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Mittendrin: Das war das Jubiläumsjahr

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Academic year: 2022

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A

LERNEN UND LEHREN

Gegründet: Akademie

trainiert Translation Seite 49

FORSCHEN UND WISSEN

Erforscht: Formin und

die wandernden Zellen Seite 45

BEHANDELN UND PFLEGEN

Eröffnet: neue

Eltern-Kind-Herzstation Seite 35

Das Magazin der Medizinischen Hochschule Hannover info

Heft 6/2015

Mittendrin

Das war das

Jubiläumsjahr

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as Jubiläumsjahr neigt sich dem Ende entgegen. Mittendrin waren wir vom MHHinfo-Team auch in unserem kleinen Pressearchiv.

Da wurde gesucht, gesichtet – und ge- funden. 50 Jahre MHH wollen schließ- lich würdig gefeiert und wiedergegeben werden. Wie wir das halbe Jahrhundert Hochschulmedizin in Hannover gefeiert haben, finden Sie kompakt zusammen- getragen in unserem Titelthema. Da können Sie noch einmal „mittendrin“

sein – im Tag der offenen Tür, im Wis- senschaftlichen Symposium, in der Kin- derUni oder den Jubiläumsveranstaltun- gen aus der ersten Jahreshälfte.

In der letzten Ausgabe unseres Hoch- schulmagazins für das Jahr 2015 er- fahren Sie zudem, was die Einführung der Trennungsrechnung für die MHH bedeutet (Seite 18). Besonders stolz sind wir darauf, dass eine Studentin und eine Professorin im November mit dem Niedersächsischen Wissenschaftspreis geehrt wurden. Mehr dazu lesen Sie auf der Seite 19. Wie glücklich sich die MHH schätzen kann, weil sie sehr gute Freunde hat, erfahren Sie gleich in drei Geschich- ten: über die Vereine „Kleine Herzen“

und „Kinderherz Hannover“, die den Umbau der Eltern-Kind-Herzstation maß- geblich gesponsort haben (Seite 35), über den „Verein für krebskranke Kinder“, der dank einer großen finanziellen Unterstüt- zung einen neuen Sportraum für kranke Kinder ermöglicht hat (Seite 36), und über die „Gesellschaft der Freunde der MHH“, die jedes Jahr Projekte der Hoch- schule mit mehreren Hundertausend Euro fördert (Seite 22 und 23).

Im Namen des gesamten Redak- tionsteams unseres Hochschulmagazins wünsche ich Ihnen besinnliche Festtage.

Kommen Sie gut ins neue Jahr – und bleiben Sie uns gewogen.

Ihr Stefan Zorn

6/2015 EDITORIAL 3

Mittendrin

Mittendrin in der Hochschulgeschichte: Das MHHinfo-Team durchforstet das Pressearchiv.

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6/2015 INHALT 5

Herausgeber

Das Präsidium der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH).

Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge unterliegt nicht der Verantwortung der Herausgeber und der Redaktion. Abdruck honorarfrei. Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist am 10. Januar 2016.

Chefredaktion Stefan Zorn (stz)

Redaktion Bettina Bandel (bb) Claudia Barth (cb) Simone Corpus (sc) Bettina Dunker (dr) Tina Gerstenkorn (tg) Annika Morchner (am) Camilla Mosel (ck) Ursula Lappe (la)

Fotoredaktion Karin Kaiser

Layout und Realisierung

Madsack Medienagentur GmbH & Co. KG August-Madsack-Straße 1

30559 Hannover Telefon (0511) 518-3001 www.madsack-agentur.de

Anzeigen Günter Evert

Verlagsgesellschaft Madsack GmbH & Co. KG

30148 Hannover Kontakt Anzeigenverkauf:

Telefon (0511) 518-2153 oder -2114 Auflage: 14.000 Stück

Druck

Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal Telefon (0561) 52 00 70

Gedruckt auf 100-prozentigem Recycling-Papier

Online-Ausgabe

Das MHHinfo ist auch im Internet zu finden unter www.mh-hannover.de/mhhinfo.html

Fotos

Alle Fotos von Karin Kaiser außer:

Nico Herzog (12/13), Frank Oheim (14, 15, 20), MHH-Archiv (14/15), Tom Figiel (20), Jürgen Wahnschaffe (24), Stefan Zorn (25), Maria Neumann (26), AOK (27), privat oder aus Abteilungen (30–34, 46, 47, 52, 54), Anna Junge (38), Bettina Dunker (49), Ira Thorsting (54)

Anschrift der Redaktion

Medizinische Hochschule Hannover Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Stefan Zorn

Carl-Neuberg-Straße 1 30625 Hannover Telefon (0511) 532-6772 Fax (0511) 532-3852 zorn.stefan@mh-hannover.de ISSN 1619-201X

IMPRESSUM

_46 Neu an der MHH:

Professor Krey _46 Deutsch-russische Kooperation _47 Ausgezeichnete Physiotherapeutin _48 Die Maus in der „Röhre“:

Animal Imaging Center

LERNEN UND LEHREN

_49 Train-Akademie:

Training in der Translation _50 „Seien Sie stolz darauf“:

Promotionsfeier _51 56 junge Zahnärzte

_52 Kontakte knüpfen _52 Neustart bei IsiEMHH

_53 „Eine feste Einrichtung an der MHH“: 25 Jahre Public Health _53 Bereit für die Wissenschaft:

Masterstudiengang Ergo- und Physiotherapie

GÄSTE UND FESTE

_54 10.000 Euro für kranke Kinder _54 Die Trösterchen kommen _54 „Manu“ zu Besuch in der Kids-Arena

_55 Wundertüten für kleine Herzen _55 Lockende Losverkäufer Mit Losen: 12.500 Euro für krebskranke Kinder _55 5 Jahren Public Health _53

en mit einem Kunstherz _39

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6/2015 DAS WAR DAS JUBILÄUMSJAHR 7

mit einem Medizinstudium an.“ Darüber hinaus boten an 40 weiteren Ständen die Medizinerinnen und Mediziner sowie For- scherinnen und Forscher den Gästen Infor- mationen rund um das Thema Gesundheit an – auch zum Anfassen und Mitmachen.

Azubis informierten

Die Spanne reichte vom Gehirn über die Sinnesorgane, den Bewegungsapparat, Herz und Lunge, das Nervensystem, die re- generative Medizin bis hin zur Sportmedi- zin. Dort probierte der 15-jährige George Taylor aus Neustadt ein E-Bike aus und fuhr eine virtuelle Runde um den Benther

Berg. „Ich fahre lieber mit dem normalen Fahrrad, aber für ältere Leute ist ein E-Bike sicher interessant“, erklärte er. An vielen Ständen konnten die Besucher die Fitness ihrer Organe testen lassen, zum Beispiel mit einem Lungenfunktionstest. Auszubil- dende und Ausbilder der MHH-Schulen für Gesundheitsberufe und der Ausbildungs- berufe weckten an ihren Ständen die Lust auf ihren Beruf.

Grüne Damen und Clowns

Auch das Gleichstellungsbüro, die Pa- tientenuniversität, das Kunstforum und die Ehrenamtliche Krankenhaushilfe, die

„Grünen Damen“, informierten über ihre Arbeit. Am Stand der Elternvereine „Kleine Herzen“ und „Selbsthilfe für nierenkranke Kinder und Jugendliche“ erwarteten die kleineren Besucher eine Malaktion und eine Lesung. Zudem wurde gezeigt, wie Wiederbelebung bei Kindern funktioniert.

Die MHH-Seelsorge präsentierte sich zum ersten Mal mit einer „Oase“ und lud alle Besucher um 16 Uhr zu einem Gottes- dienst im Andachtsraum der MHH ein, der nach seiner Renovierung gerade wieder eingeweiht wurde. Die Clinic Clowns in- formierten nicht nur über ihre Arbeit, son- dern zeigten ihr Können live im gesamten Veranstaltungsbereich. sc/bb/tg Das Nähen eines Hautschnitts erfordert Geschick und Konzentration: Christa Quisdorf probierte es aus.

Der Einsatz einer Herzklappe ist Milli- meterarbeit mit vielen Fäden (links). Auf Details

kommt es auch in der Rechtsmedizin an, wie

Professor Dr. Knut Albrecht den Besuchern

an einem „Tatort“

erklärte (rechts).

n Mehr Bilder vom Tag der offenen Tür auf Seite 8

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6/2015 DAS WAR DAS JUBILÄUMSJAHR 9

W

ie Ärzte operieren – das erfuhren die 500 Mädchen und Jungen, die am 3. November zur ersten Vorlesung der KinderUniHannover (KUH) des Wintersemesters 2015/2016 in den Hörsaal F kamen. Am Eingang erhielten sie je einen persönlichen Studierendenaus- weis, ausgehändigt von fünf Helfern, die ihr Freiwilliges Jahr in der MHH machen.

Der Start der hochschulübergreifenden Ver- anstaltungsreihe für Acht- bis Zwölfjährige verging dann wie im Flug: Der Kinderchirurg Professor Dr. Benno Ure erklärte viel Span- nendes rund um das Thema Operationen – wann sie nötig sind, warum Chirurgen oft nur kleine Schnitte machen müssen und wie ihnen Kameras und Roboter beim Operieren helfen.

Dabei erläuterte er Zusammenhänge und Details in für Kinder verständlichen Worten und anhand anschaulicher Bei- spiele. Fragen und Kommentare der Mäd- chen und Jungen waren willkommen, und

an den Quizfragen beteiligten sich alle Kinder mit viel Engagement.

