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Die Reinhardt Holding, Druckerei und Verlag, fährt eine Nischenpolitik : Überleben im Haifischbecken des Medienmarktes

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Academic year: 2022

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(1)Die Reinhardt Holding, Druckerei und Verlag, fährt eine Nischenpolitik : Überleben im Haifischbecken des Medienmarktes. Autor(en):. Ryser, Werner. Objekttyp:. Article. Zeitschrift:. Akzent. Band (Jahr): - (2011) Heft 4:. Schwerpunkt : Presse im Wandel. PDF erstellt am:. 01.02.2022. Persistenter Link: http://doi.org/10.5169/seals-842890. Nutzungsbedingungen Die ETH-Bibliothek ist Anbieterin der digitalisierten Zeitschriften. Sie besitzt keine Urheberrechte an den Inhalten der Zeitschriften. Die Rechte liegen in der Regel bei den Herausgebern. Die auf der Plattform e-periodica veröffentlichten Dokumente stehen für nicht-kommerzielle Zwecke in Lehre und Forschung sowie für die private Nutzung frei zur Verfügung. Einzelne Dateien oder Ausdrucke aus diesem Angebot können zusammen mit diesen Nutzungsbedingungen und den korrekten Herkunftsbezeichnungen weitergegeben werden. Das Veröffentlichen von Bildern in Print- und Online-Publikationen ist nur mit vorheriger Genehmigung der Rechteinhaber erlaubt. Die systematische Speicherung von Teilen des elektronischen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schriftlichen Einverständnisses der Rechteinhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständigkeit oder Richtigkeit. Es wird keine Haftung übernommen für Schäden durch die Verwendung von Informationen aus diesem Online-Angebot oder durch das Fehlen von Informationen. Dies gilt auch für Inhalte Dritter, die über dieses Angebot zugänglich sind.. Ein Dienst der ETH-Bibliothek ETH Zürich, Rämistrasse 101, 8092 Zürich, Schweiz, www.library.ethz.ch http://www.e-periodica.ch.

(2) akzent magazin. I. Schwerpunkt. D/e fte/'n/iarc/f Ho/d/ng, Druc/rere/ und Ver/ag, /a/?rf e/ne A//sc/?enpo//f/fc. L/öer/eöen im Razy/scMec/ten des A/ec/zenmof/rtes /Wr.J /Konzerne w/'e R/ng/'er, 7amec//a und A/ZZ be-. herrschen weitgehend den Deufschschwe/zer Med/enmar/rf. 7rad/ffonsreic/)e Ver/eger/am/7/en wie d/e Z-üd/ns /ßase//anc/schaff7iche Zeitung^ oder die Hagemanns /ßas/er Ze/fung/ mussfen ihre L/nfernehmen irerfcaufen. -Anders die Friedrich Reinhardt AG, die se/f dem 79. Jahrhundert im Fam/h'enhes/fz ist. /hr ist es mit einer infe///genfen /V/schenpo/iti'/c ge/ungen, im Ha/f/schhecfeen des Med/enmar/rfes zu über/eben. Friedrich Reinhardt, 1866-1949, Sohn eines Missionars und Buchdruckers, übernahm 1895 die Leitung der väterlichen Druckerei in Basel. Fünf Jahre später gründete er den Verlag «Friedrich Reinhardt für evangelisch-theologische Literatur», in dem die Familienzeitschrift D/e Garbe sowie Werke von Volksschriftstellern erschienen. Die Herausgabe des reformierten Kirchengesangbuchs der Schweiz, der /C/rchen/ra/ender, vor allem aber der /Yerrnhufer Losungen, eine Sammlung von kurzen Bibeltexten für jeden Tag, prägten das evangelische Image des Verlages. Auch die Nachfolger des Firmengründers blieben der Tradition treu. Autorinnen und. Autoren wie Gertrud Lendorff und die sozial-religiösen Pfarrer Walter Lüthi und Adolf Maurer machten die Reinhardt AG weit über Basel hinaus bekannt.. Irrtum - e/n l/er/og zoh/t Lehrge/d frühen 1980er-Jahren liess die Nachfrage nach den Büchern der Reinhardt AG nach. Die Unternehmerfamilie und der neue Direktor, Alfred Rüdisühli, entschieden sich für eine Vorwärtsstrategie. Man kaufte von der Firma Hoffmann La Roche den Rocom Verlag, der auf Lehrbücher für das Krankenpersonal spezialisiert war, man übernahm den Spracbsp/'ege/, die Zeitschrift des Vereins für Deutsehe Sprache in der Schweiz, und schliesslich erwarb man den einst populären /Vebe/spa/fep dessen Auflage zu jenem Zeitpunkt aber bereits stark rückl/ierswch und. In den. läufig war. Die Bemühungen waren nicht von Erfolg gekrönt. Im Gegenteil: Der Spracbsp/'ege/ hatte eine zu geringe Verbreitung, als dass er rentiert hätte und der A/ehe/spa/fer war bei einem lokalen Verleger in den. Alte Setzerei. Reinhardt Druck. august I September. 29.

