Graue Energie in der Gebäudetechnik
ENERGIE APÉRO LUZERN, 03.05.2021 Hochschule Luzern – Technik & Architektur Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE Gianrico Settembrini
Leiter Forschungsgruppe Nachhaltiges Bauen und Erneuern T direkt +41 41 349 38 16
gianrico.settembrini@hslu.ch
Graue Energie und Gebäudetechnik - Wie grau sind unsere Gebäude?
- Bedeutung der Gebäudetechnik - Low-Tech vs. High-Tech
Beispiel Lüftungsanlagen - Relevanz des Lüftungskonzepts
- Studien am Institut für Gebäudetechnik und Energie - Gedanken zur Materialisierung
„SYGREN“ Systemkennwerte Graue Energie Gebäudetechnik - Ausgangslage und Ziele
- Vorgehensweise
- Ergebnisse und Anschaugsbeispiele
Ausblick und Diskussion
NEST-Unit «Urban Mining & Recycling»
Foto © Zooey Braun, Stuttgart
Präsentationsinhalte Gliederung
Graue Energie und Gebäudetechnik Wie grau sind unsere Gebäude?
Bild links: http://www.swissbau.ch/de-CH/news/blog/2011/09/haende-weg-von-veralteten-umwaelzpumpen.aspx Bild rechts: www.ar.tum.de/aktuell/news-singleview/article/petition-graue-energie-zaehlt
Folie 5, 03.05.2021
Wichtigkeit der Grauen Energie und der Grauen Treibhausgasemissionen Richtwerte gemäss MB SIA 2040
«SIA-Effizienzpfad Energie»1 (Kategorie Wohnen Neubau):
Primärenergie nicht erneuerbar PEne Treibhausgasemissionen THG
PEne: THG:
• Mobilität ca. 30% ca. 33%
• Betrieb ca. 45% ca. 15%
• Erstellung ca. 25% ca. 52%
1: Merkblatt SIA 2040: SIA-Effizienzpfad Energie, Zürich, 2011 Richt- und Zielwerte am Beispiel Kategorie Wohnen Neubau Die Werte sind auf eine Amortisationszeit von 60 Jahre ausgelegt.
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
PEne THG
%
Mobilität Betrieb Erstellung
Graue Energie und die 2000-Watt-Gesellschaft Merkblatt SIA 2040: SIA Effizienzpfad Energie
Graue Energie und 2000-Watt-Gesellschaft
Merkblatt SIA 2032: Graue Energie von Gebäuden
Lebenszyklus eines Gebäudes;
MB SIA 2032 Graue Energie für die Erstellung von Gebäuden , 2020
Graue Energie und 2000-Watt-Gesellschaft Baumaterialen
Folie
Auftraggeber Amt für Hochbauten BFE
Zürich Laufzeit 2013 – 2015 Projektpartner E plus U Empa Kontaktperson Prof. Dr. Heiner Manz
Optimale Dämmstärken bei Wohn- bauten bezüglich Minimierung der Umweltbelastung
Lebenszyklusbetrachtung unter
Berücksichtigung von Standort, Material, Heizsystem und Strommix
Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE
Forschungsgruppe: Nachhaltiges Bauen und Erneuern NBuE
Folie
Laufzeit 2016 – 2019 Projektpartner CCTP Kontaktperson Marvin King
Homogene Backsteinfassade
Ein rein mineralisches und diffusionsoffenes Fassadesystem
Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE
Forschungsgruppe: Nachhaltiges Bauen und Erneuern NBuE
Auftraggeber CRBKTI
Laufzeit 2013 – 2016 Projektpartner FG MS A, CCFM, IFZ Kontaktperson Marvin King
Gebäudehülle Hochhausfassaden Ein Entscheidungs- und Beurteilungs- instrument zur Erstellung nachhaltiger Fassaden mehrgeschossiger Gebäude
10, 03.05.2021
Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE
Forschungsgruppe: Nachhaltiges Bauen und Erneuern NBuE
Gebäudetechnik macht 23% (PEne) bzw. 18% (THG) des Aufwands für den Bereich „Erstellung“ aus Wie grau ist die Gebäudetechnik?
