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Tätigkeitsbericht 2002 der Landesforstverwaltung Brandenburg

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(1)

Tätigkeitsbericht 2002

der Landesforstverwaltung Brandenburg

Forst

(2)

der Landesforstverwaltung

Brandenburg

(3)

Herausgeber: Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg, Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 Potsdam

Telefon: 03 31 / 8 66 72 37 und 8 66 70 17, Fax: 03 31 / 8 66 70 18 Internet: www.mlur.brandenburg.de

E-Mail: pressestelle@mlur.brandenburg.de

Abteilung Forst, Lindenstraße 34 a, 14467 Potsdam Telefon: 03 31 / 8 66 77 01, Fax: 03 31 / 8 66 77 75 Internet: www.mlur.brandenburg.de

E-Mail: Karin.Riechemeier@MLUR.Brandenburg.de Satz und Gestaltung: Elena Frecot Berlin

Herstellung: Natur & Text in Brandenburg GmbH Friedensallee 21

15834 Rangsdorf

Auflage: 1.000 Exemplare

Titelbild: Die Belange des Naturschutzes werden in die naturnahe und stand- ortgerechte Bewirtschaftung des Landeswaldes im besonderen Maße integriert.

ISBN: 3-933352-55-X Potsdam, im April 2004

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Brandenburg unentgeltlich herausgegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf weder von Parteien, noch von Wahlwerbern, noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfes zum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landes-, Bundestags- und Kommunalwahlen.

Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, an Informationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipolitischer Informationen oder Werbemittel. Unabhängig davon, wann, auf welchem Wege und in welcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichen Bezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Parteinahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werden könnte.

(4)

Wald in Brandenburg... 6

Gesamtwald ... 6

Landeswald ... 6

Landesforstverwaltung ... 8

Organisation der Landesforstverwaltung... 8

Mitarbeiter der Landesforstverwaltung ... 8

Unfallsituation in den Ämtern für Forstwirt- schaft ... 10

Finanzen... 11

Nettobudgetierung ... 11

Finanzielles Steuerungsmodell ... 11

Einnahmen, Ausgaben, Zuschüsse des Landes... 12

Produktbereiche und Produkte ... 13

Forstgrundbesitz (PB 6) ... 13

Produktion von Holz (PB 1) ... 14

Sonstige forstliche Produkte (PB 1) ... 16

Verwaltungsjagd (PB 1) ... 16

Schutz, Sanierung und Waldumbau (PB 2)... 18

Sicherung der Leistungsfähigkeit des Natur- haushaltes (PB 2) ... 18

Automatisiertes Waldbrand-Früherkennungs- system (PB 2) ... 20

Erholungsfunktion des Waldes (PB 3)... 21

Öffentlichkeitsarbeit (PB 3)... 21

Waldpädagogik (PB 3)... 24

Unterstützung für private Waldbesitzer durch Tätige Mithilfe PB (4) ... 26

Forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse (PB 4) ... 26

Förderung (PB 5)... 27

Leistungen für Dritte (PB 4) ... 28

Übertragung von BVVG-Naturschutzfl ächen an das Land Brandenburg (PB 6)... 32

Statistik ... 33

Strukturdaten ... 33

Daten 2002 ... 34

Datenreihen ... 45

Abkürzungsverzeichnis ... 66

Abbildungsverzeichnis... 68

Tabellenverzeichnis ... 69

(5)

Vorwort

Der Nachhaltigkeitsgedanke hat in der bran- denburgischen Forstwirtschaft eine lange Tradition. Seit der Entscheidung für eine na- turnahe und standortgerechte Waldwirtschaft ist inzwischen ein guter Weg beschritten worden. Erste Erfolge bei dem seit 1990 vo- rangetriebenen Waldumbau zur Entwicklung vielgestaltiger, multifunktionaler Wälder wer- den langsam sichtbar.

Die brandenburgische Landesregierung strebt eine ökologisch verträgliche Entwick- lung an, die mit wirtschaftlicher Leistungsfä- higkeit und sozialer Gerechtigkeit verbunden ist. Alle dafür erforderlichen Maßnahmen wie Kostensenkung, Produktivitätsverbesserung und Einnahmesteigerung sind Grundlage des wirtschaftlichen Handelns und Vorrausset- zung um die Qualität und Leistungsfähigkeit der Wälder zu erhalten und nach Möglichkeit zu steigern.

Gegenwärtig wird die Diskussion über die nachhaltige Bewirtschaftung aller Ressour- cen intensiv geführt. Mit der Zertifi zierung nachhaltiger Forstwirtschaft wird die positi-

ve Entwicklung von Wäldern stärker in das Bewusstsein der Bürger und Verbraucher gebracht. Gleichzeitig erhöhen sich dadurch die Vermarktungschancen für brandenburgi- sches Holz. Seit Sommer 2001 ist der ge- samte Landeswald nach den PEFC-Kriterien zertifi ziert. Zunehmend erfolgt hier auch eine Bewirtschaftung nach FSC-Richtlinien.

Die von der Landesregierung beschlos- sene Reform zur Neustrukturierung der Landesforstverwaltung befi ndet sich in der Umsetzungsphase.

Dem Ziel, den Zuschuss aus dem Landes- haushalt bis Ende 2005 um mehr als 30 Mil- lionen € pro Jahr zu reduzieren, ist die Forst- verwaltung im Berichtszeitraum durch die Einführung moderner Steuerungselemente einen großen Schritt näher gekommen.

Wolfgang Birthler, Minister für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung des Landes Brandenburg

Abb. 1: Brandenburgischer Wald

(6)

Wald in Brandenburg

Gesamtwald

Der Waldanteil in Brandenburg beträgt zum Stichtag 31. Dezember 2002 1.088.570 Hek- tar, das sind 37 % der Landesfl äche. Damit liegt das Land über dem Bundesdurchschnitt von 30 %. Den höchsten Waldanteil weist die Region Lausitz-Spreewald mit durchschnitt- lich 41 %, den geringsten Anteil die Regionen Uckermark-Barnim (32 %) und Prignitz-Ober- havel (33 %) auf.

Das Waldeigentum verteilt sich in Branden- burg auf viele Besitzarten. Einem Landes- waldanteil von 27 % (290.720 Hektar) stehen 6 % (70.683 Hektar) Kommunalwald und 8 % (88.300 Hektar) Bundes- und WGT-Flä- chen gegenüber. Die überwiegende Besitzart bildet jedoch mit 50 % (535.590 Hektar) der Privatwald, sein Anteil wird durch die Priva- tisierung der derzeit noch 9 % (103.277 Hek- tar) Treuhandwald weiter steigen.

Landeswald

Der Landeswald entstammt dem Eigentum der ehemaligen preußischen Krone.

Die Landesforstverwaltung bewirtschaftete im Jahr 2002 eine Waldfl äche (HB) von rund 254.600 Hektar. Diese Fläche ist nicht gleich- mäßig über das Land verteilt. Weil der frühere preußische Besitz Schwerpunkte des Eigen- tums im nördlichen und mittleren Brandenburg bildete, ergaben sich Cluster von Landes- waldfl ächen (die zu einer unterschiedlichen Ausstattung der Ämter für Forstwirtschaft mit Landeswald führen). Die größten Blöcke be- fi nden sich in der Ruppiner Schweiz, um das Stechlinseegebiet, im Bereich der Schorfhei- de nördlich der Stadt Berlin, östlich der Stadt Berlin im Müggelspreegebiet, im Schlaubetal, rund um die Landeshauptstadt Potsdam und im Spreewald.

Die Landeswaldfl äche ist wie die gesam- te Waldfl äche Brandenburgs von der Kiefer dominiert. So wachsen in 75 % aller Wälder Kiefern und nur auf 23 % der Waldfl äche Laubholzbestände.

Landeswald BVVG-Wald Kommunalwald Privatwald Bundesforsten/WGT

290.720 103.277 70.683 535.590 88.300

Tabelle 1: Waldfl äche in Hektar

Privatwald 50%

Landeswald 27%

BVVG-W ald 9%

Bundes- forsten/W GT

8%

Kommunal- wald

6%

Abb. 2: Anteile der Waldbesitzarten (Stand 31.12.2002)

6%

5%

4% 8%

75%

2%

Kiefer Anderes Nadelholz

Eiche Buche

Weichlaubholz Sonstiges Hartlaubholz

Abb. 3: Anteile der Baumarten

(7)

Die Altersgliederung der Laub- und Nadel- wälder zeigt, dass in Brandenburgs Lan- deswald vornehmlich jüngere und mittelalte Wälder zu fi nden sind, was insbesondere umfangreichen Reparationsleistungen nach dem Zweiten Weltkrieg geschuldet ist.

Dies gilt jedoch für die drei Hauptbaum arten Kiefer, Eiche und Buche nicht gleicherma- ßen. Während insbesondere die Kiefer einen hohen Anteil 40- bis 60-jähriger Waldbestän- de bildet und die Eiche ihren Hauptanteil bei 60- bis 120-jährigen Beständen hat, ist die Buche im Landeswald durch ältere und alte Bestände geprägt. So sind erhebliche An teile

von Buchen zu fi nden, die 100 Jahre und älter sind.

