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Archiv "Auszeit: Wie ein Leuchtturm bei stürmischer See" (23.12.2002)

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Gebührenordnung

Zu dem Beitrag „Kassen ziehen nach“ von Samir Rabbata in Heft 46/2002:

Deutschland: Ein Wintermärchen?

Nun ist es also endlich so weit gekommen, dass wir uns konkret über die Stunden- vergütung eines in Deutsch- land tätigen Facharztes Ge- danken machen. Ein „kalku- latorischer Arztlohn“ zwi- schen 66 und 87 Eurocent je Arztminute wird derzeit von Krankenkassen und Ärzte- vertretern diskutiert. Umge- rechnet auf eine „Arztstun- de“, würde dies zwischen 39,60 Euro und 52,20 Euro Stundenlohn bedeuten. Ich empfehle, diese Zahlen bei der Durchsicht Ihrer näch-

sten Handwerkerrechnung im Hinterkopf zu behalten.

Mit diesem Betrag soll ein selbstständig tätiger, hoch qualifizierter Unternehmer mit mindestens elf Jahren be- rufsbezogener Fachausbil- dung (sechs Jahre Studium plus fünf Jahre Facharztwei- terbildung) und mehreren Angestellten seinen Praxis- alltag im Angesicht steigen- der Nebenkosten bestreiten.

Wie lange lassen wir Ärzte

uns eigentlich noch von un- qualifizierten Politikern und einem aufgeblähten Verwal- tungsapparat der Kranken- kassen diktieren, ob und wie wir unsere Patienten zu be- handeln haben. Wir sind nicht verantwortlich für die immer wieder (aus wahlkampftakti- schen Gründen) verschobe- nen „grundlegenden Refor- men“ unseres Sozial- und Gesundheitswesens, das im Wesentlichen immer noch

auf der Sozialgesetzgebung von 1883 basiert.

Dr. med. Andreas Falkert, Dr.-Gessler-Straße 10 a, 93051 Regensburg

Auszeit

Zu dem Beitrag „Auszeit in Nepal und Indien: Den Horizont erwei- tert“ von Ines Alexandra Rosenstiel in Heft 48/2002:

Wie ein Leuchtturm bei stürmischer See

Das Lesen dieses Artikels hat mich sehr berührt und in eine lang anhaltende frohe Stim- mung versetzt. Danke der Autorin und danke für den Abdruck im DÄ. Dieser schlichte Bericht über die äußere und innere Reise der Kollegin strahlt Wärme und tiefe Mitmenschlichkeit aus, verbunden mit Neugier und

Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 51–5223. Dezember 2002 AA3457

B R I E F E

Leserzuschriften werden von der Redaktion sehr beachtet. Sie geben in erster Linie die Meinung des Briefschreibers wieder und nicht die der Redaktion. Die Veröffentlichungsmöglichkeiten sind leider beschränkt; der Redaktion bleibt oft keine andere Wahl, als unter der Vielzahl der Zuschriften eine Auswahl zu treffen. Die Chance, ins Heft zu kommen, ist umso größer, je kürzer der Brief ist. Die Redaktion muss sich zudem eine – selbst- verständlich sinnwahrende – Kürzung vorbehalten.

LESERZUSCHRIFTEN

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aufrichtiger Suche nach dem Guten, Schönen, Wahren.

Solche Menschen und solche Ärzte sind ein Segen in die- sen unruhigen Zeiten, Grund sich zu freuen und das Herz mit Hoffnung zu füllen. Sie zeigen einen Weg auf, der ge- gangen werden kann und ge- gangen werden muss – wie ein Leuchtturm bei stürmi- scher See.

Dr. med. Thomas Ruppert,Robert- Leicht-Straße 15, 70563 Stuttgart

Beratung

Zu dem Leserbrief „Ein Beispiel“

von Dr. Ann Baumgartner in Heft 44/2002, der sich auf den Beitrag

„GOÄ-Ratgeber: Kein Geld für ein- gehende Beratung“ von Dr. med.

Regina Klakow-Franck in Heft 37/2002 bezog:

Kritik ist berechtigt

Man hat den Eindruck, dass das Ganze System hat: Aus- führliche Beratungsziffern, wie die Ziffer 34, aber auch die Ziffer 15 GOÄ werden ganz offensichtlich routi- nemäßig zunächst in jeder Rechnung gestrichen. Es wird eine ausführliche Be- gründung der Abrechnung dieser Ziffern gefordert.

