - Unternehmenspotentiale - Instrumente

- Ergebnisse -usw.

Die Betrachtung der internen Analysefelder ergibt ein Profil an Stärken und Schwächen.

Hilfsmitteleinsatz

Für die Analyse der Ausgangssituation einer Unternehmung, der Festlegung von Leitbild, Strategien, Maßnahmen und Projekten kom- men unterschiedliche Hilfsmittel zum Ein- satz:

- Erfassungsformulare, Auswertungsformu- lare,

- ProfLIdarstellungen - Datenblätter -usw.

(2)

Fac,htII...a

- Schwächen

- Entwicklungsgrenzen

Die Marktleistung der Unternehmung

men. Der nahtlose Übergang von der strategi- schen Ebene zu operativen Ebene wird eben- falls von Computerprogrammen leichter handhabbar und damit wirtschaftlicher. So ist z.B. möglich, mit geringstem Aufwand von der trategischen Planung das Budget des nächsten Jahres abzuleiten. In Monatsvorga- bewerten für die verantwortlichen Stellen um- zulegen und den monatlichen sowie auch den jährlichen Soll/Istvergleich zu bewerkstelli- gen.

Mehr Umsatz, mehr Gewinn setzt am Anfang ein höheres Investment des Unternehmens in das Management voraus. Die Pay-back Dauer dieser Investition ist im Vergleich zu anderen Investitionen so kurz, daß diese Investition die Priorität Nummer I im Unternehmen haben müßte. Unternehmen die mit strategischen Controlling richtig begonnen haben und es richtig betreiben, wissen über dessen Bedeu- tung für den zukünftigen Erfolg, messen dem auch eine entsprechende Bedeutung beim Ausbau des Sy tems und des Prozesses bei.

Vorerst ist die MarktJeistung zu definieren; re- gelmäßig handelt es sich nicht um ein isolier- tes Produkt, sondern um ein utzenbündel, das dem Kunden wichtige Probleme löst.

Zielbildungsprozeß

- Ableitung der strategischen Lücken - Quantifizierung

der Ziele

- Formulierung einer Unternehmenspol iti k

- Stärken

Stärken und Schwächen Unternehmensanalyse

System der Unternehmensplanung

Prognosen u. Annahmen - monetärer Kreislauf - Vertrieb

- Einkauf - Proouktion - Forschung und

Entwicklung - Personal und Verwaltung - Führungsfunktionen

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Umweltprognosen - Institutionelle

Gegebenheiten - Personal markt - Rohstoffmarkt - Investitionsgütermarkt Umweltanalyse

- Absatzmarkt

Der Markt

Strategienentwicklung und -auswahl

- Wachstumsstrategien - Konsolidierungs-

strategien

- Schrumpfstrategien - Normalstrategien - Strategienauswahl - Strategienplanung

Bei der Strukturierung des Marktes ist darauf zu achten, daß die einzelnen Segmente ein- deutig abgrenzbar sind und damit meßbar werden. Weiters muß auf eine eigenständige Bearbeitung und eigenständige Entwicklung Rücksicht genommen werden. Nur eine gut durchdachte Marktabgrenzung schafft die Voraussetzung für den effizienten Einsatz der Marketinginstrumente und einer ökonomi- schen Marktbearbeitung.

Stragische Geschäftseinheiten

Operativplanung

Kontrollsystem Abb. I: Schema rur strategische Pläne

- Teil- - Budget strategien

- Sollwerte - Maß- nahme- pläne

Das Bilden von strategischen Geschäftsein- heiten ist das Zusanunenführen von MarktJei- stungen mit dem abgegrenzten Markt. Dieses Zusammenführen ist einer der wichtigsten Schritte in der gesamten strategischen Pla- nung und Steuerung des Unternehmens. Es ist daher angebracht, ausreichend Zeit für diesen Schritt aufzuwenden. Die Aufbereitung der Informationsprogramme, die Aufteilung der Abrechnung, die Bildung der Gruppen, die Detailanalysen sowie die Formulierung von Maßnahmen und Projekten bauen auf dieser Basis auf.

Folgende Kontrollfragen sind für die Bildung der SGE relevant:

- Ist für jede SGE ein eindeutiges Kunden- problem vorhanden?

- Ist für jede SGE ein eindeutig abgrenzbarer Markt vorhanden?

