Vorlesung
Grundlagen der Theoretischen Informatik / Einführung in die Theoretische Informatik I
Bernhard Beckert
Institut für Informatik
Sommersemester 2007
B. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: SS 2007 1 / 42
Dank
Diese Vorlesungsmaterialien basieren ganz wesentlich auf den Folien zu den Vorlesungen von
Katrin Erk (gehalten an der Universität Koblenz-Landau) Jürgen Dix (gehalten an der TU Clausthal)
Ihnen beiden gilt mein herzlicher Dank.
– Bernhard Beckert, April 2007
B. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: SS 2007 2 / 42
Teil I
1 Organisatorisches
2 Motivation, Inhalt der Vorlesung
3 Kurzer Überblick: Logik
4 Kurzer Überblick: Beweismethoden und Mathematische Konzepte
5 Kurzer Überblick: Beweismethoden und Mathematische Konzepte
B. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 36 / 42
Wichtige Beweismethoden
Deduktiver Beweis
Aneinanderkettung von Argumenten/Aussagen
A=A1,A2, . . . ,An=B
ZwischenaussagenAi müssen schlüssig aus dem Vorhergehenden folgen
Verwendet werden dürfen nur – Annahmen ausA
– mathematische Grundgesetze – bereits bewiesene Aussagen – logische Schlussfolgerungen
B. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 37 / 42
Wichtige Beweismethoden
Beispiel 5.1 (Deduktiver Beweis)
Zu beweisen:
Wenn x die Summe der Quadrate von vier positiven ganzen Zahlen ist, dann gilt2x
≥
x2Beweis in schematischer Darstellung:
Aussage Begründung
1. x =a2+b2+c2+d2 Gegeben 2. a
≥
1,b≥
1,c≥
1,d≥
1 Gegeben3. a2
≥
1,b2≥
1,c2≥
1,d2≥
1 (2) und Gesetze der Arithmetik 4. x≥
4 (1), (3) und Gesetze der Arithmetik 5. 2x≥
x2 (4) und Satz aus der AnalysisB. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 38 / 42
Wichtige Beweismethoden
Beweis durch Kontraposition
Beweise, dassnichtAaus der AnnahmenichtBfolgt:
¬
B⇒ ¬
A logisch äquivalent zu A⇒
BWiderspruchsbeweis
Beweise, dass ausAund nichtBein Widerspruch folgt:
(A
∧ ¬
B)⇔
false logisch äquivalent zu A⇒
BAkann „leer“ sein
Widerspruch zu
∀
-Aussage gelingt durch GegenbeispielB. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 39 / 42
Wichtige Beweismethoden
Induktionsbeweise Standardinduktion:
GiltA(0)und
folgtA(i+1)ausA(i), dann giltA(n)für allen
∈
N Vollständige Induktion:GiltA(0)und
folgtA(i+1)ausA(0)
∧
. . .∧
A(i), dann giltA(n)für allem∈
NStrukturelle Induktion (auf Datentypen wie Listen, Bäumen, Wörtern:
GiltAfür das Basiselement und
folgt die Gültigkeit vonAfür ein beliebiges Element aus der Gültigkeit vonAfür seine Unterelemente,
dann giltAfür alle Elemente.
B. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 40 / 42
Mathematische Konzepte
Grundkonzepte (z.B. aus DAS) ElementareMengentheorie –
{
x|
P(x)}–
∪
,∩
,\
Bezug zwischen Mengen, Relationen und Funktionen(wichtig!) Elementare Gesetze der Algebra
Strukturen wie Listen, (endliche) Folgen, Graphen, Bäume Wörter (Strings)
B. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 41 / 42
Mathematische Konzepte
Funktionen
Funktionf :S→S0: Abbildung zwischen den GrundmengenSundS0, nicht unbedingt auf allen Elementen vonSdefiniert DefinitionsbereichD
WertebereichW
f eine totale Funktion: f für alle Elemente des WertebereichsWdefiniert
∀
x∈
D∃
y∈
W(x,y)∈
f Injektiv, surjektiv, bijektivB. Beckert – Grundlagen d. Theoretischen Informatik: Beweismethoden und Mathematische Konzepte SS 2007 42 / 42