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Die Biografie von Hermann Hesse - mit Aufgaben

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Netzwerk Lernen –Ein Dienst der 4Teachers GmbH Sitz der Gesellschaft: 56072 Koblenz, Alemannenstr. 14

HRB Koblenz Registernummer: HRB 21169

St.Nr.: 22/656/0281/1 504887 Vertretungsberechtigter Gesellschafter: Bernd Dumser

Kurze Einführung in das Thema

Kindheit, Jugend und Ausbildung

Hermann Hesse wird am 2. Juli 1877 in Calw/Württemberg (Schwarzwald) als zweites Kind von Johannes und Marie Hesse, geborene Gundert, geboren. Er entwickelt schon früh künstlerische und literarische Fähigkeiten, ist jedoch ein eher hitziger, widerspenstiger und antiautoritärer Charakter, dem es an freundlichem und persönlichem Umgang zu anderen seines Alters mangelt und der von Depressionen und Selbstmordgedanken geprägt ist. In den Jahren 1881 bis 1886 lebt die Familie mit mittlerweile vier Kindern in Basel, kehrt aber dann nach Calw zurück. Ab 1891 ist Hesse Seminarist im evangelisch-theologischen Kloster in Maulbronn. Von dort flieht er 1892. Nach einem Selbstmordversuch hält er sich in den Kliniken Bad Boll, Stetten und Basel auf. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Bad Cannstatt beginnt er 1893 eine Buchhändlerlehre in Esslingen, 1894 eine Mechanikerlehre bei einem Turmuhrfabrikanten in Calw. In den Jahren 1895 bis 1898 lässt er sich in Tübingen zum Buchhändler ausbilden. In dieser Zeit erweitert er seine autodidaktischen Fähigkeiten.

Erste Publikationen

Die Gedichte „Romantische Lieder. Eine Stunde hinter Mitternacht“ erscheinen bereits 1899 in Dresden. Auch der 1904 herausgegebene Roman „Peter Camenzind“ verkörpert romantische Elemente, indem das Natürliche und Naive überbetont werden. Mit diesem Band wird Hesse auf einen Schlag erfolgreich. Seine 1902 verstorbene Mutter erlebt dies jedoch nicht mehr.

1904 heiratet der Dichter die wesentlich ältere, sensible und schwermütige Baselerin Maria Bernoulli. Sie ziehen nach Gaienhofen um. Zwischen 1905 und 1911 werden drei Söhne geboren. Hesse reist nach Italien-, Orient- und Indien. Diese Reisen prägen ihn nachhaltig.

Die Erzählung „Unterm Rad“ erscheint 1906; 1910 und 1913 die Romane „Gertrud“

und „Roßhalde“. Während des Ersten Weltkrieges (1914–1918) meldet sich Hesse freiwillig zum Kriegsdienst. Er ist jedoch wegen Kurzsichtigkeit dienstuntauglich, engagiert sich aber in der Kriegsgefangenenfürsorge. Der Dichter wendet sich explizit gegen den Krieg, wie z.B. am 3. November 1914 in dem Artikel „O Freunde nicht diese Töne“ in der Neuen Zürcher Zeitung. In dieser Zeit erleidet Hesse eine psychische

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Krise: Sein Vater stirbt, der Sohn erkrankt und seine Frau kommt in eine Nervenheilanstalt.

Die mittleren Lebensjahre

Unter dem Pseudonym Emil Sinclair erscheint 1919 der Roman „Demian“, der u.a. eine Auseinandersetzung mit der Psychoanalyse darstellt. Hesses Beschäftigung mit der östlichen Welt spiegelt der Indienroman „Siddharta“ wieder (1922). Der Roman ist am Schluss eher von der chinesischen Religion als vom Buddhismus geprägt. 1923 nimmt Hesse die schweizerische Staatsbürgerschaft an und lässt sich von Maria Bernoulli scheiden. 1924 heiratet er die 20 Jahre jüngere Ruth Wenger. 1927 lässt sich das Paar scheiden. Dies stürzt Hesse in eine Krise. Im selben Jahr erscheint die Erzählung „Der Steppenwolf“. Hesse ist nun mittlerweile 50 Jahre alt. „Narziß und Goldmund“ wird 1930 publiziert. In der Erzählung wird Goldmund als Figur der Romantik und Narziß der Tiefenpsychologie und Psychoanalytik empfunden. 1931 heiratet der Dichter Ninon Dolbin, geborene Ausländer, mit der er bis zu seinem Tod in Montagnola im Tessin lebt. Zu dieser Zeit beginnt Hesse mit den Arbeiten zu „Das Glasperlenspiel“. Den Gottfried-Keller-Preis erhält der Dichter 1936. Hesse ist im Nationalsozialismus (1933–

1945) zwar nicht offiziell verboten, wurde aber durch kritische Literaturberichte unterdrückt. Er setzt sich für deutsche Emigranten, die ihn in Montagnola besuchen, ein.

1942 erscheint die Gesamtausgabe der Gedichte.