Wer die Wälder der Landesforstverwaltung besucht, wird feststellen, dass vor allem im Norden des Landes die statistisch ausgewie- senen 75 % Kiefernwälder durch die zusätzli- che Pfl anzung von Laubholz bereits zu einem großen Teil in Mischbestände umgewandelt wurden. Langfristig wird sich auf Grund der hohen Investitionen der vergangenen zehn Jahre der Anteil Mischwälder deutlich erhö- hen, insbesondere Buche und Eiche werden

LANDESWALD

0 10 20 30 40 50 60

0-39 40-79 80-119 ab120

Jahre

% der Holzartengruppe

Nadelholz Laubholz

Abb. 4: Altersgliederung der Laub- und Nadel- bäume

0 5.000 10.000 15.000 20.000 25.000 30.000 35.000 40.000

Fläche in ha HB

0-9 10- 19

20- 29

30- 39

40- 49

50- 59

60- 69

70- 79

80- 89

90- 99

100- 109

110- 119

120- 129

130- 139

140- 149

150- 159

ab 160 Jahre

Kiefer Anderes Nadelholz

0,00 500,00 1.000,00 1.500,00 2.000,00 2.500,00 3.000,00

Fläche in ha HB

0-9 10- 19

20- 29

30- 39

40- 49

50- 59

60- 69

70- 79

80- 89

90- 99

100- 109

110- 119

120- 129

130- 139

140- 149

150- 159

ab 160 Jahre

Rotbuche Eiche

Abb. 5: Altersgliederung Kiefer und anderes Nadelholz

Abb. 6: Altersgliederung Rotbuche und Eiche

Abb. 7: Eichen-Naturverjüngung

(8)

einen wesentlich größeren Anteil an der pro- zentualen Baum artenverteilung erhalten.

Das als Waldumbau bezeichnete Inves- titionsprogramm der Landesforstverwaltung basiert auf dem Anliegen, die Waldstandorte ihrer Leistungsfähigkeit nach auszunutzen und so die aktuelle Baumartenverteilung im Land Brandenburg in einem Generationen- programm an die natürliche Baumartenver- teilung anzupassen.

Die ziemlich armen und mäßig nährstoff- haltigen Standorte im Landeswald sind für den Waldumbau zu Nadel-Laub-Mischwäl- dern besonders geeignet. Sie beinhalten neben der Kiefer je nach großklimatischer Region auch einen erheblichen Anteil von Eichen- und Buchenmischungsanteilen.

Landesforstverwaltung

Organisation der Landesforstver- waltung

Die Landesforstverwaltung ist entsprechend dem Landesorganisationsgesetz zweistufi g aufgebaut. Oberste Behörde ist die Abtei- lung 4 beim Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung. Nachge- ordnet sind die Ämter für Forstwirtschaft als untere Forstbehörden, deren Anzahl im Zuge der Forstreform zum 1. Januar 2002 von 18 auf 10 reduziert wurde. Die Ämter wiederum gliedern sich in Dezernate und Oberförsterei- en mit Revieren.

Zur Wahrnehmung zentraler Aufgaben kor- respondieren die jeweils drei Dezernate der Ämter in ihrem Aufbau mit der Struktur der Abteilung Forstwirtschaft im MLUR. Daneben wurden den Ämtern für Forstwirtschaft ämter- übergreifende Konsultations- bzw. Konzen- trationsaufgaben zugewiesen.

In 2002 bestanden die ÄfF aus 111 Ober- förstereien mit 656 Revieren und nehmen alle Aufgaben einer ortsnahen Verwaltung wahr.

Als eigenständige Einrichtungen sind die Landesforstanstalt Eberswalde und die Waldarbeitsschule Kunsterspring als Dienst- leister ebenfalls der Landesforstverwaltung angegliedert.

Mitarbeiter der Landesforstverwal- tung

In der Landesforstverwaltung Brandenburgs waren per 12. Dezember 2002 insgesamt 2.850 Mitarbeiter beschäftigt. Diese Zahl wird sich kontinuierlich weiter reduzieren, Ende 2005 sollen noch 1.052 Angestellte und Beamte sowie 1.134 Waldarbeiter den Lan- deswald bewirtschaften, Dienstleistungen für andere Waldbesitzarten und die Bevölkerung erbringen sowie hoheitliche und sonstige

1% 10%

42% 37%

10%

Reich Kräftig

Mäßig nährstoffhaltig Ziemlich arm Arm

Kiefer Eiche

Buche 0

20 40 60 80

% der Waldfläche Brandenburgs

aktueller Baumartenanteil natürlicher Baumartenanteil

Abb. 8: Standortverteilung

Abb. 9: Verhältnis zwischen aktueller und natür- licher Vegetation im Land Brandenburg

(9)

behördliche Aufgaben erfüllen. Zukünftig werden Waldarbeiter im Rahmen weitgehend eigenverantwortlicher Arbeitsorganisation (teil autonome Arbeitsgruppen) ihre Tätigkei- ten nach betrieblichen Erfordernissen aus- führen. Die Mitarbeiter werden so gemeinsam Verantwortung für eine erfolgreiche, effektive und effi ziente Arbeitsausführung und damit auch für den Betriebserfolg tragen.

Die am 31. Dezember 2002 bei der Lan- desforstverwaltung beschäftigten Beamten, Angestellten, Verwaltungsarbeiter und Wald- arbeiter verteilen sich wie folgt auf die Orga- nisationseinheiten:

MLUR, Abt. Forst 40 Mitarbeiter Ämter für Forstwirtschaft 2.666 Mitarbeiter davon Waldarbeitsschule 37 Mitarbeiter Landesforstanstalt Eberswalde 144 Mitarbeiter

In den Ämtern für Forstwirtschaft waren am 31. Dezember 2002 insgesamt 1.414 Waldarbeiter beschäftigt. Im Vergleich zum Vorjahr gelang damit eine sozialverträgliche Personalrückführung um 76 Mitarbeiter.

Gleichzeitig wurden 10 Absolventen der Waldarbeitsschule eingestellt. Regelmäßig machten die ausgeschiedenen Mitarbeiter Gebrauch von den Vorruhestands- und Ab- fi ndungsregelungen.

Die Verteilung der Waldarbeiter in den Ämtern für Forstwirtschaft ist differenziert und leitet sich vorrangig aus dem jeweiligen Anteil der zu bewirtschaftenden Landes- und Treuhandwaldfl äche ab.

Organigramm

Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung

(Ministerialabteilung)

Abteilung Forst

Referat 42 Waldökologie,

Waldbau, Waldnutzung

Referat 43 Forstbetrieb Referat 41

Grundsatzfragen der Abteilung, Rechts-

angelegenheiten

Referat 44 Finanz-, Liegenschafts- und Qualitätsmanagement

Landesforstanstalt Eberswalde (LFE)

Leiter des Amtes

Dezernat 2 Waldwirtschaft,

Waldökologie, Forsthoheit

Dezernat 3 Holzvermarktung,

Waldarbeit Dezernat 1

Verwaltung, Personal, Betriebswirtschaft

111 Oberförstereien

656 Reviere 10 Ämter

für Forstwirtschaft Landeseinrichtung nach § 12

Landesorganisationsgesetz(LOG) (Serviceeinrichtung)

Untere Landesbehörden

Abb. 10: Organigramm Landesforstverwaltung Brandenburg (Stand: 31.12.2002)

MITARBEITER DER LANDESFORSTVERWALTUNG

(10)

Bis zu 124 Waldarbeiter wurden zeitweise bei den Wasser- und Bodenverbänden in projekt- bezogenen Maßnahmen zur Verbesserung des Landeswasserhaushalts beschäftigt.

Dieser Einsatz erfolgt im Rahmen einer Son- derurlaubsregelung.

Der Bereich der Waldarbeit wird gegenwär- tig durch grundlegende Veränderungen der Art der Arbeitsausführung gekennzeichnet.

Mittelfristig sollen 70 % aller Erntearbeiten im Landeswald mit Hilfe moderner Holzern- temaschinen durchgeführt werden. Die dazu parallel stattfi ndende Umstellung auf eine naturnahe Waldbewirtschaftung im Rahmen der ökologischen Waldbewirtschaftung wird eine weitere Extensivierung durch die Nut- zung insbesondere von Naturverjüngung und biologischer Automation mit sich bringen.

Unfallsituation in den Ämtern für Forstwirtschaft

Die Waldbewirtschaftung ist trotz des zuneh- menden Einsatzes moderner Forsttechnik nach wie vor von körperlich schwerer und immer noch sehr gefährlicher Arbeit geprägt.