Um alles noch anschaulicher zu machen, hatte Professor Ure mit seinem Team im vor- deren Bereich des Hörsaals einen Operati- onssaal nachgestellt. Auf dem OP-Tisch lag ein Teddy mit Bauchschmerzen und entzün- detem Blinddarm. Damit jedes Kind nach der Vorlesung einmal selbst mit OP-Besteck instrumentieren konnte, gab es eine un- durchsichtige Box, die den Bauchraum dar- stellte. Darin: Süßigkeiten, die sie mithilfe einer minimal-invasiven Kamera sortieren konnten. Dazu durften sich die Mädchen und Jungen vorher OP-Kleidung anziehen.

Der elfjährige Cedric war begeisterst: „Mich hat überrascht, wie winzig OP-Besteck ist“, sagte er. Dass diese Aktion ein voller Erfolg war, unterstrich auch der achtjährige Bene- dikt: „Das Gummibärchen-Sortieren hat mir am meisten Spaß gemacht.“

Im Februar 2016 finden noch zwei wei- tere KUH-Vorlesungen statt: So können

Kinder in der Stiftung Tierärztliche Hoch- schule Hannover am 2. Februar erfahren, wie das Pferd sagt, dass es krank ist. Und am 23. Februar 2016 lernen alle interes- sierten Mädchen und Jungen, was eigent- lich ein Dirigent macht. Die Vorlesungen beginnen um 17.15 Uhr, sie dauern etwa 45 Minuten und sind kostenlos. Eine An- meldung ist nicht erforderlich. bb

Minimal-invasive Gummibärchen

50 Jahre MHH und auch schon elf Jahre KinderUni:

Professor Ure und sein Team erklärten im Oktober Operationen

Minimal-invasives Operieren: Professor Dr. Benno Ure (rechts), Sonja Typou (Mitte) und Christoph Zöller (links) zeigen es Emilia (11) und Daniel (8).

Jedes Kind durfte selbst operieren: Es galt, Gum- mibären mit den OP-Geräten zu sortieren.

Selbstverständlich: Zum Operieren muss man ge- eignete Kleidung anziehen.

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Hearing4all sowie Biofabrication for NIFE seinen Ausdruck. „Mit der Fertigstellung des Forschungsgebäudes NIFE (Niedersäch- sisches Zentrum für Biomedizintechnik, Im- plantatforschung und Entwicklung) Anfang 2016 wird dieser bereits heute international stark sichtbare Forschungsschwerpunkt durch die einmalige räumliche Bündelung von Naturwissenschaftlern, Ingenieuren und Medizinern unter einem Dach einen weiteren Schub erhalten“, sagt Professorin Dr. Meike Stiesch.

Nach dem bunten und abwechslungs- reichen Programm dieses ersten Tages un- terhielt Simon Becker die Referenten und Gäste beim Abendessen mit Klaviermusik.

Daran schlossen sich die schwungvollen Klänge der Band EMMA H.art. an, mit denen alle Teilnehmerinnen und Teinehmer den Tag ausklingen ließen.

Sensorische Organe und Gehirn: Um sen- sorische Organe und das Gehirn drehten sich die ersten vier Vorträge des zweiten Tages. Beleuchtet wurde die translationale Forschung – also der Weg vom Krankheits- symptom über das Modell zur Therapie – in den Gebieten Neurochirurgie, Psychiatrie, Neurologie und Hals-, Nasen-, Ohrenheil- kunde. So ging es beispielsweise auch um molekulare Physiologie und Erkrankungen von synaptischen Prozessen im Innenohr, genetische Techniken zur Therapie von Nervendegeneration und die Verbesserung

kognitiver Fähigkeiten durch das Hormon Erythropoetin (EPO).

Seltene Erkrankungen: Um seltene Erkran- kungen rankten sich die anschließenden Referate. „Menschen mit seltenen Erkran- kungen profitieren ganz besonders davon, wenn Krankenversorgung eng mit der For- schung verknüpft ist“, erläutert Professor Dr. Joerg Schmidtke. Das MHH-Zentrum für Seltene Erkrankungen, in dem 17 speziali- sierte Einrichtungen interdisziplinär zusam- menarbeiten, will dafür die notwendigen strukturellen und personellen Voraussetzun- gen schaffen. „Die MHH ist beispielsweise eines der wenigen Referenzzentren auf der Welt, in dem die seltene, lebensgefährliche Herzschwäche peripartale Kardiomyopathie erforscht und behandelt wird“, erklärt Pro- fessorin Hilfiker-Kleiner. Zudem dreht es sich in der MHH auch um seltene angebo- rene oder erworbene Störungen der Blut- bildung. „Durch den verstärkten Zuzug von Menschen aus dem arabischen Raum wird die Zahl dieser Patienten sicher zunehmen“, erläutert Professor Dr. Arnold Ganser. In den Vorträgen dieses Themenblocks ging es darüber hinaus beispielsweise auch um die Entwicklung künftiger Gentherapeutika.

Translation, personalisierte Medizin: Mit den Themen Translation und personalisierte Medizin endete dieses abwechslungs- und inhaltsreiche zweitägige Symposium, dieser

bunte Kongress in Hannover. „Diese Themen sehe ich stellvertretend für ‚whole genome sequencing‘ also die Sequenzierung des ge- samten Genoms, und die entsprechende bioinformatische Verarbeitung“, sagt Pro- fessor Dr. Matthias Gaestel. Die MHH trage zu diesem Thema unter anderem mit der neuen Core Unit „Next generation sequen- cing (NGS)“ bei. „Personalisierte Medizin baut auch auf detaillierten Kenntnissen von zellulären Strukturen, Mechanismen und Zielproteinen auf, die von Individuum zu Individuum in veränderter Form vorliegen können“, ergänzt Professor Manstein. Bei der Aufklärung dieser individuellen Unter- schiede und deren Nutzung zur Entwick- lung spezifischer Wirkstoffe spielen mikro- skopische und röntgenkristallografische Ansätze eine besondere Rolle.

„Viele Menschen haben zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen, zum Beispiel das Kongress- und Veranstaltungs- management, die digitalen Medien und die Zentralküche“, sagt Professorin Hilfiker, die das Symposium mit Professor Baum, Dr. Sa- bine Barlach und Petra Linke organisiert hat- te. Sie freute sich auch sehr über die gute Unterhaltung vonseiten der Band EMMA H.art. und über die Fotos, die Dr. Andres Hilfiker und Meike Jungesblut gemacht ha- ben. Zum Dank für die Vorträge erhielt jeder Referent eine kleine bunte Nana-Skulptur – als Erinnerung an diesen Kongress, an Hannover und an die MHH. bb Organisatoren des Symposiums: Forschungsdekanin Professorin Dr. Hilfiker-Kleiner und MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum.

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Beim Geo-Caching entdeckte so mancher noch etwas Neues auf dem Campus.

Immer wieder das Wichtigste: der Austausch mit Weggefährten von damals.

Nach Jahren wieder schnell im Gespräch: MHH- Alumni wie auch der FDP-Politiker Philipp Rösler (unten, links), hier mit Prof. Dr. Axel Haverich.

Das Skills Lab bot ganz praktische Einblicke in das heutige Studium.

Stylischer Rahmen der Abschlussparty am Abend: das „Wohnzimmer“ des studentischen Vereins Campus Life.

Glücklicherweise nur zum Spaß: die elektronische Prüfung.

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stritten den Abend und zeigten, dass die MHHler nicht nur Medizin, sondern auch Musik können. Deutschrock kam von der Band Kleemann, Rock und Pop von EMMA H.art, Soul und Pop von The Original MHH Live Band und Beat und Rock‘n‘Roll von The Sidekicks. Die Gäste honorierten den Einsatz mit viel Beifall und einer vollen Tanzfläche. Die ausgelassene Partystim- mung reichte bis weit nach Mitternacht.

Mit mehr als 3.000 Besucherinnen und Besuchern war diese Jubiläumsparty die größte interne Feier in der Geschichte der MHH – und ein toller Erfolg!

MHH in Schlaglichtern: „Fünf Jahrzehnte MHH in Schlaglichtern“ – so hieß die Foto- ausstellung, die bei der Feier zur Gründung der Hochschule am 17. Mai sowie anschlie- ßend für drei Monate in der MHH-Laden- passage zu sehen war. Sie bestand aus 30 Bildpaaren, die nach dem Motto „früher und heute“ Veränderungen in den 50 Jahren bezeugten und somit Krankenver- sorgung, Forschung und Lehre ebenso dar- stellten wie weitere Bereiche, beispielsweise die bauliche Entwicklung auf dem Campus.

Ebenfalls pünktlich zum Jubiläum im Mai erschien eine einzigartige MHHinfo-Sonder- ausgabe für die Gäste der Akademischen Feierstunde: Mit einem goldenen Äußeren gekennzeichnet, bündelt sie in ihrem In- neren Gesichter und Geschichten aus den 50 MHH-Jahren. Jedes Jahrzehnt widmet sich einem bestimmten Thema – angefan- gen bei den Gründungsjahren bis hin zum Heute. Insgesamt sind so mehr als 60 Seiten voller Fotos und Texte mit spannenden und informativen Geschichten zusammenge- kommen. Aufmerksame MHHinfo-Leserin- nen und -Leser kennen den Inhalt: Er setzt

sich aus der Serie „50 Jahre MHH – das Jubiläum“ zusammen, die in den Ausgaben 3/2014 bis 2/2015 das Titelthema war.

