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Archiv "Wie sag ich's dem Computer?: Die elektronische Karteikarte" (07.03.1991)

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Wie sag ich's dem Computer?

Die elektronische Karteikarte

Kassenärzte rechnen ab:

Trend zur Diskette

Abrechnungsverfahren anteilig in %

1 Diskettenabrechnung V-A

EDusdruck 10 r

,5_,..

85 iii

manuell

Quartale 1V-89

geschätzt

©

imu 91 01 07

Immer mehr Ärzte rech- nen per Dis- kette ab. Wa- ren es im 4.

Quartal 1989 erst ein Pro- zent der Kas- senärzte, so soll der An- teil Ende 1991 - nach Schätzung von Fachleu- ten - bereits bei 22 Pro- zent liegen

MIM

S

eit einigen Jahren wird in einschlägigen Semi- naren und Medien die elektronische Karteikarte als die höchste Vollendung der Praxis-Computer gepriesen.

Im Einklang mit diesen Ex- pertenmeinungen sind sämtli- che Verkäufer von Praxis- Computern problemlos in der Lage, bei einer Demonstrati- on ihres Programms mit „Pi- lot-Patienten" diese Illusion von der einfachen Karteifüh- rung aufrechtzuerhalten. Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, daß die Führung einer elektronischen Kartei wesentlichen Aufwand, ent- weder technisch oder manu- ell, erfordert.

Kürzelsystem als Standard

Die primitivste Form der Datenerfassung ist die direk- te Eingabe von Klartext — also ohne jedwede Kürzel oder Abkürzungen — über die Ta- statur des Rechners. Diese prähistorische Form, Daten zu sammeln, ist wohl der si- cherste Weg, die Praxis zeit- lich in den Ruin zu treiben.

Diese Erkenntnis hatte sich auch schon relativ frühzeitig bei den Anbietern durchge- setzt; es gibt fast keine Pro- gramme mehr, die ohne Kür- zelsystem auskommen. Aber auch hier ist die Gefahr groß, daß der Anwender sich, zu Lasten des Patientenkontak- tes, zu intensiv mit der Ma- schine beschäftigt. Dieses Ri- siko wird sich bei sämtlichen Eingaben über die Tastatur nicht vermeiden lassen, da kaum ein Arzt „blind" Ma- schine schreiben kann.

Die einzelnen Kürzelsy- steme unterscheiden sich deutlich in ihrer Leistungsfä- higkeit. Die einfachsten Pro- gramme sind nur in der Lage, ein Kürzel in ein oder mehre- re Wörter umzusetzen. Die- ses Verfahren ermöglicht al- lenfalls die einfache Eingabe von Diagnosen oder Medika- menten, kann aber niemals eine, auch juristisch einwand- freie, Anamnese- oder Be- fundeingabe gewährleisten.

Hierfür ist es mindestens not- wendig, daß der Text, der sich hinter einem Kürzel verbirgt, mehrere Zeilen lang sein darf.

Außerdem sollte es mög- lich sein, diesen Text noch mit zusätzlichen spezifischen Patientendaten anzureichern, damit sich auch tatsächlich ein individueller patientenbe- zogener Befund ergibt. Sonst ergeben sich medizinisch sinnlose Befundgleichheiten bei verschiedenen Patienten.

Praktisch ist es, wenn sich Kürzel miteinander verketten lassen. Mit diesen Systemen lassen sich schnell und ein- fach individuelle „Befundbäu- me" aufbauen, so daß jeder Patient seinen, für ihn zutref- fenden, Ast bekommt. Man ruft zunächst ein Einleitungs- kürzel als Start für die unter- suchte Körperregion auf.

Dieses Kürzel bietet mehrere Möglichkeiten von Unterkür-

zeln, die wiederum weitere Unterkürzel aufrufen. Dieser Vorgang kann solange fortge- setzt werden, bis der Befund komplett erfaßt ist. Bei eini- gen Systemen sind sogar Kopplungen von zum Beispiel Anamnesen, Befunden und Diagnosen möglich. Der größte Nachteil dieser Syste- me besteht darin, daß sich der Anwender zur Eingabe strikt dem Bildschirm zuwenden, muß. Eine Störung des Pa- tientenkontakts ist auch hier die Folge. Die Reduzierung von Schreibarbeiten durch Kürzeleingabe hat noch einen weiteren Haken: Kürzelver- zeichnisse wollen erst einmal erstellt sein.