Dem Aspekt der Arbeitssicherheit und der Unfallprävention wird deshalb von der Lan- desforstverwaltung ein hoher Stellenwert beigemessen. Das Unfallgeschehen in den Ämtern für Forstwirtschaft wird fortlaufend analysiert, Schlussfolgerungen werden ge- zogen und durch Fachpersonal erhalten die Ämter Anleitungen für präventive Maßnah- men.

Trotzdem wurden im Jahr 2002 172 Wege- und Arbeitsunfälle registriert, die eine Erkrankung von mehr als drei Tagen zur Fol- ge hatten. Das sind fast 61 Unfälle pro 1.000 Beschäftigte. Darüber hinaus ereigneten sich 102 leichtere Wege- und Arbeitsunfälle, die teilweise einen Arbeitsausfall von bis zu drei Tage verursachten.

Damit stieg im zweiten Jahr in Folge die relative Unfallzahl je Tausend Mitarbeiter.

0 500 1000 1500 2000 2500 3000 3500

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 Anzahl

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Anz. je 1000 ha/ HB

Abb. 11: Anzahl der Waldarbeiter in der Forstver- waltung

Abb. 12: Anzahl Waldarbeiter pro 1000 Hektar/HB

Abb. 13: Waldarbeiter beim Holzeinschlag

(11)

Ebenso war trotz insgesamt abnehmender Mitarbeiteranzahl eine Erhöhung der absolu- ten Anzahl schwerer Arbeits- und Wegeunfäl- le zu verzeichnen.

Hintergründe für diese bedenkliche Ent- wicklung sind neben dem angestiegenen Anteil der naturgemäß unfallträchtigen Holz- erntearbeiten auch organisatorische Ände- rungen in der Arbeitsschutzstrategie der ÄfF.

Es ist davon auszugehen, dass ab dem Jahr 2004, bedingt durch die Nachbesetzung der Stelle der Leitenden Sicherheitsfachkraft, hier spürbare Verbesserungen zu erwarten sein werden.

Finanzen

Nettobudgetierung

Während die Landesforstverwaltung in den Jahren 2000 und 2001 noch einen kamera- len Haushaltsbetrieb führte, wurde dieser mit Beginn des Jahres 2002 auf einen nettobud- getierten Betrieb umgestellt. Danach werden Einnahmen und Ausgaben gegeneinander aufgerechnet und in der Finanzplanung in einem Haushalts- und Wirtschaftsplan abge- bildet. Um die Tätigkeit der Landesforstver- waltung zu gliedern, wurden sechs Haupttä- tigkeitsfelder (Produktbereiche) defi niert. Die Landesforstverwaltung erhält daher seit dem Jahr 2002 neben Haushaltstiteln für Förder- mittel und Investitionen:

Zuschüsse für die Bewirtschaftung des Landeswaldes,

– Zuweisungen zur Sicherung der Schutzfunktion des Waldes,

– Zuweisungen zur Sicherung der Erholungs- funktion des Waldes,

– Zuweisungen für die Betreuung des Privat- und Körperschaftswaldes, Leistungen für Dritte, – Zuweisungen zur Wahrnehmung hoheitlicher

Aufgaben und

– einen Haushaltstitel zur Bewirtschaftung der Forstliegenschaften.

Bei ihrer Aufgabenerfüllung verfolgt die Landesforstverwaltung das Prinzip der Wirt- schaftlichkeit. Das heißt, sie

– orientiert sich hinsichtlich der verkaufsfähigen Produkte am Markt,

– pfl egt geschäftliche Kontakte zu ihren Kunden, – nutzt moderne betriebliche Steuerungs ele- men te, wie Produktbildung, Kosten/Leis- tungsrechnung, Nettobudgetierung, Zielver- einbarung, Benchmarking und Controlling, um ein wirtschaftliches Ergebnis zu erzielen und – erstellt für die einzelnen Aufgabenfelder

(Produktbereiche) eine jährliche Erfolgs rech- nung.

Finanzielles Steuerungsmodell

Ein entscheidendes Element der Reform der Landesforstverwaltung und der Gestaltung ihrer Zukunftsfähigkeit bildet die Einführung eines neuen fi nanziellen Steuerungsmodells.

Beginnend ab dem Haushaltsjahr 2002 hat die Landesforstverwaltung unter Ausnutzung der Möglichkeiten, die insbesondere § 7 Abs. 3 LHO einräumt und durch eine haus- haltsgesetzliche Regelung, die Möglichkeit eröffnet bekommen, mit einem Nettobudget zu arbeiten. Im Haushaltsplan ist dieses Nettobudget als Saldo zwischen erwarteten Einnahmen und kalkulierten Ausgaben ein- gestellt und durch einen produktorientierten Wirtschaftsplan untersetzt. Die Steuerung des Nettobudgets erfolgt auf Basis dieses Wirtschaftsplanes. Der Wirtschaftsplan ist

357

283 258 271 251

225 192 194

137 172

0 50 100 150 200 250 300 350 400

1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002

Zahl der Unfälle

Abb. 14: Entwicklung der Unfallzahlen 1993–2002

FINANZIELLES STEUERUNGSMODELL

(12)

outputorientiert, d. h. abgebildet werden sechs Produktbereiche,

PB 1: Bewirtschaftung des Landeswaldes PB 2: Schutzfunktion

PB 3: Erholungsfunktion

PB 4: Beratung und Betreuung des Privat - waldes/Leistungen für Dritte

PB 5: Hoheit

PB 6: Liegenschaften

Die Steuerung erfolgt über eine Kosten-/

Leistungsrechnung, die mittels Verteilschlüs- sel auf Basis der Arbeitszeiten für die Ge- meinkosten (Personalausgaben, Angestellte, Sachausgaben Verwaltung) zu einer Vollkos- tenrechnung entwickelt wurde.

Hauptschwerpunkt der Steuerung ist dabei die Erhöhung der dezentralen Verantwortung für die Budgetbewirtschaftung durch Zielver- einbarungen mit den Ämtern für Forstwirt- schaft. Dieses Kontraktmanagement wurde im Jahr 2002 weiter qualifi ziert. Mit diesen neuen Instrumentarien der Steuerung der Landesforstverwaltung konnte bereits im ers- ten Jahr eine wesentlich höhere Flexibilität erreicht werden, was auch durch die Trans- parenz der Leistungs- und Finanzströme deutlich wird. Darüber hinaus ermöglicht die ursachenbezogene Zuordnung von Kosten und Erträgen produktbezogene Preiskal- kulationen, die eine Quersubventionierung zwischen den Bereichen ausschaltet.

Im ersten Jahr der Anwendung der neuen Steuerungsinstrumentarien konnte sowohl die Einsparaufl age von 5 Mio. € erwirtschaftet als auch darüber hinaus eine Rücklage von ca. 2,2 Mio. € gebildet werden. Von dieser wurden 0,33 Mio. € in den allgemeinen Haus- halt als Effi zienzdividende abgeführt.

Einnahmen, Ausgaben, Zuschüsse des Landes

Der Gesamtzuschuss des Landes Bran- denburg für die Landesforstverwaltung lag, verteilt über alle Produktbereiche, im Jahr 2002 bei knapp 74 Mio. €. Durch die Einnah- men, vor allem aus Holzverkäufen aus dem Landeswald, konnten 37 % der Gesamtaus- gaben fi nanziert werden.

Bei den Einnahmen und Ausgaben spielt die Landeswaldbewirtschaftung die bedeu- tendste Rolle. Im Nettobudget, und damit dem echten Zuschuss, sinkt jedoch der Anteil zur Landeswaldbewirtschaftung auf 33 %.

Über zwei Drittel des Nettobudgets der Landesforstverwaltung betreffen Produkte außerhalb der Landeswaldbewirtschaftung.

Abb. 16: Ausgaben der Landesforstverwaltung nach Produktbereichen

Investitionen 1%

Erholungsfunktion des Waldes

6%

Leistungen für Dritte 19%

hoheitliche Aufgaben 18%

Schutzfunktion des Waldes

10%

Landeswald- bewirtschaftung

46%

Abb. 15: Verteilung der Einnahmen pro Produkt- bereich

Erholungs- funktion

0%

Leistungen für Dritte

26%

Hoheitliche Aufgaben

3%

Liegenschaften 3%

Landeswald- bewirtschaftung

68%

Schutzfunktion 0%

(13)

Tätigkeiten der Ämter für Forstwirtschaft als Sonderordnungsbehörden (hoheitliche Aufgaben) nahmen über ein Viertel des Zu- schusses in Anspruch.

Produktbereiche und Produkte

Forstgrundbesitz (PB 6)

Als weiterer Bestandteil des neuen Steu- erungsmodells liegt gemäß VV Nr. 8 § 64 LHO für den forstlichen Grundbesitz die Zu- ständigkeit für Verwaltung, Bewirtschaftung, aber auch für den Grundstücksverkehr aus- schließlich bei der Landesforstverwaltung.

