Das neue Verwaltungsgebäude der Ärztekammer Schleswig-Holstein mit dem Se- minar-Trakt für medizinische Fortbildung Foto: ÄK Die Information:
Bericht und Meinung
AUS DEN BUNDESLÄNDERN
SCHLESWIG-HOLSTEIN
Ärztekammer eröffnete
„Akademie für
medizinische Fortbildung"
In Anwesenheit des schleswig-hol- steinischen Sozialministers Carl- Eduard Claussen wurde am 15. Juli in Bad Segeberg vom Präsidenten der Ärztekammer Schleswig-Hol- stein, Dr. med. Gerd lversen, das neue Verwaltungsgebäude der Ärz- tekammer Schleswig-Holstein ein- geweiht, dem ein Seminartrakt für medizinische Fortbildung angeglie- dert ist. Wesentliche Impulse für die Errichtung des in vierzehnmonatiger Bauzeit von dem Segeberger Archi- tekten Dipl.-Ing. Fritz Sauer erstell- ten Neubaues, der rund 3,2 Millio- nen DM gekostet hat, gehen auf den im Januar dieses Jahres verstorbe- nen früheren Präsidenten der Ärzte- kammer, Prof. Dr. med. Christiani, zu rück.
In der Bad Segeberger „Akademie für Medizinische Fortbildung" soll künftig, insbesondere durch Fortbil- dungsveranstaltungen in Kurs- und Seminarform, das Engagement der Teilnehmer aktiviert werden. Dehalb
wurden in dem Gebäude außer ei- nem ansprechenden Hörsaal — mit maximal 106 Sitzplätzen in kreisrun- der Anordnung — fünf Gruppenar- beitsräume verschiedener Größe eingerichtet. Außerdem ist — insbe- sondere im Hinblick auf die dort ebenfalls vorgesehene Fortbildung der Arzthelferinnen — ein Lehrlabo- ratorium mit 24 Arbeitsplätzen in- stalliert worden, zu dessen Vervoll- ständigung moderne didaktische Hilfsmittel geplant sind. MadÄ
In einem Satz
Arbeitsunfälle — Die gesamten Ko- sten der in der Bundesrepublik Deutschland verursachten Arbeits- unfälle (direkte und indirekte Ko- sten) beliefen sich 1976 auf 24 Mil- liarden DM, 1980 werden sie auf 33 Milliarden DM anwachsen, progno- stiziert die Bundesanstalt für Ar- beitsschutz und Unfallforschung, Dortmund. DÄ Selbstmorde — 1976 erhöhte sich die Zahl der Selbstmorde in der Bun- desrepublik Deutschland auf 13 350 (1975: 12 900). DÄ
HESSEN/RHEINLAND-PFALZ
Gemeinsame Gutachterstelle für ärztliche
Behandlungsfehler
Eine gemeinsame Gutachter- und Schlichtungsstelle für ärztliche Be- handlungsfehler für die Bereiche der Landesärztekammern Hessen und Rheinland-Pfalz hat am 1. Juli 1977 in Frankfurt/Main (Broßstraße 6) ihre Tätigkeit aufgenommen. Ziel der Gutachterstelle ist es, bei Vor- würfen gegen Ärzte aus Bereichen der beiden Landesärztekammern dem Geschädigten durch ein Gut- achten die Durchsetzung begründe- ter Ansprüche oder dem Arzt die Zu- rückweisung unbegründeter Vor- würfe zu erleichtern. In geeigneten Fällen und mit Zustimmung der Be- teiligten kann die Gutachterkommis- sion auch Schlichtungsversuche un- ternehmen, wobei jedoch ein Vertre- ter der Haftpflichtversicherung des Arztes hinzuzuziehen ist.
Die Gutachterkommission wird von den Vorständen der beiden Landes- ärztekammern für vier Jahre beru- fen. Sie besteht aus einem Juristen, der die Befähigung zum Richteramt besitzen muß, als Vorsitzendem, fer- ner aus je einem Chirurgen, Interni- sten, Pathologen und Arzt für Allge- meinmedizin.
Weitere Ärzte können als korrespon- dierende Mitglieder berufen werden.
Die Mitglieder der Kommission sind nicht an Weisungen gebunden und dürfen auch nicht beruflich oder eh- renamtlich für eine Ärztekammer oder Kassenärztliche Vereinigung tätig sein.
Die Verwaltungskosten der Gutach- ter- und Schlichtungsstelle werden von den Landesärztekammern Hes- sen und Rheinland-Pfalz gemein- sam getragen. Das Verfahren ist für die Beteiligten gebührenfrei, jedoch haben die Beteiligten ihre eigenen Kosten einschließlich der von ih- nen gegebenenfalls beauftragten Rechtsanwälte selbst zu tragen. WZ
1900 Heft 30 vom 28. Juli 1977 DEUTSCHES ARZTEBLATT