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(1)NOTIZEN 71 Über das rote Pigment der Baumwollwanze Dyadercus intermedius Dist

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NOTIZEN 71

Über das rote Pigment der Baumwollwanze Dyadercus intermedius Dist.

About the Red Pigment of the Cottonbug Dysdercus Intermedius Dist.

RUTH HALFENBERG u n d GÜNTHER STEIN * Zoologisches Institut der Universität Bonn

(Z. Naturforsdi. 26 b, 71 [1971] ; eingegangen am 7. Oktober 1970)

Die Larven, aber auch die Imagines der in Südafrika beheimateten Baumwollwanze Dysdercus intermedius Dist. weisen am Thorax sowie am gesamten Abdomen dorsal und ventral eine rot-weiß pigmentierte Bände- rung auf. Hinzu kommen bei den Larven drei schwarz gefärbte Bereiche zwischen den abdominalen Tergiten 3 bis 6, wo die larvalen Stinkdrüsen ausmünden Die schwarze Färbung dieser Bezirke beruht auf der ver- stärkten Melanisierung des Chitins; das gesamte Exo- skelett ist sonst hell und durchsichtig. Nur so kann das rote und weiße Pigment, das in der Epidermis lokali- siert ist, das charakteristische Farbmuster erbringen.

In diesem Zusammenhang interessierte uns die Frage, inwieweit sich mit Hilfe verschiedener Unter- suchungsmethoden Hinweise auf die stoffliche Zusam- mensetzung dieser Farbstoffe, speziell des roten Pig- ments ergeben.

Bereits lichtmikroskopisch ist der rote Farbstoff in den Epidermiszellen in Form dicht gepackter Grana sichtbar. Elektronenmikroskopisch sind diese Grana oval und von nur sehr geringem Elektronenkontrast (Abb. 1 *), eine Erscheinung, die vermutlich darauf be- ruht, daß der Farbstoff während des Präparationsgan- ges teilweise gelöst wird. Die nur spärlich vorhandenen Mitochondrien liegen den Pigmentkörnern zuweilen eng an. Im apikalen Bereich über dem Epithel ver- läuft das aus mehreren Schichten bestehende Exo- skelett. Hier sind niemals Pigmentgrana vorhanden.

Zur Frage der Löslichkeit des Farbstoffs und der chromatographischen Auftrennung wurden Tiere des 5. Larvenstadiums dekapitiert, die entsprechenden roten Bereiche herauspräpariert, zermörsert und ver- schiedenen organischen und anorganischen Lösungsmit- teln unterworfen. Dabei zeigte sich, daß nur verdünnte Ammoniumhydroxid-Lösung (mit einer Spur 2-Mer- capto-äthanol) eine quantitative Extraktion ergibt. Die so gewonnene Lösung läßt im UV-Spektralbereich 366 m/u eine gelb-blaue Fluoreszenz erkennen.

Mit Hilfe der Papier-Chromatographie (Schleicher

& Schüll 2045b, aufsteigend) und der Dünnschicht- Chromatographie an Cellulose-Platten (Merck 5552) konnte dieser Rohextrakt mit 3-proz. wäßrigem Am- moniumchlorid sowie mit Wasser als Fließmittel in 3

Sonderdruckanforderungen an Doz. Dr. G. STEIN, Zoolog.

Institut der Universität, D-5300 Bonn, Poppelsdorfer Schloß.

* Herrn Prof. Dr. R. DANNEEL zum 70. Geburtstag gewidmet.

* Abb. 1 s. Tafel S. 72 a.

1 G. STEIN, Z. Morphologie Tiere 65, 374 [1969].

verschiedene Fraktionen aufgetrennt werden, deren Fluoreszenz und Rf-Werte für Pteridine charakteristisch sind.

Auf den beiden folgenden Tabellen sind die Frak- tionen mit den entsprechenden Tfy-Werten sowie der Fluoreszenz im UV-Bereich zusammengestellt.

a b Fluoreszenz

Fraktion 1 Fraktion 2 Fraktion 3

0,1 0,17 0,25

0,55 0,3 0,85

orange blau grün Tab. 1. Rf-Werte und Fluoreszenz auf Papier-Chromatogram- men (SS 2045b, aufsteigend). Fließmittel: a 3-proz. NH4C1,

b Wasser.

a b Fluoreszenz

Fraktion 1 Fraktion 2 Fraktion 3

0,1 0,19 0,25

0,6 0,27 0,43

orange blau grün Tab. 2. Rf-Werte und Fluoreszenz auf Dünnschicht-Chromato- grammen (Merck 5552). Fließmittel: a 3-proz. NH4C1,

b Wasser.

Die durch wiederholte Chromatographie gereinigten Fraktionen zeigen in ammoniakalischer Lösung folgende UV-Absorptions-Maxima:

Fraktion 1 ^max 235 m/z, 290 m/u, 425 m^, Fraktion 2 Amax 285 m/u, 340 m/u,

Fraktion 3 Ämax 230 m,u, 280 m/u.

Die erhaltenen Versuchsergebnisse weisen darauf hin, daß das rote Pigment der Larven von Dysdercus intermedius Dist. aus drei Pteridin-Fraktionen besteht, deren chromatographische Daten und UV-Absorption ermittelt werden konnten. Die bereits bei anderen Wanzen-Gattungen häufig auftretenden und auch be- kannten Pteridine (Erythropterin, Isoxanthopterin, Violapterin u. a.) sind mit den von uns isolierten Frak- tionen 1 und 3 nicht identisch2'3. Fraktion 2 jedoch scheint auf Grund der Rf-Werte und der Absorptions- maxima die gleiche Verbindung zu sein, die vor einigen Jahren neben anderen Pteridinen aus den Elythren der Feuerwanze Pyrrhocoris apterus L. isoliert werden konnte, nämlich 2.4.7-Trihydroxypteridin4.

Die Untersuchungen hierüber werden fortgesetzt.

Herrn Prof. Dr. E. SCHOLTYSECK danken wir für die Be- reitstellung des Elektronenmikroskops Zeiss EM 9A. Mit Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.

2 A. H . BARTEL, B . W. HUDSON, and R. CRAIG, J. Insect Phy- siol. 2, 348 [1958].

3 L. MERLINI U. G. NASINI, J. Insect Physiol. 12, 123 [1966].

4 L . MERLINI U. R . MONDELLI, Gazz. chim. ital. 92, 1 2 5 1 [ 1 9 6 2 ] .

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R. HALFENBERG U. G. STEIN. Über das rote Pigment der Baumwollwanze Dysdercus intermedius Dist. (S. 71)

Abb. 1. Elektronenmikroskopische Aufnahme der larvalen Epidermis von Dysdercus intermedius Dist. mit eingelagertem Pigment. PI Pigment, E Exoskelett, Pfeilmarkierung: Mito- chondrium. Orig.-Vergr.: 6 0 0 0 : 1 ; Endvergr.: 18000:1.

Fix.: 2-proz. 0s04; Einbettung: Methacrylat.

Zeitschrift für Naturforschung 26 b, Seite 72 a.

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