MHH beim Tag der Organspende: Mehrere Tausend Besucher kamen auch zum Tag der Organspende in der Innenstadt, der aus Anlass des 50jährigen MHH-Jubiläums in Hannover stattfand. Bei dieser bundesweit zentralen Veranstaltung am 6. Juni enga- gierten sich zahlreiche Ärztinnen und Ärzte, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, Patienten und ihre Organisationen, Ver- bände, Politiker, Künstler und die Kirchen für das Thema Organspende. Sie erinnerten daran, dass es immer noch zu wenige Spen- der gibt.

IdeenExpo wird zum Tatort: Großen Einsatz zeigte die MHH auch auf der IdeenExpo im Juli. Anlässlich des Jubiläums bot sie dort so viel wie noch nie: Auf einer Fläche von 500 Quadratmetern gaben 17 Aussteller umfassende Einblicke in den Alltag von Medizinern und Forschern. Auch Vertreter der Ausbildungsberufe und Schulen stellten mit viel Engagement eine große Bandbreite an Berufen vor. Es gab 37 Exponate und Mitmachstationen, 30 Workshops und 14 Schnuppervorlesungen. Das Institut für Rechtsmedizin beispielsweise hatte unter dem Motto „Vom Tatort bis ins Labor“ ein Exponat mit vier Stationen aufgebaut. Zu- dem hatten die Auszubildenden und Lehr- kräfte der Krankenpflegeschule zahllosen Gästen Wunden geschminkt.

Mit dem Tag der offenen Tür, dem MHH-Homecoming und dem Symposium

„50 Jahre wissenschaftliche Exzellenz in der Medizin“ bot die Hochschule den verschie- denen Gruppen einen bunten Strauß an Ju- biläumsveranstaltungen. „Das war unserer jungen, dynamischen Hochschule würdig“, hört man denn auch allerorten. tg/bb/inf 50 Jahre in fünf Titelgeschichten: Aus den Beiträgen im MHHinfo wurde ein goldener Sonderdruck.

Ausgelassene Stimmung: 3.000 MHHler feiern die größte Party der MHH-Geschichte.

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6/2015 GRUSSWORT ZUM JAHRESWECHSEL 17

Klar ist: Die wirtschaftliche Stabilisie- rung erfordert einen festeren Zugriff auf die bekannten Risiken und eine verläss- liche Mehrjahresplanung. Es resultiert eine weitere Form des inneren Kulturwandels, den viele derzeit als schwierig erleben. Wir müssen gemeinsam und konstruktiv durch diese Phase gehen, auch wenn die Um- stellung uns einiges abverlangt. Am Ende wollen wir alle Planungssicherheit unter Erhalt der Flexibilität, die für kreatives Ar- beiten erforderlich ist. Balance im Steigflug heißt: das Ziel fest im Blick und zugleich den zahlreichen zusätzlichen Ereignissen gerecht werden.

Wo wir hinwollen

Balance im Steigflug bedeutet auch:

Prioritäten setzen. Das gelingt am besten durch die einvernehmliche Definition des Ziels. Die MHH muss sich von der Idee verabschieden, sich zugleich in Breite und Spitze auszudehnen. Unsere Situa- tion spiegelt die aktuelle Debatte um die Ausrichtung der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Viele sehen den großen Gewinn des Profilwettbewerbs, der mit den bisherigen Förderphasen der Exzellenzinitiative verknüpft ist, spürbar auch bei uns. Andere warnen vor den Aus- wirkungen einer zu starken Fokussierung

auf Standorte und Themen, die womög- lich nicht nachhaltig aufgestellt sind und nicht genügend den Kernaufgaben einer Universität gerecht werden. Erleben wir gerade die „Helmholtzifizierung“ unserer Universität, das heißt: dominiert die pro- grammorientierte Ausrichtung zu sehr, sodass die Integration der Fächer und Dis- ziplinen und die Vielfalt der Themen ge- fährdet sind? Wenn einem die Jacke näher ist als die Hose, hört man manche raunen, muss man sich nicht wundern, wenn man plötzlich ohne Hose dasteht.

Diese Warnungen werden wohl ver- nommen. Auch hier gilt es, eine gute Ba- lance zu finden. Die MHH wird nicht von heute auf morgen von einer soliden Pyra- mide in einen Wolkenkratzer umgebaut, der im Sturm zu schwanken beginnt. Al- lerdings doch von einer Pyramide in eine stabile, weithin sichtbare Aufstellung, die man vielleicht am besten mit dem Eiffel- turm vergleichen kann. Starke, gut aus- balancierte Träger fügen sich in schöner Komposition und ohne großes Füllwerk zusammen zu einem stabilen, in die Spitze strebenden Geflecht, das weithin sichtbar Zeichen setzt. Das ist das Modell, nach dem wir die MHH gestalten wollen: fest verwurzelt, schlank formiert, bestens ver- netzt, funktionell exzellent, ohne Redun- danz, aufstrebend und in die Spitze ori-

entiert, als Magnet für Menschen, die hier arbeiten und sich weiterentwickeln wollen oder medizinische Hilfe suchen.

Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie diesen Weg mitgehen. Die heutige Stärke der MHH ist das Ergebnis des Zusammen- wirkens mehrerer Generationen innova- tiver Köpfe und eines konstant hohen Engagements der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich mit den großen Zielen unserer Klinik und Universität identifizie- ren. Unser Mut zum Wandel beruht auf starken Wurzeln und einer klaren Vision des weiteren Weges. Wir schaffen das, würde eine prominente Politikerin sagen.

Wir würden hinzufügen: Gemeinsam schaffen wir das. Die Aussichten sind gut, weil wir schon so viel erreicht haben. Wir halten den Kurs der Profilbildung, nutzen das Momentum der Motivation, die aus der Identifikation mit dem Ziel kommt, und gehen die notwendigen Schritte mit Bedacht und festem Willen.

Christopher Baum Präsident/Vorstand Forschung und Lehre

Andreas Tecklenburg Vizepräsident/Vorstand Krankenversorgung

Andrea Aulkemeyer Vizepräsidentin/Vorstand Wirtschafts führung und Administration

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NAMEN UND NACHRICHTEN 19 6/2015

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wei Frauen der MHH sind Ende November mit dem Wissenschafts- preis 2015 des Landes Niedersach- sen geehrt worden. Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft

und Kultur, Gabriele Heinen- Kljajic, überreichte den mit 25.000 Euro dotierten Preis für eine herausragende Wis- senschaftlerin einer Univer- sität an Professorin Emmanu- elle Charpentier. In der Rubrik Studierende wurde Medizin- studentin Jenny Lam für ihr gesellschaftliches Engage- ment mit einem Preisgeld von 2.500 Euro ausgezeichnet.

Insgesamt ehrte die Ministerin 16 Per- sönlichkeiten aus niedersächsischen Hoch- schulen. „Die Auswahl der dies jährigen Preisträgerinnen und Preisträger zeigt, wie vielfältig und innovativ die niedersächsi- sche Hochschullandschaft ist“, sagte die Wissenschaftsministerin.

Emmanuelle Charpentier, noch bis Jah- resende MHH-Professorin, wurde für die Entwicklung der CRISPR/Cas9-Methode ausgezeichnet. Sie hat die universal ein- setzbare Technologie zur punktgenauen Bearbeitung von Genomen entdeckt und weiterentwickelt. „Diese Entdeckung hat innerhalb kürzester Zeit weltweit zu bedeu- tenden Fortschritten in der Grundlagen- forschung ebenso wie in der angewandten Therapieentwicklung geführt“, betonte MHH-Präsident Professor Dr. Christopher Baum und gratulierte der Preisträgerin.

Schon eine leicht veränderte Zusam- mensetzung eines Gens kann dazu führen, dass für den Körper lebenswichtige Pro- teine ihre eigentliche Funktion verlieren und schwerwiegende Krankheiten ent- stehen – von Erbkrankheiten wie Mukovis- zidose bis hin zu Krebs. Eine vielverspre- chende Lösung zur Behandlung solcher Krankheiten ist das CRISPR-Cas9-System, dieses Werkzeug ermöglicht die zielge- richtete Abschaltung oder auch Korrektur fehlerhafter Gene. „Das Potenzial dieser Entdeckung ist bei Weitem noch nicht ausgeschöpft“, ist sich Professor Baum sicher. CRISPR-Cas9 wird heute sowohl als Werkzeug in der Forschung als auch in der Entwicklung neuartiger therapeutischer Ansätze für Menschen mit schwerwiegen- den Krankheiten verwendet.

Die vielfach ausgezeichnete Mikrobio- login Emmanuelle Charpentier stammt aus Frankreich und hat in den USA und Österreich gearbeitet, bevor sie diese

Technologie an der Uni- versität von Umeå in Schwe- den entwickelte. Seit 2013 ist sie Humboldt-Professorin an der MHH und forschte bis zum 30. September am Helmholtz-Zentrum für Infek- tionsforschung (HZI) in Braun- schweig. Seit dem 1. Oktober ist Emmanuelle Charpentier als Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Infek- tionsbiologie tätig. Bis 31. De - zember 2015 hat sie eine Professur an der MHH inne, ab 1. Januar 2016 an der Charité in Berlin.

