Beispiel für ein ER-Modell: Prüfungsverwaltung
1. Entitätsmenge: Studentenstammdaten 2. Entitätsmenge: Fächer
A. Zugehöriges Semantisches konzeptionelles Datenmodell
Beziehung (Prüfungsleistungen erbringen) zwischen beiden Entitätsmengen
Die o.g. Beziehung drückt aus:
a) Ein Student kann in keinem, einem oder mehreren Fächern Prüfungsleistungen erbringen.
b) In einem Fach kann (bzw. können) kein, ein oder mehrere Studenten Prüfungsleistungen erbringen.
Problem: Derartige Netzbeziehungen (m:m-Beziehungen bzw. „mc“ statt „m“) können in relationalen Datenbanken (wie MS-Access) nicht direkt umgesetzt werden. Notwendig ist die Auflösung jeder Netzbeziehung in zwei 1:m (bzw. mc-)Beziehungen unter Verwendung einer sog. „Hilfsentitätsmenge“.
Bei der Bildung der Hilfsentitätsmenge ist wichtig, dass
a) die ursprüngliche Netzbeziehung aufgelöst wird (darf nicht weiter im ER-Modell erscheinen)
b) die Primärschlüssel der ursprünglichen Entitätsmengen (hier Studentenstammdaten und Fächer) als sog. Fremdschlüssel oder Sekundärschlüssel in die Hilfsentitätsmenge aufgenommen werden (hier die Attribute MatrNr und FachID).
Studentenstammdaten Fächer
MatrNr
Nachnam
e FachID
Bezeichnun g
mc mc
…
Prüfungslei -stungen erbringen
Alternativ wäre es auch möglich, statt eines zusammengesetzten Primärschlüssels, einen neuen (nichtsprechenden) Primärschlüssel einzurichten:
lfdNr, MatrNr, FachID, Wiederholung, Note, Datum
Wird das ER-Modell im Beziehungsfenster von MS-Access nachgebildet, sollte für jede 1:m- Beziehung (bzw. 1:n-Beziehung) sofort „referentielle Integrität“ zwischen den Tabellen definiert werden (wie nachfolgend zwischen den Tabellen „Studentenstammdaten“ und
„Prüfungsleistungen“ dargestellt).
Referentielle Integrität gewährleistet, dass in der Detailtabelle (hier die Tabelle
„Prüfungsleistungen“) einer 1:m-Beziehung (hier zwischen „Studentenstammdaten“ und
„Prüfungsleistungen“) nur solche Werte eines Fremdschlüssels (hier MatrNr) eingetragen
Studentenstammdaten Fächer
MatrNr
Nachnam
e FachID
Bezeichnun g
mc mc
Prüfung(sleistungen)
1 1
MatrNr FachID Note
Wiederholun g
Nachnam e
Datum
werden können, die in der Mastertabelle (hier Studentenstammdaten) der betreffenden Beziehung bereits als Primärschlüsselwerte angelegt worden sind.
Frage: Ist es belanglos, auf welche Seite einer Beziehungskante zwischen zwei Entitätsmengen die Kardinalitäten 1 bzw. c bzw. m bzw. mc geschrieben werden?
Lösungshinweis: Überlegen Sie sich, der Unterschied zwischen folgenden zwei Fällen:
Männer m Heirat 1 Frauen
Männer 1 Heirat m Frauen
Fall 1:
Fall 2: