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sportmedizinische Verbundforschung in Deutschland – Eine chance für unser fach

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EDITORIAL

Jahrgang 61, Nr. 5 (2010) DEuTschE ZEITschRIfT füR spORTmEDIZIN 107

sportmedizinische Verbundforschung in Deutschland – Eine chance für unser fach

Collaborative Research in Multicentre Studies – Perspectives for German Sports Medicine

W

ie nicht zuletzt auch die aktuellen Entwicklungen zeigen, be- steht in wachsendem Maße der Bedarf an der Bearbeitung originär sportmedizinischer Forschungsthemen wie im Bereich der bewegungsassoziierten Prävention, aber auch dem Gesund- heitsmanagement im Nachwuchs- und Spitzensport, um hier nur beispielhaft zwei wichtige Themenkomplexe zu nennen. Den An- forderungen, denen man bei der Bearbeitung dieser Forschungs- felder gerecht werden muss, umfassen zum einen die wichtige Koppelung von grundlagenorientierter und klinischer Forschung.

Nicht selten ist darüber hinaus jedoch auch ein hohes Maß an In- terdisziplinarität notwendig, die über den Tellerrand der Sportme- dizin hinausreicht.

Die Umsetzung und Schaffung der dafür notwendigen Vo- raussetzungen ist in unserem Fach ein zweifelsohne nicht immer einfaches Unterfangen. Die sportmedizinischen Einrichtungen in Deutschland sind im Vergleich zu den großen klinischen Fächern sowohl was die Zahl der Lehrstühle als auch deren Größe betrifft, eher überschaubar. Hinsichtlich der knapper werdenden Ressour- cen an den Universitäten und Klinika besteht zudem die Gefahr, dass selbst dieser Status Quo auf den Prüfstand gerät. Hinzu kom- men Unterschiede der einzelnen sportmedizinischen Einrich- tungen in Hinblick auf ihre Struktur sowie die Einbindung an ihren jeweiligen Standorten und den dortigen Zugang zu Kooperations- partnern anderer Disziplinen und Fachrichtungen.

Entsprechend ist die Bearbeitung eines Teils wichtiger For- schungsthemen unseres Fachs durch einzelne Einrichtungen allein nicht zu leisten. Dies gilt insbesondere für Trainingsstudien, bei denen oft hohe Fallzahlen notwendig sind, aber auch für Projekte, für welche die Etablierung und Verfügbarkeit verschiedener Me- thodentechniken Voraussetzungen sind. Neben der auch an dieser Stelle schon mehrfach beschworenen Notwendigkeit einer enger Kooperation mit anderen Fachdisziplinen muss aber auch die Zu- sammenarbeit der sportmedizinischen Einrichtungen untereinan- der bei wissenschaftlichen Projekten weiter entwickelt werden.

Kooperationsprojekte innerhalb der Sportmedizin sind, wie Beispiele dies auch belegen, nichts Neues. Auch aktuell sind hier durchaus sehr erfreuliche Entwicklungen zu verzeichnen.

So ist es dem Zentrum für Prävention und Sportmedizin der TU München und dem Herzzentrum an der Universität Göttingen gelungen, eine multizentrische, von der DFG geförderte Trainings- studie zur Behandlung der diastolischer Herzinsuffizienz (Ex-DHF) zu initiieren. Mit über 20 beteiligten Zentren ist dieses Projekt die bisher größte randomisierte und prospektive Trainingsstudie in Eu- ropa. Ein mehrjährig vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft ge- fördertes WVL-Projekt widmet sich dem Thema der individuellen Trainierbarkeit bei Leistungssportlern. Es wird in Kooperation der drei sportmedizinischen Einrichtungen in Gießen, Tübingen und Ulm durchgeführt und soll wichtige Erkenntnisse über die moleku-

laren Mechanismen der Akture- aktion auf einen Belastungsreiz und die Trainingsanpassung erarbeiten. Erst kürzlich wur- de unter sportmedizinischer Federführung durch die Ar- beitsgruppe Sportkardiologie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) der Aufbau eines Myokarditisregisters für Sportler initiiert, an dem meh- rere sportmedizinische Einrich- tungen in Deutschland beteiligt sein werden.

Zahl und Umfang der in Richtung von Verbundforschung gehenden Projekten besitzen in der deutschen Sportmedizin je-

doch noch weiteres Entwicklungspotenzial. In Deutschland gibt es eine ganze Reihe anerkannter sportmedizinischer Arbeitsgruppen, die in ihren jeweiligen wissenschaftlichen Schwerpunkten wettbe- werbsfähig sind.

Es gilt, das in der deutschen Sportmedizin existierende Syner- giepotential verstärkt zu nutzen und dies in gerade auch Form wei- terer Verbund- und Kooperationsprojekte in zählbare und nachhal- tige Forschungsleistungen umzusetzen.

Die Chancen dafür sind da.

Andreas Nieß, Tübingen prof. Dr. med Andreas Nieß Ärztlicher Direktor

Abteilung Sportmedizin Universitätsklinikum Tübingen

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32 DEuTschE ZEITschRIfT füR spORTmEDIZIN Jahrgang 61, Nr. 2 (2010)

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