Ein entsprechender Erlass zur Ausgestaltung der Verwaltungsvorschrift zu § 64 LHO konn- te im Einvernehmen mit dem Ministerium der Finanzen am 1. Januar 2002 in Kraft gesetzt werden. Danach wird das landeseigene Forstvermögen künftig im Grundbuch mit dem Eigentümer „Landesforstverwaltung“

ausgewiesen, wodurch die Landesforstver- waltung in eigener Zuständigkeit die Veräu- ßerung, den Erwerb, Tausch und die Vergabe von Grundbuch gesicherten Rechten vorneh- men kann.

Zur Wahrnehmung und Ausgestaltung dieser Zuständigkeit ist im Wirtschaftsplan und im Haushalt als Nettobudget der Pro- duktbereich 6 für Liegenschaften eingeführt worden. Seit Oktober 2002 arbeitet die Ge- schäftsstelle Liegenschaftsmanagement.

Diese hat einerseits die Aufgabe nicht mehr für Verwaltungszwecke benötigte Gebäude einer Veräußerung zuzuführen, anderer- seits im Rahmen von Arrondierungs- und Investvorhaben Waldfl ächen anzukaufen, zu verkaufen und zu tauschen. Mit den Erlösen aus der Veräußerung nicht benötigter Forst- gebäude werden bauliche Maßnahmen am notwendigen Bestand an Revier- und Ober- förstereien sowie Amtsgebäuden durchge- führt. Im Jahr 2002 wurden aus Verkaufserlö- sen für 28 Baumaßnahmen 723.300 € bereit gestellt. Darüber hinaus sind 368.400 € aus Verkaufserlösen von Forsthäusern zur Ent- wicklung des automatisierten Waldbrandfrüh- erkennungssystems eingesetzt worden.

Zuweisung für Leistungen für Dritte

15%

Zuweisung für hoheitliche Aufgaben

26%

Liegenschaften 0%

Zuweisung für Erholungsfunktion des

Waldes 10%

Zuweisung für Schutzfunktion des

Waldes 16%

Zuschuss für die Landeswald- bewirtschaftung

33%

Abb. 17: Anteil am Zuschuss im Nettobudget je Produktbereich (2002)

Abb. 18: Waldweg

FORSTGRUNDBESITZ (PB 6)

(14)

Der Landesgrundbesitz an Waldfl ächen der Landesforstverwaltung rekrutiert sich aus dem ehemaligen preußischen forstlichen Vermögen. Dazu haben sich die Bundesre- publik Deutschland und das Land Branden- burg im Jahr 1999 geeinigt, dass ehemals preußische forstliche Vermögen an das Land Brandenburg per Vermögenszuordnung zu übertragen. Bis zum 31. Dezember 2002 sind von ca. 270.000 Hektar ehemals preußi- schem forstlichen Vermögen 222.000 Hektar Waldfl äche, 5.500 Hektar Gewässerfl äche und ca. 600 Hektar Flächen im Zusammen- hang mit bebauten Liegenschaften dem Land Brandenburg zugeordnet und von der Landesforstverwaltung in Besitz genommen worden.

Im Ergebnis dieser Zuordnung sowie der Zuordnung des Verwaltungsvermögens ver- fügt die Landesforstverwaltung gegenwärtig über 477 Förstereigebäude, 19 sonstige für Verwaltungszwecke genutzte Liegenschaf- ten, 105 Feuerwachtürme und 31 Feuer- löschteiche. Von den nicht mehr benötigten Gebäuden sind bis Ende des Jahres 2002, d. h. bevor die Zuständigkeit zur Verwertung der Liegenschaften durch die Landesforst- verwaltung übernommen wurde, 104 Objekte

in das Allgemeine Grundvermögen abgeführt worden. Davon wurden bis Ende 2002 durch die Liegenschafts- und Bauämter bzw. in deren Auftrag durch die BBG 53 Objekte veräußert. Die gesamten Einnahmen fl ossen für bauliche Maßnahmen in die Landesforst- verwaltung zurück.

Produktion von Holz (PB 1)

Die Auswirkungen der Stürme mit starken Windwürfen in den südlichen Bundeslän- dern 1999/2000 und deren Folgen sind auch im Jahr 2002 auf dem brandenburgischen Holzmarkt und dem sich daran anschlie- ßenden Nadelschnittholzmarkt deutlich zu spüren. Verstärkt wird diese ungünstige Situation durch die anhaltende allgemeine Konjunkturschwäche in der Baubranche, der Fenster- und Möbelindustrie. Dieser Tendenz folgend, gestaltete sich die Erlössituation in der Holzart Kiefer zunehmend schwieriger.

Die noch anhaltend gute Nachfrage an Bu- chen- und einigen Eichensortimenten für den Export nach Asien konnte die Erlösausfälle nicht kompensieren.

Weitere Kapazitätserweiterungen in der Holzwerkstoffi ndustrie, z. B. bei dem MDF- und OSB-Hersteller Kronotex in Heiligen- grabe sowie bei anderen Holzwerkstoffpro- duzenten in benachbarten Bundesländern, führten zu einer erhöhten Nachfrage an Industrieholz.

Mit der steigenden Produktion von Nadel- schnittholz und der zunehmenden Verede- lung von Kiefernschnitthölzern zu Hobelware, Leimholz und Konstruktionsvollholz erweiter- te sich die Erzeugnispalette. In Verbindung mit den Holzwerkstoffen wird damit eine breitere Palette regionaler Holzprodukte in Brandenburg angeboten.

Die Kiefer ist mit einem Anteil von ca. 84 % an der Gesamteinschlagsmenge des Lan- deswaldes die Hauptholzart. Im Jahr 2002 wurden durch die Landesforstverwaltung insgesamt 922.095 Fm o. R. eingeschlagen.

Abb. 19: Am Werbellinsee

(15)

Das ist eine Steigerung von ca. 5 % gegen- über dem Vorjahr. Der Holzabsatz konnte im Jahr 2002 mit insgesamt 921.899 Fm o. R.

zum Vorjahr um 11 % gesteigert werden. Der Rohholzerlös von 28,47 Euro/Fm o. R. über alle Baumarten und Sortimente ist durch Ver- besserung der Holzaushaltung gegenüber dem Vorjahr nahezu stabil geblieben.

Der Holzeinschlag wurde zu 78 % durch eigene Arbeitskräfte realisiert. Zukünftig wird sich der derzeitige Anteil von 17 % durch Lohnunternehmer aber deutlich erhöhen. Der Anteil des Holzeinschlages durch Selbstwer- bung in Höhe von 5 % ist für die Landeswald- bewirtschaftung vernachlässigbar.

Die Entwicklungstendenzen bei der Baumart Kiefer zeigen, dass der Absatz von Stammholz lang weiter stark rückläu- fi g ist. Stammholz ist 2002 zunehmend als Langholzabschnitt (LAS – 3 bis 6 m) an die brandenburgische Sägeindustrie verkauft worden. Die Nachfrage nach brandenbur-

gischen Langholzabschnitten wird zukünftig weiter deutlich zunehmen. Eine steigende Nachfrage erfährt auf Grund von Kapazitäts- erweiterungen in der Werkstoffi ndustrie das Industrieholz. Hier konnten leichte Preiserhö- hungen verzeichnet werden.

Bei der Eiche bewegt sich der Absatz auf einem geringen Mengen- und preislich nied- rigem Niveau. Eiche aus Brandenburg konnte auf Grund der hohen Transportentfernungen wenig am steigenden Fassdaubenmarkt

(Frankreich) teilnehmen. Mit Zunahme der Nachfrage an Energieholz ist in den folgen- den Jahren auch ein besserer Absatz von Eichenindustrieholz zu erwarten.

Der Buchenmarkt war in den zurückliegen- den Jahren und auch 2002 durch die hohe Nachfrage an Buchenstammholz im Asienex- portgeschäft geprägt. Der Höhepunkt scheint erreicht und es ist zukünftig mit einer Markt- Abb. 20: Holztransport im Spreewald

Kiefer 84%

Fichte 2%

Eiche

4% Buche 10%

Abb. 22: Anteil der Baumarten am Holzeinschlag im Land Brandenburg

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2000 2001 2002

Eigenregie Lohnunternehmer Selbstwerbung

Abb. 23: Anteil der Landesforstverwaltung am Holzeinschlag

Abb. 21: Rücketraktor

PRODUKTION VON HOLZ (PB 1)

(16)

beruhigung zu rechnen. Buchenindustrieholz wird kontinuierlich durch die Zellstoffi ndustrie im skandinavischen Raum nachgefragt.

Sonstige forstliche Produkte (PB 1)

Das traditionelle Geschäftsfeld des Holzver- kaufes wird durch die Landesforstverwaltung sukzessive um neue Absatzmärkte erweitert.

