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Eine der charakteristisch indiscbsten Erzählungen desselben ist die in der Überschrift genannte: Syntipas ed

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458

Die betrogenen Betrüger.

Von Jobannes Hertel.

Wer mit der indischen Erzählungsliteratur und insbesondere mit

der der Cvetämbara vertraut ist, der wird nicht zweifeln, daß der

Boman von den sieben weisen Meistern im großen und ganzen die

Übersetzung eines indiscben Romans ist, obwohl sich eine genau

5 entsprechende Quelle bisläng noch nicht gefunden hat. Eine der

charakteristisch indiscbsten Erzählungen desselben ist die in der

Überschrift genannte: Syntipas ed. Eberhard S. 99, 21 nnd

S. 165,25; Übers, von Sengelmann S. 159 und S. 69; Chauvin,

Bibl. des ouvrages arabes VIII, S. 60 f., Nr. 26.

10 Diese Erzählung bildet den Rahmen zweier indischer Dichtungen,

welche jetzt durch den Druck zugänglich sind. Die erste ist eine

von dem Jaina-Lehrer Jfiänasägara in gutem Sanskrit abge¬

faßte metrische Dichtung von 548 Strophen , die zweite ein in

Altgujaräti von dem Ganin Kanaknidhän gedichteter, aus

15 24 Gesängen bestehender Räs. Die erste ist in der Jain Granth

Mälä (Bhavnagar) unter dem Titel Ratnacüd aka thä („Erzählung

von Ratnacüda), Vira S. 2444, Vikrama S. 1974 (= 1919 n. Chr.)

erschienen, die zweite, Ratnacüd vyavahärino räs („Lieder¬

zyklus vom Kaufmann Ratnacüd') von dem Jaina-Laien Bhimsingh

«0 Mäigek in Ahmedabad 1907 veröfFentlicht worden. Beide Werkehen

verdanke ich der Güte Muniräj Shri Indravijayjis.

Der Druck des Sanskrittextes enthält zwar keine ausführliche Prasasti ; doch nennt sich der Verfasser in der letzten Strophe einen

Schüler Ratnasimha's aus dem TapSgaccha, und in der

ib Unterschrift gibt er seinen Namen Jfiänasägara. Er ist somit

identisch mit dem Schüler Ratnasimha's und dem Lehrer desjenigen

Labdhisägara, der ein Werk im Jahre 1557 Vikr. = 1500/1 n. Chr.

schrieb, und wird als Empfänger geschenkter Manuskripte im Jahre

1515 Vikr. = 1458/9 n. Chr. erwähnt, gehört also der Mitte

30 des 15. nachchristlichen Jahrhunderts an; vgl. Peterson,

4* Report S. xlvii und 5* Report S. xxvi. Daß er ein Güjaräte

war, ergibt die Färbung seines Sanskrit.

Der Dichter des Räs, dem Kharataragaccha angehörig, gibt

in seiner Prasasti die Reihe seiner Lehrer und das Abfassungsdatum

(2)

Hertel, Die betrogenen Betrüger. 459

irävati vadi daäami dinern . . . äukraväro, Vikr. 1724 (= 1667/8

n. Chr.). Seine Bearbeitung ist also etwa 200 Jahre jünger, als

der Sanskrittext. Doch scheint der Güjaräti-Text nicht unmittelbar

auf dem Sanskrittext ' zu beruhen. Abgesehen von Abweichungen

in Einzelheiten stimmen die Schalterzählungen nur teilweise überein. 5

Die Erzählung von den betrogenen Betrügern, die in den „Sieben

Weisen Meistern" als Schalterzählung erscheint, bildet in unseren

beiden Dichtungen den Rahmen.

Da ich hoffen darf, diesen wie andere Märchenromane später

in vollständigen Übersetzungen vorzulegen , so begnüge ich mich lo

damit, hier in möglichster Kürze den Inhalt der Sanskritfassung zu

geben.

