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Archiv "Zum Abendessen Hühnerbraten mit Hirsebrei" (17.10.1974)

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REISE

Zum Abendessen Hühnerbraten mit Hirsebrei

Notizen aus Gambia und dem Senegal

Wie viele Frauen er habe? — „Ein rundes Dutzend, eine mehr oder weniger, schwer zu sagen", meinte schmunzelnd unser Gastgeber,

„und über 40 Kinder" — ein abwechslungsreiches Leben; Abu Karim schien damit zufrieden. Ei- ner seiner Söhne sitzt als Abgeord- neter im Parlament, er selbst brachte es immerhin bis zum Vor- steher eines Dorfes nahe Gambias Hauptstadt Banjul.

Zur Begrüßung unserer Reisegrup- pe inszenierte der Exkrieger Karim eine Schau, deren Ursprünglich- keit nichts zu wünschen übrigließ:

zu rhythmischen Trommelschlägen hüpfte die gesamte weibliche Dorf- bevölkerung, vom Teenager bis zur wohlbeleibten Negermammi, mit heftig rudernden Armen vor unse-

ren Kameras umher. Ein wildes Bild, unbeschreiblich die Farben- pracht der von den meist schlan- ken, hochgewachsenen Frauen ge- tragenen Batik-Umhänge. Das al- lerlei Kondition fordernde Schau- spiel hatte ständig andere Aktri- cen, an männlichen Partnern ha- pert es allerdings, denn laut Abu Karim finden es die schwarzen Herren der Schöpfung unter ihrer Würde, derartige Hopsereien mit- zumachen. Sie bevorzugen als Freizeitbeschäftigung rauhere Be- lustigungen. So fand ein Feuer- schlucker viel Beifall, der sich ein Bündel brennendes Stroh zuerst ins Gesicht, dann in den Mund steckte. Am Ende der Vorstellung servierten die Damen dann eine Abendmahlzeit aus Hühnerbraten mit Hirsebrei und — originaldeut- schem Bier.

Am Tag darauf unternahmen wir eine von Karims Leuten organisier- te — aber auch für jeden anderen

Touristen in Banjul zu buchende — Bootsfahrt auf dem Gambia-River.

Er ist die Lebensader des westafri- kanischen Zwergstaates Gambia, der sich mit dem - Fluß wie ein Wurm auf 300 Kilometer Länge durch den ihn von drei Seiten um- schließenden Senegal schlängelt;

von keinem Punkt am Flußufer aus beträgt die Entfernung zur Grenze des Senegal mehr als 25 Kilometer.

Die Existenz dieses kleinsten afri- kanischen Landes gründet auf poli- tischer und wirtschaftlicher Zusam- menarbeit mit dem Senegal. Der Tourismus steckt noch in den Kin- derschuhen; bisher engagierten sich vor allem die Skandinavier mit dem Bau einiger Hotels an der Küste bei Banjul.

Das für unsere Fahrt ausersehene Boot — zehn Meter lang, zwei Meter breit — ist eine typische Piroge.

Vorsichtig kletterten wir an Bord.

Die Ufer dicht besetzt mit Palmen- und Mangrovenwäldern, sind oft ein undurchdringliches Dickicht;

ab und zu in Lichtungen Negerhüt- ten, ihre Bewohner rasen zum Fluß, zappeln und winken — welch eine Sensation, ein Boot mit Touristen!

Der River-Trip, den wir bis zur Flußmündung in den Atlantik aus- dehnten, vermittelte ein Stück ur- sprüngliches Afrika, wie überhaupt Gambia noch von reizvoller Unbe- rührtheit ist.

Zwischen Banjul — unter ehemali- ger englischer Verwaltung: Bat- hurst — und dem jenseits des Flusses gelegenen Landesteil fun- giert als einzige Verbindung ein klappriger Holzkahn, der vom Zie- genbock bis zum Autobus alles transportiert. Während der Über- fahrt rollten Brecher vom Atlantik heran, die Fähre begann bedenk-

Kongreßprogramm des Ärzte-Reise-Zentrums

O 8. Kongreß der Europäischen Liga gegen Rheumatismus in Hel- sinki 1. bis 7. Juni 75

• 13. Kongreß über Orthopädische Chirugie und Traumatologie in Kopenhagen 6. bis 11. Juli 75

• 4. Kongreß über die Ohren- und Kehlkopfkunde in London 19. bis 25. Juli 75

O 11th Congress of the World Federation of Hemophilia in Hel- sinki 28. Juli bis 2. August 75

• Congress of the International Society of Blood Transfusion in Helsinki 28. Juli bis 2. August 75 O 3. Treffen der Internationalen Gesellschaft fur Hämatologie in London 24. bis 28. August 75 O 6. Kongreß der Internationalen Vereinigung für Plastik-Chirurgie in Paris 24. bis 29. August 75 (ev.