Damit wird zum einen der Pa- tient verunsichert, weil der Eindruck entsteht, der Arzt hätte hier möglicherweise falsch abgerechnet. Zum an- deren wird ein erheblicher Verwaltungsaufwand produ- ziert, weil sich der Patient Hil- fe suchend an seinen Arzt wendet und darum bittet, die- se ausführliche Begründung der Abrechnung für die Kran- kenkasse zu erstellen. Damit steht dann der Arzt vor der Wahl, entweder diese Begrün- dung der Abrechnung vorzu- nehmen und den Sachverhalt ausführlich darzulegen oder aber dem Patienten mitzutei- len, dass er halt mit seiner Krankenkasse Pech gehabt hat. Die zeitaufwendige Be- gründung der Abrechnung wird er wiederum dem Pati- enten so ohne weiteres nicht in Rechnung stellen können, da es sich ja nicht direkt um eine Anfrage der Kranken-

kasse an den Arzt handelt und eine Abrechnungsziffer für ei- ne Begründung der Abrech- nung auch in der GOÄ nicht aufgeführt ist. Also ist entwe- der der Arzt der Dumme, der sich hier für den Patienten in der Auseinandersetzung mit der Postbeamten-B-Kranken- kasse vor den Karren spannen lässt, oder der Patient ist der Dumme, der natürlich ohne Hilfe des Arztes und ohne Kenntnis der Abrechnungsbe- stimmungen der GOÄ die er- forderliche Begründung nicht erstellen kann.

Eine Sauerei ist es aber, dass die Postbeamten-B-Kranken- kasse ganz offensichtlich die- se Umstände ausnutzt, um hier auf Kosten von Arzt und Patient ein paar Mark einzu- sparen.

Die routinemäßige Strei- chung der Ziffern 34 und 15 GOÄ mit der Forderung ei- ner ausführlichen Begrün- dung beinhalten die

grundsätzliche Unterstellung, dass die Abrechnung dieser Ziffern gemäß GOÄ un- rechtmäßig erfolgt. Ganz of- fensichtlich spekuliert die Postbeamten-B-Krankenkas- se darauf, dass sich ein Groß- teil der gestrichenen Fälle dadurch erledigt, weil Patient und/oder Arzt den mit einer Begründung einhergehenden Arbeitsaufwand scheuen.

Dr. Eckhard Jentsch,An den Sperrwiesen 8, 91782 Weißenburg

Gesundheitssystem

Zu dem Leserbrief „Kritik muss sachlich bleiben“ von Dr. med.

Jakob Hein in Heft 43/2002:

Unbezahlbare Vorstellungen

. . . Folgt man diesen Vorstel- lungen, werden wir bald ca.

100 % unseres Einkommens in die GKV einbezahlen – und auch damit nicht aus- kommen! Solche Herren – als Gutachter bestellt – ha- ben wohl auch deutsche Richter dazu veranlasst, So- zialämter zu verurteilen, Kin- dern von Sozialhilfeempfän- gern auf Steuerkosten Edel-

schulranzen der Firma

„Scout“ zuzusprechen, damit sie sich nicht sozial bloßge- stellt fühlen. Die Arztkinder, deren Eltern u. a. dieses Geld erarbeiten müssen, dürfen sich ruhig durch normale Schulranzen outen. Aber zurück zum Gesundheitssy- stem: Natürlich geht es nicht darum, „der lebensbedroh- lich Magersüchtigen“ oder

„dem schwer aufmerksam- keitsgestörten Kind“ jede ärztliche Hilfe vorzuenthal- ten. Das Gesundheitswesen ist aber nun mal nicht in der Lage, „das Verschwinden so- zialer Netzwerke“ zu „kom- pensieren“, und es ist auch nicht seine Aufgabe. Nicht je- des gesellschaftliche Problem ist durch Therapeuten angeh- bar. Etwas dürfen wir auch ruhig anderen Berufsgrup- pen überlassen – davon gibt es erstaunlich viele.

