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Medien als Instrument der Aufklärung

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Academic year: 2022

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Medien als Instrument der Aufklärung 3

B. Bülles / A. Stich: Medien in politischen Systemen © Auer Verlag

Kriegsberichterstatter (2)

Die Geschichte schreibt der Sieger! Stimmt das? Was machen dann die sogenannten Kriegsberichter- statter? Hierbei handelt es sich meistens um mutige Journalisten, die sich in große Gefahr begeben, um dem Rest der Welt neutral von einem Kriegsschauplatz zu berichten. Das Interesse des Publi- kums, der Informationsauftrag der Medien – bei gleichzeitig wirtschaftlichen Zwängen – sowie die möglicherweise bewusste Ausnutzung der Medien von Kriegsparteien stehen hierbei allerdings oft im Vordergrund.

2 Schreibt einen kurzen Bericht in Form eines Zeitungsartikels. Nehmt dazu die beiden Bilder als Grundlage. Vergleicht anschließend eure Berichterstattung mit der anderer Schüler eurer Klasse. Diskutiert unterschiedliche Darstellungen.

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Medien als Instrument der Aufklärung 5

B. Bülles / A. Stich: Medien in politischen Systemen © Auer Verlag

Soziale Medien im Arabischen Frühling

Was im Dezember 2010 in Tunesien begann, breitete sich bald wie ein Flächenbrand über viele Länder Nordafrikas und des Nahen Ostens aus. Proteste, Aufstände und Rebellionen erschütterten die autokratischen Systeme der Region. In Ägypten und Tunesien jagten die Aufständischen die Herrscher aus dem Amt. Libyen verfiel in einen Bürgerkrieg, dessen Ver- lauf das Eingreifen der NATO entscheidend beeinflusste. Syrien befindet sich in einer Patt- Situation, die verlustreichen Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ge- hen weiter. In anderen Ländern wie Marokko und Jordanien haben die Regime auf die sozialen Proteste reagiert und so ihren status quo zumindest kurzfristig stabilisiert. Der Ara- bische Frühling ist eine historische Zäsur in der Region – mit weitreichenden Folgen in politi- scher, wirtschaftlicher und geostrategischer Hinsicht.

[…] „Die Revolution hat auf der Straße stattgefunden, nicht im virtuellen Raum. Sie hat 800 Menschen das Leben gekostet“, sagt der junge Blogger Abdallah aus Kairo. Der Ausdruck

„Facebook®-Revolution“ macht ihn fast wütend. […] Dennoch haben die neuen Medien bei den Umbrüchen eine entscheidende, wenn auch von Land zu Land unterschiedliche, Rolle gespielt. Facebook® war anfänglich das wichtigste Medium zur Mobilisierung der Bevölke- rung. Über Twitter® und YouTube® sendeten junge Araberinnen und Araber Informationen über Massenproteste um die Welt. Vor allem die symbiotische Vernetzung traditionellerer und neuer Medien war für die Umbrüche entscheidend. Das Zusammenspiel von TV, Internet und Mobiltelefonen veränderte die politische Kommunikation grundlegend und machte somit die Umstürze erst möglich. […]

Darüber hinaus haben Smartphones, insbesondere durch ihre Kamerafunktion und die Mög- lichkeit zu twittern, dabei geholfen, Informationen und Bilder zeitnah und weit zu verbreiten und dadurch Massen zu mobilisieren. Dies war für die Protestbewegung entscheidend – vor allem auch in kleineren Städten und auf dem Land. […]

„Als ich zum ersten Mal meine Meinung frei im Internet äußern durfte, fühlte ich mich wie ein anderer Mensch. Ein ganz neues Gefühl, etwas bewirken zu können, kam auf – vor allem als ich gemerkt habe, dass ich nicht der einzige bin, der so denkt.“ Diese Aussage eines jungen Bloggers verweist auf eine der wichtigsten Schlussfolgerungen. Das Phänomen, das der jun- ge Ägypter hier beschreibt, ist das der Selbstermächtigung. Menschen, die bisher nur passiv erlebten, wie über sie bestimmt wurde, wurden allmählich zu Akteuren, und zwar über das Bewusstsein, sich äußern zu können und nicht alleine zu sein. Damit halfen die neuen, nur schwer zu zensierenden Medien, jungen Araberinnen und Arabern, sich selbst als aktiv wahr- zunehmen, als diejenigen, die Prozesse in Gang setzen und gestalten. […]

1 Erörtert die Rolle sozialer Medien im arabischen Frühling. Diskutiert in diesem Zusammenhang deren heutige Bedeutung in politischen Ausnahmesituationen.

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