Terminänderung)

• 5. Kongreß der internationalen Gesellschaft für Berufs- und Ver- kehrsunfall-Medizin in London 1.

bis 5. September 75

O 3. Kongreß der internationalen Akademie für psychosomatische Medizin in Rom 15. bis 29. Septem- ber 75

O 23. Internationale Tuberkulose- Konferenz in Mexiko-City 22. bis 26. September 75

hier abtrennen einsenden an

ÄRZTE-REISE-ZENTRUM HAPAG-LLOYD REISEBÜRO GmbH

5 Köln 1, Hohenzollernring 1-3 Telefon 02 21 / 2 00 21

Ich interessiere mich für den/die Kongreß/e

Arztstempel/Telefon

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 42 vom 17. Oktober 1974 3051

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Leserdienst

Hinweise -Anregungen REISE

lich zu schwanken, und die Passa- giere genossen ein unfreiwilliges Bad. Selbst der Kapitän schien er- leichtert, als er schließlich wohlbe- halten anlegte — er machte sich dann trotz Dunkelheit und hoher See noch auf die Rückfahrt, denn es bestand immerhin die Mög- lichkeit, daß der Präsident die Fäh- re am nächsten Morgen in An- spruch nehmen könnte ...

Im Senegal, Gambias großem Nachbarn, setzt man in das Touri- stengeschäft hohe Erwartungen, dies in erster Linie wegen einiger kürzlich von europäischen Rei- seunternehmen eröffneter Ferien- dörfer — z. B. Neckermann mit dem Club Aldiana. Wegen der die gesamte Sahel-Zone derzeitig heimsuchenden Dürrekatastrophe sind keine Rückschläge zu erwar- ten, denn für den Tourismus kom- men die von der Dürre betroffenen Steppen- und Wüstenlandgebiete weit im Landesinnern sowieso nicht in Frage. Für Touristen sind mehr der zum Teil begrünte Küsten- streifen zwischen Dakar und Nia- ning und der schwer zugängliche, wenig erschlossene südliche Lan- desteil Casamance von Interesse.

Dakar, die Hauptstadt des Senegal am westlichsten Zipfel Afrikas (Cap Verde), ist durchpulst von der Hek- tik einer Großstadt, moderne Hoch- häuser und Banken stehen neben alten Moscheen, dazwischen mi- schen sich typisch französische Bi- stros und Straßencafös aus der Ko- lonialzeit. Ein Tip für Shopping in Dakar: das Artisanat am Stadtrand

— Freilichttheater, Ausstellung und Verkaufsgelände in einem; geboten werden Schnitzereien, Gold- und Silberarbeiten Marke Volkskunst — äußerst dekorativ.

Der Hafen von Dakar war sozusa- gen ganz in Händen der USA: Ein Schiff mit 800 Studenten, die für 4000 Dollar pro Kopf um die Welt kreuzen, lag vor Anker und direkt daneben ein ebenfalls aus den USA stammender, mit mehreren tausend Tonnen Mais beladener Frachter

— Geschenk für die hungernde Be- völkerung von Mali.

Ziguinchor, Casamance: Der Markt allein schon lohnte den knapp ein- stündigen Flug in einer nicht mehr ganz jungen DC-3 von Dakar her- über. In seiner Farbigkeit überbot er alle Phantasie. Feil gehalten wur- de alles, von der vertrockneten Zwiebel bis zum feinsten Maßan-

zug. Die in Türkis, Purpur und Oran- ge schillernden Negerladys über- trafen an Glanz und Buntheit alle Kreationen der europäischen Hau- te Couture. Ziguinchor ist überdies Ausgangspunkt für Exkursionen zu wettfernen, in der Einsamkeit des afrikanischen Busches verborge- nen Dörfern entlang der Grenze zu Guinea-Bissau. Die Besitzer der einzelnen Häuser — strohbe- deckte Lehmhütten, in ihnen ein Bambusgestell als Bett, ein paar Bretter für den Hausrat, die Frei- lichtküche ist im Hinterhof — sind jederzeit bereit, ihre Etablisse- ments den Fremden vorzuführen.