- Lassen sich für jede SGF eigenständige Ziele formulieren, die mit den Zielen in an- deren SGE's nicht konkurrieren?

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Unwichtigem, das Erfassen und Auswerten von Daten sowie das automatische Um etzen von Daten in Grafik und damit die optimale Vorbereitung für den Planungsprozeß bieten ebenfalls diese Softwarepakete. Neben der reinen Aufbereitung der Daten und Informa- tion bieten Computerprogramme die Mög- lichkeit der Integration von Expertensyste- Wesentlich höheren Komfort und Möglich-

keiten bieten in diesem Zusanunenhang Com- puterprogramme, welche spezifisch auf den Planungsprozeß abgestimmt sind. Die für die Planung und Steuerung notwendigen Erfas- sungsformulare sowie die Verdichtung und Aufbereitung der Information untersteht dem Computer. Das Trennen von Wichtigem und

DER WIRTSCHAFfSLNGE lEUR 20 (1988) 2

33

(3)

- Lassen sicb für jedes SGE eigene Strate- gien entwickeln, die unabhängig von den Strategien in anderen SGE's realisiert wer- den können?

- Gibt es fiir jede SGE eindeutige Wettbe- werber?

- Läßt sich jede SGE ausbauen oder auflö- sen, ohne andere SGE's dabei zu verän- dern?

-usw.

Bei der Bildung von strategischen Geschäfts- einheiten ist besonders auf deren Anzahl zu achten. Bereits wenn 8 Produktegruppen mit 10 verschiedenen Marktsegmenten analysiert werden, sind 8 mal 10= 80 Planungseinhei- ten durchzuarbeiten. Die Erfahrung zeigt je- doch, daß eine sorgfiiltige Strategieanalyse auf so wenig wie mögliche Planungseinheiten beschränkt werden soll. Die Analyse wird sich daher entsprechend der ProduktlMarkt- Hierarchie vorerst auf Produktbereiche kon- zentrieren und erst dann nach Notwendigkeit differenziert.

Ist die optimale Anzahl der SGE gefunden, bieten sich folgende Fragen an:

- Welche dieser Geschäftseinheiten soll nun auf welche Weise ganz individuell gefor- dert werden?

- Lohnt es sich, eine Investition in den Markt oder in Produktionsanlagen zu tätigen?

- Wo lohnt es sich nicht oder nicht mehr?

-usw.

Um diese Frage beantworten zu können, muß zunächst einmal herausgefunden werden, welche Qualität die verschiedenen strategi-

scben Geschäftseinheiten im Vergleich mit den Wettbewerbern aufweisen.

Um dies festzustellen, wird vielfach die Port- folioteehnik: zum Einsatz gebracht. Das mit der Portfolio Methode verfolgte Ziel liegt in der systematischen Beurteilung der strategi- schen Situation der verschiedenen strategi- schen Geschäftseinheiten. Die damit gewon- nenen Erkenntnisse bilden die Grundlage fiir die langfristige Produkt-Marktplanung, und in diesem Zusammenhang sind sie Basis fiir produktpolitische und marktpolitische Ent- scheidungen.

Die Beurteilung der stratetischen Geschäftfel- der erfolgt in den in der Abbildung dargestell- ten Beispielen, welche mit Hilfe von Personal- Computerunterstützung erstellt wurde, durch Beantwortung folgender Kernfragen:

- Wie attraktiv ist der Markt dieses Ge- schäftsfeldes?

- Wie wettbewerbsfiihig ist das Unterneh- men in diesem Geschäftsfeld?

Für die Durchführung dieser Analysen eignet sich folgende Vorgehensweise:

Schritt 1:

Festlegen der Teammitglieder fiir die Portfo- lioanalyse.

Schritt 2:

Vorbereitung der Analyse.

• Ablauf der Analyse

• Festlegen der Planungseinheiten

• Erstellen des Planungsinstrumentariums

• Individuelle Vorbereitung und Ergänzung der Informationsbeschaffung.

Schritt3:

Individuelle Vorbereitung der Teammitglieder

• ergänzende Informationsbeschaffungen

• Ausfiillen der Erfassungsformulare fiir Marktattraktivität und relative Wettbe- werbsstärke je Planungseinheit

Schritt 4:

Tearnsitzung »Portfolio-Analyse«

Für jede Geschäftseinheit werden die einzel- nen Kriterien nach folgendem Muster durch- besprochen.

