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Archiv "AiP: Gespenstisch" (04.10.1996)

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hausärzte, Hausärzte, nie- dergelassene Fachärzte, geht uns alle an. Damen und Her- ren Standesvertreter, haken Sie auf höchster Ebene nach und zeigen Sie uns an der Ba- sis, wie wir uns wehren kön- nen.

Stefan Billhardt, August- Bebel-Straße 42/43, 09618 Brand-Erbisdorf

Sarajewo

Zu dem Beitrag „Psychosoziale Be- treuung in Sarajewo: Kinder leiden besonders an psychischen Kriegsfol- gen“ von Dr. med. Eugen Jungjohann in Heft 33/1996:

Weniger verharmlosen

Ich war durch den Artikel über die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im ehema- ligen Jugoslawien angerührt.

Daß jemand den Blickwinkel auf die Folgen schwerer Trau- matisierung insbesondere dieser Altersgruppe fokus- siert, finde ich bemerkens- wert und eine wichtige Berei- cherung der allgemeinen Dis- kussion über Krieg und Kriegsfolgen. Diese Themen sind ja dadurch, daß der Krieg in einem Nachbarland stattfand, sehr aktualisiert worden. Zum erstenmal ist in diesem Krieg auch in breiter Öffentlichkeit über die in al- len bisherigen Kriegen übli- che Massenvergewaltigung von Frauen und Mädchen ge- sprochen worden. Nicht ein- sichtig ist mir allerdings, wie- so Herr Dr. Jungjohann nun für seine Fallbeispiele gerade dieses 14jährige Mädchen aussucht. Sie scheint sich ja freiwillig in Beziehungskon- stellationen begeben zu ha- ben, die, allein schon durch die gegebenen Machtverhält- nisse und den Altersunter- schied bedingt, mißbräuch- lich gewesen sein werden.

Auch hier ist zu fragen, wieso tut sie das? Woher kennt sie es so? Sexualisiertes Verhal- ten von Kindern ist ja nun ge- rade eines der typischsten und am häufigsten mißver- standenen Symptome voraus- gegangener sexueller Trau-

matisierung. Ich denke, daß das Thema Vergewaltigung und sexuelle Ausbeutung bis- her viel zu häufig verdrängt und bagatellisiert wird. An- gesichts der ungeheuren Zah- len in Bosnien nun gerade von diesem Mädchen zu spre- chen und das ganze Thema damit indirekt als eines hin- zustellen, das der sexuellen Neugierde der Mädchen ent- springt, spricht allerdings der Not und dem Leiden miß- brauchter und vergewaltigter Kinder hohn. Zitat: „Die Mädchen dieses Alters haben andere Probleme.“ Ich den- ke, daß die Mädchen tatsäch- lich andere Probleme haben, aber – nach allem Wissen und der Erfahrung von Fachleu- ten und einer inzwischen glücklicherweise breiten wis- senschaftlichen Forschung zum Thema Traumatisierung – nicht in der Art und Weise, die Herr Jungjohann be- schreibt.

Ich wünsche mir sehr, daß Beiträge und Diskussionen zu diesen Themen weniger verharmlosend und dafür sachlicher geführt werden können. Unsere Gesellschaft wird, wenn sie eine Chance haben will, in Zukunft nicht an den Formen zwischen- menschlicher Gewalt und deren Folgen vorbeisehen können.

Kristina Hänel, Ärztin, seit sechs Jahren Lehrbeauftrag- te an der Justus Liebig Uni- versität Gießen, zum Thema Sexueller Kindesmißbrauch, Breiter Weg 32, 35440 Lin- den

Honorar

Zu dem Kommentar (Seite eins) „Ge- bührenordnung für Ärzte – Ablen- kungsmanöver“ in Heft 33/1996:

Ablenkungsmanöver

. . . Nach gründlicher sta- tionärer Untersuchung ein- schließlich ausführlichen La- bors, Lungendiagnostik, Un- tersuchungen mit Ultraschall und koronarer Katheteran- giographie erfolgte die Über- weisung in eine renommierte Herzklinik. Leider machte A-2512 (8) Deutsches Ärzteblatt 93,Heft 40, 4. Oktober 1996

S P E K T R U M LESERBRIEFE

ich den Fehler, die Dienste des Chefs in Anspruch zu nehmen. Ich war 2. Klasse un- tergebracht. Stationärer Auf- enthalt einschließlich Auf- nahmetag und Entlassungs- tag fünf Tage. Dafür wurden mir mehr als 20 000 DM be- rechnet. Mir erscheint das auch heute noch etwas hoch.