So treten je nach geografi scher Lage und regi- onalen Absatzmöglichkeiten nunmehr neben dem traditionellen Weihnachtsbaum und dem saisonalen Schmuckgrün auch Handsträuße aus Laub, Rindenteile und sonstige Materia- lien für den Einsatz bei Floristen in den Blick einzelner Ämter für Forstwirtschaft. Auch die Verarbeitung des Rohholzes zu Holzfackeln, Bänken, Blumentrögen oder Holzskulpturen und deren Vermarktung wird vermehrt durch die Mitarbeiter der Ämter für Forstwirtschaft vorgenommen. Hier kann jedoch noch nicht von wesentlichen Einnahmepositionen im Rahmen des Gesamtbudgets ausgegangen werden. Die Erweiterung der Produktpalette ist jedoch erklärtes Ziel des Forstbetriebes.

Verwaltungsjagd (PB 1)

Die Landesforstverwaltung bewirtschaftet eine Gesamtjagdfl äche von 341.956 Hek- tar. Darunter befi nden sich übergangsweise

Flächen von 43.848 Hektar der BVVG sowie 27.028 Hektar der BBG.

Vordringliche Aufgabe der Verwaltungsjagd ist die Umsetzung einer waldökosystemge- rechten Wildbewirtschaftung. Dabei sind die wildbiologisch vertretbare Wilddichte und die Abschussplanung an ökologischen Weisern und an der ökologischen L e b e n s r a u m b e w e r t u n g auszurichten. Ziel der wald öko systemgerechten Wildbewirtschaftung ist es, angepasste Wildbestände zu erreichen, bei denen sich die Hauptbaumarten ohne Wildschutzmaßnah- men verjüngen lassen.

Die Bejagung erfolgt dabei verstärkt unter Anwendung stressarmer und effektiver Jagdmethoden, die den wildbiologischen Unterschieden zwi-

0 150.000 300.000 450.000

1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 ha

Eigentum des Landes BB BVVG Sondervermögen (BBG)

Abb. 24: Entwicklung der Verwaltungsjagdfl ächen in ha

Abb. 25: In der Dubrow

(17)

schen den Wildarten gerecht wird. Durch die Beteiligung möglichst vieler privater Jäger und Jagdgäste an der Jagdausübung auf den Flächen der Verwaltungsjagdbezirke versucht die Landesforstverwaltung, die un- terschiedlichen Interessen von Jägern, Wald- besitzern, Landwirten und Naturschützern miteinander zu vereinen.

Im Ergebnis wurden im Jagdjahr 2002/

2003 59 % des Schalenwildes durch Jagd- gäste (inklusive Begehungsscheininhaber) erlegt. Es wurden 1.589 Jahresjagderlaubnis- scheine erteilt. An den durchgeführten Ansitz- Drückjagden nahmen

14.117 Jäger, darunter 4.842 zahlende Gäste, teil. Im Einzelabschuss konnten darüber hinaus 2.533 Gäste in den Ver- waltungsjagdbezirken

die Jagd ausüben. Damit konnte die Anzahl der Jäger, die in der Verwaltungsjagd beteiligt wurden, im Vergleich zu den Vorjahren noch einmal erhöht werden.

Eine hohe Beteiligung von Jagdgästen ist nicht nur aus der Sicht der Erfüllung der Abschusspläne positiv zu bewerten, son- dern insbesondere auch unter dem Aspekt der Entwicklung des ländlichen Raumes.

So kann davon ausgegangen werden, dass durch Jagdgäste der Landesforstverwaltung jährlich rund 20.000 Übernachtungen im ländlichen Raum gebucht werden und das hauptsächlich in einer Jahreszeit, in der Ho- tels und Pensionen nur gering ausgelastet sind.

Gegenüber dem Vorjahr ist ein Rück- gang der Schalenwildstrecke im Jagdjahr 2002/2003 bei allen Wildarten, bis auf das Schwarzwild zu verzeichnen. Der Gesamt- streckenrückgang ist insbesondere dem Flächenverlust durch die Privatisierung der BVVG- und der BBG-Flächen geschuldet.

Im Gegensatz dazu hat sich die Strecke je Hektar Jagdfl äche in den vergangenen Jah- ren erhöht. Allein der Verbissdruck und die vorgefundenen Schälschäden im Landes- wald haben 2002 aber noch nicht das Niveau erreicht, das waldbaulich erstrebenswert ist und ein Erreichen eines waldbaulich vertret- baren Wildbestandes konstatieren lässt.

Der Anteil der Verwaltungsjagdstrecke an der Gesamtstrecke im Land Brandenburg stellt sich folgendermaßen dar:

Tabelle 2: Anteil der Verwaltungsjagdstrecke an der Gesamtstrecke im Land Brandenburg

Strecke LFV Land BB

Rotwild 2.332 Stück 28,7 % 8.115 Stück

Damwild 3.837 Stück 27,6 % 13.902 Stück

Muffelwild 188 Stück 25,6 % 733 Stück

Rehwild 8.778 Stück 13,5 % 65.207 Stück

Schwarzwild 12.854 Stück 16,3 % 79.036 Stück Jagdgäste

59%

LFV 41%

Rotwild 8%

Damwild 14%

Muffelwild 1%

Rehwild 31%

Schwarzwild 46%

Rotwild Damwild Muffelwild Rehwild Schwarzwild

Abb. 27: Schalenwildstrecke der LFV im Jahr 2002

Abb. 26: Abschussanteile an der Schalenwild- strecke der LFV im Jagdjahr 2002/2003

VERWALTUNGSJAGD (PB 1)

(18)

Detaillierte Angaben zur Jagdstrecke sind im Jagdbericht des Landes Brandenburg 2002/

2003 veröffentlicht.

Schutz, Sanierung und Waldum- bau (PB 2)

Bei der Bewirtschaftung von Brandenburgs Wäldern sind die Schutz-, Nutz- und Er- holungsfunktion stetig und auf Dauer zu gewährleisten. Dabei werden diese Leis- tungen des Waldes gleichrangig bewertet.

Besonders die Ansprüche der Gesellschaft

an den Umfang von Schutz-, Erholungs- und Bildungsleistungen steigen stetig. In diesem Zusammenhang sind das Streben der Be- völkerung nach Naturnähe und somit die Sicherung der Leistungsfähigkeit unseres Naturhaushaltes und die Bewirtschaftung der Wälder zu betrachten.

Im Jahr des Jahrhunderthochwassers wur- de auch der Leistungsfähigkeit des Waldes erhöhte Bedeutung zugemessen. Wälder mildern Hochwasserspitzen und geben die Wassermengen aufgrund ihres Vermögens der Interzeption und Infi ltration zeitlich verzö- gert und gleichmäßig wieder ab. Verbunden mit seinem Vermögen der Filterung, Puffe- rung und Stoffumwandlung kommt dem Wald im Bereich des Boden-, Klima-, Immisions- und Wasserschutzes eine herausragende Bedeutung zu.

Auf allen Waldfl ächen wird das wirtschaftli- che Handeln auf den jeweiligen Schutzzweck ausgerichtet. Dieser kann im Einzelfall einen teilweisen bzw. gänzlichen Nutzungsverzicht beinhalten.

Sicherung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes (PB 2)

Die Zuweisung für Maßnahmen zum Schutz des Waldes sowie der Waldsanierung belie- fen sich im Jahr 2002 auf mehr als 6 Mio. €.

76%

4%

15%

2%

3%

Natur- und Landschaftsschutz Arten- und Biotopschutz Sicherung besonderer Waldfunktionen Sanierung Waldgebiete Waldumbau

Abb. 29: Aufwand für Schutz, Sanierung und Waldumbau 2002 für Landeswald in %

Abb. 28: Erlenbruchwald – Lebensraum vieler Arten

(19)

* auf einer Waldfl äche können gleichzeitig mehrere Schutzfunktionen erfüllt werden

Dabei wurden 76 % der Aufwendungen in den Waldumbau als Grundlage zur Entwick- lung und Erhaltung naturnaher stabiler Wald- ökosysteme investiert. Insgesamt wurden 1.046 Hektar Nadelholzreinbestände in ge- mischte Waldbestände umgebaut, wobei im Norden des Landes Brandenburg vorrangig Buchen und im Süden Eichen bestandesbil- dend sind.