Merkblatt SIA 2032: Graue Energie von Gebäuden
Prozentuale Verteilung der Grauen Energie und der Grauen Treibhausgasemissionen nach Elementgruppen;
MB SIA 2032 Graue Energie von Gebäuden , 2010
BFE-/BAFU Studie: Zielwert
Gesamtumweltbelastung Gebäude Ergänzungsarbeiten mit Fokus auf den Einfluss der Technisierung auf die Umwelt- belastung von Büro- und Wohnbauten Tschümperlin L., Frischknecht R., Pfäffli K., Schultheiss M., Knecht K., 2016
Die Bedeutung der Gebäudetechnik Beispiel High-Tech vs. Low-Tech
0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 7'000
D0 D1 D2 E0 E1 E3 E4 E5 E6 M1 M3 M4 M5 I
UBP/m2 EBFa
0 1'000 2'000 3'000 4'000 5'000 6'000 7'000
D0 D1 D2 E0 E1 E3 E4 E5 E6 M1 M3 M4 M5 I
UBP/m2 EBFa
D0: Aushub / D1: Hinterfüllung / D2: Fundament E0: Decken E1: Dächer / E3: Aussenwände UG E4: Aussenwände EG,OG / E5: Fenster,Türen E6: Innenwände / M1: Trennwände,Türen
M3: Bodenbeläge / M4: Wandbekleidung M5: Deckenbekleidung / I: Haustechnik
46% 31%
Bild inks: http://www.edelmann-energie.ch/ausgefuehrte- bauten/verwaltungsgebaeude-ittigen Foto: Markus Beyeler Bild rechts: http://www.detail.de/artikel/haus-ohne-heizung- buerogebaeude-von-baumschlager-eberle-in-lustenau-11703 Foto: Jakob Schoof
«ARE» «2226»
Die Bedeutung der Gebäudetechnik Aufteilung der Gewerke
Aufteilung der Grauen Energie der Gebäudetechnik auf die verschiedenen Systeme und Elementgruppen. Durchschnittliche Anteile gemäss Sachbilanzstudien;
Gugerli H., Lenel S. et al., Gesund und ökologisch Bauen mit Minergie-Eco, 2015
Graue Energie (Herstellung und Entsorgung) von untersuchten Gebäudetechniksystemen. Daten von Klingler et al., Graue Energie von Sanitär- und Elektroanlagen, Sach- und Ökobilanzen von 12 Gebäuden (Wohnen und Büro), BFE, 2011;
Ökobilanzdaten für Lüftungs- und Wärmeanlagen. Sach- und Ökobilanzen von 16 Gebäuden (Wohnen, Büro, Schulen und Altersheime), BFE 2014
Beispiel Lüftungsanlagen
Ein bedeutendes Forschungsthema
Aktuelle Untersuchungen am Institut für Gebäudetechnik und Energie Hochschule Luzern – Technik & Architektur:
„Systemkennwerte Graue Energie Gebäudetechnik“ SYGREN Bundesamt für Energie BFE, Amt für Hochbauten Zürich AHB
„Gesamtheitlicher Vergleich von Lüftungskonzepten für Wohnungsbauten“
Bundesamt für Energie BFE (EnergieSchweiz), Amt für Hochbauten Zürich AHB, Minergie®, Konferenz Kantonaler Energiefachstellen EnFK
„Analyse von Low-Tech-Lüftungskonzepten “
Bundesamt für Energie BFE (EnergieSchweiz), Amt für Hochbauten Zürich AHB
„Alternative Lüftungsmaterialien für Lüftungsanlagen “ Amt für Hochbauten Zürich AHB
Ökobilanz von Lüftungsanlagen
Die Relevanz der einzelnen Komponenten
10 Beispielgebäude
Anteil an Grauer Energie, Treibhausgasemissionen u.
Gesamtumweltbelastung für verschiedene
Komponenten der Lüftungsanlagen.