- Jedes Tearnrnitglied nennt seine Bewer- tung.

- Sofern keine allzugroßen Differenzen be- stehen, werden gemeinarne Bewertungen und Kommentierungen in· einem neuen Formular festgehalten.

- Für Kriterien, bei denen die Bewertung durch die einzelnen Mitglieder stark unter- schiedlich ausfiillt, werden die jeweils niedrigste und jeweils höchste Bewertung durch die entsprechenden Personen be- gründet.

- Die Argumente werden diskutiert und je- der TeilnehmerfUhrteine Neubewertung durch.

- Die Erkenntnisse aus der neuen Bewer- tungsrunde werden zusammengefaßt und in Formularen festgehalten.

- Für Kriterien, bei denen noch starke Un- klarheit besteht, werden ergänzende Infor- mationsbeschaffungen angeordnet.

Schritt5:

Als Protokoll der Teamsitzung wird eine Reinschrift der Planungsformulare erstellt und die Portfolio-Darstellung ausgearbeitet.

M A R K T A T T R A K T I V I T Ä T Produlctel:1.n:1.e: Handhabungsgeriite / Auto.atisie.rung / RoboTecb / ....ltikan..I1l

Land: IUtbewrber 1:Österre:1.ch /MU11er [uropa / _ t /

_t

I s t Kitbewerber 2: Huber lriterieogruppe: M1 ( 8 triteden) Keit.

Kitbewerber3: Maier Gew.

lriteritn 1:Marktwachstum 20i

~~: Sinken d e r mengenmäßigen Nachfrage durch t e i l w e i s e S u b s t i t u t i o n d e r Primärprodukte

Kriterha2: MarktgrCSße 20!

~~: schrumpfender Markt b~s c a . 300 E i n h e i t e n / J a h r

Irlterhn 3:Marktqual.:1. t ä t 1 0

8eQründung: Markt h a t v o r a u s s i c h t l i c h . · l a n g e n Lebenszyklus, E r s a t z i n v e s t i t i o n e n und R a t i o n a l i s i e r u n g s i n v e s t i t i o n e n werden d i e Anzahl d e r Abnehmer k o n s t a n t h a l t e n und neue Wettbewerber g r o ß t e i l s f e r n h a l t e n .

Kriteri\.D 4:WettbewerbssituatJ..on 10

~~: Die Bevorzugung n a t i o n a l e r Produkte durch d i e Hauptabnehmer v e r ä n d e r t

zukUnftig d i e Wettbewerbssituation zu Gunsten der Unternehmung.

lriterhn5: Branchenrentab1.l1.t ä t 20

~~M~: Die B r a n c h e n r e n t a b i l i t ä t i s t b e d i n g t durch d i e Abhängigkeit b e i Ersatzinvestit.:1.onen hoch.

Kriteritn 6:M a r k t a n t e i l 1.0

~~: Notwendiger M a r k t a n t e i l f ü r e i n e w i r t s c h a f t l i c h e F e r t i g u n g : >= 15%

Kriterü..7: Risken 10

~rooo~: k o n t i n u i e r l i c h schrumpfender Markt b i s zu einem Marktvolumen von c a . 300 E i n h e i t e n / J a h r ; kein n e u e r l i c h e r Technologiesprung zu e r w a r t e n . lriterllD 8: Gesamtbeurteilung

~ru~: Der Markt i s t durch den langen Lebenszyklus und d i e primäre Bindung an d i e E r s t 1 i e f e r a n t e n r e l a t i v a t t r a k t i v .

AOO1/BOO1/COO1/OOO1 AOO1/8001/COOl/OOOl Ausprägung

2 3 4 5

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STRATPLAN!Jbf IMS Abb. 2: Marktanraktiviläl

34

DER WlIITSCHAFTSI GENlEUR 20 (1988) 2

STRATPLAN F a l l s t u d i e : RoboTech 87-09-18Seite 1

(4)

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P r o d u k t e

NIEDRIG MITTEL HOCH

MARKTATTRAKTIVITAT

Legende: lreisdurclD!sser=lJmsatz, gekennzeichneter lreisausschnill =Deckungsbeilrag I

B R o b o t e r / Autcxnatisierung / RoboTech / Hultikonzern C Fräsmaschinen / Werkzeu~schinen / RoboTech / Hul A Handhabungsgeräte / AutOlllalisierung / RoboTech

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Umweltanalyse

Die Quantiftzierung der einzelnen Daten und Informationen je strategische Geschäftsein- heit ermöglicht es erst, den Erfolg eines Un- ternehmens in der Zukunft meßbar zu ma- chen. Wenn auch in vielen Fällen die Analyse der strategischen Geschäftseinheiten im Vor- dergrund steht, so ist der Analyse der Umwelt mindestens gleiche Bedeutung beizumessen.