Ratnacüda, S. des Kaufmanns Ratnäkara in Tämalini,

wird von' Hetäre S au bh ägyam an j ar i seines Hochmuts wegen

getadelt, da Stolz nur auf selbst erworbenes Vermögen berechtigt i5

sei. Er erwirkt vom Vater Erlaubnis zu Handelsreise. Ratschläge

des Vaters und Warnung vor der Gaunerinsel Citraküta („allerlei

Tmg bergend") , Hauptstadt Anitipura („Stadt der mangelnden

Staatskunst'), Kg. Anyäya („Ungerecht", „schlechte Politik

treibend"), Kanzler Avicäraka („Unbedacht"), Polizeimeistcr «o

Sarvagrähya („von allen zu fangen'), oberster Kaufherr Grhi-

tabhaksaka („Verzehrer des Empfangenen'), dessen Sohn Mulanä-

ä ak a („Kapitalsvernichter'), Hetärenmutter Yamaghantä („Glocke

des Todes'), Hetäre Ranaghantä („Kampfglocke').

Abreise mit reicher Ladung , günstige Omina , Ankunft in 25

Citraküta. Vier Kaufleute übernehmen die ganze Ladung gegen

Ladung, die R. selbst bestimmen soll. — Auf Gang zum König

trifft er Schuster, der ihm eine Sandale verkauft unter der Be¬

dingung, daß R. ihn dafür zufrieden stelle. — Einäugiger

Spieler sagt R., er habe sein anderes Auge bei R.'s Vater hinter- »o

legt gegen lüOO Dinare Spielschulden, die jener ihm vorgestreckt;

er übergibt R. 1000 Dinare und fordert sein Auge. — Vier

Kaufleute streiten sich, ob es schwerer sei, die Weiberlisten zu

erkennen, als den Sand der Gangä zu zäblen oder das Wasser

des Meeres zu messen. R. zum Schiedsrichter angerufen, 35

Unternimmt letzteres: Wette um die beiderseitigen Vermögen.

R. geht zu Hetäre Ranaghantä, gibt ihr die 1000 Dinare, er¬

fährt, daß sich in das deh Premden abgeschwindelte Gut Kg.,

Kanzler, Stadtkaufmann, Polizeimeister, Oberhofpriester und ihre

Mutter Yamaghantä teilen , welche die Gauner berät. Ranaghantä 40

nimmt R., als Preundin verkleidet, am Abend mit zu Yamaghantä.

Die ersten vier Kaufleute kommen und erzählen.

Yamagh.: „Wenn er Ladung von Mückenknochen verlangt, habt

ihr verloren'. Auf Einwand, daß R. sehr jung, erzählt sie die

erste Schalterzählung: Röhaka (s. Vf, Das Pancatantra S. 194). 45

Dem Schuster sagt Y. : „Du wirst alles verlieren wie der

Vater des Somasarman" und erzählt diese zweite Schalt-

3 3

(3)

460 Hertel, Die betrogenen Betrüger.

erzäblung (Tanträkbyäyika V, 1 usw.). .Dem König ist ein Sohn

geboren worden. Fragt dich R. in Gegenwart des Kgs., ob dich

das zufriedenstellt, so mußt du bejahen«.

Dem einäugigen Spieler sagt sie: „Dein Geld ist hin,

6 wie Subuddhi sogar dem Schicksal seinen Reichtum genommen:

dritte Schalterzählung (= Campaka III, insbes. Variante des

Dharmakalpadruma: ZDMG. 65, 441 ff.). Du wirst zweites Auge

verlieren, wenn Fremdling sagt: , Ich habe noch andere Augen in

Verwahrung. Gib mir das , d.as du noch hast , damit ich es mit-

10 nehme und nach seinem Gewicht dein erstes , bei uns deponiertes

bestimme«.

Den letzten vier Kaufleuten sagt Y.: ,Ihr habt alles

verloren, wenn er euch sagt, er habe sich verpflichtet, das Wasser

des Meeres, nicht aber das der Ströme zu messen und euch auf-

16 fordert, sie abzudämmen. Es wird euch gehen wie der Södhi":

vierte Schalterzählung (= Hemavijaya, Kathäratnäkara 17)')-

Vor Kg. verklagt, befreit sich R. in der von Y. angegebenen

Weise. Kg. verspricht, hinfort die Gaunerei zu verbieten und schenkt

R. die Ranaghantä, die dieser heiratet. Heimgekehrt heiratet

«0 R. aucb die Saubhägyamanjarl.

