Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 30|
30. Juli 2010 A 1467NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Burkhard Helpap, ehe- maliger Ärztlicher Direktor des Instituts für Pathologie der Hegau-Bodensee- Hochrhein-Kliniken, noch aktiver Konsilia- rius für Uropathologie, Träger der Ernst- von-Bergmann-Plakette, ist am 25. Juli 75 Jahre alt geworden.
Prof. Dr. med. Hans-Günther Niebe- ling, langjähriger Direktor der Neurochir - urgischen Universitätsklinik in Leipzig, ist am 19. Juni im Alter von 87 Jahren ge-
storben. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Priv.-Doz. Dr. med. Aliekber Canbay (40), Universitätsklinikum Essen, Klinik für Gastroenterologie und Hepatologie, wurde die akademische Bezeichnung
„außerplanmäßiger Professor“ verliehen.
Prof. Dr. med. Claus Cursiefen (41) hat den Ruf auf eine W-2-Professur für Cor- nea/vordere Augenabschnitte an der Au- genklinik der Friedrich-Alexander-Univer- sität Erlangen-Nürnberg angenommen.
Priv.-Doz. Dr. med. habil. Udo Markert (46), Leiter des Placenta-Labors der Kli- nik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Jena, ist zum Präsi- denten der American Society for Repro- ductive Immunology gewählt worden.
Priv.-Doz. Dr. med. Jörg-Friedrich Schlaak (46), Universitätsklinikum Es- sen, Klinik für Gastroenterologie und He- patologie, wurde die akademische Be- zeichnung „außerplanmäßiger Professor“
verliehen.
Priv.-Doz. Dr. med. Marc-André Weber (37), Sektionsleiter Muskuloskelettale Radiologie, Diagnostische und Interven- tionelle Radiologie, Universitätsklinikum Heidelberg, ist zum außerplanmäßigen Professor ernannt worden.
Prof. Dr. med. Heinz Wiendl (42), Direk- tor der neurologischen Spezialklinik für
„Entzündliche Erkrankungen des Nerven- systems und Neuroonkologie“ am Univer- sitätsklinikum Münster, wurde als außer- ordentliches Mitglied in die Arzneimittel- kommission der deutschen Ärzteschaft für das Fachgebiet Neurologie gewählt. EB Prof. Dr. rer. nat. Dr. med. Dr. med.
habil. Hanns Hatt (62) hat nicht nur eine Vielzahl von Doktortiteln. Auch vor wissenschaftlichen Auszeichnun-
gen kann sich der Zell- physiologe und Riech- forscher zurzeit kaum retten. Innerhalb weni- ger Wochen erhielt er so- wohl den Communica - tor-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) als auch den Ro- bert-Pfleger-Forschungs- preis – beide dotiert mit je 50 000 Euro.
Hatt forscht an der Ruhr-Universität Bo- chum (RUB) auf dem Gebiet der molekularen und zellulären Sinnes- physiologie sowie der Geruchs- und Geschmacksforschung. Mit seinem Team hat er wegweisend zum Ver- ständnis des Riechens bei Mensch und Tier beigetragen. Hatt konnte HANNS HATT
Botschafter des Riechens
außerdem nachweisen, dass Ge- ruchsrezeptoren auch außerhalb der Nase vorkommen. Spermien neh- men beispielsweise Duftlockstoffe wahr, die ihnen den Weg zur Eizelle weisen. Sein daran anknüpfenden- des Buch „Das Maiglöckchen-Phä- nomen“ wurde zum Bestseller.
Hatt überzeuge nicht nur durch seine Arbeit. Ihm sei es zugleich ge- lungen, seine Erkenntnisse einem breiten Publikum nahezubringen, begründete die DFG ihre Entschei- dung. Er habe sich um den Dialog von Wissenschaft und Öffentlich- keit verdient gemacht.
Hatt studierte Biologie, Chemie und Medizin in München. Seit 1992 ist er Lehrstuhlinhaber für Zellphy- siologie an der Fakultät für Biolo- gie und Biotechnologie der RUB.
Im Januar wurde er zum Präsiden- ten der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt. Birgit Hibbeler
„Bei der Suche nach geeigneten Models für Werbe- oder Modeauf- nahmen übernehmen Modelagentu- ren die Vermittlung“, liest man zum Thema „Casting“ bei Wikipedia.
Bei der Münchner Gynäkologin Dr.
med. Susanne Schönmüller (50) war es anders: Die Ehefrau ihres Praxiskollegen, früher in der Mode- branche tätig, empfahl sie, als „Bri- gitte woman“ Models suchte.
Denn seit Anfang des Jahres pro- duzieren die Redaktionen von „Bri- gitte woman“ (für Frauen ab 40 Jah- ren) und „Brigitte“ ihre Fotostrecken ohne Profimodels. Manchen gefällt das, andere finden, dass trotzdem immer noch sehr dünne, sehr ma- kellose Frauen zu sehen sind.
Schönmüller winkte zunächst ab:
„Ich habe Kleidergröße 38/40 und dachte, für den Job bin ich zu dick.“
Doch ihre beiden erwachsenen Kin- der bestanden darauf, dass sie nach Hamburg zum Shooting fliegen soll- te. Bereut hat die niedergelassene SUSANNE SCHÖNMÜLLER
Aus der Praxis zum Mode-Shooting
Ärztin den Ausflug in die Mode- welt nicht. „Alles war in meiner Größe da“, erzählt sie. „Es hat Spaß gemacht, einmal im Mittelpunkt zu stehen. Und so einen Stylisten, der alles richtet, sollte man eigent- lich zu Hause im Keller haben.“
Ihre Kinder waren vom Ergebnis in der Zeit- schrift restlos begeistert, Schönmüller, die selbst fotografiert, nicht ganz.
Schöne Modefotos sind es geworden, sicher, aber:
„Ein Bildbearbeitungs- programm kann schon ein paar Jahre wegzau- bern. Ich habe natürlich kleine Falten, aber auf ei- nem Foto sieht man da- von nichts.“ Sie findet
den Ansatz von „Brigitte“, Mode oh- ne Profimodels zu fotografieren, grundsätzlich gut. Aber nun weiß sie:
„Es sind normale Frauen, aber es wird trotzdem gemogelt.“ Sabine Rieser Hanns Hatt
Foto: privat
Susanne Schönmüller
Foto: privat