Unter Umweltanalyse wird hier die Analyse des Unternehmensumfeldes oder des Umfel- des einer strategischen Geschäftseinheit auf Veränderungen und deren Auswirkungen auf Unternehmen und oder strategischen Ge- schäftseinheiten verstanden.

Die Analyse verfolgt nachstehende Ziele:

- Das Erkennen von Chancen, die mit neuen Strategien auszunutzen sind.

- Das Erkennen von Gefuhren, die durch neue Strategien zu vermeiden sind oder zu- mindest zu minimieren sind.

- Das Erkennen der strategischen Schlüssel-

probleme. .

- Die Bereitstellung von Daten zur Abgren- zung' der strategischen Geschäftseinheiten.

Für die Entwicklung der Umwelt werden viel- fach Szenariotechniken eingesetzt. Es müssen jedoch nicht immer umfangreiche Szenario- analysen für die Analyse der Umwelt herange- rogen werden, sondern in vielen Fällen reicht bereits eine intensive Auseinandersetzung mit den einzelnen Bereichen der Umwelt und den Einflußfaktoren aus.

quantitativen Daten ist es wieder erforderlich, entsprechende Erfassungs- und Auswertungs- formulare zum Einsatz zu bringen oder mit Hilfe von Computerunterstützung die Daten zu verarbeiten und für die Gruppenarbeiten entsprechende Visual isierungshil fsmittel in Form von Folien zu erstellen. Die Erfuhrung zeigt, daß ein strategischer Planungs- und Steuerungsprozeß nurdanneffizient ablaufen kann, wenn die Informationen für die Tearn- mitglieder entsprechend aufbereitet werden.

ab 67 bis

33

Ö s t e r r e i c h / Europa / gesarat / gesarat Land:

Abb. 3: Markt-Portfolio(Ist)

Neben der Erstellung der Portfolioanalyse für daseigene Unternehmen ist es zweckmäßig, die wichtigsten Wettbewerberinder Portfolio- analyse mitzuerfassen. Die Erarbeitung der notwendigen Informationen erfolgt in der gleichen Art und Weise.

Um sich bei der Analyse von strategischen Geschäftseinheiten aufdas Wesentliche, näm- lich die Verarbeitung und Beurteilung vonIn- formationen zu konzentrieren, ist es notwen- dig, daß entsprechende Hilfsmittel zum Ein- satz kommen. Als zweckmäßig haben sich gut durchdachte Formularsätze erwiesen, welche die Erfassung und Strukturierung erleichtern oder wie in den Abbildungen dargestellt, der Einsatz von CQmputerprograrnrnen, welche die Vorbereitung von Tearnsitzungen, die Er- fussung von Daten, die Bewertung der Daten sowie die Auswertung und Zusanunenfüh- rung der Informationen unterstützen bzw.

in der gewünschten Form erst möglich ma- chen.

Marketing-Daten

Neben der qualitativen Analyse der strategi- schen Geschäftseinheiten ist es unbedingt er- forderlich, die wesentlichsten quantitativen Daten verfügbar zu haben. Die quantitative Analyse der strategischen Geschäftseinheiten urnfaßtimwesentlichen folgende Informatio- nen:

- Marktvolumen

- Marktanteile des Unternehmens und der wichtigsten Wettbewerber

- Verkaufspreise - Umsätze - Herstellkosten - Eigenleistungen - Fremdleistungen - Deckungsbeiträge -usw.

