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Halbzeit beim RKI – Ge sundheitssurvey

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Halbzeit beim RKI – Ge sundheitssurvey

Seit November 2008 führt das Robert Koch-Institut (RKI) die Feld- arbeit der „Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland“ (DEGS) durch. Insgesamt 7.500 Erwachsene in 180 Orten Deutschlands sollen innerhalb von drei Jahren befragt und körperlich untersucht werden (Zufallsziehung aus den Einwohner- melderegistern). Aus Sachsen wur- den 15 Untersuchungsorte für die DEGS-Studie ausgewählt. Im Mai 2010 war „Halbzeit“ der Gesund- heitsstudie – planmäßig wurde die Hälfte der vorgesehenen Orte be - sucht; 3.580 Erwachsene nahmen bislang an DEGS teil (1.823 Frauen, 1.757 Männer). Mitte August waren Chemnitz und Rochlitz Studienstand- orte. Die nächsten Untersuchungen in Sachsen finden Anfang 2011 in Zwickau und Oybin statt.

Die Teilnahmebereitschaft hat sich seit Studienbeginn kontinuierlich ver- bessert, unter anderem durch die Anpassung des Terminangebots und eine Erhöhung der Aufwandsent- schädigung, und beträgt im Durch- schnitt knapp 50 Prozent. Im Hinblick auf die Repräsentativität der Studie wird regelmäßig untersucht, inwie- fern sich Teilnehmer und Nichtteil- nehmer unterscheiden. Von 50 Pro- zent der Nichtteilnehmer liegt ein Kurzfragebogen vor, in dem einige Kerninformationen zum Gesund- heitsstatus und zum soziodemografi- schen Hintergrund erfasst werden.

Die Erfahrungen der ersten Hälfte des Untersuchungszeitraums lassen eine verzerrungsarme Nettostich- probe erwarten. Wenn sich die aus- gewählten Personen zur Teilnahme entschieden haben, wird das ca. drei- stündige Befragungs- und Untersu- chungsprogramm zumeist vollstän- dig absolviert.

Ein wichtiger Teil von DEGS sind die umfangreichen Laboranalysen. In Kombination mit Befragungs- und Messdaten sind sie eine wesentliche Grundlage zur Beurteilung des Ge - sundheitszustands der Bevölkerung und der Verteilung von Risikofakto- ren. Außerdem sind sie für viele Teil- nehmer ein wichtiger Anreiz für die

Studienteilnahme. Untersuchungs- und Laborergebnisse werden den Teilnehmern schriftlich zurückgemel- det. Dabei wird darauf hingewiesen, dass auffällige und entsprechend ge - kennzeichnete Ergebnisse mit dem behandelnden Arzt besprochen wer- den sollten. In der wissenschaftlich ausgerichteten DEGS-Studie können keine ärztlichen Diagnosen gestellt werden oder gesundheitliche Bera- tungen erfolgen. Laborergebnisse, die einer sofortigen Abklärung und Behandlung bedürfen (zum Beispiel infektiöse Hepatitis) werden umge- hend nach Bekanntwerden schriftlich mitgeteilt. Die Beurteilung und Rück- meldung der Befunde erfolgt auf der Grundlage standardisierter Ablauf- verfahren (gemäß Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssi- cherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen (RiliBÄK) und Infek- tionsschutzgesetz (IfSG)).

Der überwiegende Teil der Laborpa- rameter (zum Beispiel Glukose- und Fettstoffwechsel, C-reaktives Protein (high sensitivity), Nieren- Schilddrü- senfunktionswerte, Kalzium- und Knochenstoffwechsel) wird im Epi- demiologischen Zentrallabor des RKI bestimmt. Hinzu kommen umfas- sende allergologische Analysen als Grundlage des bundesweiten Aller- giemonitorings (gesamt IgE-Titer und etwa 50 Einzelallergen-Testungen) sowie die Bestimmung der Jodaus- scheidung im Spontanurin zur Ermitt- lung der Jodversorgung auf Bevöl- kerungsebene nach Vorgaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO).

Einige Bestimmungen (Urin-Schnell- tests und kleines Blutbild) werden direkt im Studienzentrum vorgenom- men. Spezielle, aus infektionsepide- miologischer Sicht relevante Bestim- mungen (zum Beispiel Bestätigungs- tests bei Hinweis auf eine möglicher- weise aktive Hepatitis B (HBsAG) oder Hepatitis C (Anti-HCV); PCR- Nachweis von Chlamydia trachoma- tis oder Gonokokken im Urin) wer- den in dafür ausgewiesenen exter- nen Speziallabors durchgeführt. Bei der Auswahl der Laborparameter kam ein für den Gesundheitssurvey DEGS entwickeltes Priorisierungskon- zept zur Anwendung, Hauptkriterien

der Auswahl waren „Angemessen- heit“, „Relevanz“, „Messbarkeit“,

„Machbarkeit“ und (potenzielle)

„Nutzbarkeit“ der Daten.

DEGS ist Teil des Gesundheitsmoni- torings am RKI, das eine umfassende und kontinuierliche Beobachtung der gesundheitlichen Lage der in Deutschland lebenden Bevölkerung zum Ziel hat. Das Monitoring umfasst außerdem die Fortführung des Kin- dergesundheitssurveys KiGGS als Langzeitstudie sowie regelmäßige telefonische Gesundheitsbefragun- gen (Gesundheit in Deutschland aktuell – GEDA). Das Grundkonzept des Monitorings ist im Bundesgesund- heitsblatt beschrieben (Kurth et al.

2009, Bundesgesundheitsblatt Vol.

52, Nr. 5). Weitere Informationen zu DEGS finden Sie unter www.rki.de/

degs. Mit ersten Ergebnissen unserer bundesweiten Gesundheitsstudie ist nach Ablauf der dreijährigen Studi- enzeit (2008 – 2011) und einer anschließenden Phase der Datenauf- bereitung, -kontrolle und -auswer- tung zu rechnen, vermutlich 2013.

Die angestrebte Teilnehmerzahl von 7.500 Personen gewährleistet, dass die Ergebnisse von DEGS bundesweit repräsentativ sind, auch wenn alters- und geschlechtsspezifische Auswer- tungsgruppen gebildet werden. Für Analysen auf der Ebene der Bundes- länder sind die Teilnehmerzahlen pro Land allerdings zu gering. Hierfür können die vom Robert Koch-Institut jährlich durchgeführten telefoni- schen Befragungen der erwachsenen Bevölkerung herangezogen werden, an der sich deutschlandweit ca.

20.000 Teilnehmerinnen und Teilneh- mern beteiligen.

Wir möchten Ärztinnen und Ärzten, die an der Studie aus fachspezifi- schen wissenschaftlichen Gründen interessiert sind oder deren Patienten zur Studie eingeladen wurden, die Möglichkeit geben, mit dem Robert Koch-Institut in Kontakt zu treten.

Ihre Fragen und Anregungen senden Sie bitte an degs@rki.de.

Robert Koch-Institut Abt. für Epidemiologie und Gesundheitsberichterstattung General-Pape-Straße 62, 12101 Berlin

Gesundheitspolitik

550 Ärzteblatt Sachsen 10 / 2010

Referenzen

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