Verzinkte Lüftungskanäle ca. 30-40%
Lüftungsgeräte ca. 20-30%
Daten von Klingler et al., Ökobilanzdaten für Lüftungs- und Wärmeanlagen. Sach- und Ökobilanzen von 16 Gebäuden (Wohnen, Büro, Schulen und Altersheime), BFE 2014
Die Lüftungsverteilung ist für ca. 50-65% der Grauen Energie, der Treibhausgasemissionen und der Gesamtumweltbelastung der Lüftungsanlagen verantwortlich
Wichtigkeit von Konzepten mit kurzen Leitungen, z.B. Verbundlüfter oder Luftzirkulation über offene Türen (gute Luftzirkulation in allen Räumen auch bei Low-Tech-Ansätzen)
Ökobilanz von Lüftungsanlagen
Optimierungsspielraum, Auswirkungen und Trade-Offs
Graue Energie Treibhausgasemissionen Gesamtumweltbelastung Mittelwert Std. Abw. Mittelwert Std. Abw. Mittelwert Std. Abw.
Lüftungsverteilung
(exkl. Dämmung) 49% 4% 51% 3% 59% 4%
Lüftungsverteilung
(inkl. Dämmung) 60% 8% 62% 6% 65% 6%
Der Zusammenhang zwischen Gesamtlänge, Formgebung und Querschnittsfläche Ökobilanz von Lüftungsanlagen
Optimierungsspielraum, Auswirkungen und Trade-Offs
100%
200%
300%
400%
500%
600%
700%
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Materialaufwand
Seitenverhältnis
Materialaufwand als Funktion von Seitenverhältnis und Querschnittsfläche Rohr Kanal
Der Zusammenhang zwischen Gesamtlänge, Formgebung und Querschnittsfläche Ökobilanz von Lüftungsanlagen
Optimierungsspielraum, Auswirkungen und Trade-Offs
Querschnitts- fläche
Graue Energie Luftleitung
Graue Energie Betondecke
Luftgeschw. u.
Druckverlust Betriebsenergie Behaglichkeit
Von Konzept und Statik (Beton- und Armierungsanteil)
bedingt
Seitenverhältnis Graue Energie Luftleitung
Graue Energie
Betondecke Platzbedarf in
der Vertikalen Druckverlust Betriebsenergie
Von Konzept und Statik (Beton- und Armierungsanteil)
bedingt
Länge Luftleitungsnetz
Graue Energie
Luftleitung Druckverlust Betriebsenergie
Beispiel Oberflächenbehandlung:
Erstellungsaufwand Spiro-Rohr Ökobilanz von Lüftungsanlagen metallische Materialien
1 m2ventilation duct, steel, zinc coated, s= 1.0mm, at plant/CH, basierend auf Klingler et al.
ZHAW, Institut für Umwelt und Natürliche Ressourcen, SYGREN, 2014
Ökobilanz von Lüftungsanlagen
Studie «Alternative Materialien für Lüftungsanlagen»
„metallische Materialien“
„nichtmetallische Materialien“
„Kunststoffe“
„Dämmstoffe“
„natürliche Materialien“
„Textilien“
„Karton“
usw.
Folie
Studie «Alternative Materialien für Lüftungsanlagen»
Beispiele
21, 03.05.2021
Dämmungen als Lüftungskanal
Holz-Kork-Latexgranulat
(Quelle Materialarchiv)
- formgepressbar - wasserresistent - Pilz-/ Insektenresistent - Gute Schalldämmung
- Wärmeleitfähigkeit: 0.084 w/mK
Zelluloseplatten
(Quelle Materialarchiv)
Bambus
(Quelle Materialarchiv)
- 100% aus rezykliertem Altpapier
- Biologisch abbaubar (ohne Oberflächenbehandlung) - imprägnierbar Brandschutzmittel
- Einfach bearbeitbar
- Schnell und günstig nachwachsend - bis zu 30cm Querschnitt
Pilze: Mycelium
- Styropor durch Pilze ersetzen - Biologisch abbaubar
- Schweizer Start-Up: Mycrobetz
Folie
Studie «Alternative Materialien für Lüftungsanlagen»
Beispiel Karton als Abfallprodukt
22, 03.05.2021
− Die Materiallager von Kartonverwertern sind voll
− Schweizer Recyclinghöfe verlangen Geld für die Annahme von Karton
− Der Rohstoffwert fällt kontinuierlich
Beispiel Gator Duct (UK) Industrieller Hersteller von Lüftungsanlagen in Karton!