Bei diesen quantitativen Daten handelt es sich nicht um Vergangenheitswerte, sondern um Gegenwartswerte und deren Entwicklungs- möglichkeiten. Zur Aufbereitung dieser

Unternehmensanalyse

Wie weit ein Unternehmen Marktleistungen effIZient und anforderungsgerecht planen, entwickeln, herstellen und absetzen kann, hängt von dem zur Verfügung stehenden Po- tential im Unternehmen ab. Die Anpassungs- fähigkeit einer Unternehmung an die Anfor- derungen, die die Umwelt des Unternehmens stellt, ist von erfolgsbestimrnender Bedeu- tung. Die Beurteilung der Stärken und Schwä- chen erfolgt mit Bezug auf die qualifizierten Konkurrenten. Der Konkurrenzvergleich er- möglicht die in einer Konkurrenzwirtschaft überaus wichtige Beurteilung der eigenen Da- ten und Zustände, gemessen an den jenen an- derer Unternehmungen. Fehlender Einblick und Mangel an Konkurrenzinformationen be- grenzen jedoch meist die Aussagekraft.

Wettbewerbsanalyse

Die Stärken und Schwächen des Wettbewerbs zu kennen, ist für die Formulierung von Lang- friststrategien eine unbedingte Vorausset-

DER WlRfSCHAFT'SlNGENlEUR 20 (1988) 2

35

(5)

Fachthema

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1985 1986 1987 1988 1989 1991

alle i1ndPren: 4% 37- 47- 10% 15% 17%

tU tbl'MPrbPr 3: 42% 40% 387- 36% 30% 30%

"Hbe.erbeT 2: 31% 3Q% 297- 25% 25% 22%

/'titbl'1U!rber 1: 15% 207- 227- 23% 24% 25%

E'lq. Untern! .(In: 8% 7% 77- 6% 6% 67-

zung. Eine Teil-Analyse des Wettbewerbs wird bereits im Rahmen der Portfolio-Analyse durchgeführt. Hierbei geht es im Wesentli- chen um folgende Kriterien:

-Standort - Betriebsfläche - Ausstattung - Einrichtung - Sortiment - Dienstleistungen -Werbung -usw.

Das Unternehmensleitbild

Die Unternehmenspolitik fixiert das Unter- nehmensleitbild und die Unternehmensphil0- sophie und gibt damit die Richtlinienfürdie weiteren Stufen des Führungssystems. Unter- nehmenspolitik als Verhaltensbestimmung muß berücksichtigen, daß das Unternehmen nicht nur selbst ein poduktives soziales Sy- stem darstellt, sondern auch Bestandteil eines großen komplexen Umweltsysterns ist. Auf- gabe der Unternehmensleitung ist die Festle- gung des Verhältnisses zur Umwelt und seines Verhaltens in dieser, sowie diese Verhaltens- normen in den Entscheidungsfindungsprozeß einfließen zu lassen. Die Unternehmensphi- losophie hingegen drückt die Grundeinstei- lung des Unternehmens zu dem Wandel in sei- ner Umwelt aus. Das Agieren oder Reagieren stellt die beiden Grundhaltungen einer Unter- nehmung dar.

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Fa. Huber Fa. "aier

Abb. 4: Marktanteile

U N T E R N E H M E N S A N A L Y S E z U S A M M E N F A S S U N G Fa. Robotech

Fa. Müller Krlteriul I: FinAnzen

lnlmu. 2: Forschung und Entwicklung

KrlterlUIi:Produktion

3 Fa. Huber Krit. AUSPRÄGUNG

4 Fa. Maier GeM. 3 4 5

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Krtl.rJu. 12:Führungliorgani sat ion

KrllerJua15:R.chnung ...s.n lnlmul Il:Controll i ng

kntmuI13:Führungsm .. thod .. n Knbrll.ll 7: M.t.ri~l

i..nhnu.17:8üro KrJterJUI14:MAn.gRm.nt t:rlhrHil8: Inform~ti k

STRATPLAN~by IMS Fa. Robotern BB-II-01So,10

Abb. 5: Unlemehmensanalyse Zusammenfassung

36

DER WTR'fSCHAFfSI GENIEUR 20 (1988) 2

(6)

Erfolgsfaktoren der Unternehmen

Planen und Steuern eines Unternehmens heißt, gezielte Erfolgsfaktoren und Potentiale für die Zukunft aufzubauen.

Wobei zu den wesentlichsten Erfolgsfaktoren mit von Unternehmen zu Unternehmen unter- schiedlicher Priorität zählen:

• Marktanteil

• Marktposition

• Qualität

• Produktivität

• Qualität des Managements

• positive Differenzierung vom Wettbewerb Neben den bisher aufgeführten Analyseberei- chen können natürlich eine Menge weiterer Analysen durchgezogen werden. Man sollte sich jedoch bei der Feststellung der Ausgangs- situation eines Unternehmens aufdaswesent- liche beschränken.