Was meine private Kranken- versicherung darüber denkt, weiß ich nicht.

Dr. med. Willi Dillenberger, Parkstraße 14, 56368 Kat- zeneinbogen

AiP

Zur Situation der Ärzte im Praktikum:

Gespenstisch

Mit Erschrecken habe ich den Erfahrungsbericht von Frau Klinkhammer zur positi- ven Bilanz des AiP in Heft 14/1996 zur Kenntnis nehmen müssen.

Nach der Summe der Er- fahrungen meiner jungen Kollegen und Kolleginnen wird dieser Bericht sicherlich ein singuläres Ereignis blei- ben. Wenn solch ein nicht re- präsentativer Bericht schon im die deutsche Ärzteschaft repräsentierenden Ärzteblatt publiziert wird, müssen gemäß den Ansprüchen, die an dieses Organ gestellt wer- den, doch einige repräsentati- ve Erfahrungsberichte veröf- fentlicht werden.

Nahezu gespenstisch er- schien der Kommentar von Herrn Weise („Zu hohe Ansprüche“) in Heft 20/1996 zu der verweichlichten jun- gen Medizinergeneration. Ge- spenstisch nicht etwa deswe- gen, weil er Blut, Schweiß, Tränen und ein gehöriges Maß an Selbstausbeutung fordert, sondern weil er in der Gnade seiner gehobenen Funktion ökonomisch gesehen schlicht- weg Unreflektiertes und Falsches wiedergibt. Herr Weise war mit seinem 1 000- DM-Gehalt (wahrscheinlich netto[!], dieser dezente Un- terschied hat Rudolf Schar- ping schon das Genick gebro- chen) während seiner Medi-

zinalassistentenzeit durchaus zufrieden – das soll er auch sein! Ihm wurde vielleicht noch nicht bekannt, daß der Medizinalassistent in der Zwi- schenzeit zur gehaltlosen und rechtlosen Billigkraft (PJler) permutierte.

Weiterhin entspricht ein Gehalt dieser Größenord- nung (1 000 DM netto) nach über 20 Jahren Kosten- und Inflationsentwicklung heut- zutage einem Vielfachen da- von. Um so bedauerlicher er- scheint es, daß ein Mediziner in leitender Position solche ökonomischen Grundkennt- nisse entweder negiert oder nicht besitzt.

Mit solcherart dargestell- ter Negierung ökonomischer Grundkenntnisse wird unter dem momentan herrschen- den Kostendruck nur folgen- des geschehen:

l Die streng hierarchisch gegliederte Ärzteschaft kann aufgrund des funktionalen Denkens diesen ungeheuren Druck lediglich ungemildert an die abhängigste, das heißt jüngste Medizinerpopulation weitergeben, ohne daß an der eigentlichen Struktur, welche enorme Rationalisierungspo- tentiale aufzeigt, gerüttelt wird.

l Mit rigidem Denken und rigiden Strukturen wird man in Zukunft den An- forderungen an ein mo- dernes Krankenhausmanage- ment wie TQM (Total quality management) nicht gerecht werden.

TQM heißt nach Leitlini- en der „Deutschen Training“:

l Verbesserung der Füh- rungs- und Unternehmens- kultur (Corporate-Identity- Ansatz);

l angstfreie Kommuni- kation und gegenseitige Wertschätzung;

l Glaubwürdigkeit und Fairneß unter allen Berufs- gruppen und Hierarchieebe- nen.

Diese Anforderungen sind . . . für junge Kollegen noch nicht einmal annähe- rungsweise umgesetzt . . .

Dr. Dr. Jörg Michael Schier- holz, Hopfenbergstraße 7, 34587 Felsberg

Referenzen

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