Für ein gutes Kürzelsy- stem kann es erforderlich sein, den Jahresurlaub statt im Strandkorb am Rechner zu verbringen. Leider erzäh- len die meisten Verkäufer solche Dinge erst nach dem

Kauf der Anlage, Enttäu- schungen sind vorprogram- miert.

Mit Vorsicht zu genießen sind vom Hersteller mitgelie- ferte Kürzelsysteme, und das aus zwei Gründen: Nur wenn Sie Glück haben, denkt und untersucht der Autor des Kürzelsystmes so wie Sie. Ar- beitet er jedoch anders, wer- den Sie nicht mit den Formu- lierungen und Abläufen glücklich werden. Außerdem ist garantiert, streng nach Murphys Gesetz, das Kürzel für Ihre meistverwendete Me- thode nicht enthalten. Der zweite Grund betrifft die Briefe schreibenden Praxen:

Wenn mehrere Fachkollegen in einer Gegend das gleiche System mit gleichen Kürzel- sätzen verwenden, bekommt der Hausarzt womöglich am gleichen Tag von verschiede- nen Kollegen den gleichen Brief. Warum also noch alle lesen?

Wie im Supermarkt:

Barcode-Leser

Diese Unzulänglichkeiten von Kürzelsystemen haben die Industrie dazu veranlaßt, Eingabehilfsmittel zu entwik- keln, die einerseits den Pa- tientenkontakt nicht beein- trächtigen, andererseits ein- fach und ohne große Vorar- beiten handhabbar sind.

Einen ersten Versuch stellten schon vor einigen Jahren sogenannte Barcode- leser dar. Mit diesem Gerät, einem an den Rechner ange- schlossenen Lesestift, sollten wie im Supermarkt an der Ek- ke den Patienten Diagnosen und Leistungen zugeordnet werden. Da die Patienten aber, den Computeranbietern zum Trotz, zwischen dem täg- lichen Einkauf und dem Be- such beim Arzt unterschei- den, konnte sich dieses Erfas- sungssystem nicht durchset- zen.

Auch die Spracheingabe, bis jetzt lediglich von einem Hersteller, als Schwanenge- sang kurz vor der Einstellung des Praxiscomputergeschäfts, angeboten, konnte noch nicht A-800 (106) Dt. Ärztebl. 88, Heft 10, 7. März 1991

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d i e Tassen

JA 1

Ich möchte mehr darüber erfahren, warum für Magnesium- Supplementierung und Magnesium-Therapie die Erfolgs- aussichten mit Magnesium-Diasporal.deshalb hoch sind, weil die Dosis ausreichend hoch ist. Bitte ausschneiden und an unten

angegebene Adresse schicken!

überzeugen. Bei dieser Me- thode bekommt der Anwen- der ein Mikrofon in die Hand, in das er seine Befehle spricht. Dieses Verfahren wird zum Beispiel bei der La- gerverwaltung mit Erfolg ein- gesetzt.

Leider ist der Sprach- schatz sehr begrenzt, bei obi- gem Produkt reduzierte man die Medizin auf 512 Wörter.

Außerdem hört der Rechner nur auf die Stimme des jeni- gen, der den Befehl dem Computer antrainiert hat.

Sollte „his master's voice"

einmal erkältet sein, muß der Anwender zusätzlich zu sei- nen Halsschmerzen profane Schreibarbeiten verrichten.

Initiiert durch eine Akti- on des Berufsverbandes der Deutschen Orthopäden be- gannen einige Hersteller vor einiger Zeit mit der Anbin- dung von sogenannten Digita-

lisierungstabletts an ihre Rechner. Diese Tabletts, die etwa wie eine übergroße bei- gefarbene Schiefertafel aus- sehen, an der seitlich an einer Schnur ein Griffel hängt, die- nen hauptsächlich zum tech- nischen Zeichnen in der In- dustrie.