Die Zusammenfassung der Analyse der Aus- gangssituation einer Unternehmung und da- mit eines bestimmten Zustandes der Unter- nehmung mit Blickrichtung in die Zukunft umfaßt im wesentlichen folgende Elemente:

• Die Position der einzelnen Geschäftsein- heiten

• Stärken und Schwächen des Unternehmens

• Chancen und Risken des Unternehmens

• Die strategische Bilanz

• Die kurz-, mittel- und langfristige Erfolgs- rechnung

• Die gegenwärtigen und zukünftigen Er- folgsfaktoren

Das Zukunftskonzept

Aufbauend auf einer ausführlichen Analyse der Ausgangssituation ist es relativ einfach möglich, die langfristigen Ziele und Strate- gien für die einzelnen Bereiche zu ent- wickeln. Besonderes Gewicht muß dabei der intensiven Förderung der zukünftigen Er- folgsfaktoren geschenkt werden. Um die ge- planten Strategien umzusetzen und Erfolgs- faktoren aufbauen zu können, ist es notwen- dig,daßentsprechende Aktivitäten im Unter- nehmen getätigt werden. Somit ist auch Er- gebnis eines strategischen Planungs- und Steuerungsprozesses in jedem Fall ein Bündel von Maßnahmen und Projekten, welches bei der Realisierung da Erreichen der Zielset- zung gewährleisten soll. Es erscheint mir in diesem Fall besonders wichtig, daß festgelegt wird, wer,was,bis wann, mit welchem Ergeb- nis realisieren muß undwasdie Kosten und wasder Nutzen dieser Maßnahmen oder Pro- jekte sein soll.

Um die Umsetzung von strategischen Maß- nahmen und Projekten auch zu gewährleisten, ist es notwendig, daß die entsprechenden or- ganisatorischen Voraussetzungen in einem Unternehmen geschaffen werden. In vielen

Fällen reicht die bestehende Linienorganisa- tion nicht aus, um die notwendigen Verände- rungen herbeizuführen. Der Einsatz von Pro- jektmanagement und anderen Organisations- formen zur Förderung der Leistungsbereit- schaft und Zielerreichung haben sich als zweckmäßig erwiesen.

Kontrolle und Steuerung

Ebenso wie die organisatorischen Vorausset- zungen für den Umsetzungsprozeß der strate- gischen Planung ist es erforderlich, daß der Soll/Ist-Vergleich der zu realisierenden Maß- nahmen und Projekte sowie des jeweils er- reichten Zustandes im Unternehmen entspre- chend organisiert wird. Eine festgelegte Con- trollingorganisation und Institution soll Ver- änderungen der wesentlichen Eckwerte sofort aufzeigen. Weiters die Realisierung der Maß- nahmen und Projekte sowie deren Zielerrei- chung automatisch überprüfen helfen. Nur ein ständiges Agieren und Reagieren auf die laufenden Veränderungen in der Umwelt ei- ner Unternehmung ermöglicht es, den Unter- nehmenserfolg zu steuern.

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DER WIRTSCHAFTSINGENIEUR 20 (1988) 2

37

(7)

Bauthema

Bewertungskriterien in Hinsicht auf Lokationsbedingungen und Projektierungsbedingungen beim Wohnungsbau

a.o. Univ.Prof Dr. Mirko PSUNDER, Universität Marburg, Jugoslawien, FakultätfUr Bau- ingenieurwesen

DerBedarfan Wohnungenzähltzu den elementaren Bedürfnissen der Menschen. Daher ist die Lösung von Wohnungsproblemen von außerordentlicher Bedeutung für die GeseU- schaft und in aUen GeseUsclmftssystemen wird der Wirtschaftlichkeit des Wohnbauesbe- sondere Aufmerksamkeit geschenkt, Das Streben nach kostengünstigem Wohnbau ist überaß gegeben, um mit den vorhandenen Finanzressourcen ein Maximum an qualitativ hochwertigen Wohnungen bauen zu können.