Studentin ausgezeichnet

Für ihre Studienleistungen und ihr außerordentliches Engagement in der Flüchtlingshilfe, in der Betreuung aus- ländischer Medizinstudierender sowie als Tutorin im Studium hat Jenny Lam (22) den Wissenschaftspreis Niedersachsen 2015 in der Rubrik Studierende erhalten.

Jenny Lam studiert an der MHH im vierten Studienjahr Medizin und gehört zu den zehn Besten ihres Jahrgangs. Im Studium

engagiert sie sich als Tutorin im Kurs für Mikroskopische Anatomie und im Physio- logie-Praktikum sowie als Betreuerin aus- ländischer Studierender, die an der MHH studieren oder eine Famulatur machen.

Dazu ist sie bei der Bundesvertretung der Medizinstudierenden in Deutschland e.V.

(bvmd) aktiv.

Außerhalb der Hochschule nimmt die MHH-Studierende am „Pat_innen-Pro- jekt“ des Flüchtlingsrats Niedersachsen teil und unterstützt den Flüchtling Ayman Isaaq (25) aus dem Südsudan bei Behör- dengängen, dem Ausfüllen von Doku- menten und bei der Arbeitssuche. Zuvor hatte sie eineinhalb Jahre lang bei der Medizinischen Flüchtlingshilfe Hannover e.V. geholfen, Menschen ohne Aufent- halts- und Krankenversicherungsstatus unbürokratisch Zugang zu notwendiger medizinischer Hilfe zu verschaffen.

Ihre eigene Familiengeschichte hat Jen- ny Lam dazu motiviert, sich für Flüchtlinge einzusetzen. Ihr Vater kam vor 30 Jahren als Flüchtling aus Vietnam nach Deutsch- land und hat hier viel Unterstützung er- fahren. Wenn sich Jenny Lam von ihrem anstrengenden Studium erholen möchte und nicht ehrenamtlich tätig ist, spielt sie im Jungen Sinfonieorchester Hannover e.V. Mit der MHH-Studentin wurden noch acht weitere Studierende aus Niedersach- sen für ihr Engagement geehrt. inf/dr

Zwei besondere Auszeichnungen

Professorin Charpentier und Studentin Jenny Lam erhalten den Niedersächsischen Wissenschaftspreis

Engagiert: Jenny Lam unterstützt den Flüchtling Ayman Isaaq.

Geehrt: Professorin Emmanuelle Charpentier.

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NAMEN UND NACHRICHTEN 21 6/2015

Klinik und Forschung enger

verzahnen

Professor Manns ist erster Klinischer Direktor am HZI in Braunschweig

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eit Anfang Oktober hat das Helmholtz- Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig erstmals einen Kli- nischen Direktor. Professor Dr. Michael P.

Manns von der Medizinischen Hochschule Hannover MHH bekleidet das neu geschaf- fene Amt und wird die Verbindung zwi- schen grundlagen- und anwendungsori- entierter Forschung am HZI und der MHH koordinieren und weiter stärken. Gleich- zeitig fungiert er als Gründungsdirektor des neuen Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), das in Hannover entstehen soll.

„Michael Manns zählt zu den weltweit führenden Spezialisten auf dem Gebiet der Lebererkrankungen und -infektionen. Wir sind sehr froh, dass wir ihn als Klinischen Direktor gewinnen konnten“, sagt Pro- fessor Dirk Heinz, Wissenschaftlicher Ge- schäftsführer des HZI. „Er vereint fundierte klinische Erfahrung mit internationaler wis- senschaftlicher Exzellenz und Leidenschaft für translationale Forschung und ist da- mit die Idealbesetzung für diese wichtige Schnittstelle.“

Als Direktor der Klinik für Gastroente- rologie, Hepatologie und Endokrinologie am Zentrum Innere Medizin der MHH ar- beitet Manns bereits seit Jahren eng mit HZI-Forschern zusammen, zum Beispiel als Koordinator des Hepatitis-Schwerpunkts im Deutschen Zentrum für Infektionsfor- schung (DZIF). Darüber hinaus war er bis zu seiner Ernennung zum Klinischen Di- rektor Mitglied des Clinical Boards und des Wissenschaftlichen Komitees des HZI. Das Clinical Board berät als unabhängiges Ex- perten-Gremium die Aufsichtsgremien des Zentrums, um klinische Aspekte stärker in die Forschung am Zentrum einfließen zu lassen. „Mich hat schon immer die Schnitt- stelle zwischen ärztlicher Arbeit am Patien-

ten und der Grundlagenforschung interes- siert. Die Kooperation zwischen MHH und HZI hat viel Potenzial, und deshalb freue ich mich sehr auf die neue Aufgabe“, sagt Manns.

Der zweite Schritt

Die Ergebnisse aus der Grundlagenfor- schung in die Anwendung zu überführen, wie auch Fragestellungen aus der täglichen Arbeit am Patienten mit grundlagenwis- senschaftlichen Methoden zu bearbeiten und zu beantworten, ist ein wichtiges stra- tegisches Ziel des HZI. „Mit der Gründung des TWINCORE-Instituts wurde bereits eine erste wichtige Strukturmaßnahme realisiert, um das HZI mit seinen Forsche- rinnen und Forschern enger mit der MHH als wichtigstem klinischem Kooperations- partner zu vernetzen“, sagt Manns.

Hauptaufgabe von Manns wird es sein, Forschungsprojekte des HZI verstärkt mit klinisch wissenschaftlichen Arbeitsgrup- pen der MHH zu verknüpfen und die Ge- schäftsführung des HZI in medizinisch re- levanten Fragen zu beraten. Vor allem mit der geplanten Gründung eines Zentrums für individualisierte Infektionsmedizin (CIIM), dessen Gründungsdirektor Manns ist, wird das Ziel verfolgt, personalisierte Ansätze im Bereich der Infektionsmedizin

zu entwickeln. Das gemeinsam von HZI und der MHH geplante Zentrum soll dem noch jungen Forschungsfeld wesentliche Impulse geben.

Mittelfristig ist ein neues Gebäude für das CIIM in unmittelbarer Nähe von TWIN- CORE, MHH und dem Clinical Research Centre Hannover (CRC) geplant, um die enge Zusammenarbeit zwischen Klinikern, Naturwissenschaftlern und Bioinformati- kern unter einem Dach zu ermöglichen.

Gemeinsam werden sie Erkenntnisse und Analysemethoden aus der Klinik und der Grundlagenforschung integrieren, um schneller und effizienter neue Diagnostika und individualisierte Behandlungskonzepte für Patienten zu entwickeln. Am CIIM sollen auch die bereits von Hannover aus geleiteten Netzwerke im Bereich der In- fektionsmedizin mit ihren Geschäftsstellen verankert werden.

„Die Stelle des Klinischen Direktors ist ein weiterer wichtiger Baustein auf dem Weg des HZI, eines der führenden Zen- tren auf dem Gebiet der translationalen Infektionsforschung zu werden und den Standort Hannover – Braunschweig inner- halb des Deutschen Zentrums für Infekti- onsforschung (DZIF) als einen international herausragenden Forschungsstandort der Infektionsforschung mit klinischem Bezug auszubauen“, sagt Heinz. red Bindeglied zwischen Forschung und Klinik: Professor Manns (rechts), mit Professor Heinz.

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NAMEN UND NACHRICHTEN 23 6/2015

Geehrt: Werner Albrecht, Professor Dr. Hartmut Küppers und Manfred Seidel (von links).

sagte Professorin Hilfiker-Kleiner. Es gibt vier Stipendiaten: Dr. Manuela Büttner, wissenschaftliche Mitarbeiterin am MHH- Institut für Versuchstierkunde; Dr. Svenja Hadtke, Koordinatorin des HepNet Study- House und Mitarbeiterin der MHH-Klinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Endo- krinologie; Dr. Mark Phillip Kühnel, derzeit noch im MHH-Institut für Anatomie, bald Mitarbeiter der MHH-Pathologie und an der Schnittstelle der Imaging-Plattform des Deutschen Zentrums für Lungenforschung (DZL) und der AG Lungenforschung der Pa- thologie für die korrelative Analyse der 3D Morphologie/Molekularbiologie zuständig;

und Dr. Mark Worthmann, Funktionsober- arzt in der MHH-Klinik für Neurologie.

„Diese Nachwuchsführungskräfte ha- ben uns mit ihrer Präsentation zur Motiva- tion der Teilnahme überzeugt. Ausschlag- gebend hierbei waren ihr Engagement, ihre wissenschaftliche Leistungsbereitschaft und ihre überragende Kompetenz in ihrem For- schungs- und Arbeitsumfeld“, sagte Pro- fessorin Hilfiker-Kleiner.

Die Forscherinnen Janika Viereck, ver- treten durch ihren AG-Leiter Kumaraswamy Regalla, und Ekaterina Legchenko sowie der Forscher Junbo Yu erhielten für ihr Poster, das sie im Rahmen des wissenschaftlichen Symposiums zum 50-jährigen Jubiläum der MHH im September der Öffentlichkeit prä- sentiert hatten, von Professorin Hilfiker je eine Urkunde verliehen. Von der GdF erhielt jeder einen Scheck über 300 Euro.

