Integration von E-Learning in das Medizinstudium der Universität Ulm am Beispiel der Entwicklung eines E- Curriculums für das praktische Jahr
Integration of e-learning in the curricula for medical education: as an example serves the development of the e-curriculum for the practical year
Abstract
The top 25 most frequently hospital and general practitioner diagnoses have been defined. Certificated e-learning cases have been assigned
Stephanie Brachmann
1Hubert Liebhardt
1to the top 25 diagnoses to support the learning of the students in their practical year.
Zusammenfassung
Es wurden die Top 25 häufigsten Krankenhaus- und Hausarzt-Diagnosen definiert. Diesen wurden geprüfte E-Learning-Fälle zugewiesen, um den Studenten im praktischen Jahr eine Hilfestellung beim Lernen zu geben.
1 Kompetenzzentrum E- Learning in der Medizin Baden-Württemberg, Ulm, Deutschland
Schlüsselwörter:E-Learning, medizinisches Curriculum, Multimedia
Integration von E-Learning in das Medizinstudium der Universität Ulm am Beispiel der Entwicklung eines E-Curriculums für das praktische Jahr
Vorstellung Kompetenzzentrum
Gegründet im Jahr 2004 koordiniert das Kompetenzzen- trum E-Learning in der Medizin den landesweiten Einsatz von E-Learning im Medizinstudium. Als oberstes Ziel wird die Verbesserung der Qualität der Lehre angestrebt, in- dem durch multimediale Lernmedien medizinische Sachverhalte verständlicher und jederzeit wiederholbar dargestellt werden und die medizinische Ausbildung damit zeitlich und räumlich unabhängiger angeboten werden kann.
Situiert in Ulm, bleibt unser Wirkungskreis also nicht auf Ulm beschränkt, sondern erstreckt sich „um Ulm herum“
landesweit in alle medizinischen Fakultäten.
Vorstellung Projekt Top 25 Praktisches Jahr
Praktisches Jahr
Das Praktische Jahr gliedert sich in 3 Ausbildungsabschnit- te:
• Innere Medizin
• Chirurgie
• Wahlfach
In diesem Ausbildungsabschnitt sollen die Studierenden Kenntnisse, ärztliche Fertigkeiten und ärztliche Einstel- lungen unter Anleitung und direkter Kontrolle erfahrener Ärzte am Patienten erwerben und vertiefen.
E-Learning-Curriculum
Das E-Learning-Curriculum stellt eine Ergänzung des Medizin-Curriculums mit E-Learning-Komponenten dar.
Es wird definiert wie Ausbildungsinhalte mit geeigneten E-Learning-Inhalten und -Lernsystemen kombiniert werden können. Derzeit umfasst das E-Learning-Curriculum 2374 Lerncontents in xy Fächern.
Beschreibung des Projekts
Im PJ wird der Student zum ersten Mal mit dem prakti- schen Ausüben seines theoretischen Wissens konfron-
1/2 GMS Medizin - Bibliothek - Information 2007, Vol. 7(3), ISSN 1865-066X
Fachbeitrag
OPEN ACCESS
tiert. Zudem sind 300 Studenten auf das Universitätskli- nikum Ulm und 15 verschiedene Akademische Lehrkran- kenhäuser im Umfeld von Ulm verteilt. Die meisten Stu- dierenden verbringen außerdem ein bis zwei Ausbildungs- abschnitte im Ausland. Die Top 25 der Krankenhausdia- gnosen und häufigsten Diagnosen beim Hausarzt wurden als Lernziele im Praktischen Jahr definiert.
Folgende Diagnosen wurden berücksichtigt (Die Reihen- folge entspricht nicht der Häufigkeit des Auftretens).
• Innere Medizin
Angina pectoris, chronisch ischämische Herzkrankheit, akuter Myokardinfarkt, Herzinsuffizienz, Pneumonie, Apoplex (Hirninfarkt), chronisch obstruktive Lungener- krankung, arterielle Hypertonie, Vorhofflattern und Vorhofflimmern, Diabetes mellitus Typ 2, Fettstoffwech- selstörungen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Osteo- porose
• Chirurgie
Hernia inguinalis, Cholelithiasis, Bandscheibenschäden (Rückenschmerzen), Femurfraktur, Sprunggelenksfrak- turen, Koxarthrose
• Onkologie
Bösartige Neubildung der Mamma, bösartige Neubil- dung der Prostata, bösartige Neubildung der Bronchien und Lungen
• Neurologisch-psychiatrisch – Ophthalmologie Demenz, Schlafstörungen, Cataracta senilis
Passend zu diesen Diagnosen wurden eine Angebotsana- lyse über die im Internet vorhandene E-Learning-Fälle (WebBasedTraining) gestartet.
Die ausgewählten E-Learning-Fälle wurden mit Hilfe der vom Kompetenzzentrum entwickelten Qualitätskriterien auf Benutzerfreundlichkeit, inhaltliche, didaktische und technische Qualität überprüft. Anschließend folgte die Integration auf der Ulmer Lernplattform IVA (Integrierte virtuelle Ausbildung) und somit werden die Inhalte allen Studenten zur Verfügung gestellt.
Im Herbst erfolgte die Umstellung auf die neue Lernplatt- form Moodle, auf der die Top 25 ebenfalls allen Studen- ten zur Verfügung stehen.
Der entscheidende Vorteil des Projekts ist, dass die Stu- dierenden durch die Lernplattform direkt auf den Content zugreifen können ohne sich vorher aufwändig bei den
verschiedenen Systemen anmelden zu müssen. Außer- dem ist es möglich, dass die PJ-Studenten, die auf 15 verschiedene Akademische Krankhäuser der Universität Ulm und auf Krankenhäuser im Ausland verteilt sind, auf die Lernfälle zugreifen können.
Ziel des Projektes
Den Studierenden wird die Möglichkeit gegeben, ihr Wissen mit Hilfe von elektronischen Medien zu vertiefen und auch sofort praktisch anzuwenden. Ziel ist die Ver- besserung der Lehre in der medizinischen Ausbildung.
Informationen
Weitere Informationen zum Kompetenzzentrum finden Sie auf folgender Webseite:
http://elearning.medizin-bw.de/.
Die Lernplattform des Kompetenzzentrums finden Sie auf folgender Webseite:
http:// www.lernplattform.medizin.uni-ulm.de.
Korrespondenzadresse:
Dipl.-Dokumentarin Stephanie Brachmann
Kompetenzzentrum E-Learning in der Medizin Baden- Württemberg, Albert-Einstein Allee 11c, Neues Lehrgebäude Medizin O29, 89081 Ulm stephanie.brachmann@uni-ulm.de
Bitte zitieren als
Brachmann S, Liebhardt H. Integration von E-Learning in das Medizinstudium der Universität Ulm am Beispiel der Entwicklung eines E-Curriculums für das praktische Jahr. GMS Med Bibl Inf.
2007;7(3):Doc40.
Artikel online frei zugänglich unter
http://www.egms.de/en/journals/mbi/2007-7/mbi000092.shtml
Copyright
©2007 Brachmann et al. Dieser Artikel ist ein Open Access-Artikel und steht unter den Creative Commons Lizenzbedingungen
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