Dies verlangt eineUnzahlvon Maßnahmen, welche in verschiedenen geseUschaftsökono- mischen Systemen ähnlich getroffen werden.

lich, Projektanforderungen zu verändern (ra- tionalisieren) und das zum Beispiel mit Hilfe folgender Parameter [3] (Tab. 2):

Das Kennen des Wertes dieser Parameter ist für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit des Projektes aus der Sicht der Projektierung nol- wendig. Eine solche Beurteilung soll schon in der Ausarbeitungsphase des Entwurfes vor- genommen werden. Ein Wohnobjekt ist wirt- schaftlich entworfen, wenn die Summe aller Parameter gegen Null geht.

1. Die Wirtschaftlichkeit des Wohnbaues

Auf die Kosten des Baues von Wohnobjekten (mittelbar auf den Wohnungspreis) können wir schon in der Projektierungsphase Einfluß nehmen. Anhand von Erfahrungen bildeten sich Erkenntnisse dariiber, wie Wertände- rungen, sei es in Hinsicht auf die Lokations- bedingungen oder auf die Forderungen der Projektanten bzw. Bauherren Einfluß auf die Kosten haben. In Abhängigkeit von diesen Variablen bildeten sich erfahrungsgemäß zahlreiche Parameter, mit welchen wir die Unterschiede bzw. die Abweichungen von der Norm berücksichtigen.

Unter ihnen sind solche. die durch die Makro- lokation des Objektes (Erdbebenstufe, klima- tische Bedingungen) bedingt sind und damit nicht beeinflußt werden können. Wichtiger sind jene Parameter, auf die die Städteplaner Einfluß haben, z.B. die Tragfahigkeit des Grundstückes, die Bauhöhe und die Größe des Objektes nach Wohneinheiten.

1.2 Die Parameter der Wirtschaftlichkeit des Wohnungsbaues hinsichtlich der Pro- jektierung

Auch die Parameterwerte der einzelnen Pro- jektierungsalternativen sind bekannt. Nur in der Phase des Projektentwurfes ist es mög-

2. Schlußbemerkungen

Ausgehend von den theoretischen Überle- gungen kann man ersehen, daß man den Be- griff der Wirtschaftlichkeit im Wohnausbau sehr komplex verstehen muß. Er bezieht sich nämlich auf die Reduktion aller Kosten, weI- che die Höhe des Kaufpreises von Wohnun- gen beeinflussen.

Mit Rücksicht darauf, daß die Kosten mehr oder weniger schon in der Projektierungspha- se der Wohnobjekte bestimmt werden, ist es notwendig, die Aufmerksamkeit auf die Pha- se des Projektentwurfes zu richten, svwohl

Tab. 1: Parameter fiir die Beurteilung der Lokation von Wohnbauobjekten 1.2 Die Parameter der Wirtschaftlichkeit

des Wohnungsbaues in Hinsicht auf Loka- tionsbedingungen

Die Wirtschaftlich)ceit des Wohnungsbaus in Hinsicht auf die Lokationsbedingungen ist beispielhaft an folgenden Parametern, darge- stellt im prozentuellen Verhältnis zu den Aus- gangsnormen (f = 0,(00) zu messen [3]

(Tab. I):

Die Kenntnis des Wertes dieser Parameter ist für die Beurteilung der Wirtschaftlichkeit der Lokation eines Wohnobjektes notwendig.

38

DER WIRTSCHAITSINGENIEUR 20 (1988) 2

Chiffre Parameter

101 Lokation des Objektes nach den Bedingungen des Verbauens - freies Gründstück

- teilweise geschlossene Verbauung - geschlossene Verbauung

102 Lokation des Objektes hinsichtlich der Entfernung vom Stadt- zentrum

- Bauen in Gemeindezentren

- Bauen außerhalb der Gemeindezentren (über 20 km) 201 Tragfähigkeit des Grundstückes

- Tragfähigkeit des Grundstückes über 300 kPa - Tragfähigkeit des Grundstückes von 200 bis 300 kPa - Tragfähigkeit des Grundstückes von 100 bis 200 kPa - Tragfähigkeit des Grundstückes von 50 bis 100 kPa 202 Erdbebenstufe

- VI.-Vll. MSC Erdbebenstufe - VIII. MSC Erdbebenstufe - IX. MSC Erdbebenstufe 203 Klimatische Baubedingungen

- 1.klimatische Bauzone - 1I. klimatische Bauzone - ill. klimatische Bauzone 301 Verbauungshöhe

- Objekt mit einer Etage - Objekt P

+

I Etage - Objekt P

+

2 Etagen - Objekt P

+

3 Etagen - Objekt P

+

4 Etagen

- Objekt P

+

5 Etagen bis inkl. P

+

9 - Objekt über P

+

9

302 Größe des Objektes nach der Zahl der Wohnungseinheiten - Objekt bis zu 10 Wohneinheiten

- Objekt bis zu 20 Wohneinheiten - Objekt bis zu 35 Wohneinheiten - Objekt bis zu 50 Wohneinheiten

Faktor (f) 0,0000 0,0356·

0,0000 0,0528 0,0000 0,0341.

