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A500 Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 821. Februar 2003
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aigon, prickelnd und ge- heimnisvoll, heißt nur auf dem Papier Ho-Chi-Minh- Stadt. Wenigstens vier Tage braucht man, um im brodeln- den Verkehr von Radlern, Rik- schas und Rollern frisch reno- vierte Kolonialbauten und Ho- tels rund um die Notre-Dame- Kirche, die turbulenten Märk- te mit Garküchen wie Cholon Bing Thay im Chinesenviertel, spezielle Kneipen für Phu, die Nudelsuppe, und mystische Tempel, etwa für Thien Hau, die Göttin des Meeres und der Fischer, kennen zu lernen. Da- zu faszinierendes Nachtleben:Unvergesslich ein Abend an Bord eines Dinnerschiffes auf dem Saigon River oder auf der Dachterrasse des Rexhotels, vor mehr als zwanzig Jahren die Hochburg der US-Kriegs- berichterstatter.
Erholung von der City-Hektik Das Apocalypse, die promi- nenteste Disco, liegt hoch über der Stadt auf dem Wolken- kratzer-Hotel Caravelle. Nach Rundreisen und Cityhektik träumt man von Erholung am Strand. Vietnams 1600-Kilo- meter-Küste liegt geschwun- gen wie ein „S“ am Südchinesi-
schen Meer, im Rücken die Nachbarn China, Laos und Kambodscha. Im Winter 2003 sind dort neue Strandziele zu entdecken: von Saigon vier Busstunden durch Dörfer, Reisfelder und Drachenfrucht- plantagen an den Mui Ne Beach mit unter Palmen versteckten Badehotels. Hier machen auch Einheimische Urlaub. Zu Fuß läuft man eine Stunde bis zum Dorf am Kap, wo die Fischer in merkwürdi- gen Schüsseln zum Angeln aufs Meer fahren. Hinter dem Kap türmen sich rote Dünen auf wie in der arabischen Wü- ste. Auch in Nha Trang, wo der tropische Süden Vietnams be-
ginnt, ist das alte Asien leben- dig. Eine Armada von Cyclo- (Fahrradrikscha-)Fahrern hat sich an der sechs Kilometer langen Seepromenade eta- bliert. Cuong, der als Kind im Krieg verletzt wurde und auf dem Mekong nach Siam flüch- ten konnte, ist froh, wieder da- heim zu sein. Er strampelt für geringes Entgelt mit seinen Gästen zu den alten Hindu- Tempeln der Cham-Könige und über dem Hafen zur Resi- denz des vietnamesischen Kai- sers Bao Dai. Es war sein letz- ter Wohnsitz, bevor er 1945 ab- dankte. Mama Linh organi- siert vom Hafen aus fröhliche Bade- und Schnorchel-Boots-
touren zu den vier vorgelager- ten Inseln Mieu,Mun,Mot und Tam. Saigon wird täglich für fünfzig US-Dollar angeflogen.
Bahnfahrten sind extrem lang- sam, nicht billig in der „Soft seat“-(Polster-)Klasse, aber in- teressant.Vor allem junge Leu- te – fünfzig Prozent der Viet- namesen sind jünger als 25 Jah- re – sind begierig darauf, sich mit einem Farang, einem Fremden aus dem bewunder- ten Westen, zu unterhalten.
Nha Trang
Zwölf Stunden fährt die Bahn von Nha Trang nach Danang, einer sehr asiatischen Han- delsstadt, die den Besuch lohnt. Aber das touristische Zugpferd heißt Hoi An. Ein charmantes Museumsstädt- chen, beschirmt von der UNESCO, dessen einstiger Welthafen versandete und das große Geschäft an Danang abgeben musste.Auf Tuchfüh- lung mit alten chinesischen Clanhäusern und Tempeln ge- nießt man den schneeweißen Strand. Erika Amann
Vietnam und das alte Asien
In Saigon und am Strand
Neu im Winter 2003:Flüge mit Lufthansa und Thai Airways via Bangkok direkt nach Saigon und Danang. Sieben Tage Flug und ÜF im Viersterne-Nostalgiehotel Majestic am Saigon River ab 1 158 A, Anschlußtransfer nach Mui Ne 52 A, ÜF-Tag im Mui Ne Resort ab 35 A; Anschlusstransfer Nha Trang 148 A, Viersterne-Ana-Man- dara-Resort, ÜF-Tag ab 78 A; zwei Wochen Flug Danang mit Viersterne-ÜF-Strandhotel Victoria Hoi An Resort (Gratis-Shuttle in die Museums-City) ab 1 799 A(bei Neckermann Reisen).
Gemüsemarkt in Saigon
Naturstrand bei Nha Trang Reise
Fotos:Erika Amann