- Feuchtigkeitsresistent - Hydrophob
- Feuerhemmend
Aber: Nicht aus Recycling-Karton!
Herstellungsaufwand durch Recycling:
Ein Sechstel des Energiebedarfs
Ein Zweitel des Wasserverbrauchs
Shigeru Ban, Paper House, 1995 Shigeru Ban, Pont du Gard, 2007
Cardboard banquette pavillon, Cambridge, 2009 Frank Gehry, Wiggle Side Chair, 1972
Folie
Auftraggeber Bundesamt für Energie AHB Stadt Zürich Laufzeit 2016 – 2021 Projektpartner Aardeplan AGZHAW
Kontaktperson Davide Bionda
SYGREN - Systemkennwerte der Grauen Energie der
Gebäudetechnik
Analyse der Relevanz der Grauen Energie in der Gebäudetechnik und Entwicklung von Methoden zur
Optimierung durch den Planer
Institut für Gebäudetechnik und Energie IGE
Forschungsgruppe: Nachhaltiges Bauen und Erneuern NBuE
Ausgangslage
- Graue Energie der Gebäudetechnik 1/4 bis 1/3 der gesamten Grauen Energie eines Neubaus
- Abschätzung der Grauen Energie in der Vorprojektphase mit bisherigen Instrumenten möglich (z.B. KBOB-Liste1, SIA 20322, SIA 20403, Minergie Tools)
- ABER: Nur beschränkte Auswahlmöglichkeiten für die Optimierung der Grauen Energie im Bereich der Gebäudetechnik
Zusätzliche Auswahlmöglichkeiten bei Ökobilanzdaten der Gebäudetechnik sind nötig, um die Gegebenheiten eines Bauprojekts besser abzubilden und eine korrekte Beurteilung und Optimierung betreffend Grauer Energie und Treibhausgasemissionen zu ermöglichen
«Besser passende» Instrumente erreichen eine höhere Akzeptanz bei potenziellen Anwendern und haben bessere Chancen eingesetzt zu werden
Graue Energie = gesamte Menge an nicht erneuerbarer Primärenergie in Komponenten, die für alle vorgelagerten Prozesse erforderlich ist (vom Rohstoffabbau über die Herstellung und Verarbeitung, den Material- oder Bauteilersatz sowie die Entsorgung, inkl. der dazu notwendigen Transporte und Hilfsmittel)
1KBOB-Empfehlung «Ökobilanzdaten im Baubereich»- 2009/1:2016
2SIA Merkblatt 2032 „Graue Energie von Gebäuden“, 2010
3SIA Merkblatt 2040 „SIA-Effizienzpfad Energie“, 2011
Ziele des Projekts SYGREN
- Ausweitung der vorhandenen Entscheidungsgrundlagen bzw. Instrumente im Bereich
Gebäudetechnik für die Verwendung ab der Vorprojektphase bei Neubau- und Renovationsprojekte - Erarbeitung von neuen Kennwerten der Grauen Energie, Treibhausgasemissionen und
Gesamtumweltbelastung (UBP) für relevante Gebäudetechnikkomponenten und –systeme, basierend auf bestehenden Sachbilanzstudien
- Berücksichtigung von Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroanlagen für die Nutzungen Wohnen, Büro und Schule
- Schwerpunkt bei der Verbesserung der Entscheidungsgrundlage in den frühen Projektierungsphasen - Aufzeigen von Zusammenhängen zwischen Aufwand an Grauer Energie und Betriebsenergie und von
Trade-Offs bei der Projektoptimierung hinsichtlich Grauen Energie
Bilder:
http://www.gutag.ch/home.html
Vorgehen
- Literaturrecherche und Erforschung der Datenlage
- Analyse der vorhandenen Daten hinsichtlich Relevanz, Varianz und Beeinflussbarkeit von Grauer Energie, Treibhausgasemissionen und Gesamtumweltbelastung
- Systematik in Anlehnung an die Norm SIA 411:2016 «Modulare Darstellung der Gebäudetechnik»
- Erarbeitung von neuen Kennwerten und Aufzeigen, wo zusätzliche Erhebungen notwendig sind - Experten-Workshops Fachwissen von praxisnahen Planern und Beratern