(3) akzent magazin. I. Schwerpunkt. Brunner Ak ws* w. Weg m often I: 30 Mill 'Franken investieren tTs»^HCKï>. Port««»». öaho4.örm;. Widerstand. ». ]. »wwt. Küpfe vor. •'. ^.iSrrrnrr**—' i. ,,„m l.-ncUoTooHepCol». CwnVdt» Porl«i«"°" ,\boa«i^® cKeWöWwr. i». ^. V Koine A.O. ;. JRtggg-—---. *<». ate v*V; ohne Asftc >vs. Wegziehe. Oft ist die. idVtomcctv. EssbSPm. uon tetwn d>c Mor^ro TWW IäoAaS« « A* xwrtcta l<£» .Mcwtr wbpA«. ts® J< Ufc. &TJÀA5»Y Sp«i&iiïtçesn « It dm EwvJsrtAwcpei««*. ferito » *. if^wws&sÄSi#?^ •*'=* ..*80.. O«s.ow}hörf«>efee;. Äts,. TaW»ff««-Fön^ Ar 5<r«of. <*-*>.. ;. T»«ret»Û8d^fcrf»r<^wrf-. ksxeciiw pit &**» Apnäx&snt. Unat!* JU£«ä dtr» rxjtwpnb T^pjK Zwrsant Tbnet» w »a»»w. rvôcïÂx aixt Sc*;»»«-. J^ÂA^Î>î«t. **". | ;. falschen Händen. Als Publikumszeitschrift mit Verbreitung in der ganzen Schweiz hätte wohl nur ein grosses Verlagshaus wie Ringier oder Tamedia die immensen Werbekosten aufbringen können, die nötig gewesen wären, den ums Überleben kämpfenden /Vebe/spa/fer wieder auf Kurs zu bringen. Ausserdem hätten sie in ihren zahlreichen eigenen Publikationen, mit denen sie jede Woche weit über eine Million Leser erreichen, auf das humoristische Magazin aufmerksam machen können. Der Reinhardt AG fehlte beides: die anderen überregionalen Zeitschriften und das dicke Portemonnaie.. Lieber ein Ende mit Schrecken... Sowohl Der Sprachsp/ege/ als auch der A/eöe/spa/fer wurden wieder abgestossen. «Wir haben Lehrgeld bezahlt damals - und nicht zu knapp», erinnert sich Alfred Rüdisühli heute. Zu klein (Der Sprachsp/ege/j, zu gross (TVebe/spa/ferJ nach diesen Erfahrungen war klar, dass die Rein-. -. hardt AG, wollte sie überleben, Nischen suchen musste, in der sie eine beherrschende Stellung halten konnte. Man besann sich auf den /C/rcbenka/ender und die Herrnhufer Losungen, die Jahr für Jahr herausgegeben wurden und damit ein sicheres 30. «Reinhardt Zeitungen». Standbein der Firma bildeten. Das Erfolgsrezept war «Offizialität». Alfred Rüdisühli versteht unter diesem Begriff eine Zeitschrift, ein Periodikum, das als Organ einer öffentlichen Verwaltung, eines Verbandes oder eines Vereins einen gewissen offiziellen Charakter hat, das auf einen festen Leserstamm zählen und das von keinem anderen herausgegeben werden kann. Letztlich könnte man auch von einem Nischenmonopol in einem überblickbaren Bereich sprechen. Der Verlag selber begann Zeitschriften aufzubauen, beispielsweise F/ofb/au, das Vereinsorgan des FC Basel oder die Seniorenzeitschrift 50p/us. In diesen Fällen wird die Redaktion vom Verlag gestellt. Dazu kommen strategische Partnerschaften, also langjährige Verträge mit Magazinen wie rotwe/ss des Schweizerischen Fussballverbandes, /Wus/k& Gotfesd/enst, eine Publikation der Deutschschweizer Organisten, Gr/// & Cb///, oder neuerdings dem akzent magaz/'n. Während hier Herausgabe und redaktionelle Leitung durch die Besitzerwahrgenommen werden, übernimmt der Verlag Aufgaben im Zusammenhang mit der Gestaltung und dem Vertrieb. Vor allem aber hat die Reinhardt AG damit langfristig eine sichere Auslastung ihrer Druckerei. Das ist nicht selbstverständlich in einer Zeit, in der akzent magazin.