Dr. med. Rainer Voß, Birkenweg 3, 67125 Dannstadt

Psychotherapie

Zu dem Beitrag „Wissenschaftlicher Beirat Psychotherapie: Zu wenig gute Studien“ von Petra Bühring in Heft 42/2002:

Falsches Argument

In dem Bericht über die Dis- kussion zur Arbeit des Wis- senschaftlichen Beirats Psy- chotherapie (WBP) wird als Kritik am WBP das immer wieder vorgetragene Argu- ment genannt, dass „die un- ter Praxisbedingungen fest- gestellte Wirksamkeit und die nach kontrolliert rando- misierten Studien ermittelte Wirksamkeit“ als gleichwer- tig angesehen werden müs- sen bzw. die Praxiserfahrun- gen eher höherrangig einzu- ordnen seien.

Dieses Argument ist falsch, es steht im Widerspruch zu einer langjährigen For- schungstradition hinsichtlich der Wertigkeit von Anwen- dungsbeobachtungen, und es wird auch dadurch nicht rich- tig, dass es immer wieder er- neut ins Feld geführt wird. Es gibt in der Therapieevaluati-

onsforschung eine jahrzehn- telange Erfahrung und Dis- kussion bezüglich der Frage, inwieweit Daten von Anwen- dungsbeobachtungen, d. h.

sog. „Praxiserfahrungen“, als Wirksamkeitsbeleg für eine Therapiemethode verwendet werden können. Anwen- dungsbeobachtungen können fraglos sehr wichtige Infor- mationen im Rahmen der Therapieevaluation liefern, beispielsweise zur Versor- gungsepidemiologie. Auf die- se Art kann aber kein gesi- cherter Wirksamkeitsnach- weis geführt werden. Jeder einschlägig Erfahrene weiß, dass auch bei Nichtbehand- lung relevante Besserungen im Zustand von Patienten über die Zeit hin zu beobach- ten sind (z. B. Placebowir- kungen in kontrollierten Stu- dien) und es gelegentlich auch Patienten trotz Besse- rung mit Therapie schlechter geht als ohne. So werden bei Praxis- oder Anwendungsbe- obachtungen grundsätzlich Erfolgsraten von über 80 bis 90 % berichtet, gleichgültig, was beobachtet wird. Es wurde von Herstellern von Arzneimitteln mit nicht nachweisbarer Wirkung im- mer wieder versucht, Praxis- beobachtungen an die Stelle kontrollierter Therapieprü- fungen zu setzen. Es spricht nicht für die Dignität der Diskussion über die Wirk- samkeit von Psychotherapie, wenn dieselben Argumente jetzt mit Blick auf die Psy- chotherapie ins Feld geführt werden. Die Evaluation von Therapieverfahren ist ein zentrales Element des Pati- entenschutzes. Es ist nach- vollziehbar, dass gelegentlich Verkaufsinteressen hinsicht- lich bestimmter Methoden die Diskussion mit prägen.

Dies darf aber nicht Ent- scheidungen eines Gremiums wie des WBP bestimmen.

Literatur beim Verfasser Prof. Dr. Michael Linden, Forschungsgruppe Psychosomatische Rehabilitation am UKBF der Freien Universität Berlin, Rehabilitationsklinik Seehof der BfA, Lichterfelder Allee 55, 14513 Teltow/Berlin

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Glosse

Zu unserer Glosse „Bescheinigun- gen“ von Dr. med. Thomas Böhme- ke in Heft 42/2002:

Weitere Beispiele

Hier noch Beispiele ärztli- cher Bescheinigungen, die mir vom Sozialamt zur Be- arbeitung vorgelegt wurden:

Hausärztlicherseits erfor- derlich sind: ein Umzug in eine größere Wohnung bei Nasendeformation, rezidi- vierender Prostatavergröße- rung, Platzangst; als Einrich- tung ein Telefon bei

Hämorrhoidalthrombose, ein Kühlschrank, Kochherd oder eine Waschmaschine wegen M. Crohn, Gastritis und abdomineller Be- schwerden; ein Teppichbo- den wegen chronischer Po- lyarthritis, Asthma, Nieren- insuffizienz, Zystennieren, Diabetes mellitus, Tachykar- dien, Hypertonie; ein Staub- sauger bei Zst. n. einseitiger Nephrektomie mit Or- thostasesyndrom; eine teu- rere Ernährung (also mehr Geld vom Sozialamt) bei Zst. n. seröser Meningitis mit chronischen Cephalgien, Zst. n. Ureteroskopie mit Steinextraktion, „lebens- wichtig“ bei Arthritis mit Augenbeteiligung und Glau- kom; bei chronischer Pan- kreatitis sogar spezifiziert mit „150 DM für stilles Was- ser und teure Fruchtsäfte, um den Vitaminbedarf zu decken, da sonst keine Mög-

lichkeit der Flüssigkeitszu- fuhr besteht“; ein Urlaub war wegen Persönlichkeits- störung und transkultureller Schwierigkeiten in Asien er- forderlich.