Dr. Heidrun Lingner, MHH-Zentrum Öf- fentliche Gesundheitspflege und im DZL, erhielt für ihre Forschung zur chronisch ob- struktiven Lungenerkrankung (COPD) eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro. „Wir sammeln in einem deutschlandweit ein- maligen Register Informationen über die ambulante medizinische Versorgung von Patienten, die an COPD erkrankt sind. Zu- sätzlich erfassen wir durch Befragung der Betroffenen, ob und wie die Therapie akut und auf lange Sicht ihre Lebensqualität verändert. So spüren wir Verbesserungs- möglichkeiten der Versorgung auf, die sich direkt an den Bedürfnissen der Erkrankten

ausrichten“, sagt sie. Die dafür notwendige Datenbasis liefert das BeoNet Register, das Dr. Lingner derzeit an der MHH aufbaut.

Professor Dr. Uwe Tegtbur, Leiter des MHH-Instituts für Sportmedizin, nahm stell- vertretend für sie diese Auszeichnung ent- gegen. Aber auch er selbst konnte von der GdF eine Förderung in Höhe von 10.000 Euro entgegennehmen – für das Projekt

„REBIRTH aktiv woman“. Dies ist eine Studie, an der 296 MHH-Mitarbeiterinnen zwischen 45 und 65 Jahren teilnehmen, die zuvor keinen intensiven Sport getrieben hatten und dies dann 30 Minuten täglich taten. In einer zuvor durchgeführten ähn- lichen Studie, an der Männer teilgenommen hatten, konnte gezeigt werden, dass da- durch das biologische Lebensalter um mehr als zehn Jahre verjüngt erschien. „Das Geld unterstützt uns bei Trainingsmaßnahmen zur Nachhaltigkeit sowie bei der Auswer- tung der Laborparameter, die wir während der Studie gesammelt haben“, sagte Pro- fessor Tegtbur. Die Studie läuft seit Oktober 2013, Ergebnisse erwartet er ab März 2016.

Die MHH-Studierenden Daniela Zurrin und Tessa Spethmann erhielten für ihre Famulatur im Queen Elizabeth Central Hospital im afrikanischen Blantyre (Malawi) im Sommer 2015 je eine finanzielle Unter- stützung von 2.000 Euro von der GdF. Sie berichteten eindrucksvoll von ihren persön- lichen Eindrücken.

Den Festvortrag hielt Professorin Dr.

Meike Stiesch, Leiterin der MHH-Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizi- nische Werkstoffkunde. Nach einer Füh- rung von Professor Dr. Michael Eisenburger durch die Räume der Zahnklinik gab es abschließend noch einen Imbiss und die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen. bb/dr

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NAMEN UND NACHRICHTEN 25 6/2015

H

oher Besuch zum 15. Geburtstag der Hannover Biomedical Research School (HBRS): Die Niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kultur, Gabriele Heinen-Kljajic, war zur Feierstunde in die MHH gekommen. Sie gratulierte den Initiatoren und den Studierenden der HBRS: „Die Hannover Biomedical Research School ist eine der ältesten und erfolgreichsten Graduiertenschulen in Deutschland. Sie stärkt die Kooperation zwischen Universitäten und außer- universitären Forschungseinrichtungen“, sagte sie. „Das Besondere ist, dass hier Studentinnen und Studenten aus über 40 Ländern gemein- sam forschen, entdecken und neue Wege in der Biomedizin beschreiten. Viele von ihnen bleiben selbst nach ihrem Abschluss über das Alumni- Netzwerk mit der MHH verbunden.“

Im Jahr 2000 unternahm die MHH die ersten Schritte auf dem Weg zu einer eigenen Gradu- iertenschule. Sie initiierte als erste medizinische Einrichtung in Deutschland eine strukturierte Doktorandenausbildung. Drei Jahre später grün- dete die MHH die Hannover Biomedical Research School (HBRS). Professor Dr. Reinhold E. Schmidt, Direktor der Klinik für Immunologie und Rheuma-

tologie und Dekan der HBRS, hatte die Graduier- tenschule im Jahr 2003 als eine der ersten ihrer Art bundesweit mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine exzellente Ausbildung für hoch qualifizierten wissenschaftlichen Nachwuchs zu garantieren.

Mittlerweile betreut die Graduiertenschule acht Promotionsprogramme für Mediziner und Natur- wissenschaftler. Die Forschungsschwerpunkte der HBRS konzentrieren sich auf die Schwerpunkt- bereiche der MHH: Entzündung, Infektion und Immunologie sowie Transplantation, Geweberege- neration und Implantate.

Während der Feierstunde wurde zudem der Fritz-Hartmann Lecture-Preis verliehen an Pro- fessorin Dr. Ulrike Protzer, Direktorin des Instituts für Virologie am Helmholtz-Zentrum München. Sie referierte zum Thema „Hepatitis B Cure – Science (or) Fiction?“. Den HBRS-Preis für die besten Dok- torarbeiten teilen sich Dr. Anna-Maria Baumann (MHH-Institut für Zelluläre Chemie) und Dr. Hen- ning Kempf (LEBAO – Leibniz Forschungsinstitut für Biotechnologie und künstliche Organe). Zum Abschluss der Veranstaltung begrüßten die Mit- glieder der HBRS 70 neue Studierende und eröff- neten damit das neue Semester. dr

Forscher-Nachwuchs aus 40 Nationen

15 Jahre Graduiertenprogramm: Wissenschaftsministerin gratuliert den HBRS-Initiatoren

Gabriele Heinen-Kljajic gratuliert dem Initiator der HBRS, Professor Reinhold E. Schmidt (links), und Professor Chris- topher Baum.

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NAMEN UND NACHRICHTEN 27 6/2015

Drei große Themen präsentierten Ralf Rautenberg und sein Team von der Ar- beitssicherheit den Gästen am Tag der Arbeitssicherheit am 8. Oktober in der MHH: gesunde Ernährung, sicheres Rad- fahren und präventives Verhalten. So machten Stefanie Steinmann und ihre Kolleginnen aus der Pädiatrischen Diä- tetik den Besuchern Appetit auf frisches Obst und Gemüse. Die Mitarbeiter der Unfallforschung zeigten, wie es zu Fahr- radunfällen kommen kann und wie Rad- ler sich davor schützen können.

Privatdozent Dr. Thomas von Len- gerke, stellvertretender Leiter der For- schungs- und Lehreinheit Medizinische Psychologie, beleuchtete in seinem Vor- trag die guten Verhaltensvorsätze und erklärte, warum es manchmal so schwie- rig ist, diese auch langfristig umzusetzen.

Die Veranstaltung fand im „Wohnzim- mer“ der Studentenorganisation Cam- pus Life statt. „Hier herrscht genau die richtige Atmosphäre für gute Gespräche und den Informationsaustausch“, erklärt

Ralf Rautenberg. tg

Risiko raus! Arbeitssicherheit geht vor

Stefanie Steinmann (links) und Ralf Rautenberg hatten beim Tag der Arbeitssicherheit Tipps pa- rat – etwa für gesunde Ernährung.

E

inmal an der Hand eines Fußballstars vor einem großen Match aufs Spiel- feld laufen – das ist der Traum vieler Kinder, gesunder genauso wie kranker.

Für einige kann dieser Traum jetzt Wirk- lichkeit werden. Guido Hoffmann sucht transplantierte Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren, die Lust haben, beim Spiel von Hannover 96 gegen den 1. FC Köln als Auflaufkinder oder Spalierkinder dabei zu sein. Die Begegnung findet am Wochen- ende vom 11. bis 13. März 2016 statt.

Der 46-jährige Hoffmann bekam 2012 an der MHH selbst eine neue Leber. Ihm ist es wichtig, die Öffentlichkeit auf das Thema Organspende aufmerksam zu machen, und er möchte beweisen, dass Menschen auch nach einer Transplantation sportlich und leistungsfähig sein können.

Im Sommer dieses Jahres hat er bereits die Teilnahme einer großen Gruppe Transplan- tierter am KKH-Lauf um den Maschsee in Hannover organisiert. Dafür konnte er den Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil als Unterstützer „Pro Organ- spende“ und Mitläufer gewinnen. Viele Sportler und Zuschauer wurden so auf das Thema Organspende aufmerksam.

Einen ähnlichen Effekt erhofft Guido Hoffmann sich auch vom Auftakt des Spiels Hannover 96 gegen 1. FC Köln. Die Chancen dafür stehen bei bis zu 49.000 möglichen Zuschauern im Stadion nicht schlecht. Aber die Öffentlichkeitsarbeit

„Pro Organspende“ ist nur eine Seite der Aktion. „Die andere ist natürlich der Spaß der transplantierten Kinder, die dabei sein dürfen“, sagt Hoffmann, der bei seinem

Vorhaben von der AOK und der Selbst- hilfe nierenkranker Kinder und Jugend- licher e.V. unterstützt wird. Transplantierte Kinder, die bei dem Spiel als Auflauf- oder

Spalierkinder mitmachen wollen, oder deren Eltern können sich per E-Mail unter transplantiertehannover@aol.de mit Guido Hoffmann in Verbindung setzen. tg

An der Hand eines Fußballstars

Transplantierte Kinder für spannende Aktion gesucht

Diese drei kleinen Fußballfans sind schon dabei – und 96-Star Edgar Prib freut sich auf weitere.

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NAMEN UND NACHRICHTEN 29 6/2015

DIENSTJUBILÄEN

EXAMEN BESTANDEN

40-JÄHRIGES JUBILÄUM am 1. Oktober 2015

n Gabriele Heldt, ehemals Gesundheits- und Krankenpflegerin im Krankenpflege- dienst, jetzt in der Freistellungsphase Altersteilzeit,

n Hannelore Kuckulenz, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 81, am 15. Oktober 2015

n Maria Theresia Suchy, Sachbearbeiterin in der Abteilung Case Management, am 23. Oktober 2015

n Harald Dettmering, Tierpfleger im Zen- tralen Tierlabor.