0,0806 0,1116 -0,0112 0,0000 0,0112 -0,0105 -0,0097 0,0000 0,2844 0,0864 0,0744 0,0278 0,0000 0,1725 0,1530 0,0386 0,0321 0,0257 0,0000

(8)

Bauthema

Tab. 2: Parameter für die Beurteilung der Projektierung 1,65 1,75 Chiffre

501

503

505

506

601

602

603

604

Parameter

Wirtschaftlichkeit des Projektes und funktionelle Entwürfe Verhältnis Baufläche : Wohnungsfläche

- Verhältnis bis 1 : 1,55 - Verhältnis I : 1,55 bis 1 - Verhältnis I : 1,65 bis I - Verhältnis über 1 : 1,75 Gliederung der Fassade

Das Verhältnis einer komplizierten Fassade zu einer glatten Fassade - Verhältnis I : I

- Verhältnis bis I : I, 10 - Verhältnis bis I : I ,20 - Verhältnis bis I : 1,30 - Verhältnis bis I : 1,40 Ausführung des Daches - hölzerne Dachkonstruktion

Standard-Dachdeckung - hölzerne Dachkonstruktion

spezielle Dachdeckung - hölzerne Dachkonstruktion - Flachdach - nicht begehbar - Flachdach - begehbar

Ausführung der Fassaden, der Innenwände und der Decken - Objekte mit massiver Tragkonstruktion

- Objekte mit Holzkonstruktionen Bearbeitung der Innenflächen - minimaler Standard - normaler Standard - gehobener Standard - hoher Standard

Standard der Kücheneinrichtung - nicht eingerichtete Küche

nur Anschlüsse

- minimal eingerichtete Küche - komplett eingerichtete Küche Größe der Wohneinheiten - Nutzfläche bis 45 m3 - Nullfläche 45 - 54 m3 - Nutzfläche über 60 m3 Art der Wohneinheiten - Garconiere - Einzimmerwohnung - Eineinhalbzimmerwohnung - Zweizimmerwohnung - Zweieinhalbzimmerwohnung . - Dreizimmerwohnung

- Vierzimmerwohnung und mehr

Faktor (f)

0,0000 0,0322 0,0645 0,1145

0,0000 0,0178 0,0393 0,0527 0,0702

0,0000 0,0125 0,0224 0,0010 0,0418 0,0000 0,0980 -0,0370 0,0000 0,0570 0,1720

-0,0292 0,0000 0,0292 0,1529 0,0388 -0,0388 0,0571 0,0244 0,0063 0,0000 0,0190 0,0337 0,0450

bei der Ausarbeitung der Lokations-Doku- mentation als auch bei der Ausarbeitung der Architektur der Objekte.

Mit Hilfe der bekannten Werte für verschie- dene Alternativen der Lokations- und Projek- tionsbedingungen des Bauens, welche in die- sem Beitrag beispielhaft aufgezeigt worden sind, kann man sehr schnell im voraus die Wirtschaftlichkeit von Wohnobjekten fest- stellen.

Literatur:

[I) Biro Gradbenistva Siovenije: Metodologija za izracum vrednosti stanovanj (Methodologie für Berechnung der Werte der Wohnungen), Ljub- jana 1976.

[2) BURGHARDT G.: Kostenprobleme der Bau- produktion, Bauverlag, Wiesbaden-Berlin 1973.

[3) P~UNDER,Mirko: Druzbeno usmerjanje sta- novanjske graditve (Gesellschaftliche Rich- tung des Wohnungsbaues) VEKS, Maribor

1980.

[4) TRIBEL, C.: Produktivität im Bauwesen, Westdeutscher Verlag, Hamburg 1969.

- - - - " 9 - - - -

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