Auch hier Süßigkeiten heischende Kinderhände; beim Start hatte der Fahrer jeweils einige Mühe, die hartnäckigsten Verfolger abzuwim- meln. — Weitere Auskünfte: Ärzte- Reise-Zentrum, 5 Köln, Hohenzol- lerning 1-3. R. Deglmann-Schwarz

Tips für unterwegs

Auf der Autobahn zur Cöte d'Azur

— Seit Juni stoppt kein Hindernis mehr den Autofahrer zwischen Bel- gien und der Cöte d'Azur. Die Au- tobahn von Aachen über Brüssel, Paris, Lyon nach Cannes und Nizza ist fertig, ja sie führt sogar weiter nach Italien hinein bis Genua und dann nordwärts nach Turin oder Mailand, oder südwärts nach Livor- no, Florenz, Rom und Sizilien. Wer Spanien zum Ziel hat, kann auf Frankreichs Rhone-Autobahn kurz vor Avignon nach Montpellier ab- zweigen. Paris wird auf einem Au- tobahnring umfahren. Von ihm aus sind zwei weitere Autobahnen er- reichbar, die eine in Richtung Rou- en und Le Havre, die andere in Richtung Bordeaux. Einige zusätz- liche Autobahn-Kilometer gibt es auch noch rings um Marseille, das immer einen Umweg wert ist. HL

Panorama

Von den Balearen bis Bangkok

—Von den Balearen bis Bangkok, von Reisen in den Mittelmeerraum bis zu Fernreisen und Rund-um-die- Welt-Flügen, von Faulenzerferien bis zu Fitnesswochen, von Kürzur- lauben bis zu Langzeiturlauben, von Segeln und Tauchen bis zur Sandkur und zum Kosmetikkurs reicht das Transeuropa-Programm für Winter 74/75. Auch Abenteuer- reisen, etwa eine Nordkamerun-Sa- fari oder einen Dschungeltrip in Venezuela gibt es. Selbst Kreuz- fahrten bis Westafrika, in die Kari- bik und im Frühjahr in die Ostsee wurden nicht vergessen. Die Fern- reisen haben West- und Ostafrika, das Drehkreuz Bangkok mit An- schlußprogrammen nach Nepal, Penang, Bali, Hongkong und Tai- wan, ferner Ceylon, Mexiko, Brasili- en und die Karibische See zum Ziel. Weitere Auskünfte: alle Reise- büros mit Vertretung von Transeu- ropa, unter ihnen das Ärzte-Reise- Zentrum Köln. Tr/H Mit der Bahn in die winterliche Welt der Berge — Zweihundert Zielorte in Deutschland, Öster- reich, Frankreich, Italien und Schweiz bringt der Touropa-Pro- spekt für Bahnreisen in der kom- menden Wintersaison. Die hochno- ble Skimetropole ist genauso ver- zeichnet wie das gemütliche Schneedorf. Skiasse und Skisäug- linge können an Hand von Tabel- len genau den Ort aussuchen, der ihren Vorstellungen entspricht, und dem Nichtskifahrer sagen die Übersichten, wie es mit der Unter- haltung, mit Spazierwegen, Rodel- bahnen, Eisbahnen und Pferde- schlitten steht. Weiter geben die Tabellen Auskunft über die Anrei- semöglichkeiten, über Kindergär- ten und Kinderskikurse, über Lang- laufloipen, Hallenbäder und was sonst interessiert. Wer es ganz ei- lig hat, dem wird „Dezemberski" in Grindelwald, St. Moritz, Hochgurgl und Hochsölden angeboten, und für Silvesterreisen werden Paris, Wien, Budapest, Zürich und Meers- burg am Bodensee offeriert. Tou/H

3052 Heft 42 vom 17. Oktober 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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