Mit 15 % der Aufwendungen wurden Maß- nahmen des Biotop- und Artenschutzes realisiert, um die Lebensräume heimischer wildlebender Tier- und Pfl anzenarten zu sichern. Mit der Integration von Schutzmaß- nahmen in das wirtschaftliche Handeln wird

SICHERUNG DER LEISTUNGSFÄHIGKEIT DES NATURHAUSHALTES (PB 2)

Fläche in Hektar Landeswald Nicht-

Landeswald Wälder mit einer auf den Schutzzweck

ausgerichteten forstlichen Bewirtschaftung Wald in Wasserschutzgebieten

Bodenschutzwald

Klima- und Immissionsschutzwald Lärmschutzwald

sonstiger Schutzwald Wald in Naturschutzgebieten Geschützter Biotop

Naturdenkmale im Wald Forstliche Genressource Kultur- und Bodendenkmal

Wissenschaftliche Versuchs- und Weiserfläche Bestand zur Gewinnung von forstlichem Vermehrungsgut/Samenplantage

sonstiger Schutzwald für Forschung und Kultur

35.800 6.272 6.077 3.698 22.710 30.473 4.975 583 51 2.540 14.151 5.731 4.321

74.092 8.256 13.319 6.873 35.438 56.798 5.126 1.500 27 8.072 7.081 8.054 11.030 Wälder ohne forstliche Bewirtschaftung

Totalreservate Naturwald

3.231 170

3.823 37 Landschaftsschutz- und Erholungswälder

Wald im Landschaftsschutzgebiet Geschützter Landschaftsbestandteil Wald mit Erholungsfunktion

125.611 362 113.256

262.785 1.235 179.831 Tabelle 3: Schutzfunktionen des Gesamtwaldes in den Wäldern Brandenburgs *

Abb. 30: Waldumbau

(20)

ein wesentlicher Beitrag zur Entwicklung von ökologischen Ausgleichsräumen geleistet, welche großräumig zusammenhängende strukturierte Ökosysteme bilden und oftmals als letztes Refugium einer Art dienen.

Zur langfristigen Sicherung des Lebens- raums autochthoner Reliktpopulationen der Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbi- cularis) werden in Zusammenarbeit des AfF Templin mit der Naturschutzstation Rhinluch Biotop- und Artenschutzmaßnahmen durch- geführt und durch Analyse der Lebensräume werden Populationsgrößen, Aktionsräume und Eiablageplätze ermittelt. Die Auswertung dieser Ergebnisse sichert z. B. Maßnahmen zur Regulierung des Wasserregimes oder Ei- ablageplätze durch Zäunung vor Raub- und Schwarzwild.

Automatisiertes Waldbrand- Früherkennungssystem (PB 2)

Brandenburg ist das Bundesland mit der höchsten Waldbrandgefährdung. Hier werden ein Drittel aller Waldbrände Deutschlands ge- zählt. Auch die EU stuft das Land Branden- burg als Gebiet mit hohem Waldbrandrisiko ein. Hauptgründe sind die klimatischen und natürlichen Bedingungen: leichte Sandböden im Verein mit geringen Niederschlagsmen- gen bedingen ein geringes Wasserhaltever- mögen.

Das Land Brandenburg unterhält zum Schutz der Wälder ein System von 133 Feuerwach- türmen, auf denen während der Frühjahrs- und Sommermona-

te Beobachter zur Waldbrandfrüher- kennung eingesetzt sind.

Im Rahmen der Reform der Lan- d e s f o r s t v e r w a l - tung wurde in den vergangenen Jah- ren die Entwick- lung ei nes alterna- tiven Wald brand- f r ü h e r k e n n u n g s -

Abb. 32: Sumpfschildkröte beim Sonnenbad Abb. 31: Natürliches Wacholder-Vorkommen

Abb. 33: Waldbrandüberwachungskamera

Abb. 34: Feuerwachturm (links)

(21)

systems fi nanziert. Im Jahr 2002 wurden 1,17 Mio. € in das kameragestützte Wald- brandfrühwarnsystem „Fire-Watch“ inves- tiert.

Die Anlagen arbeiteten stabil und orteten alle im Beobachtungszeitraum aufgetretenen Brände in kurzer Zeit. Bei den mehrjährigen Versuchen wurde die Technik an Branden- burger Verhältnisse angepasst.

Erholungsfunktion des Waldes (PB 3)

An die Wälder in Brandenburg werden hohe Anforderungen hinsichtlich der Erholung ge- stellt. Vor allem in den Verdichtungsgebieten der Großstädte, insbesondere dem engeren Verfl echtungsraum Berlin-Brandenburg wird nahezu jede Waldfl äche von Erholungs- suchenden frequentiert. In den ländlichen Gebieten des äußeren Entwicklungsraumes beschränkt sich der Erholungsdruck meist auf einzelne Flächen oder Randbereiche im Umfeld von Städten und größeren Gemein- den sowie Kur- und Erholungsorten. Diese Wälder mit besonderer Erholungsfunktion umfassen in Brandenburg derzeit rund 290.500 Hektar Wald, überwiegend in Land- schaftsschutzgebieten und in Naturparken.

Die Landesforstverwaltung bemüht sich, bei der Bewirtschaftung des Landeswaldes den verschiedenen Interessengruppen durch

Anlage von Erholungseinrichtungen sowie anderen geeigneten Einrichtungen zur Be- sucherlenkung entgegenzukommen. Dafür wurden im Jahr des Internationalen Ökotou- rismus 10 % (7,054 Mio. €) der Ausgaben des zugewiesenen Nettobudgets investiert. Zum überwiegenden Teil fl ossen diese Mittel in die Anlage, Unterhaltung und Verkehrssicherung von 98 Naturlehrpfaden, Wander-, Rad, und Skaterwegen sowie in 4.757 Kilometer Reit- wege. Auch der Bau und die Unterhaltung von Erholungseinrichtungen wie Waldpark- plätze, Schutzhütten, Aussichtstürme und Ruhebänke, wurde fi nanziert.

Öffentlichkeitsarbeit (PB 3)

Der Landeswald soll dem Allgemeinwohl in besonderem Maße dienen. Um dieser Ver- pfl ichtung, verankert im Waldgesetz des Lan- des Brandenburg, nachzukommen, besteht eine wichtige Aufgabe der Landesforstver- waltung in der Aufklärung der Bevölkerung über die vielfältigen Funktionen des Waldes.

Dazu gehören auch Rat und Anleitung für Waldbesitzer und -besucher. Dieses Recht auf Auskunft wurde im Jahr 2002 von der Bevölkerung etwa 40.700 mal in Anspruch genommen.

Information über Bedeutung und Nutzen des Waldes sowie die Vermittlung von Kennt- nissen zu Zielen und Leistungen der Forst- wirtschaft stehen im Mittelpunkt aller Aktivitä- Abb. 36: … und für Reiter

Abb. 35: … hier ist Platz für Radler …

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (PB 3)

(22)

ten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zur Öffentlichkeitsarbeit. Ein breit gefächertes Angebot unterschiedlichster Art, vom Natur- lehrpfad über die Försterwanderung bis zum Waldtheater, vermittelt den interessierten Be- suchern direkte Kontakte zum Wald.

Im Jahr 2002 führten die Ämter für Forst- wirtschaft über 6.300 zumeist altersgrup- penbezogene Veranstaltungen durch. Die Teilnahme von ca. 178.000 Menschen zeugt vom großen Interesse an Wald und Umwelt in der Bevölkerung.

Die Präsentation auf überregionalen Messen und Ausstellungen wie Grüne Wo- che, BraLa und Hippologica bot auch 2002 Gelegenheit zur Darstellung von Aufgaben und Zielen der Landesforstverwaltung Bran- denburg.

Im Berichtszeitraum entstanden fünf Falt- blätter mit einer Gesamtaufl age von 12.000 Exemplaren, ein Waldschutzmerkblatt zum Thema „Nonne“ sowie acht Broschüren und Berichte.

Im Jahr 2002 wurden neben etwa 970 Presse- und Internetveröffentlichungen 79 Hörfunk- und 60 Fernsehbeiträge zu Schwer- punktthemen wie Wald, Forst- und Holzwirt- schaft und Jagd ausgestrahlt. Außerdem ent- standen für den Einsatz in der Öffentlichkeit sechs Dia-Vorträge.

Die Zeitschrift „Brandenburgische Forst- nachrichten“ (BRAFONA) dient als Teil der Öffentlichkeitsarbeit der internen Kommuni-

kation und Information der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Darüber hinaus stellt sich die Landesforstverwaltung Brandenburg mit der BRAFONA bundesweit der fachlich orientierten Öffentlichkeit dar. Im elften Erscheinungsjahr wurden sechs Ausgaben mit einer Aufl age von jeweils 3.000 Stück herausgegeben.

Zu aktuellen Themen gaben die Mitarbei- ter Auskünfte auf Pressekonferenzen sowie in Rundfunk- und Fernsehauftritten. Überre- gionale Veranstaltungen, wie beispielsweise die zwölfte Laub- und Sägeholzsubmission, die zehnte Kiefernwertholzversteigerung oder die Eröffnung des Forstmuseums in Fürstenberg/Havel, wurden dabei besonders intensiv vorbereitet, betreut oder begleitet.

Nachstehend eine beispielhafte Auswahl be- sonders öffentlichkeitswirksamer Veranstal- tungen verschiedenster Art des Jahres 2002:

8. Waldfest in Menz

Vom 5.–7. Juli 2002, Amt für Forstwirtschaft Templin: Eine waldpädagogische Veran- staltung mit überregionalem Bekanntheits- grad, die jährlich eine breite Öffentlichkeit sowie große Medienresonanz (Presse und Rundfunk) erreicht. 36 Arbeitskräfte wa- ren etwa 1.000 Stunden bei Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung im Ein- satz. Bewertung der Veranstaltung: sehr gut besucht – wie immer!