Allwissender Mönch erklärt R. seine Schicksale aus Vorgängen

in früherem Dasein. — Allegorische Erklärung : Ratnacüda s

Schicksale = Schicksale der Seele im Kreislauf der Geburten. —-

In der Gujaräti-Fassung fehlt die 2. Schalterzählung (Vater

»s des Somasarman) des Sanskrittextes; dagegen hat sie als 3. Schalt¬

erzählung die Geschichte vom Löwen und Häslein (= Tanträ¬

khyäyika I, 6 usw.) und als 5. S ch al t er zäh 1 u n g die von den

vier Toren (= Hemavijaya, Kathär. 226—230 = Amitagati, Dharma¬

pariksä VIII, 73— IX, 89 usw.).

»0 Der indische Ursprung der Erzählung von Ratnacüda ist nicbt

nur durch die Rolle gesichert, welche die Mutter der Hetäre spielt,

die ja in Indien als das verschlagenste Geschöpf gilt, sondern auch

durch den Gaunerstaat, einen im nttidäatra ausgebildeten Stoff, dem

wir nicht nur im Campaka (Prosa-Fassung § 74 ff.), sondern auch

S6 im Dhürtasamägama (, Gaunerzusammenkunft") , im Häsyärnava

(,Meer des Lachens") und in anderen indischen Farcen (Prahasana) begegnen.

1) = Heisterwerke oriental. Literaturen 4.—6. Band. HUnchen, G. Httller 1920 (Band 6 ist noch nicht erschienen).

(4)

461

Weitere Bemerkungen zu den Upanisads*).

Von Alfred HiUebrandt.

1.

Zu Bfhadära^iyaka Up. IV, 1, 4ff.

Benützer meiner Auswahl ,Aus Brähmanas und Upanisads"

werden vielleicht daran Anstoß nehmen, daß ich S. 50 flf. die Worte

kaatyrsabkam sahasram dadämi anders als bisher übersetzt habe.

Böhtlingk gibt es mit »tausend Kühe mit einem elefanten- s

artigen Stiere" wieder, ähnlich Deussen (60 Upanisad, S. 459) „ein

Tausend Kühe mit einem Stiere wie ein Elefant", ebenso Olden¬

berg (die Lehre der Upanishaden, S. 164) und der Kommentar (ed. .

Anandäärama, S. 197: hastitulya fsabho yasmin gosahasre). Ich

habe lange geschwankt, ob ich mich nicht dem Vorgange der in- lo

dischen und deutschen Autoritäten anschließen soll, habe aber doch

am Ende die Übersetzung .Tausend Elefanten und Stiere gebe ich

dir" vorgezogen ; ich habe formal und sachlich an jener Wiedergabe

Anstoß genommen; sachlich, weil der Elefant nicht an Zeugungs¬

kraft, sondern nur an äußerer Größe den Stier übertrifft und mit is

dem Vergleich an dieser Stelle hier nichts gesagt wäre, formal,

weil ein Hinweis auf .Kühe' hier nicht gegeben ist und nur aus

anderen Pällen, in denen das Zahlwort allein ohne besondere Er¬

wähnung von Rindern auf Geschenke von Kühen bezogen werden muß,

erschlossen ist. Die Hinzufügung von hastyrsabham zeigt, daß in diesen so

Pällen Kühe nicht gemeint sind. Gegen meine Deutung kann man

auf den Akzent verweisen, der nicht auf der Endsilbe ruht, sondern

auf dem Vordergliede, eine Erscheinung, die zwar nicht häufig ist,

aber doch vorkommt ( Wa c k e r n a g e 1 II, § 67, b /?, unter besonderen

Hinweis auf den Akzent des neutralen Dvandva strikumäram, § 69»). S6

Es folgt, daß man an der Akzentuation von hastyrsabham hier,

wenn sie überhaupt richtig ist, Anstoß nicht zu nehmen braucht.

Verwunderlich wird die Art des Geschenkes selber sein. Janaka,

der König, war aber wegen seiner Preigebigkeit berühmt und mag

1) Siehe diese Zeitschrift Bd. 68 (1914), S. 579; Bd. 69 (1915), S. 104;

Bd. 71 (1917), S. 313.

3 3 *

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