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Digitalisierung in der Landwirtschaft

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Academic year: 2022

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Nr. 02/20 l zoom 17

Organisationen

Wie die Digitalisierung die Ar- beit auf Schweizer Landwirt- schaftsbetrieben verändert Technologische Entwicklungen in der Landwirtschaft sind oft getrie- ben von dem Wunsch, die Arbeits- bedingungen zu verbessern. Auch verbesserte Umweltwirkungen der landwirtschaftlichen Produktion und das Tierwohl sind wichtig und werden auf der Swiss Future Farm erforscht. Ob die Digitalisierung nützlich ist, muss für jeden Betrieb individuell geprüft und entschieden werden.

Die Digitalisierung kann Ar- beitsbedingungen in der Land- wirtschaft verbessern

Ein Beispiel für verbesserte Ar- beitsbedingungen durch die Digi- talisierung sind Melkroboter. Von der Forschung und Entwicklung bis zum weit verbreiteten Einsatz in der Praxis hat es etwa ein halbes Jahrhundert gedauert. Mittlerweile arbeiten etwa 6 % aller Schweizer Milchviehbetriebe mit einem Mel- kroboter, nur wenige Prozent we- niger als in Deutschland, und die Industrie verzeichnet einen konti- nuierlichen Anstieg der Nachfrage.

Aber was macht den Melkroboter so attraktiv?

Melken ist eine körperlich sehr anstrengende Tätigkeit, die durch statische Haltearbeit und immer gleiche Bewegungen zu Muskel- und Skeletterkrankungen führen kann. Ein Melkroboter minimiert die physisch anstrengenden Ar- beiten. Sobald die Kuh ihr Leckerli (Kraftfutter) im Melkstand abholt, vermisst der Roboter per Laser, Ultraschall oder 3D-Kamera das Euter und setzt nach einer Reini- gung der Zitzen die Melkbecher an. Wenn der Milchfluss abnimmt

und das Euter fast leer ist, wird das Melkzeug automatisch abgenom- men. Die eingesparte Arbeitszeit kann für andere Tätigkeiten ge- nutzt werden, zum Beispiel für die Überprüfung der Tiergesundheit.

Ein oft genannter Vorteil von einem Melkroboter ist auch die stark ver- besserte Flexibilität im Arbeits- und Familienalltag. Während mit einem

«normalen» Melkstand mindestens 2-mal pro Tag zu festen Uhrzeiten gemolken werden muss, entschei- det die Kuh bei einem Melkroboter selber, wann sie gehen möchte. Da- mit können Arbeitsabläufe anders geplant werden und es bleibt auch mehr Zeit, seine Freizeit spontan zu nutzen.

Nur gemeinsam lassen sich praxistaugliche Lösungen ent- wickeln

Der technologische Fortschritt scheint oft rasant, aber noch funk- tionieren nicht alle angepriesenen Technologien so gut, wie die Her- steller versprechen. Dafür ist noch eine Menge an Forschungs- und Entwicklungsarbeit notwendig. Um praxistaugliche Lösungen zu entwi- ckeln, ist die Zusammenarbeit zwi- schen Praktikern, der Privatindust- rie und der Forschung, Bildung und Beratung notwendig.

Ein Beispiel dafür ist die Swiss Fu- ture Farm in Tänikon im Thurgau.

Hier werden neue digitale Techno- logien für den Ackerbau umgesetzt und für den Einsatz in der Schwei- zer Landwirtschaft optimiert. In ei- nem Projekt geht es darum, hohe Erträge im Weizenanbau zu errei- chen und gleichzeitig den Einsatz von Stickstoffdünger so weit wie möglich zu reduzieren. Das ist not- wendig, denn wenn zu viel Stick- stoff gegeben wird, dann nimmt die Pflanze die Nährstoffe nicht mehr

auf, sondern der Dünger landet im Wasser oder verflüchtigt sich in der Luft. Gemeinsam mit der ETH und der Swiss Future Farm prüft Agroscope deswegen, wie man mit Drohnen- und Satellitenbildern sowie Sensoren im Boden und an den Maschinen die Düngung opti- mieren kann.

In einem anderen Projekt geht es darum, wie man die Bekämpfung von Unkräutern durch autonome Fahrzeuge ohne Chemie durchfüh- ren kann. Ein schon erfolgreiches Beispiel dafür ist die Bekämpfung von Blacken mit Heisswasser. Zur- zeit erfolgt dies noch von Hand. Es ist aber davon auszugehen, dass schon in den kommenden Jahren erste autonome Fahrzeuge auf den Markt gelangen, die selbsttätig von Blacke zu Blacke fahren und diese bekämpfen.

Nicht jeder ist ein Technik- Freak

Natürlich ist nicht jeder Mensch be- geistert von neuen Technologien und es ist auch nicht sinnvoll, auf jedem Betrieb möglichst viele di- gitale Hilfsmittel zu haben. Ob die Digitalisierung einen Nutzen für die eigene Arbeit und den eigenen Be- trieb bringt, müssen die Betriebs- leitenden selber bewerten. Die Be- ratung ist dabei sehr wichtig und verschiedene Kantone bauen ihre Beratungskompetenz im Themen- bereich der Digitalisierung aus.

Digitalisierung in der Landwirtschaft

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