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Archiv "DDR-Arzneistudien: Zeitzeugen gesucht" (21.03.2014)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 12

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21. März 2014 A 481

Über die EU- Datenschutz- reform muss

das Europä - ische Parlament

nun mit dem Ministerrat ver-

handeln.

RANDNOTIZ

Michael Schmedt

Die Allensbacher Berufs-Prestige- Skala ermittelt regelmäßig das Image verschiedener Berufe. Unsere Politiker haben da schlechte Karten und landen zusammen mit den Ban- kern in der Regel am Ende der Imagetabelle. Dagegen belegen Be- rufe, an die sich Menschen in Not oder Krankheit wenden, seit langem

die Spitzenplätze: Ärzte, Kranken- schwestern und Polizisten.

Dies belegt auch eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsinsti- tuts GfK, derzufolge Feuerwehrleute und Gesundheitsberufe das größte Vertrauen in der Bevölkerung genie- ßen. Ärzte, Krankenpfleger, Sanitäter und Apotheker erzielten Zustim- mungsquoten zwischen 88 und 96 Prozent. Das ist nicht unbedingt überraschend, denn laut der GfK schreibt man helfenden Berufen schnell ein gutes Zeugnis aus. Doch in Zeiten von Korruptionsvorwürfen im Gesundheitswesen, Berichten von Vernachlässigung in Pflegeheimen oder dem Transplantationsskandal, ist eine solche Anerkennung auch nicht selbstverständlich.

Daher ist es ein gutes Ergebnis.

Nicht nur für die Gesundheitsberufe, die es sich mit Engagement erarbei- tet haben, sondern auch für die Pa- tienten. Denn ohne gegenseitiges Vertrauen sind jede Behandlung, Pfle- ge oder Zuwendung weniger oder schlimmstenfalls gar nichts wert.

Daher muss das Vertrauen der Bevölkerung weiter Ansporn für alle im Gesundheitswesen Tätigen sein, diesen Spitzenplatz zu verteidigen.

Das geht aber nur, wenn die Poli- tik diese Ergebnisse nicht als selbst- verständlich, sondern als Pflicht sieht, die Rahmenbedingungen zu schaffen, die es den Gesundheitsbe- rufen ermöglichen, weiter mit hohem Engagement den Patienten zu helfen und so Vertrauen zu schaffen.

Vertrauen schaffen

Ein Forschungsprojekt des Instituts für Geschichte der Medizin der Charité – Universitätsmedizin Ber- lin befasst sich aktuell mit der „Kli- nischen Arzneimittelforschung im Auftrag westlicher Pharmahersteller in der DDR, 1961–1989“. Ziel ist unter anderem, alle in der DDR von westlichen Pharmaherstellern in Auftrag gegebenen klinischen Arz- neimittelstudien zu erfassen sowie ethisch fragwürdige oder problema- tische Aspekte dieser Versuche an exemplarischen Fallstudien und be- kanntgewordenen Einzelfällen zu identifizieren und zu beurteilen.

Zeitzeugen sind für dieses Vor- haben angesichts begrenzter Aufbe- wahrungsfristen für Studienordner und Patientenakten eine besonders wichtige historische Quelle. Da- mals beteiligte Experten (Ärzte, medizinisches Personal, Vertreter DDR-ARZNEISTUDIEN

Zeitzeugen gesucht

der pharmazeutischen Industrie) und ehemalige Probanden (Studien- teilnehmer, Patienten) können bei- spielsweise über die Durchführung der Arzneimittelstudien oder die Aufklärung und Einwilligung der Probanden berichten. Entsprechen- de Zeitzeugen werden gebeten, sich an das Institut für Geschichte der Medizin der Charité zu wenden.

Für ehemalige Probanden, die DDR-weit in die Studien einbezo- gen waren, hat die Forschungsgrup- pe außerdem einen Fragebogen ein- gerichtet. Darin können sie oder ih- re Angehörigen ihre Erfahrungen schildern und damit einen wichti- gen Beitrag zur weiteren Aufklä- rung des Charakters der klinischen Auftragsstudien in der DDR leisten.

Kontakt: Telefon 030/450529268 oder E-Mail Arzneimittelforschung-

DDR@charite.de TG

Am 12. März hat das Europäische Parlament in Straßburg in erster Le- sung über die Datenschutzreform abgestimmt, mit der die Regeln für die Verarbeitung von personenbe- zogenen Daten durch private Un - ternehmen innerhalb der Europä -

ischen Union (EU) vereinheitlicht werden sollen.

Dabei haben die Abgeordneten der Verordnung zum „Schutz natür- licher Personen bei der Verarbei- tung personenbezogener Daten“

mit großer Mehrheit zugestimmt:

Von 653 abgegebenen Stimmen vo- EUROPÄISCHES PARLAMENT

Datenschutzverordnung angenommen

tierten 621 dafür. Damit ist nach zä- hem Ringen in den Ausschüssen des Parlaments ein Kompromiss zwischen den einzelnen Fraktionen erreicht worden. Jetzt kann das EU- Parlament in Verhandlungen mit dem EU-Ministerrat treten. Dieser

hat sich bislang noch auf keine einheitliche Position verständigen können.

Bereits Anfang 2012 hatte die EU-Kommission einen Gesetzentwurf für eine umfassende Daten- schutzreform vorgelegt, da die derzeitige Daten- schutz-Richtlinie aus dem Jahr 1995 als veraltet gilt und zudem von vielen Ländern nicht umgesetzt wird. Mit der Datenschutz-Grund- verordnung sollen die Nutzer mehr Kontrolle über ihre Daten erhalten, indem etwa das Recht auf Verges- senwerden (Löschung der Daten durch den Betroffenen) und das Recht auf Datenportabilität einge-

führt werden. KBr

Foto: Fotolia/jorisvo

A K T U E L L

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