Zusammenarbeit mit dem Kinderheim Benken

Sommer 2002, Amt für Forstwirtschaft Belzig, Revier Hagelberg: Herstellen von einfachen Sitzgruppen in Zusammenarbeit mit einem Holzkünstler durch behinderte Kinder. Für den internen Gebrauch im Kinderheim wurde ein Videofi lm angefertigt. Der Personal- und Zeitaufwand war mit einer Arbeitskraft und etwa 6 Stunden für Vorbereitung und Durch- führung relativ gering, die Nachbereitung führte das Kinderheim durch. Bewertung der Abb. 37: Fruchtender Keulen-Bärlapp

(23)

Veranstaltung: Freude, Spaß und Dankbar- keit der behinderten Kinder.

Integrationsfest

21. Juli 2002, Amt für Forstwirtschaft Lüb- ben, Oberförsterei Börnichen und der Wald- schulverein „Zum Specht“: Ein Bastel- und Informationsstand für behinderte Kinder und Jugendliche mit großer Medienresonanz (re- gionale Tageszeitung und Fernsehen). Die ca. 170 Besucher trugen auch dazu bei, die Waldschule weiter bekannt zu machen. Der gewünschte Effekt der Veranstaltung – Spiel und Lernspaß kombinieren – wurde erreicht.

Dabei waren Personal-, Zeit- und Sachauf- wand gering (zwei Arbeitskräfte, 12 Stunden, ein VW-Bus und 50 Euro für Bastelmaterial).

Forstwoche

mit dem Thema: „Holz als alternativer Roh- stoff “, 18.–22. September 2002, Amt für Forstwirtschaft Lübben, Oberförsterei Baruth:

Das vielfältige Angebot reichte von Waldral- lye über Museum, Kräuterstube, Umweltquiz, Basteln, Wald-i-mobil, Motorkettensägen- Ausstellung, Informationen über Harzung bis Berufsberatung. Mit etwa 550 Besuchern wurde eine breite Öffentlichkeit erreicht, die Tagespresse berichtete und es erfolgte eine Veröffentlichung im Internet. Die sehr per- sonal- und zeitintensive Veranstaltung (120 Stunden für die Vorbereitung, fünf Ausstel-

lungstage 10 bis 18 Uhr, 16 Stunden für die Nachbereitung) verursachte Kosten von ca.

5.700 € ohne Personal. Ohne die Unterstüt- zung aus Vereinen und ohne Sponsoren wäre die Forstwoche nicht durchführbar gewesen.

Waldsportfest

Juni 2002, Amt für Forstwirtschaft Müllrose, Oberförsterei Neuzelle, Revier Treppeln:

Eine sehr personalaufwändige eintägige Veranstaltung (sechs Mitarbeiter) für die 3. Klassen der Grundschule Neuzelle, von der die Regionale Tageszeitung berichtete.

Der zusätzliche Finanzbedarf betrug 100 € für Urkunden, Preise und Verpfl egung. Die große Resonanz bei allen Beteiligten führte dazu, dass die Veranstaltung in die Planung der kommenden Jahre aufgenommen wer- den soll.

Hobby Natur Messe Frankfurt/Oder 11.–13. Oktober 2002, Amt für Forstwirtschaft Müllrose: Bei dieser Großveranstaltung mit 16.000 Besuchern wurden zwei Stände betreut. Das Angebot führte zu enormer Medienresonanz (Radio, Presse, örtliche TV-Sender). Sowohl Vorbereitung als auch Durchführung der Veranstaltung waren mit sehr hohem Personalaufwand (20 Mitarbei- ter) verbunden. Die sehr gute Kritik durch Messebesucher und Messeleitung war auch dem Zusammenwirken von Revierleitern, Jugendwaldheim und Waldschule zu ver- danken.

Abb. 38: Erlenblüte

Abb. 39: „Straße“ im Spreewald

ÖFFENTLICHKEITSARBEIT (PB 3)

(24)

5. Forstlehrgartenfest

21. April 2002, Amt für Forstwirtschaft Ky- ritz: Das Forstlehrgartenfest ist ein fester Bestandteil des Kulturlebens von Neustadt/

Dosse. Die Veranstaltung fand als ganztä- giger Stationsbetrieb, verbunden mit einer Ausstellung von Holzschnitzarbeiten, Infos zum Artenschutz, zu Fledermäusen und zur Jagd sowie gastronomischer Versorgung statt. Es wurden sowohl die breite Öffent- lichkeit als auch regional und überregional Forstfachleute und Politiker erreicht. Leider hielt sich die Medienresonanz mit einer Veröf- fentlichung in der regionalen Presse in Gren- zen. An Finanz- und Zeitbedarf ergaben sich Lohnkosten für Mitarbeiter der Oberförsterei, Gelder für Preise, Fahrkosten, vier Wochen Vorbereitungszeit, ein Tag für die Durchfüh- rung und zwei Tage für die Nachbereitung der Veranstaltung. Mehr Interesse und grö- ßere Resonanz wären wünschenswert. Dazu soll in den kommenden Jahren vor allem die Vorbereitung, beispielsweise durch öffentli- che Bekanntmachung der Veranstaltung und gezielte Einladungen, genutzt werden.

Umweltausstellung des Landkreises Elbe-Elster

Unter dem Motto: „Quo vadis Umweltschutz“, 9. März – 5. Mai 2002, Amt für Forstwirtschaft Doberlug-Kirchhain: Mit einer Dokumentation zu Wald und Forstwirtschaft, einschließlich der Verwendung von Biodiesel, in Wort und Bild (Tafeln) wurde unter Einbeziehung der Waldschule eine breite Öffentlichkeit erreicht. Die Ausstellung bekam insgesamt sehr positive Kritiken. Der Finanz- und Zeit- bedarf lag für die Zeit von März bis Mai bei drei Mitarbeitern, 300 € Materialkosten sowie 85 Stunden für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung.

Pressekonferenz zur Eröffnung der Weih- nachtsbaumsaison

30. November 2002, Amt für Forstwirtschaft Wünsdorf, Außenstelle Hangelsberg, Ober-

försterei Scharmützelsee: Neben Minister Birthler nahmen an der Pressekonferenz des MLUR Andreas Hahn (ORB), Forstleute und ein Kindergarten aus Storkow mit Erziehern und Eltern als geladene Gäste teil. Obwohl keine öffentliche Veranstaltung war es trotz Regen eine gut besuchte und voll gelungene Aktion.

Die große Resonanz der von der Landes- forstverwaltung angebotenen und durchge- führten Veranstaltungen darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass im Jahr 2002 gegen- über den Vorjahren erstmals in allen Berei- chen der aktiven Öffentlichkeitsarbeit, von der Försterwanderung bis zur Waldpädago- gik, ein Rückgang der Veranstaltungs- und Teilnehmerzahlen zu verzeichnen war. Der- zeit kann die Landesforstverwaltung mit ihren Angeboten die Nachfrage, vor allem nach erlebnisorientierten Veranstaltungen, kaum abdecken. Die Ursachen hierfür liegen wahr- scheinlich nicht im abnehmenden Interesse der Bevölkerung, hier ist eher eine steigende Tendenz zu verzeichnen. Vielmehr spielt wohl die Reform der Landesforstverwaltung eine Rolle. Vielfältige Strukturänderungen in allen Bereichen und die damit verbundene Neuorientierung lassen den Mitarbeitern nicht ausreichend Zeit für die Öffentlichkeits- arbeit.

Waldpädagogik (PB 3)

Seit Mitte des vorigen Jahrhunderts ist das Interesse besonders der naturfern in Groß- städten aufgewachsenen und lebenden Menschen am Wald stetig gestiegen. Die Landesforstverwaltung hat auf diesen hohen Bedarf reagiert.

Das Waldpädagogikzentrum der Landes- forstverwaltung „Haus des Waldes“ als Ein- richtung der Koordinierung, Vernetzung und Weiterentwicklung der brandenburgischen Waldpädagogik hat 2002 in Zusammenarbeit mit der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald

(25)

sowie anderen Kooperationspartnern für Forstbedienstete, andere waldpädagogisch Tätige und die Bevölkerung beispielhaft Ver- anstaltungen organisiert bzw. durchgeführt.

Aus den hierbei gewonnenen Erfahrungen konnten Hinweise und Tipps für die landes- weite waldpädagogische Arbeit abgeleitet werden. Diese fanden auch in diversen Pu- blikationen ihren Niederschlag.

Der Schwerpunkt des Personaleinsatzes bei der waldpädagogischen Arbeit lag auch 2002 bei den Revierförstern.

Ausschließlich waldpädagogische Aufga- ben nahmen zwölf Mitarbeiter der Landes- forstverwaltung im „Haus des Waldes“ Grä- bendorf, im Jugendwaldheim Müllrose, in der Waldschule „Am Rogge-Busch“ in Müllrose, in der Potsdamer Waldschule „Wildpark“ und im Waldmobil „Kinderforstamt Eichkater“ des AfF Templin wahr.