„Das Glasperlenspiel“ und Hesse im Alter

Als Höhepunkt seines Schaffens publiziert Hesse 1943 „Das Glasperlenspiel“, das alle philosophischen Ansätze zu einem Gesamtkomplex vereint. Nach dem Zweiten Weltkrieg, der von 1939 bis 1945 dauerte, dringt er kaum in neue Richtungen vor, sondern kehrt zu alten Themen und Ausdrucksweisen zurück. Der Schriftsteller erhält 1946 den Goethepreis und den Nobelpreis, 1955 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels. Die letzten Jahre verlebt er in Abgeschiedenheit. Er stirbt am 9. August 1962 in Montagnola an einem Schlaganfall und litt seit längerem, ohne davon gewusst zu haben, an Leukämie.

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Name:____________________________ Klasse:___________ Datum:________________

Quellenauszüge

a): Hermann Hesse in einem Brief an den Verleger Samuel Fischer vom 2. Februar 1903 (zitiert nach: Zeller, Hesse, S. 46):

„Daß meine Schriften rein persönliche Versuche sind, intime Dinge in moderner Form auszusprechen, daß sie daher zu erheblichen Bucherfolgen wohl nicht geeignet sind, brauche ich wohl kaum zu betonen. Ich schreibe nicht sehr viel und nur aus persönlichstem Bedürfnis.“

b): Zeugnis von Thomas Mann, Neue Zürcher Zeitung vom 2. Juni 1947 (zitiert nach:

Zeller, Hesse, S. 167):

„Für mich gehört dies im Heimatlich-Deutsch-Romantischen wurzelnde Lebenswerk bei all seiner manchmal kauzigen Einzelgängerei, seiner bald humoristisch-verdrießlichen, bald mystisch-sehnsüchtigen Abgewandtheit von Zeit und Welt zu den höchsten und reinsten geistigen Versuchen und Bemühungen unserer Epoche. Unter der literarischen Generation, die mit mir angetreten, habe ich ihn, der nun das biblische Alter erreicht, früh als den mir Nächsten und Liebsten erwählt und sein Wachstum mit einer Sympathie begleitet, die aus Verschiedenheiten so gut ihre Nahrung zog wie aus Ähnlichkeiten.“

Aufgaben zu den Quellenauszügen

a. Geben Sie die beiden Zitate mit eigenen Worten wieder und ordnen Sie sie in den zeitlichen Gesamtzusammenhang ein.

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Lösungsvorschläge

a: [Die Antwort der Schülerinnen und Schüler sollte die Quellen zusammenfassen]

Das Zitat von Hermann Hesse aus dem Jahr 1903 schrieb er zu einem Zeitpunkt, als die Gedichte „Romantische Lieder“ bereits publiziert waren (1899), der „Peter Camenzind“

jedoch noch nicht (1904). Hesse erklärt, wie viel und warum er schreibt und warum seine Bücher wohl kein Erfolg werden können. Dieses Zitat spiegelt Hesses persönliches Empfinden sehr stark wieder.

Das Zitat von Thomas Mann von 1947 (direkt nach Vergabe des Nobelpreises an Hesse, 1946) ist eine Analyse von Hermann Hesses Lebenswerk bezogen auf die ganze Epoche. Der Zeitgenosse Hesses Thomas Mann schätzt das Werk hoch ein und spricht von: „höchsten und reinsten geistigen Versuchen und Bemühungen“. Für ihn ist der alternde Hesse der ihm literarisch am nächsten und liebsten stehende Literat. Beide unterscheiden sich zwar, sind sich aber auch ähnlich. Thomas Mann begleitete Hesse mit „Sympathie“. Er erkennt die Schreibweise Hesses, die „heimatlich“, „deutsch“ und

„romantisch“ ist, stark an, begründet dies durch die „kauzige Einzelgängerei [wie z.B.

im „Steppenwolf“], seiner bald humoristisch-verdrießlichen, bald mystisch- sehnsüchtigen Abgewandtheit“ [wie z.B. in „Siddharta“].

b: [Diese Aufgabenstellung ist quellenanalytisch]

Zu diesem Zeitpunkt glaubt der junge 25-jährige Dichter noch nicht an seinen Erfolg. Er sieht das Schreiben als eine Möglichkeit, persönliche Erfahrungen aufzuschreiben und sie sicherlich somit zu kompensieren. Die personenbezogene Ebene beschreibt er in zwei Sätzen gleich drei Mal: „rein persönliche Versuche“, intime Dinge auszusprechen“

und „persönlichstes Bedürfnis“.

c: [Diese Aufgabenstellung ist quellenanalytisch]

Hermann Hesse hat mit seinen zahlreichen Romanen, kurzen und langen Erzählungen, Gedichten und Märchen eine Fülle von Literatur für das 20. Jahrhundert geschaffen, dass in seiner Einzigartigkeit bemerkenswert ist. Biografische Züge finden sich überall in Hesses Werk: Er verarbeitet seine Schul- und Jugendzeit in „Unterm Rad“, setzt sich mit Freud und C.G. Jung im „Demian“ und in „Der Steppenwolf“ auseinander und schildert seine Begegnung mit der fernöstlichen Religion in „Siddharta“. Dadurch hat er

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