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Vortragsreihe der AG Männlichkeiten, Uni Bochum (online, 3 Dec 21-28 Jan 22)

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Vortragsreihe der AG Männlichkeiten, Uni Bochum (online, 3 Dec 21-28 Jan 22)

online / Ruhr-Universität Bochum, 03.12.2021–28.01.2022 Maximiliane Brand

Herzliche Einladung zur Vortragsreihe, die im Rahmen der AG Männlichkeiten der Ruhr-Universität Bochum im Wintersemester 21/22 veranstaltet wird.

Die Vorträge finden bei Zoom oder in Präsenz statt. Die Anmeldung erfolgt per Mail an anne.tilse@rub.de.

Fr., 3. Dezember 2021, 10-12 Uhr, Zoom Prof. Dr. Corinna Herr (Koblenz-Landau):

„his voice is that of a man“: Inszenierungen und Rezeption der hohen männlichen Stimme im 18.

und frühen 21. Jahrhundert

Über 400 Jahre lang wurden zum Zweck der Erhaltung der hohen ‚männlichen’ Stimme in einem nicht geringen Umfang Knaben vor der Pubertät kastriert. Wir haben Zeugnisse über Sängerkastra- ten im frühen 16. Jahrhundert, ihre Blütezeit ist das späte 17. und das 18. Jahrhundert und der letzte Kastrat, Alessandro Moreschi, starb 1922 im Vatikan. Kastraten traten einerseits in Frauen- rollen, aber vor allem auch als die männlichen Heldenfiguren der Barockoper auf. Die Gesangsäst- hetik ist hier die der gleichhoch sich umschlingenden Stimmen; erst ein Jahrhundert später tritt der Tenor, eine Oktave tiefer singend, als ‚männlicher’ Held auf die Opernbühne. Kastraten werden einerseits mit Lob überschüttet, andererseits wird die Praxis von Anfang an auch kritisiert. Der pri- märe Kritikpunkt liegt in der weiblichen Konnotation der hohen Stimme. Während die Verbindung hoch/weiblich, tief/männlich erst im 19. Jahrhundert im Zuge der von Karin Hausen postulierten

‚Polarisierung der Geschlechtscharaktere’ eine bestimmende Gestalt annimmt, kann sie jedoch auf antike Geschlechtervorstellungen zurückgeführt werden. Auf der Bühne ist der Kastrat ein

‚Gott auf Erden’, gesellschaftlich gehört er zur ausgeschlossenen ‚anderen Klasse’ (bereits beim antiken Arzt Galenos als „tri triton“ bezeichnet). Im Zuge der Renaissance der Barockoper werden seit den 1980er Jahren sog. Countertenöre in Kastratenrollen eingesetzt, die durch Technik die hohen Töne erreichen, die 250 Jahre zuvor durch eine Operation erzielt wurden. Auch hier finden wir Akkoladen und Kritik gleichermaßen. Und auch hier geht es um die Frage der Männlichkeit, so verteidigt im Jahr 2020 ein YouTube-Kommentator den Countertenor Jakub Józef Orliński mit den Worten: „his voice is that of a man“. Im Vortrag werden Inszenierung und Rezeption der Kastraten und ihrer ‚Erben’ im 20. und 21. Jahrhundert an unterschiedlichen Fallbeispielen genauer unter- sucht und im Kontext einer Konstruktion von Männlichkeit qua Gesang diskutiert.

Anmeldung bitte bis zum 02. Dezember an anne.tilse@rub.de

Fr., 14. Januar 2022, 10-12 Uhr, Zoom

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ArtHist.net

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Prof. Dr. Katrin Köppert (Bochum):

Dragzbilder: Leaky Masculitiny and Minor Photography*

Die pharmakopornografische Wende in der Fotografie wird in den 1950er Jahren - so die These des Vortrags - mit der Fotografie Albrecht Beckers vollzogen. Zu einer Zeit, als weder Queere Theo- rie im heute geläufigen Sinne eingeführt war, noch Praktiken des hormonellen Gender-Hackings, wie sie Paul B. Preciado in Testo Junkie thematisiert, alltäglich waren, kommen Moleküle in der subversiven Funktion von Imitation und Drag in Beckers Fotografie zum Einsatz. In Anlehnung an Gilles Deleuze und Felíx Guattaris Konzept der minor literature wird Beckers Fotografie als minor photography diskutiert. Die queer-politische Dimension vernakulärer Medienpraktiken spielt dabei eine wesentliche Rolle.

Anmeldung bitte bis zum 13. Januar an anne.tilse@rub.de

*Anmerkung: Das z in Dragzbilder ist kursiv zu lesen, kann jedoch in diesem Format nicht kursiv gesetzt werden.

Fr., 28. Januar 2022, 10-12 Uhr, Unistr. 105, EG/015 Prof. Dr. Olaf Stieglitz (Leipzig):

Ein Tunnel am Ende des Lichts. New Hollywood, weiße Männlichkeit und die Grenzen des Rau- sches

Das Kino des New Hollywood, ungefähr von 1967 bis 1976, nimmt uns mit auf einen Trip. Rausch- zustände werden in zahlreichen Filmen dieser Epoche nicht nur repräsentiert, als affektives Kino setzen sie auch darauf, die Körper im Publikum selbst rauschhaft zu berühren. Diese Filme, so die These des Beitrags, verknüpfen die Ekstase indes vor allem mit männlichen und weißen Subjekti- vierungsprozessen, in ihnen wird der Rausch zur Strategie der Re-Stabilisierung eines (vermeintli- ch) brüchigen männlichen Selbstverständnisses. Diese Bindung von Rausch an weiße Männlich- keit ist für das Verständnis dieser Filme und ihre sozio-kulturelle Bedeutung zentraler als der in ihnen zum Ausdruck kommende Generationenkonflikt.

Anmeldung bitte bis zum 27. Januar an anne.tilse@rub.de Organisation:

Prof. Dr. Änne Söll

Kunstgeschichtliches Institut, Fakultät für Geschichtswissenschaften Prof. Dr. Christian Grünnagel

Romanisches Seminar, Fakultät für Philologie Prof. Dr. Henriette Gunkel

Institut für Medienwissenschaft, Fakultät für Philologie

Quellennachweis:

ANN: Vortragsreihe der AG Männlichkeiten, Uni Bochum (online, 3 Dec 21-28 Jan 22). In: ArtHist.net, 07.11.2021. Letzter Zugriff 27.02.2022. <https://arthist.net/archive/35280>.

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