Ein nicht unerheblicher Teil der waldpä- dagogischen Angebote wurde auch 2002 von den fünfzehn jeweils für ein Jahr befristet in der Landesforstverwaltung tätigen Teilneh- mern am Freiwilligen Ökologischen Jahr geleistet.

Die Entwicklung brandenburgischer Wald pädagogik war auch 2002 durch das Arbeiten mit wissenschaftlichen Partnern gekennzeichnet. In enger Zusammenarbeit mit Einrichtungen der Lehre und Forschung

wurden von den zu Beginn des Jahres 2002 per Internet in einer „Diplomarbeits-Börse“

angebotenen Themen bereits drei realisiert.

In Kooperation mit der LFE/Forstschule Finkenkrug fanden 13 waldpädagogische Schulungen und Weiterbildungsveranstaltun- gen für die Mitarbeiter der Landesforstverwal- tung statt.

Es erfolgte ein weiterer Ausbau des waldpädagogischen Internetauftrittes. Die Vernetzung der Waldpädagogik-Bestandteile mit den Internetseiten der Ämter für Forst- wirtschaft und die Schaffung periodischer Angebote für andere Internetseiten-Anbieter waren im Jahr 2002 wesentlicher Bestandteil der waldpädagogischen Arbeit der Landes- forstverwaltung.

Entwicklung der Waldpädagogikangebote 1998 bis 2002

WALDPÄDAGOGIK (PB 3)

Abb. 40: „Zeugnisübergabe“ im Grünen Klas- senzimmer (Waldschule „Am Rogge-Busch“, AfF Müllrose)

Abb. 41: Anzahl Veranstaltungen

Abb. 42: Anzahl Teilnehmer

(26)

Unterstützung für private Waldbe- sitzer durch Tätige Mithilfe PB (4)

Die Landesforstverwaltung bietet neben der kostenlosen Beratung entgeltpfl ichtige Dienstleistungen für den Privat- und Körper- schaftswald an. Auf Grundlage der Entgelt- ordnung für tätige Mithilfe der Forstbehörden bei der Bewirtschaftung des Privat- und Kör- perschaftswaldes (Runderlass des Ministe- riums für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung vom 15. März 2002) können private Waldbesitzer bei der Bewirtschaftung ihrer Flächen durch nachstehende Leistun- gen unterstützt werden:

– Betriebsleitung, – Betriebsbeschreibung,

– mittelfristige Maßnahmenplanung, – jährlicher Wirtschaftsplan,

– Jahresbericht inkl. Erfolgsrechnung, – Betriebsvollzug,

– Organisation und Leitung der Maßnahmen des jährlichen Wirtschaftsplanes,

– Einzelleistungen, – Holzerntehilfe, – Holzverkaufshilfe,

– Auszeichnen von Beständen.

Bis in das Jahr 2002 wurden nur wenige inhaltliche Veränderungen in der Entgeltord- nung vorgenommen. Die Entgelte wurden moderat an die allgemeine Preisentwicklung

angepasst. Im Rahmen regierungsinterner Abstimmungsverfahren ist der Landesforst- verwaltung aufgetragen worden, die differen- zierte Behandlung von forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und Einzelwaldbesit- zern aufzuheben und die Subventionierung von Leistungen zu unterlassen. Mit der Ent- geltordnung vom April 2002 haben sich daher für forstwirtschaftliche Zusammenschlüsse die Entgelte erheblich erhöht. Sie erreichen in zehn jährlichen Steigerungsstufen das Preisniveau, welches Einzelwaldbesitzer zu entrichten haben.

Per 31. Dezember 2002 bestanden mit 70 Einzelwaldbesitzern, 94 Forstbetriebs ge- mein schaften und 48 Kommunen Verträge über tätige Mithilfe. Die über diese Ver- träge betreute Fläche belief sich auf rund 96.100 Hektar.

Aufgrund der neuen Entgeltordnung kün- digten 88 forstwirtschaftliche Zusammen- schlüsse mit einer Gesamtfl äche von mehr als 40.000 Hektar im Jahr 2002 die Verträge über tätige Mithilfe.

Viele ehemalige Vertragspartner werden nach Kündigung ihrer Verträge über umfas- sende Betreuung verstärkt entgeltpfl ichtige Einzelleistungen in Anspruch nehmen. Die- sem Anliegen der Waldbesitzer ist künftig verstärkt Rechnung zu tragen. Sie sollen in die Lage versetzt werden, sich Leistungen für ihren konkreten Bedarf zusammenstellen zu können.

Forstwirtschaftliche Zusammen- schlüsse (PB 4)

Der freiwillige Zusammenschluss von Pri- vatwaldbesitzern zu Forstbetriebsgemein- schaften (FBG) in Waldvereinen (WV) bzw.

Waldgemeinschaften (WG), der vorrangig der Überwindung struktureller Nachteile wie geringer Flächengröße, ungünstiger Flächen- ausdehnung, Besitzzersplitterung und/oder Gemengelage dient, ist unter den Bedingun- gen in Brandenburg sehr wünschenswert.

Abb. 43: Revierförster im Beratungsgespräch mit einem Waldbesitzer

(27)

Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt, dass sich inaktive Forstbetriebsgemeinschaften wieder aufl ösen. Zunehmend treten Wald- besitzer bereits bestehenden aktiv wirtschaf- tenden Forstbetriebsgemeinschaften bei.

Dieser Trend ist zu begrüßen, da auf diesem Weg eher als durch Neugründungen weitere wirtschaftlich arbeitende Einheiten erreicht werden können.

Das Interesse der Zusammenschlüsse richtet sich zunehmend auf die Koordinierung des Absatzes von Forsterzeugnissen, auch über Ländergrenzen hinaus.

Zum 31. Dezember 2002 existierten im Land Brandenburg 397 anerkannte Forst- betriebsgemeinschaften. Die Entwicklung der Forstbetriebsgemeinschaften zeigt seit 1992 einen kontinuierlich Aufwärtstrend. Die größte Brandenburger Forstbetriebsgemein- schaft bewirtschaftet derzeit 3.995 Hektar.

Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt al- lerdings noch immer zwischen 200 und 600 Hektar, Veränderungen werden nur langsam erkennbar.

Um Forstbetriebsgemeinschaften bei der Bewirtschaftung des Waldes zu unterstützen, kann die Geschäftsführung auf Antrag der zuständigen unteren Forstbehörde übertra- gen werden. Im Jahr 2002 machten 16 Forst- betriebsgemeinschaften von dem Angebot Gebrauch.

Eine weitere die Wirtschaftsfähigkeit der Forstbetriebsgemeinschaften stärkende Mög- lichkeit bieten forstwirtschaftliche Vereinigun- gen. Hierbei handelt es sich um registrierte privatrechtliche Zusammenschlüsse von Forstbetriebsgemeinschaften, die auf Grund- lage der §§ 37 und 38 BWaldG arbeiten. Ihre vorrangige Aufgabe ist es, auf die Anpassung der forstwirtschaftlichen Erzeugung und des Absatzes von Forsterzeugnissen an die Er- fordernisse des Marktes hinzuwirken. Der Koordinierung des Holzabsatzes kommt hier- bei eine besondere Bedeutung zu. Im Land Brandenburg arbeiten derzeit zwei Forst- wirtschaftliche Vereinigungen: die seit 1999 bestehende „Forstwirtschaftliche Vereinigung Brandenburg w. V.“ und die 2002 anerkannte Forstwirtschaftliche Vereinigung „Märkische Heide“.

Förderung (PB 5)

Der Privatwald wird wegen der vielfältigen Leistungen für die Allgemeinheit öffentlich gefördert. Dafür werden jährlich Fördergel- der für forstwirtschaftliche Maßnahmen im Privatwald bereitgestellt. Entsprechende För- dermaßnahmen sollen nach § 41 BWaldG insbesondere die Wirtschaftlichkeit von In- vestitionen zur Erhaltung und nachhaltigen Bewirtschaftung des Waldes sichern. Um den Privat- und Körperschaftswald ordnungs- gemäß zu bewirtschaften und die von der Gesellschaft an den Wald gestellten Anfor- derungen zu erfüllen, bedarf es der Hilfe des Landes und des Bundes. Fördermittel stehen im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des

FÖRDERUNG (PB 5)

Abb. 44: Sommerlicher Kiefernwald

Abbildung

Abb. 11: Anzahl der Waldarbeiter in der Forstver- Forstver-waltung
Abb. 15: Verteilung der Einnahmen pro Produkt- Produkt-bereich Erholungs-funktion0% Leistungen für Dritte26% HoheitlicheAufgaben3% Liegenschaften3%  Landeswald-bewirtschaftung68%Schutzfunktion0%
Abb. 18: Waldweg
Abb. 24: Entwicklung der Verwaltungsjagdfl ächen  in ha
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