Peter Eickeler,

Hexenkuhle 14, 45699 Herten

DMP

Zu dem Beitrag „Der Teufel steckt im Detail“ von Uwe Popert in Heft 31–32/2002:

PKV an Qualität besonders interessiert

. . . Durch die unselige Ver- quickung mit dem Risiko- strukturausgleich sollen ge- setzliche Krankenkassen für jeden in DMP eingeschriebe- nen Diabetiker eine „Kopf- prämie“ von ca. 205 Euro er- halten. 130 Euro davon (63 %) sollen in die Kassen- verwaltung zur Entwicklung und Durchführung der DMP fließen (Datenannah- mestellen, Erinnerungssyste- me, Trust-Center). Damit wird aber keine einzige ärzt- liche Leistung unterstützt. Im Gegenteil: Dieses Geld fehlt in der Folge für die direkte medizinische Versorgung der Diabetiker mittels leitlinien- basierter Diagnostik und Therapie.

Darüber hinaus stützt sich das DMP Diabetes der gesetzli- chen Kassen eben gerade nicht auf evidenzbasierte Leitlinien der Deutschen Diabetes-Ge- sellschaft. Dies ist – nur als ein

Beispiel – schon daran er- kennbar, dass die Deutsche Diabetes-Gesellschaft die obere Normgrenze für das HbA1C bei 6 % ansiedelt, während bei den vorgesehe- nen DMP Diabetes ein HbA1C von 8 % verankert werden soll (nachdem zuvor sogar ein HbA1Cvon 9 % ernstlich dis- kutiert worden ist).

Nicht nur die gesetzlichen Krankenkassen bieten DMP zu Diabetes an. Es gibt bereits mehrere private Krankenver- sicherungen, die Disease- Management-Programme für Diabetiker nicht nur vorbe- reitet, sondern schon gestartet haben. Die privaten Kranken- versicherungen tun sich mit den Qualitätsstandards er- heblich leichter als die gesetz- lichen Kassen. Dies hat vor al- lem damit zu tun, dass in die- sem Bereich natürlich keine Zahlungen aus einem Pool fließen (wie beim Risiko- strukturausgleich). Die priva- ten Krankenversicherungen zahlen ihre DMP vollständig aus eigener Tasche und sind deshalb natürlich an Qualität besonderes interessiert . . . Dr. med. Rainer Hakimi, Schickhardtstraße 33, 70199 Stuttgart

Solidarität

Zur Kostenmisere im Gesundheits- wesen:

Alle Einkünfte heranziehen

An allen Ecken und Enden werden Schuldige und Lö- sungen der Finanzmisere im Gesundheitswesen gesucht.

Ich meine, die Forderung von Heiner Geißler, CDU, (DÄ Heft 34–35/2002) muss um- gesetzt werden: Alle Ein- künfte sind zur Berechnung der Krankenkassenbeiträge heranzuziehen. Wir brauchen die „Plusrunde für die höhe- ren Einkommen“ und nicht eine Nullrunde für alle. Und das auch für die Rentenver- sicherungen. Je länger wir uns dagegen wehren, desto sicherer (und dann mit Recht) kommt die Einheits- versicherung für alle.

Und es gibt sie noch, die weit über dem Durchschnitt ver- dienenden Ärztinnen und Ärzte. Würde Porsche sonst auf der ersten Seite dieser Zeitschrift werben?

Gerechtigkeit, soziale Gleichheit und Solidarität sind in allen Bereichen der Gesellschaft dringend umzu- setzen, wir Reichen können gleich dazu beitragen.

Dr. med. Hans-Martin Böhm, Altmann-Weg 6, 88161 Lindenberg

Fachärzte

Zu dem Beitrag „Ambulante fachärztliche Versorgung: Angriff von allen Seiten“ von Josef Maus in Heft 47/2002:

Gibt es nichts Wichtigeres?

