• Keine Ergebnisse gefunden

Die Helsana-Story: Fortsetzung folgt …

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Die Helsana-Story: Fortsetzung folgt …"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ARS MEDICI 2 2007

49

F O R U M

Der Verein für Hausarztmedizin im Kanton Schaffhau- sen (HAV-SH) hat mit seinem öffentlichen Widerstand gegen die Pseudo-Hausarztversicherungen und dem offenen Brief an Helsana-Chef Manfred Manser schweiz- weit ein enormes Echo und Grundsatzdiskussionen ausgelöst. In der letzten Nummer dieser Zeitschrift wurden auch eine Replik der Helsana sowie die dazugehörende Duplik veröffentlicht. Im folgenden Artikel fasst der Präsident des HAV-SH den momen- tanen Stand der Situation zusammen und fordert zu weiteren, gemeinsamen Aktionen auf.

G E R H A R D S C H I L L I N G

Der in vielen Zeitungen und Zeitschriften (1) publizierte offene Brief des HAV-SH an Helsana-Chef Manfred Manser und alle Po- litiker hat eine wahre Flut von Reaktionen, Mails und Solidari- tätsbezeugungen et cetera ausgelöst und gezeigt, dass das auf- gegriffene Thema die Ärzteschaft enorm beschäftigt. Unzählige Nachahmeraktionen in der ganzen Schweiz beweisen die Bedeutung der aufgeworfenen Problematik. Wie vom HAV-SH beabsichtigt, geht es längst nicht mehr um einen lokalen Disput zwischen der Helsana und uns, sondern um wichtige Grund- satzfragenwie die Macht der Krankenkassen, die Einmischung der Kassen in ärztliche Handlungen, die Frage der zurzeit leider einseitig und nicht paritätisch zusammengesetzten Entschei- dungsgremien, die fehlenden politischen Rahmenbedingun- gen, den Schutz der echten Hausarztmodelle, die Diskriminie- rung von vor allem ländlichen Bevölkerungsschichten und Landärzten sowie einmal mehr um eine Drangsalierung der Hausarztmedizin trotz aller Lippenbekenntnisse.

In Anbetracht der Relevanz der Thematik haben die beiden sich sonst konkurrierenden Hausarzt-Zeitschriften ARS MEDICI und

«Primary Care» beschlossen, gemeinsame Sache zu machen.

Den beiden verantwortlichen Chefredaktoren Richard Altorfer und Bruno Kissling gebührt Dank und Respekt für diesen weg- weisenden Entscheid. Einige Artikel erscheinen daher parallel in beiden Zeitschriften.

Zurzeit läuft bei uns im Kanton Schaffhausen im Kantonsrat auf unsere Veranlassung eine parlamentarische Anfragezur Situa- tion, und wir stehen in Kontakt mit Bundesparlamentariern,

welche die Möglichkeiten für Vorstösse auf eidgenössischer Ebene prüfen. Jetzt müssen die oben erwähnten Grundsatz- fragen angegangen, diskutiert und gelöst werden!

Die Helsana scheint vom Ausmass des Flächenbrandes allmäh- lich doch etwas beunruhigt zu sein und streckt die Fühler für eine Aussprache mit uns aus. Solange die Grundsatzfragen (zum Beispiel die limitierende Selektion von teilnehmenden Hausärzten und anderes) nicht auf Chefebene geklärt sind, sehen wir aber keinen Sinn in Gesprächen mit subalternen Be- auftragten.Ich erneuere daher hiermit öffentlich die bereits erfolgte Aufforderung und das Angebot an Helsana-Chef Manfred Manser zu einem Streitgespräch auf Chefebene zur Besprechung der hängigen Fragen.Leider konnte sich Herr Manser bis zum jetzigen Zeitpunkt nicht dazu durchringen. Es scheint, dass der Kapitän des Dampfers Helsana nur bei schö- nem Wetter auf seinem Posten ausharrt, wenn Sturm aufkommt aber die Kommandobrücke seines Schiffes verlässt und seine Hilfsmannschaft vorschiebt!

Ihr alle, liebe Kolleginnen und Kollegen, könnt mithelfen, indem ihr

1. den offenen Brief kopiert und in euren Praxen auflegt und unter die Leute bringt

2. all diese Unterlagen an eure zuständigen Politiker weiter- leitet, mit der Aufforderung, tätig zu werden, und mit die- sen diskutiert

3. eure Helsana-Patienten auffordert, bei ihrer Kasse zu re- klamieren, mit einem Kassenwechsel zu drohen und auch Leserbriefe zu schreiben. Dies wirkt!

Gemeinsam können wir es schaffen, das Steuer herumzureis- sen, um unseren faszinierenden Beruf Hausarzt/Hausärztin zu retten und den Boden für eine gesunde Hausarztmedizin zu be- reiten. Lasst einen «zweiten 1. April» aufleben. Ich freue mich auf Rückmeldungen. Danke für eure Mithilfe! Literatur:

1. Schilling G: Offener Brief an Helsana Chef Manfred Manser und alle Politiker.

Ars Medici 24/2006; Primary Care 'online first' und 01-02/2007; Schweiz. Ärztezeitung 52/2006; SH-AZ 14.12.2006; div. Zeitungen.

2. Schilling G: Pseudo-Hausarztmodelle: den Kassen Paroli bieten. Primary Care 46/2006.

3. Schilling G: Augen auf bei der Hausarztmodellwahl! Sprechstunde 4/2006.

Dr. med. Gerhard Schilling Präsident Verein für Hausarztmedizin im Kanton Schaffhausen chlini Schanz 42 8260 Stein am Rhein E-Mail: gerhard.schilling@hin.ch

Die Helsana-Story: Fortsetzung folgt …

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die ständige Ausstellung infor- miert die Besucher auf rund 90 Quadratmetern über Ge- schichte, Tradition und kultu- rellen Stellenwert der Bratwurst im gesellschaftlichen Leben im

Der Wärme- und Transportsektor muss in den Fokus der Energiewende rücken um ungenutzte Poten- ziale für die Steigerung der Energieeffizienz und den Ausbau der

Peter Glotz beschrieb die Debatten um den Rundfunk im Vorwort eines von ihm schon 1987 herausgegebenen Sam- melbandes: „Das Ringen um den Staatsvertrag war vordergründig ein schwer

Die Autorin untersucht diese Vorgänge aus der akteurszentrierten Perspekti- ve des sozialdemokratischen Medienpolitikers Peter Glotz, der maßgeblich dafür verantwort- lich war,

Wenn Sie das Arzneimittel an Ihren Kunden abgeben, addiert das Kassen- programm die Vergütung für die Apotheke: Das sind drei Prozent für die Abwicklung, La- gerhaltung und

Mit fortschreitender Trübung verändern sich auch die Korrekturwerte, und weil sich dieser Prozess oft sehr langsam über längere Zeit hinzieht, erwarten viele der Betroffenen

Annahmen für Kostenkalkula- tion Bezogen auf die gesamte Ein- satzzeit einer Maschine bedeuten tiefe jährliche Auslastungen eine insgesamt tiefe Nutzungsdauer, was sich direkt auf

Im Vorfeld mehren sich die Warnungen, dass die von den Ländern geplanten Minderungsbeiträge für Treibhaus- gasemissionen nicht ausreichen werden, um die Erder- wärmung auf unter 2°