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u den erklärten Aufgaben des Vereins „Gesundheitsnetz Rhein- Neckar-Dreieck“ (Internet: www.gn-rnd.de) gehört es, Experten aus den verschiedensten Bereichen der Medi- zin-, Kommunikations- und Informati- onstechnik sowie der entsprechenden Fachbereiche aus Forschung, Lehre, Wirtschaft und Institutionen des Ge- sundheitswesens zusammenzuführen und Kompetenzen in Form einer regio- nalen interdisziplinären Interessenge- meinschaft zu bündeln. Der regionale Aspekt ist dabei ein Merkmal, durch den sich die Initiative von anderen bun- desweit operierenden Netzprojekten abhebt. Daneben soll jedoch der Erfah- rungsaustausch zwischen Netzprojek- ten gefördert werden – zum Beispiel durch den Kongress „Gesundheits- netz“, der jährlich wechselnd in einem der Zentren des Rhein-Neckar-Drei- ecks stattfindet. „Hier sollen insbeson- dere regionale Versorgungsprojekte unter der Zielsetzung bundes- und eu- ropaweiter Standardisierung vorge- stellt und berufspolitische, datenschutz- rechtliche und gesundheitsstrukturelle Diskussionen angeregt werden“, erläu- tert Dr. med. Bodo Schertel, Organisa- tor des Kongresses.
Gesundheitsforum Rheinland-Pfalz
Auf dem Kongress Anfang Mai in Hei- delberg wurden erste Modellprojekte, an denen das Gesundheitsnetz Rhein- Neckar-Dreieck beteiligt ist, vorge- stellt, so beispielsweise das „Gesund- heitsforum Rheinland-Pfalz“ (www.
gesundheitsforum-rlp.de), das 1999 mit dem Multimedia-Preis der Landesre- gierung ausgezeichnet wurde. Dabei handelt es sich um ein medizinisches multimediales Informationsnetz auf
Basis von Internet-Technologie, das für die Bevölkerung aktuelle, neutrale und fachlich geprüfte Informationen zu den verschiedensten Bereichen des Ge- sundheitswesens zur Verfügung stellen soll. Geplant ist, dass dieses Angebot Anfang 2001 mit ersten Bereichen ab- rufbar ist. Die Grundlage des Dienstes ist eine Datenbank mit Informationen zu den regionalen Leistungserbringern, die auch Angaben zu Adressen, Öff- nungszeiten und speziellen Leistungs- und Angebotsprofilen beinhalten soll.
Hierfür kann unter anderem auf die vollständigen Datensätze der Kas- senärztlichen Vereinigungen und Kran- kenhäuser zurückgegriffen werden – ein großer Qualitätsvorteil gegenüber kommerziellen Anbietern in diesem Bereich.
Mannheimer Notfallpass
Ein weiteres Pilotprojekt ist der Not- fallpass der Mannheimer Notärzte. Er wird den Ärzten – zunächst im Not- und Wochenenddienst – die Möglichkeit ge- ben, online auf medizinische Basisda- ten von Akutpatienten des Klinikums Mannheim zuzugreifen. Der Datenaus- tausch erfolgt über das Internet per Funkverbindung. Das dabei verwende- te Datenformat entspricht dem Stan- dard des europäischen Notfallauswei- ses. Wie Dr. med. Joachim Gröschel, Institut für Anästhesiologie, Klinikum Mannheim, erläuterte, sollen in dem Projekt die Soft- und Hardware sowie die eingesetzte Sicherheitstechnologie – eine Health Professional Card mit digitaler Signatur – auf ihre Praxistaug- lichkeit erprobt werden. KBr
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A1946 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 28–29½½½½17. Juli 2000 P O L I T I K
Gesundheitsnetz Rhein-Neckar-Dreieck
Telematikeinsatz fördern
Erste Modellprojekte des Mitte 1998 gegründeten regionalen Netzverbundes sind auf den Weg gebracht.
Informationen: Gesundheitsnetz Rhein-Neckar-Drei- eck e. V., Donnersbergweg 1, 67059 Ludwigshafen, Telefon: 0621/5 95 31 22, Fax: 5 95 31 19