Wieder einmal hauen unsere Spitzenfunktionäre der KVen und der KBV in die gleichen alten Kerben und lassen da- bei kein Fettnäpfchen aus.

Als wenn es in der heutigen Zeit nichts Wichtigeres gäbe, als diesen unsäglichen Fach- arzt-Hausarzt-Konflikt. So geschehen beim 10. Deut- schen Fachärztetag in Köln und nachzulesen im DÄ, Heft 47, „Angriff von allen Seiten“.

Das ewige Gezerre um die angeblich dahinschwimmen- den Pfründe der Fachärzte – man kann es einfach nicht mehr hören.

Auf zwingende Reformen und deren Umsetzung im Gesundheitswesen wird von unseren gewählten Funk- tionären kaum mehr einge- gangen. Und mit dieser unsäglichen Anzeigenkampa- gne (DMP) kurz vor der Bundestagswahl hat man sich nun endgültig aus der Rürup- Kommission hinausgekegelt.

Aufs falsche Pferd gesetzt!

Jetzt ist das Jammern groß, während Krankenkassenver- treter,Wirtschaftswissen- schaftler und Gewerkschafter in der ersten Liga spielen, spie- len wir höchstens noch zweit- klassig – selbst Herr Seehofer hält die KBV in ihrer derzeiti- gen Form für entbehrlich.

Telemedizin

Zu dem Beitrag „Innovativ, effizi- ent, patientenfreundlich“ von Hei- ke E. Krüger-Brand in Heft 49/2002:

Fördersumme unrichtig

Vielen Dank für die Darstel- lung unseres Teledermatolo- gieprojektes. Leider hat sich ein hochgradig problemati- scher Fehler eingeschlichen, als Sie dem Projekt eine Fördersumme von fünf Mio.

Euro zugeordnet haben. Die

Landesinitiative Multimedia – Initiative des Landes Sach- sen-Anhalt und der Deut- schen Telekom – umfasste neun Projekte, die insgesamt mit neun Mio. DM gefördert wurden. Das am geringsten geförderte Projekt mit 150 000 Euro war auch gleichzeitig das erfolgreich- ste, nämlich das Telederma- tologieprojekt.

Prof. Dr. med. H. Gollnick, Universtitätsklinikum, Otto-von Guericke-Universität Magdeburg, Leipziger Straße 44, 39120 Magdeburg

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Den Neuanfang eines moder- nen Gesundheitswesen muss die gesamte Ärzteschaft von Anfang an mitgestalten. Vor- schläge liegen auf dem Tisch, so spricht sich der NAV- Virchow-Bund für das Schwei- zer Modell aus, ein ähnliches System schlägt der ordolibera- le Kronberger Kreis vor.

Beide Modelle sehen eine Kopfprämie und die Ablö- sung des Sachleistungsprin- zips durch ein durchgängiges Kostenerstattungsverfahren vor. Der Kronberger Kreis favorisiert zusätzlich Direkt- verträge zwischen Kranken- kassen und ausgewählten Vertragsärzten. Ähnliche An- sätze waren in letzter Zeit von der Regierungspartei zu hören. Dies kann für einen Teil der Ärzteschaft zur exi- stenziellen Gefahr werden.

Die Hauptaufgabe der KBV, insbesondere ihres Vorsitzen- den Herrn Richter-Reich- helm, sollte jetzt das Bemü- hen um eigene Modelle und deren Verwirklichung sein. . . Dr. R. Sprich, Dr. S. Sprich, Kirchenstraße 1A, 87640 Biessenhofen

Patientenrechte

Zu dem Leserbrief „Was treibt Me- dizinstudenten“ von Martin Riemer in Heft 47/2002:

Anmaßend

Vor vier Wochen haben wir mit Bestehen des dritten Staatsexamens unser Studi- um beendet und freuen uns sehr darauf, nun nach einem langen, entbehrungsreichen Studium als Ärztin und Arzt arbeiten zu dürfen.