25-JÄHRIGES JUBILÄUM am 1. Oktober 2015

n Inka Ahrens, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin im Institut für Transfusionsmedizin,

n Serife Akkus, Gesundheits- und Krankenpflegerin im Pflegebereich Anästhesiologie,

n Anja Bernard, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 44, n Bernhard Brüggen, Pflegedienstleitung in der Klinik für Psychiatrie, Sozialpsy- chiatrie und Psychotherapie,

n Gabriele Harste, Biologisch-technische Assistentin im Institut für Virologie, n Anne Kaaden, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 85, n Heike Krüger, Studienassistentin in der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie,

n Imke Lüers, Gesundheits- und Kranken- pflegerin auf der Station 13,

n Petra Marcheel, Gesundheits- und Krankenpflegerin in der Notfallaufnahme, n Katharina Marquardt, Gesundheits- und Krankenpflegerin, Station 74a, n Kerstin Nietsch, Sachbearbeiterin in der Abteilung Entlassungsmanagement, n Roswitha Schäfer, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 87, n Insa Schubert, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 50b, n Stephanie Specht, Gesundheits- und Krankenpflegerin auf der Station 50a, n Antje Thymian, Gesundheits- und Krankenpflegerin im OP-Bereich der ZMK- Chirurgie,

am 15. Oktober 2015

n Johann Frese, Handwerker in der Abtei- lung Technisches Gebäudemanagement, am 29. Oktober 2015

n Regine Lube, Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin im Zentralen Tierlabor.

Die MHH gratuliert herzlich und dankt für die geleistete Arbeit.

Das Präsidium

Professor Dr. Christopher Baum Dr. Andreas Tecklenburg Andrea Aulkemeyer Der Personalrat Simon Brandmaier

Mit der Promotionsprüfung n zum Dr. rer. nat.

erfolgreich abgeschlossen hat im September 2015 Natalia Torow das Internationale Graduiertenkol- leg IRTG 1273 „Strategies of human pathogens to establish acute and chronic infections“.

Im September 2015 haben bestanden n die staatliche Prüfung zur Gesundheits- und Krankenpflegerin/zum Gesundheits- und Krankenpfleger:

Julia Bennien, Sven Bichtemann, Birte Bossner, Laura Ebert, Lara-Malena Fahncke, Robin Günther, Sophie Günther, Annika Harms, Laura Sophie Heyken, Julia Hoffmeister, Rosalie Kartein, Pia Knese, Tatjana Kraft, Madeleine Maurer, Lara Janine Meißner, David Morié, Natascha Oldenbüttel, Mike Robb, Jenni Salzer, Marei Seeger, Alina Sokol, Lucas Wessels, Catharina Ziegenbein;

n die staatliche Prüfung zur Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin/zum Gesund- heits- und Kinderkrankenpfleger:

Alina Karima Abidi, Joana Alvarado-Baltazar, Annika Bretschneider, Natalie Drieselmann,

Verena Endemann, Anna Sophie Grobe, Anna-Lena Höttcher, Stefanie Koch, Laura Menger, Kim Lara Müller, Johanna Schöckel.

Für den weiteren Lebens- und Berufsweg wünscht das Kollegium der MHH-Pflegeschulen alles Gute. Unser Dank gilt allen, die an der Ausbildung beteiligt waren.

Kerstin Bugow, Schulleiterin

Das Staatsexamen Logopädie haben im September 2015 erfolgreich abgeschlossen

Sophia Brenken, Martje Buths,

Gabriele Diener, Nora Dumke, Lisa Eichler, Corinna Fiedler, Theresa Gerber, Natalie Hermes, Sina Hillebrecht, Nancy Kipping, Sabrina Lohs, Elisabeth Ostrowski, Tina Schneider, Laura Schulze, Jana Wöpking, Kolja Wulff.

Kontakt:

Ursula Lappe

Telefon (0511) 532-6772 lappe.ursula@mh-hannover.de

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NAMEN UND NACHRICHTEN 31 6/2015

für Nephrologie ausgezeichnet für sein Projekt „Pharmacological Inhibition of

MicroRNA-21 Prevents the Progression of Dia- betic Nephropathy“.

Der Forscher erhielt eine Einladung zum Nephro Update im April 2016 in Mainz, verbunden mit Übernahme der Teilnah- megebühr von 500 Euro.

n Elena Lopez Rodriguez, PhD, Institut für Funktionelle und Ange- wandte Anatomie, erhielt im August in Boston/

Andover, USA, einen mit 250 US-Dollar dotierten Posterpreis. Die Gordon Research Conferences

„frontiers of science”, West Kingston, USA, würdigte damit die Präsentation „Targeting lung epithelium in bleomycin-induced lung fibrosis using lung surfactant as pirfenidone carrier“.

n Hanna Möller, Institut für Klinische Bio- chemie und Arbeitsgruppe Pädiatrische Neuroen- dokrinologie, errang im Oktober in Barcelona, Spanien, den Presidential Poster Award der Eu- ropean Society for Pae- diatric Endocrinology für ihren Beitrag „The Eap1 Promoter is Differentially Methylated at the Onset of Puberty in Normal Weight and Obese Fe- male Rats“. Außerdem wurde die Forsche- rin im November 2015 in Essen mit dem Nachwuchspreis STEPS in Höhe von 1.000 Euro geehrt. Die Deutsche Gesellschaft für Kinderendokrinologie und -diabetologie würdigte damit ihre Arbeit „Steuerung der GnRH-Neuronenfunktion durch astroglia- len ErbB4/2-Signalweg“.

n Dr. rer. nat. Susanne Mommert, Klinik für Dermatologie, Allergo- logie und Venerologie, wurde im September von der European Society for Dermatological Research (ESDR) in Rotterdam, Nie- derlande, mit einem Pos- terpreis in Höhe von 500 Euro ausgezeichnet für ihre Arbeit „The production of specific mediators in human macrophages is differentially regulated via the histamine H4 receptor“.

n Eleni Papakonstantinou, Klinik für Der- matologie, Allergologie und Venerologie, erhielt im Juli in Marburg den mit 400 Euro dotierten Preis der European Aca- demy of Dermatology für ihre Präsentation

„Bullous pemphigoid and comorbidities“.

n Eric Pittermann, M. Sc., Klinik für Pä- diatrische Hämatologie und Onkologie, wurde im Oktober in Hannover der erstmals vergebene

„Zellkraftwerk Nach- wuchsforscherpreis“ in Höhe von 100 Euro ver- liehen für seinen Vortrag

„Modelling Kostmann disease in vitro using iPSC technology“.

n Professorin Dr. med. Antje Prasse, Klinik für Pneumologie und Fraunhofer Institut für Toxikologie und Experi- mentelle Medizin (ITEM), Hannover, wurde im Sep- tember in Amsterdam, Niederlande, mit dem ERS Research Award on

Idiopathic Pulmonary Fibrosis in Höhe von 10.000 Euro ausgezeichnet. Die Europäi- sche Gesellschaft für Atemwegserkrankun- gen würdigte damit ihre herausragende, umfangreiche Forschung auf dem Gebiet der idiopathischen Lungenfibrose (IPF).

n Privatdozent Dr. med. Jan D. Schmitto, Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie, wurde im September in New York City, USA, mit dem Lari A. Attai-Award geehrt für seine wissenschaft- lichen und klinischen Pionierarbeiten im Bereich der Kunstherz- Forschung. Außerdem wurde der Forscher in Glasgow, Schottland, zum Fellow of the Royal College of Surgeons and Physicians (FRCS) ernannt. Gewürdigt wurden da- mit insbesondere seine Verdienste um die Neu- und Weiterentwicklung chirurgischer Implantationstechniken von Herzunterstüt- zungssystemen.

n Dr. rer. nat. Sabine Tischer, Institut für Trans- fusionsmedizin, erhielt im Oktober in Lübeck von der Deutschen Gesellschaft für Immungenetik einen mit 1.000 Euro dotierten Best Ab stract Award für ihre Arbeit „Kinetics of antigen presentation in Human cells infected with clinically-relevant serotypes of the adenovirus (ADV) and their impact on antiviral T-cell activation“.

Kontakt:

Ursula Lappe

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Telefon (0511) 532-6772

vom Bundesministerium für Gesundheit, Referat für Grundsatzfragen, Gesundheits- berichterstattung, EU- und internationale Angelegenheiten, Berlin, im Rahmen des dritten EU-Gesundheitsprogramms als Ex- pertin für die „Joint Action on prevention of Frailty” benannt.

n Professorin Dr. med. Kirsten R. Müller- Vahl, Klinik für Psychiatrie, Sozialpsychia- trie und Psychotherapie, wurde von der

International Association for Cannabinoid Medicines (IACM) zur zweiten Vorsitzen- den gewählt.

n Professorin Dr. med. Brigitte Schlegelber- ger, Institut für Humangenetik, wurde für drei Jahre in den Wissenschaftlichen Beirat der Deutschen José Carreras Leukämie-Stif- tung gewählt.

n Professor Dr. Dr. med. Thomas Thum, In- stitut für Molekulare und Translationale

Therapiestrategien, wurde von der Europäi- schen Gesellschaft für Kardiologie als Vice- Chair für die Working Group „Myocardial Function” gewählt.

n Professor Dr. med. Thomas Werfel, Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venero- logie, Abteilung Immundermatologie und experimentelle Allergologie, wurde in den Vorstand der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) gewählt.