- Systemische Betrachtung
- Wirkungsanalyse Wechselwirkungen im System
- Anschauungsbeispiele Trade-Offs bei der Optimierung der Grauen Energie
Bilder:
http://www.gutag.ch/home.html
Folie
Datenbasis - 13 Wohnbauten - 6 Bürobauten - 3 Schulgebäude - 3 Altersheime
Heizung und Lüftung:
Klingler et al. (2014) Sanitär und Elektro:
Klingler und Kasser (2011)
GEWERK: Heizungsanlagen
Gebäude Quelle/Senke Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Übergabe Ecofaubourg
Schlieren, Haus A Ecofaubourg Schlieren, Haus B MCS Gebäude, Leimbach Siedlung Rautistrasse Bürogebäude Verenastrasse, Baden Bürohaus Fribourg Nutzung:Wohnen, Büro
Fernwärme Übergabestation Rohrverteilung Radiatoren
Fernwärme Übergabestation Rohrverteilung Radiatoren
Erdwärmesonde Wärmepumpe
S/W Technischer
Speicher (1000 l) Rohrverteilung Fussbodenheizung
Erdwärmesonde Wärmepumpe
S/W Rohrverteilung Fussbodenheizung
Grundwasser Wärmepumpe
W/W Wärmespeicher
(2000 l) Rohrverteilung Fussbodenheizung
Heiz-/Kühldecken
Erdwärmesonde Wärmepumpe
S/W Wärmespeicher
(2 x 5000 l) Rohrverteilung Fussbodenheizung
Konvektoren
GEWERK: Lüftungsanlagen
Gebäude Quelle/Senke Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Übergabe Altersheim
Dorflinde*
Alterswohnungen Geeren Pflegezentrum Witikon*
Bürogebäude Verenastrasse, Baden Bürohaus Fribourg Geschäftshaus B, Esslingen Geschäftshaus C, Esslingen Schulhaus Albisriederplatz Schulhaus Falletsche
Schulhaus Heslibach
Nutzung:Altersheim, Büro, Schule
* Sanierung ** mit Kühlung (Verdunstungskühler) Aussenluft 13 Lüftungsgeräte,
zentral,
Platten-WRG Stahlkanäle Detailinfo nicht
vorhanden
Aussenluft 3 Lüftungsgeräte, zentral (UG), Platten-WRG
Stahlkanäle und
PE-Rohre Detailinfo nicht
vorhanden
Aussenluft 10 Lüftungsgeräte, zentral (UG+Dach),
Platten-WRG Stahlkanäle Detailinfo nicht
vorhanden
Aussenluft 7 Lüftungsgeräte, zentral (UG+Dach), Rotations-/Platten-WRG
Material k.A.,
einfache Verteilung Detailinfo nicht vorhanden
Aussenluft 10 Lüftungsgeräte, zentral (UG+Dach), Rotations-/Platten-WRG**
Stahlkanäle im Hohlboden, komplexe Verteilung
Detailinfo nicht vorhanden Erdreichregister
18 m
1 Lüftungsgerät, zentrale (UG),
Rotations-WRG Stahlkanäle Detailinfo nicht
vorhanden
Aussenluft 1 Lüftungsgerät,
zentrale (UG), Rotations-WRG**
Stahlkanäle, wenig Horizontalvert., Büros mit Überströmung
Detailinfo nicht vorhanden
Aussenluft 4 Lüftungsgeräte, zentral (UG), Platten-WRG**
Spiro-Rohre,
horizontal eingelegt Detailinfo nicht vorhanden
Aussenluft 5 Lüftungsgeräte, zentral (UG), mit Kühlung,
Rotations-/Platten-WRG
PE-Rohre,
v.a. horizontal eingelegt Detailinfo nicht vorhanden
Aussenluft
- Hauptgebäude UG:
1 Lüftungsgerät, Rotations-WRG - Materialraum Grundstufe: 3 LG, Platten-WRG - Aufenthalt: 1 LG
Stahlkanäle Detailinfo nicht vorhanden GEWERK: Sanitäranlagen
Gebäude Quelle/Senke Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Übergabe
MFH Obere Schöntalstrasse, Winterthur
MFHTösstalstrasse, Winterthur
MFH Smaragd, Rychenbergstrasse Winterthur
MFH Fehlmann Areal, Palmstrasse, Winterthur
Gewerbegebäude Acutronic, Bubikon
Geschäftshaus Zentrum Leue, Männedorf
() = m/m2EBF
Wassernetz Rohrleitung: 2626 m (0.63)
Dämmung: 1520 m (0.36) 70 Nasszellen (6 Whg. mit 1 NZ + 32 Whg.