Allerdings nicht, wie von Herrn Riemer unterstellt, um die Patientenrechte mit Füßen zu treten und an Pati- enten unser Unwissen auszu- probieren, sondern weil wir sechs Jahre überwiegend theoretisch auf unseren Beruf vorbereitet wurden und die- ses Wissen nun im Interesse und zum Wohlergehen der Patienten anwenden möch- ten. Wir finden es ausgespro- chen anmaßend, geradezu un- verschämt, die gesamte Ärzte-

schaft als „arrogante Halbgöt- ter“ hinzustellen und die eige- ne Zunft als „Robin Hood“

der Patienten darzustellen.

Uns sind unter Juristen jeden- falls noch nicht viele „Diener am Mandanten“ begegnet, die nicht darauf bedacht sind, ihre eigenen Interessen zu wahren.

Aber darum geht es uns in er- ster Linie nicht. Wir fragen uns, ob Herr Riemer als Rechtsreferendar (vergleich- bar mit unserem Ausbildungs- stand nach dem PJ) eigentlich weiß, wovon er spricht. Wir haben ein langes, größtenteils sehr zeit- und arbeitsaufwen- diges Studium absolviert und anschließend ein praktisches Jahr. In diesem waren wir nicht wie ein Rechtsreferen- dar Beamter auf Zeit, son- dern haben kostenlos gearbei- tet und mussten überdies noch zusehen, wie wir unse- ren Lebensunterhalt bestrei- ten. Im Gegensatz zum Beruf des Juristen, der sein Studium allein theoretisch aus Büchern bewältigen kann, oh- ne jemals einen Mandanten gesehen zu haben, ist der Arztberuf aber ein prakti- scher Beruf, den man nur an- hand und mit der Hilfe von Patienten erlernen kann, um hinterher verantwortungsvoll, das heißt im Sinne des Patien- ten und zu seinem Wohle, handeln zu können. Dement- sprechend haben wir uns natürlich im Studium über die besonders interessanten Fälle gefreut. Aber wir weisen die Anschuldigung vehement zurück, dass unser Studiums- oder Berufsziel der „arrogan- te Halbgott in Weiß“ war oder ist. Uns stellt sich eher die Frage, ob diese Vorstellung dem Juristen besser in den Kram passt und wie einge- hend Herr Riemer bei seinem Samariterfeldzug für die Pati- entenrechte mit der Realität in deutschen Krankenhäusern und Arztpraxen vertraut ist.

Bei uns entsteht eher der Ein- druck des Rundumschlages hinter einer Mauer von Büchern und Theorie ohne ei- ne Ahnung von den wirkli- chen Bedingungen.

Astrid und Hendrik Hilgenstock, Georg-Schmitt-Platz 1, 54292 Trier

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A3460 Deutsches ÄrzteblattJg. 99Heft 51–5223. Dezember 2002

B R I E F E / B Ü C H E R

Neueingänge

Medizin/Naturwissenschaft Paul Erbar: Onkologie. Compact- Lehrbuch. Pathophysiologie, Kli- nik und Therapie maligner Tumo- ren. 4., durchgesehene und aktuali- sierte Auflage, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2002, 540 Seiten, 71 Ab- bildungen, 101 Tabellen, 26 Nach- sorgeschemata, kartoniert, 35,95 C Wolfgang Larbig, Bernd Fallert, Harry de Maddalena: Tumor- schmerz. Interdisziplinäre Thera- piekonzepte. 2., überarbeitete und erweiterte Auflage, Schattauer GmbH, Stuttgart, 2002, XIII, 364 Seiten, 51 Abbildungen, 94 Tabel- len, kartoniert, 54,95 C

Doris Schaeffer, Gabriele Müller- Mundt (Hrsg.): Qualitative Ge- sundheits- und Pflegeforschung.