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BEHANDELN UND PFLEGEN 35 6/2015

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D

ie niedersächsische Wissenschafts- ministerin Gabriele Heinen-Kljajic und Hannovers Oberbürgermeister Stefan Schostok haben in der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin der Medizinischen Hoch- schule Hannover eine modernisierte Eltern- Kind-Herzstation eröffnet. Auf der neuen Station mit insgesamt 22 Betten können künftig begleitende Eltern immer mit auf- genommen werden. Erstmals werden auch speziell gestaltete Zimmer für mittlerweile erwachsene Patienten mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) angeboten. Von den Gesamtkosten der Modernisierung in Höhe von 1,4 Millionen Euro haben die Elternver- eine „Kleine Herzen e.V.“ und „Kinderherz Hannover e.V.“ 400.000 Euro getragen.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, die modernisierte Eltern-Kind-Herzstation zu eröffnen, denn hier geht es um das Wohl der Kleinsten in unserer Gesellschaft. Ich bin beeindruckt von dem außerordentli- chen ehrenamtlichen Engagement, das die Elternvereine hier an den Tag legen.

Durch ihren unermüdlichen Einsatz haben sie es geschafft, einen beachtlichen Teil der Umbaukosten zu tragen“, sagte die Ministerin in ihrem Grußwort. Auch Ober- bürgermeister Stefan Schostok lobte das Engagement. „Die neue Eltern-Kind-Herz- station zeigt einmal mehr, dass die MHH eine tragende Säule bei der Patientenver- sorgung, Ausbildung und Forschung in Hannover ist. Mein Dank gilt den Eltern- vereinen für das unglaublich starke Fun- draising.“

Zur Stationsausstattung gehören auch ein Spielzimmer, ein Eltern-Ruheraum und eine eigene Patientenküche. „Mit den neuen Strukturen beschreiten wir einen neuen, einzigartigen Weg“, sagte Professor Dr. Philipp Beerbaum, Direktor der Klinik für Pädiatrische Kardiologie und Pädiatrische Intensivmedizin, „denn wir wollen den Bedürfnissen der gesamten Familie unseres Patienten gerecht werden.

Wir freuen uns sehr über die neuen Mög- lichkeiten und bedanken uns besonders

bei den beiden Vereinen für die riesige Unterstützung.“ MHH-Kinderherzchirurg Dr. Alexander Horke ergänzte: „Unsere jungen Patienten sind oft besonders schwer krank und teilweise monatelang auf der Station. In dieser Situation brau- chen Eltern und Kinder eine besondere Infrastruktur, die wir nun bieten können.“

Beide Ärzte sind sich einig: „Wir bieten nun eine exzellente Medizin für kleine und große Patienten mit Herzfehlern in einem idealen Umfeld, eben echte Fami- lienmedizin.“

Die Klinik behandelt pro Jahr etwa 700 stationäre und 1.400 ambulante Patienten, dazu etwa 100 „EMAHs“, Er- wachsene mit angeborenen Herzfehlern.

„Unser Sohn wurde vor knapp 30 Jahren mit einem schweren Herzfehler geboren.

In der MHH wurde er gerettet. Wir haben es also selbst erlebt: die Panik nach der niederschmetternden Diagnose, das jah- relange Bangen, die Angst vor, während und nach den Operationen. Eltern-Kind- Zimmer fehlten damals. Wir waren uns aber auch immer im Klaren, dass mehr nötig ist. Zum Beispiel professionelle psy- chosoziale Hilfe für die Familien. Die fi- nanzieren wir auch mithilfe unserer Spen- der“, betonte Ira Thorsting, Vorsitzende des Vereins „Kleine Herzen“.

Hanns Werner Staude, Vorsitzender des Vereins „Kinderherz Hannover e. V.“, ergänzte: „Wir sind stolz und glücklich, dass zehn Jahre nach unserer Vereins- gründung und vielen Gesprächen die Pläne für diese besondere Station Wirk- lichkeit geworden sind.“ sc

Beeindruckendes Engagement

Wissenschaftsministerin und Oberbürgermeister eröffnen Eltern-Kind-Herzstation und loben Elternvereine

Eröffnen gemeinsam die Station: Dr. Horke, Professor Beerbaum, Ministerin Heinen-Kljajic, Ira Thorsting, Hanns Werner Staude und Oberbürgermeister Schostok (von links).

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BEHANDELN UND PFLEGEN 37

Fachklinik

für

Rehabilitation

Kardiologie

- Herz-, Kreislauf- u. Gefäßerkrankungen - Zustand nach Herztransplantation und

Herzunterstützungssysteme

Pneumologie

- Zustand vor u. nach Lungentransplantation - Lungenhochdruck (PAH) - Bronchialkrebs

Nephrologie

- Zustand nach Nierentransplantation

Internationale Rehabilitation Vor- u. Nachsorgeprogramme

- Herzwoche, Gefäßwoche, Lungenwoche - Wunschgewicht

Das Angebot

- Qualifizierte fachärztliche

medizinische Diagnostik u. Therapie - Individuelle Physio- und Sporttherapie - nach Belastung angepasste Einzel-

und Gruppentherapie

- med. Trainingsprogramm mit Fahrrad- ergometer- u Muskelaufbautraining - physikalische Therapie

- psychologische und seelsorgerische Betreuung

- professionelle Pflege - Schwimmbad

- spezielles Schulungsprogramm - Einzelzimmer ggf. Aufnahme von

Angehörigen im DZ

- kostenloses Angehörigenseminar

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6/2015

M

it 67.000 Neuerkrankungen im Jahr ist Prostatakrebs die häufigste Krebs- erkrankung bei Männern in Deutschland.

Eine erschreckende Zahl, aber: „Leider kommen aktuell nur 15 bis 25 Prozent der Männer zu einer Untersuchung der Krebs- früherkennung“, sagt PD Dr. Thomas Herrmann, stellvertretender Klinikleiter in der Klinik für Urologie und Urologische Onkologie. Was viele nicht wissen: Je früher die Krankheit erkannt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Mit künstlichen, dafür aber um so auffälligeren Bärten haben deshalb 25 Mitarbeiter aus dem Klinik-Team auf die Kampagne „Movember“ aufmerksam ge- macht. Dahinter verbirgt sich eine Stiftung, die jährlich weltweit Männer dazu auffor- dert, sich im November einen Oberlippen-

bart wachsen zu lassen, um das Thema Männergesundheit in den Fokus zu rü- cken und gleichzeitig Spenden für die Er- forschung von Prostata- und Hodenkrebs zu sammeln.

„Wir arbeiten jeden Tag für die Ge- sundheit – und genau aus diesem Grund möchten wir mit der Teilnahme und Ini- tiierung verschiedener Aktionen auf wich- tige, aber leider auch für Männer unange- nehme Themen aufmerksam machen“, erklärt Professor Dr. Markus Kuczyk, Di- rektor der Klinik.

Gemeinsam mit der AOK Niedersach- sen, Hannover 96, der Urologengenossen- schaft Hannover sowie dem Arzneimittel- hersteller Janssen-Cilag hat die MHH im Juli 2015 bereits die Aufklärungsinitiative

„Deine Manndeckung“ zur Früherken- nung von Prostatakrebs ins Leben gerufen.

Sie soll die Hemmschwelle für Männer senken, zu einer Vorsorgeuntersuchung zu gehen, und vor allem für Aufklärung sor- gen. „Wir stehen für beste technologische Standards und alternative Formen der The- rapien: Patientinnen und Patienten sind bei uns in den besten Händen. Seit dem Startschuss im Juli fanden bereits viele Ak- tionen zur Aufklärung statt“, betont der Klinikdirektor. sc/inf

Bärte für die

Männergesundheit

Urologen werben für die Krebsfrüherkennung

Symbolisch mit Bart: Professor Kuczyk und sein Team.

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BEHANDELN UND PFLEGEN 39 6/2015

D

er 12. November 2005 war ein ent- scheidender Tag im Leben von Uwe S.: Der Mann aus Sachsen-Anhalt bekam in der MHH ein Herzunterstützungs- system. Das sogenannte Kunstherz half fortan seinem eigenen schwachen Herzen dabei, Blut in den Körper zu pumpen und so die Organe mit dem nötigen Sauerstoff zu versorgen. Mittlerweile lebt er seit zehn Jahre damit – Europarekord.

Mit jedem Schlag pumpt ein gesundes Herz etwa 70 Prozent seiner Füllung in den Körperkreislauf. Ist das Herz stark ge- schwächt, kann es häufig nur noch 20 Pro- zent auswerfen. „Dadurch wird das Herz überlastet und der Körper nicht mit genü- gend Sauerstoff versorgt. Die Betroffenen leiden dadurch beispielsweise unter Leis- tungsschwäche, Kurzatmigkeit, Schwindel und Wassereinlagerungen in den Beinen und der Lunge“, erklärt Privatdozent Dr.

Jan Schmitto, Bereichsleiter Herzunterstüt- zungssysteme und Herztransplantation der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirurgie. In so einem Fall kann ein Kunstherz helfen. Es wird in die linke Herzkammer des Patienten eingesetzt und mittels Strom betrieben. Ein Kabel verbindet das Kunstherz mit der Steuerelektronik und den Batterien, die der Patient außerhalb des Körpers in einer Tasche trägt.

Die Klinik ist eines der größten Zentren Europas, die Herzunterstützungssysteme

einsetzen. In Hannover werden seit mehr als 20 Jahren Kunstherzen implantiert, 2014 waren es mehr als 100. „Einen großen Fort- schritt auf dem Gebiet stellte die Markt- einführung des Typs Heartmate II dar“, sagt Dr. Schmitto. An der MHH wurde es 2005 erstmals eingesetzt. Uwe S. war einer der ersten Patienten. In einer stressigen Lebens- phase hatte er zwei Herzinfarkte innerhalb einer Woche erlitten – ein Kunstherz war seine einzige Chance. Professor Dr. Martin Strüber, damals Bereichsleiter Herzunter- stützungssysteme, nahm den Eingriff vor.

Lebensrettender Begleiter

Schon kurze Zeit nach der Operation ging es Uwe S. besser. Trotzdem hat er ei- nige Zeit gebraucht, die neue Situation zu akzeptieren. Denn eine Lebensumstellung erfordert ein Kunstherz schon: Die Patienten müssen Medikamente einnehmen, beson- dere Hygieneregeln beachten und sich an den Umgang mit den Batterien gewöhnen.

Heute sieht Uwe S. das Kunstherz als sei- nen lebensrettenden Begleiter. „Das Gerät ist wie ein zweites Herz für mich“, sagt der unternehmungslustige 55-Jährige, der in zwei kommunalen Unternehmen arbeitet.

In den vergangenen zehn Jahren entwi- ckelten sich die Kunstherzen ständig weiter.

Gleichzeitig erfanden die Herzchirurgen in Hannover Operationsmethoden, die es er-

lauben, Kunstherzen minimalinvasiv einzu- setzen. „Das ist für die Patienten mit vielen Vorteilen verbunden“, erklärt Professor Dr.

Axel Haverich, Direktor der Klinik für Herz-, Thorax-, Transplantations- und Gefäßchirur- gie. „Die OP-Zugänge sind kleiner, und die Patienten verlieren weniger Blut. Nach der Operation gibt es weniger Komplikationen, und der Aufenthalt im Krankenhaus ist kür- zer.“ Auch das Nachfolgemodell von Heart- mate II wird minimalinvasiv eingesetzt. Das weltweit erste Heartmate III implantierten die Herzchirurgen der MHH im Juni 2014 einem 56-jährigen Mann aus Hessen. Das Gerät ist kleiner und technisch versierter.

Ursprünglich waren Kunstherzen zur Überbrückung der Zeit bis zur Transplanta- tion gedacht. Doch inzwischen werden sie immer häufiger zur Dauertherapie und als Alternative zur Herztransplantation einge- setzt. Professor Haverich geht davon aus, dass die Kunstherztherapie auch zukünftig weiter große Fortschritte machen und an Bedeutung gewinnen wird. Ein Grund dafür sind die fehlenden Spenderorgane. Denn der tatsächliche Bedarf an Spenderherzen kann bei Weitem nicht gedeckt werden. So standen 2014 in der MHH mehr als 50 Pa- tienten auf der Warteliste. Es konnten aber nur 25 Herz- und Herz-Lungen-Transplanta- tionen vorgenommen werden. Im Gegen- satz dazu setzten die MHH-Chirurgen mehr als 100 Kunstherzsysteme ein. tg

„Die Pumpe ist mein zweites Herz“

Europarekord: Patient lebt seit zehn Jahren mit einem Kunstherz

Dr. Schmitto, Patient Uwe S., Professor Haverich und Professor Strüber mit unterschiedlichen Modellen des Heartmate.

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BEHANDELN UND PFLEGEN 41 6/2015

G

erade mal vier Wochen alt ist das kleine Mädchen auf dem Operati- onstisch in Saal 5 der Kinderklinik.

Als die Chirurgen in den OP kommen, ist es bereits narkotisiert, die Anästhesisten und die OP-Schwestern bereiten den Eingriff vor.

Das Kind wird in die Seitenlage gebracht und warm zugedeckt, nur die linke Seite des Oberkörpers bleibt frei. Von dort wer- den die Operateure gleich zwischen zwei Rippen hindurch einen Teil der absteigen- den Aorta des Herzens freilegen und eine Korrektur vornehmen, die dem Mädchen später schwere gesundheitliche Komplika- tionen ersparen soll.

Die Aorta ist an einer Stelle verengt, das Herz kann nur erschwert Blut in die untere Körperhälfte pumpen. „Durch die Ein- engung wird die untere Körperhälfte mit zu wenig Blut versorgt. Wird es nicht recht- zeitig erkannt, kann das Mädchen daran sterben oder bereits im frühen Lebensalter einen Schlaganfall erleiden“, erklärt Dr. Ale- xander Horke, Leiter des Bereichs Chirurgie angeborener Herzfehler und Kinderherzchi- rurgie. Um diesen Gefahren vorzubeugen, wollen Dr. Horke und der Assistenzarzt Dr. Dmitry Bobyley den verengten Teil der Hauptschlagader entfernen.

250 Operationen im Jahr

Das kleine Mädchen ist kein Einzelfall.

Jedes 100. Baby in Deutschland kommt mit einem Herzfehler zur Welt. Neben Verengungen der Aorta, auch Stenosen genannt, gehören Löcher an der Kammer- scheidewand zu den häufigen Defekten.

Eher selten sind beispielsweise Kinder mit nur einer Herzkammer. Von den 250 Ope- rationen, die Dr. Horke und sein Team jähr- lich durchführen, betreffen etwa 20 eine Aortenisthmusstenose. Diese Fehlbildung ist normalerweise gut zu beheben, dennoch ist die Operation nicht einfach, denn das Team muss ohne Herz-Lungen-Maschine arbeiten. Ein Sicherheitsnetz gibt es nicht.

Während das Herz des Kindes selbstständig weiter schlägt, sollte die Aorta maximal 40 Minuten abgeklemmt werden – in dieser Zeit muss der Eingriff an der Hauptschlag- ader beendet sein.

Das Herz eines Neugeborenen ist etwa so groß wie eine Walnuss, die Gefäße sind

sehr klein. Die Aorta hat einen Durch- messer von knapp zehn Millimetern. Zum Vergleich: Die Hauptschlagader eines Er- wachsenen ist etwa zwei Zentimeter dick.

Kinderherzchirurgie ist präzise Miniatur- chirurgie. Während sich die beiden Ope- rateure durch Haut und Gewebeschichten der Aorta nähern, überwachen die beiden Anästhesisten Professor Dr. Robert Süm- pelmann und Dr. Christiane Beck die Vital- funktionen des Mädchens. „Der Sauerstoff- verbrauch im Gehirn eines kleinen Kindes ist zwei- bis dreimal so hoch wie bei einem Erwachsenen, und auch der Stoffwechsel geht viel schneller“, erklärt Professor Süm- pelmann. „Entsprechend schneller können auch Probleme auftreten.“

Deshalb überwachen die An- ästhesisten kleine Kinder be- sonders detailliert. So messen sie beispielsweise bei diesem Kind die Sauerstoffsättigung

des Gehirns und den Blutdruck nicht nur einfach, sondern in der oberen und der unteren Körperhälfte.

Mit Unterstützung der OP-Fachpflegerin- nen Sonja Typou und Betty Projs haben die Chirurgen mittlerweile die Aorta freigelegt und an zwei Stellen abgeklemmt. Dazwi- schen befindet sich deutlich erkennbar die Verengung. Das Gewebe dort sieht gelblich

aus, das benachbarte gesunde Gewebe ist weiß. „Wir präparieren, mobilisieren und rekonstruieren die Aorta“, erklärt Dr. Horke, bevor er Dr. Bobylev den kranken Abschnitt entfernen lässt. Mit einem 0,7 Millimeter dünnen Faden und winzig kleinen Nadeln nähen die Chirurgen die beiden Enden der Aorta wieder zusammen. Die Ärzte liegen gut in der Zeit. 20 Minuten nachdem sie die Hauptschlagader abgeklemmt haben, kön- nen sie das Gefäß wieder eröffnen. Alles hat gut geklappt. Im Idealfall wird die Kleine nie wieder am Herzen operiert werden müssen.

Sofort nach dem Eingriff ruft Dr. Bobylev die Eltern an und informiert sie über den Ablauf der OP. Die Eltern sind in solchen Fällen ebenso „Patient“ wie das Kind selbst. Angst um das Kind, Sorge um dessen Ent- wicklung und Fragen nach der Zukunft treiben sie um. „Einen angeborenen Herzfehler kann man vielleicht korrigieren, aber herzgesund sind die Patienten nie. Oft sind im Jugend- und Erwachsenenalter weitere große Ope- rationen notwendig“, erklärt Dr. Horke. In vielen Fällen wird er auch dann der Ope- rateur sein. Die Eltern sind von Anfang an eingebunden, denn die Lebensentwürfe für ein Kind müssen immer gemeinsam mit

ihnen gemacht werden. tg

Rettender Schnitt

am Anfang des Lebens

Patienten der Kinderherzchirurgie sind oft erst wenige Tage alt

Ein lebenswichtiger Eingriff: Dr. Horke (links) und Dr. Bobylev (Dritter von links) entfernen den verengten Abschnitt der Aorta.

OP

Aus dem

Kinderherzchirurgie

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