(4) akzent magazin. FC BASF/. JS93. I. Schwerpunkt. - DBS AM CBZ/N man lasse alle Meinungen zu Worte kommen. Bei Wahlen stelle man die Kandidatinnen und Kandidaten sämtlicher Parteien vor. Wenn die Redaktion in einem Kommentar zu einem Sachentscheid Stellung nehme, so geschehe dies nach Grundsätzen, die im jeweiligen Redaktionsstatut festgelegt seien.. Wirtschaftlich ist die Übernahme der Gemeindeblätter eine Erfolgsgeschichte. Nicht nur wegen der Gemeindebeträge, die für Publikationen und teilweise für den Vertrieb bezahlt werden. Der Hauptertrag stammt aus den Inseraten. Für die lokalen Firmen und Veranstalter bilden die verschiedenen Anzeiger eine ideale Werbeplattform. Mit den AZ Medien, denen die Wochenblätter für das Birseck und das Dorneck gehören, ist man eine strategische Partnerschaft eingegangen. Damit wurde in den Agglomerationsgemeinden rings um Basel eine publizistisch beherrschende Stellung erreicht, die auch als Werbeplattform dient. Mit dem sogenannten «Inseraten-Kombi» erreicht man 100% aller Haushalte im Verbreitungsgebiet. Und das erst noch konkurrenzlos. Als offizielle Publikationsorgane der Gemeinden überwinden die «Reinhardt-Zeitungen» die «Stopp-Werbung-Kleber», an denen beispielsweise der ßas/ersfaö bei mehr als 50% der Adressen. hängenbleibt.. «Nur-Druckereien» um jeden Auftrag gegen eine ausländische Konkurrenz kämpfen müssen, die dank tiefem Eurokurs mit Dumpingangeboten. auftrumpft. Daneben hat man das Verlagsprogramm durch Kunst- und Kulturbücher, Wanderführer, Kriminalromane und Basler Bücher erweitert.. Anders als die Zeitschriften werden die Zeitungen nicht in der hauseigenen Druckerei produziert. Das ist nur im Rollenoffsetdruck möglich. Die entsprechenden Maschinen kosten hohe zweistellige Millionenbeträge und müssen im Zwei-, besser Dreischichtenbetrieb ausgelastet werden, damit sich die Investitionskosten rechnen. Das können sich nur die grossen Verlagshäuser leisten. Im Vergleich zu ihnen ist die Reinhardt AG mit ihren 120 Mitarbeitenden ein kleiner Fisch. Aber ein höchst erfolgreicher.. £HI Aeim/ic/ies Jmper/wm. Als Geniestreich im Rahmen der neuen strategisehen Ausrichtung erwies sich letztlich der Entscheid, jene kleinen Zeitungen zu übernehmen, in denen die Gemeinden der Agglomeration Basel ihre offiziellen Mittelungen veröffentlichen. Die erste, die man kaufte war der ß/rs/'gfa/bofe, das Publikationsorgan der Gemeinden Bottmingen, Oberwil, Therwil und Ettingen. Es folgten die R/'e/tener Ze/'fung, das A//sc/tw/7er LVocöenö/aff, der /Wuffenzer& Praffe/er Anze/ger sowie der ß/rsfe/c/er Anze/ger. Alles in allem wird mit diesen Blättern die respektable Auflage von 85000 Exemplaren erreicht. Jede dieser Zeitungen hat eine eigene Redaktion, die von der Reinhardt AG bezahlt wird. Nein, Politik mache man nicht, sagt Alfred Rüdisühli, das heisse, august I September. 31.

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