Handbuch Gesundheitswissen- schaften.Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 2002, 429 Seiten, 8 Abbildungen, 2 Tabellen, 39,95 C Peter Buchmann: Lehrbuch der Proktologie. 4., vollständig überar- beitete und ergänzte Auflage,Verlag Hans Huber, Bern, Göttingen u. a., 2002, 275 Seiten, 243 Abbildungen, 30 Tabellen, gebunden, 119 C Achim Hedtmann, Siegfried Göt- te: Praktische Orthopädie: Osteo- porose. 41. Tagung des Berufsver- bandes der Ärzte für Orthopädie e.V., Steinkopff Verlag, Darmstadt, 2002, 184 Seiten, 48 Abbildungen, 15 Tabellen, kartoniert, 49,95 C Ernst Stein: Proktologie. Lehr- buch und Atlas. 4., vollständig überarbeitete Auflage. Springer- Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2003, XVIII, 580 Seiten, 1623 Ab- bildungen, 54 Tabellen, 149 C Hermann Stefann, Bruno Ma- moli: Aktuelle Therapie in der Neurologie. Kompendium für die Fort- und Weiterbildung. Ecomed Verlagsgesellschaft, Landsberg, 2002, 620 Seiten, Loseblattwerk im Ordner, Subskriptionspreis bis 31. 3. 2003: 64 C, danach 79 C Wolfgang Dott, Hans F. Merk, Jürgen Neuser, Rainhardt Osie- ka (Hrsg.): Lehrbuch der Um- weltmedizin. Grundlagen · Unter- suchungsmethoden · Krankheits- bilder · Prävention. Wissenschaft- liche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2002, XXII, 802 Seiten, 195 Abbildungen, 221 Tabellen, Format 19,3 × 27 cm, gebunden, 94ASubskriptionspreis, gültig bis 31. 3. 2003, danach 118A Erhard Hölzle: Photodermato- sen und Lichtreaktionen der Haut. Wissenschaftliche Verlags- gesellschaft mbH, Stuttgart, 2003, 376 Seiten, 89 Abbildungen, da- von 65 in Farbe, 62 Tabellen, ge- bunden, 94 ASubskriptionspreis, gültig bis 31. 3. 2003, danach 118A

Renate Deinzer: Stress und Par- odontitis. Studien zum Einfluss von Stress auf parodontitisrele- vante Parameter. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 2002, 124 Seiten, broschiert, 20 C Christine Hauskeller (Hrsg.):

Humane Stammzellen. Thera- peutische Optionen, ökonomische Perspektiven, mediale Vermitt- lung. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 2002, 249 Seiten, 16 Abbildungen, broschiert, 20 C

Ratgeber

Karl Lehnert, Rudolf Hebel:

Schwangerschaft, Geburt, Still- zeit und Ihr Kind. Der Ratgeber für werdende Eltern. 2. Auflage, erweitert und vollständig überar- beitet. Hrsg.: Medien Aktiv Werner Svejkovsky, Bernrieder Straße 10, 82327 Tutzing, Ulenspiegel Druck und Verlag, Andechs, 2002, 120 Seiten, kartoniert, 14,20 A R. B. Brauer, M. Stangl, U. Hee- mann: Eine neue Niere ist wie ein neues Leben. Ein Ratgeber für Pa- tienten und Angehörige vor und nach einer Nierentransplantation.

Pabst Science Publishers, Lenge- rich u. a., 2002, 184 Seiten, 15 A Hermann Delbrück: Bauchspei- cheldrüsenkrebs. Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige.

W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart, 2002, 276 Seiten, kartoniert, 19 A Wolfgang Miethge: Heilsame Ge- fühle. Trainingshandbuch für die Arbeit mit Emotionen. CIP-Me- dien, München, 2002, 230 Seiten, kartoniert, 22 C

Nicolas Hoffmann/Birgit Hof- mann: Depression. Informations- material für Betroffene und Pa- tienten. Pabst Science Publishers, Lengerich u. a., 2002, 192 Seiten, broschiert, 15 C

Sonstige Sachbücher Paul U. Unschuld, Jinsheng Zheng: Chinesisch – Sprachkurs für Medizin und Alltag. Band 1:

18 Situationsdialoge. Springer-Ver- lag, Berlin, Heidelberg u. a., 2002, VIII, 334 Seiten, broschiert, 24,95 C Sabine Voigtländer: Spanisch im klinischen Alltag. Kitteltaschen- buch für den Auslandsaufenthalt.

LOB.de – Lehmanns Media, Ber- lin, 2002, 177 Seiten, 12,95 A Sabine Hering/Gudrun Maierhof:

Die unpässliche Frau. Sozialge- schichte der Menstruation und Hygiene. Mabuse-Verlag, Frank- furt/Main, 2002, 192 Seiten, 19,90 C Ch. Wittekind, H. J. Meyer, F.

Bootz: TNM. Klassifikation ma- ligner Tumoren. 6. Auflage. Sprin- ger-Verlag, Berlin, Heidelberg u. a., 2002, XXII, 223 Seiten, bro-

schiert, 24,95A )

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