mit 2 NZ) 32 Badewanne 22 Duschwanne 70 Waschtisch 54 Wandklosett 2 Waschräume 6 Waschmaschine 4 Wäschetrockner
Wassernetz Rohrleitung: 124 m (0.16)
Dämmung: 93 m (0.12) 8 Nasszellen (1 NZ pro Whg.) 8 Badewanne 8 Waschtisch 8 Wandklosett 1 Waschraum 2 Waschmaschine 2 Wäschetrockner Warmwasserspeicher
(4 x 1000 l + 2 x 2000 l)*
Warmwasserspeicher (750 l)
Wassernetz Rohrleitung: 627 m (0.57)
Dämmung: 296 m (0.27) 11 Nasszellen (2 Whg. mit 3 NZ + 2 Whg.
mit 2 NZ + 1 Whg. mit 1 NZ) 4 Badewanne 5 Duschwanne 16 Waschtisch 8 Wandklosett 4 Waschtürme (in je einer Nasszelle pro Wohnung) 4 Waschmaschine 4 Wäschetrockner
Wassernetz Rohrleitung: 1800 m (1.16)
Dämmung: 517 m (0.33) 17 Nasszellen (3 Whg. mit 1 NZ + 7 Whg.
mit 2 NZ) 10 Badewanne 7 Duschwanne 17 Waschtisch 15 Wandklosett 10 Waschtürme (in je einer Nasszelle pro Wohnung) 10 Waschmaschine 10 Wäschetrockner Warmwasserspeicher
(1000 l)
Warmwasserspeicher (1000 l)
Wassernetz Warmwasserspeicher
(2000 l) Rohrleitung: 2397 m (0.47) Dämmung: 1135 m (0.22)
Wassernetz Warmwasserspeicher
(2000 l) Rohrleitung: 3021 m (1.48) Dämmung: 2343 m (1.14)
8 Nasszellen 11 Waschtisch 2 Schulwandbrunnrn 17 Wandklosett 6 Urinoir 1 Waschraum 1 Waschmaschine 1 Wäschetrockner 16 Nasszellen 1 Badewanne 9 Duschwanne 24 Waschtisch 29 Wandklosett 12 Urinoir 1 Waschraum 1 Waschmaschine 1 Wäschetrockner
GEWERK: Elektroanlagen
Gebäude Quelle/Senke Umwandlung Speicherung Verteilung Raum/Übergabe Wohngebäude
Leonhard-Ragaz- Weg, Zürich
Wohngebäude Kolbenhofstrasse, Zürich
Wohngebäude Goldbrunnenstr., Zürich
Wohn- und Geschäftshaus Badenerstr., Zürich
Wohn- und Geschäftshaus A-Park, Zürich
() = m/m2EBF () = Stk/m2EBF Elektrizitäts-
versorgungsnetz
Kabel: 68’808 m (12.15) Rohre: 26’602 m (4.70) Kanäle: 118 m (0.02) Gitterbahn: 430 m (0.08)
Steckdosen: 988 Stk(0.17) [3.0 (5.2) pro Raum]
Schalter: 551 Stk(0.10) Leuchten: 154 Stk(0.03) Lampen: 302 Stk (0.05)
Elektrizitäts- versorgungsnetz
Kabel: 13’629 m (15.26) Rohre: 3’093m (3.47) Kanäle: 86.9 m (0.10) Kabelbahn: 25 m (0.03)
Steckdosen: 184 Stk(0.21) [3.1 (7.8) pro Raum]
Schalter: 90 Stk (0.10) Leuchten: 21 Stk (0.02) Lampen: 295 Stk (0.33)
Elektrizitäts- versorgungsnetz
Kabel: 70’087 m (21.90) Rohre: 16’862 m (5.27) Kanäle: 261 m (0.08) Gitterbahn: 55 m (0.02)
Steckdosen: 396 Stk(0.12) [2.5 (3.9) pro Raum]
Schalter: 538 Stk(0.17) Storentaster: 9 (0.00) Leuchten: 144 Stk(0.05)
Elektrizitäts- versorgungsnetz
Kabel: 74’436 m (11.45) Rohre: 16’314 m (2.51) Kanäle: 551 m (0.08) Gitterbahn: 350 m (0.05)
Steckdosen: 1’276 Stk(0.20) [3.6 (6.7) pro Raum]
Schalter: 481 Stk(0.07) Storentaster: 222 (0.03) Leuchten: 263 Stk(0.04) Lampen: 336 Stk (0.05)
Elektrizitäts- versorgungsnetz
Kabel: 128’999 m (14.54) Rohre: 31’675 m (3.57) Kanäle: 547 m (0.06)) Gitterbahn: 327 m (0.04)
Steckdosen: 1’911 Stk(0.18) [3.4 (6.6) pro Raum]
Schalter: 663 Stk(0.07) Storentaster: 412 Stk (0.05) Leuchten: 457 Stk(0.05) Lampen: 563 Stk (0.06)
29, 03.05.2021
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Graue Energie
Bürogebäude Fribourg Bürogebäude Verenastrasse Wohngebäude Rautistrasse Wohngebäude Leimbach Wohngebäude Ecofaubourg A Wohngebäude Ecofaubourg B
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Treibhausgasemissionen
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
Erdwärmesonde Wärmepumpe Stahlrohre Abzweigungen und Armaturen, Stahl Stahlrohre, rostfrei Wärmedämmung Mineralwolle PIR-Dämmung mit PVC-Verkleidung Fussbodenheizung Heiz-/Kühldecke Konvektor Röhrenradiator Verschiedene Komponenten
Gesamtumweltbelastung
Teil- prozess SIA 411
Quelle /
Senke Um-
wand- lung
Verteilung Raum/Übergabe
Beispiel Heizungsanlagen Ökobilnz der Komponenten
6 Beispielgebäude
Anteil an Grauer Energie, Treibhausgasemissionen u.
Gesamtumweltbelastung für verschiedene
Komponenten der Lüftungsanlagen.
Daten von Klingler et al., Ökobilanzdaten für Lüftungs- und Wärmeanlagen. Sach- und Ökobilanzen von 16 Gebäuden (Wohnen, Büro, Schulen und Altersheime), BFE 2014
Beispiel: Auswertung Heizungsanlagen
Legende:
Grün=Kennwerte im Rahmen dieses Projekts erarbeitet
Hellgrün=weitere Untersuchungen notwendig
=in der aktuellen KBOB-Empfehlung (2009/1:2016) bereits vorhanden Rel=Relevanz
Var=Varianz
BVor=Beeinflussbarkeit im Vorprojekt BAus=Beeinflussbarkeit bei der Ausführung (sehr hoch hoch mittel gering keine)
W=Wirkung im System gem. Wirkungsanalyse
Kennwerte Heizungsanlagen
23.1 kg CO2/m2 15.7 kg CO2/m2 10.3 kg CO2/m2 Bsp. MFH Spez. Leistungsbedarf 30 W/m2
23.1 kg CO2/m2
Kennwerte Heizungsanlagen
Beispiel: Sole-Wasser Wärmepumpe
Legende:
Grün=Kennwerte im Rahmen dieses Projekts erarbeitet
Hellgrün=weitere Untersuchungen notwendig
=in der aktuellen KBOB-Empfehlung (2009/1:2016) bereits vorhanden Rel=Relevanz
Var=Varianz
BVor=Beeinflussbarkeit im Vorprojekt BAus=Beeinflussbarkeit bei der Ausführung (sehr hoch hoch mittel gering keine)
W=Wirkung im System gem. Wirkungsanalyse
Kennwerte Lüftungsanlagen
Legende:
Grün=Kennwerte im Rahmen dieses Projekts erarbeitet
Hellgrün=weitere Untersuchungen notwendig
=in der aktuellen KBOB-Empfehlung (2009/1:2016) bereits vorhanden Rel=Relevanz
Var=Varianz
BVor=Beeinflussbarkeit im Vorprojekt BAus=Beeinflussbarkeit bei der Ausführung (sehr hoch hoch mittel gering keine)
W=Wirkung im System gem. Wirkungsanalyse
Kennwerte Elektroanlagen
Legende:
Grün=Kennwerte im Rahmen dieses Projekts erarbeitet
Hellgrün=weitere Untersuchungen notwendig
=in der aktuellen KBOB-Empfehlung (2009/1:2016) bereits vorhanden Rel=Relevanz
Var=Varianz
BVor=Beeinflussbarkeit im Vorprojekt BAus=Beeinflussbarkeit bei der Ausführung (sehr hoch hoch mittel gering keine)
W=Wirkung im System gem. Wirkungsanalyse
Kennwerte Sanitäranlagen
Optimierungsspielraum, Auswirkungen und Trade-Offs Beispiel Sanitäranlagen: Wäscheturm vs. Waschküche
Gemeinschaftliche Waschküchen oder wohungsgebundene Waschtürme?
Entscheid in der frühen Projektierungsphase mit Auswirkungen und muss mit einer gesamtheitlichen Nachhaltigkeitsbetrachtung gefällt werden Optimierungsspielraum, Auswirkungen und Trade-Offs
Beispiel Sanitäranlagen: Wäscheturm vs. Waschküche
Je nach Situation kann die Umsetzung der Systemtrennung mit Mehrkosten verbunden sein.
Die daraus resultierende verbesserte Zugänglichkeit der Gebäudetechnikkomponenten erleichtert aber den Unterhalt und Rückbau, ermöglicht die Wiederverwendung, reduziert die Unterhaltskosten, erhöht die Anpassungsfähigkeit bzw.
die Flexibilität der Gebäude und somit in der Regel auch deren ökonomischen Wert.
Optimierungsspielraum, Auswirkungen und Trade-Offs Beispiel Systemtrennung
Kreisläufe der Bauwirtschaft © Espazium
Schlussfolgerungen
Einordnung des Themas «Graue Energie der Gebäudetechnik»
- Gebäudetechnik ist auch unter dem
Aspekt der Grauen Energie zu konzipieren - Gebäudetechnikentscheide sind für die
gesamtheitliche Nachhaltigkeit relevant - Nutzerkomfort und Genügsamkeit sind
gleichwertig zu gewichten
Eine neue Ausgangslage…
Ohne bedeutenden Effort bei der Grauen Energie bzw. den Grauen
Treibhausgasemissionen sind die Ziele nicht erreichbar!
Finanzierung Projekt SYGREN Bundesamt für Energie BFE
Amt für Hochbauten der Stadt Zürich AHB Hochschule Luzern HSLU
Autoren und Projektbeteiligte
HSLU Institut Gebäudetechnik und Energie IGE:
Davide Bionda, Silvia Domingo, Gianrico Settembrini aardeplan ag
Heike Zeifang
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW:
Matthias Stucki, René Itten Begleitgruppe
Rolf Moser BFE, Heinrich Gugerli Gugerli Dolder GmbH Katrin Pfäffli Preisig Pfäffli, Rolf Frischknecht Treeze GmbH Annick Lalive d’Epinay AHB
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit!
Fragen, Austausch und Danksagung
Bild: „Durchzug“ eine Installation von Roman Signer im Bahnhof Aarau, 2016.
© Videostill Simone Morger / Aargauer Zeitung
Download der SYGREN-Studie:
https://www.aramis.admin.ch/Texte/?ProjectID=38539