Für den Gebrauch in einer Arztpraxis legt man Bildfoli- en auf das Tablett, die bei- spielsweise ein Skelett und di- verse Befundmerkmale wie Schmerzarten, Reflexintensi- täten und Bewegungsumfän- ge zur Untersuchung des Be- wegungsapparates zeigen.

Der Anwender tippt dann le- diglich mit dem am Tablett befestigten Stift auf die ent- sprechenden Felder des Ta- bletts, um Befunde und Dia- gnosen einzugeben.

Da es für jedes Untersu- chungsgebiet eine eigene Fo- lie gibt, besteht die Möglich-

keit, die Gebiete durch Um- blättern problemlos zu wech- seln. Da dieser Vorgang dem heutigen Schreiben in der Pa- pierkarteikarte sehr ähnlich ist, dürfte der Patientenkon- takt kaum beeinträchtigt wer- den. Der größte Nachteil die- ses Erfassungssystems ist der sehr hohe Preis, den die Her- steller für dieses System ver- langen.

Preisgünstige Alternative

Eine preisgünstige Alter- native zeichnet sich in Folge der ständig steigenden Rech- nerleistung auch schon ab.

Die ersten Hersteller zeigen (nicht verkaufen!) Systeme, die in der Lage sind, auf Bil- dern, die auf dem Bildschirm dargestellt werden, mit Hilfe einer „Maus" Merkmale zu

markieren, die anschließend als Text in die Kartei auf- genommen werden können.

Dieses Verfahren ist dem des „Digitalisiertabletts" sehr ähnlich, aber wesentlich preiswerter. Bis zur Marktrei- fe solcher Systeme dürften aber noch zwei Jahre verge- hen.

Der Nutzen einer elektro- nischen Kartei liegt weniger in einer Zeitersparnis, son- dern mehr in einer größeren Transparenz. Auf eine her- kömmliche Kartei wird man aber auch nach der Entwick- lung von preisgünstigen Ein- gabemöglichkeiten nicht ver- zichten können, da in der Arztpraxis immer Papier an- fällt (zum Beispiel Fremdbe- funde) die archiviert werden müssen.

Ralf L. Hosse, EDV- Beratung, Flüggestraße 13, W-3000 Hannover 1

Gesteigerte Magnesium-Ausscheidung mit den damit verbun- denen Mangelzuständen? Hier ist Therapietreue gefragt! Man- che lassen Magnesium-Diasporal® deshalb hochleben, weil es mit 1 x 300 mg/Tag (300 Granulat) oder 3 x 100 mg/Tag (Lutschtabletten) der WHO-Tagesdosierungsempfehlung exakt entspricht und damit die Einnahme vereinfacht. Für Magne- sium-Supplementierung und Magnesium-Therapie sind die Erfolgsaussichten deshalb hoch, weil die Dosis ausreichend hoch ist. Worauf die Mineralstoff-Spezialisten von Protina auch schon einmal angestoßen haben.

Magnesium-Diasporal®

Da stimmt die Dosis

(X) Praxisstempel L

Magnesium-Diasporal N Lutschtabletten, Zusammensetzung: 1 Lutschtablette enthält Magnesiumcitrat 610 mg, Magnesiumgehalt: 98,6 mg = 4 mmol = 8 mval.

Magnesium-Diasporal N 300 Granulat, Zusammensetzung: 1 Briefchen (5 g) enth. Magnesiumcitrat 1830 mg, Magnesiumgehalt: 295,7 mg = 12 mmol = 24 mval. Anwendung:

Neuromuskuläre, neurovaskuläre, kardiovaskuläre und gynäkologische Indikationen, Magnesiummangelzustände, therapiebedingter Magnesiummehrbedarf. Gegenanzeige: Schwere Niereninsuffizienz. Nebenwirkung: Stuhlerweichung. Wechselwirkung: Tetracycline (resorptiv). Packungsgrößen, Preise (Tagestherapiekosten): 50 Lutschtabletten 11,30 (0,68), 100 Lutschtabletten 21,45 (0,64), Anstaltspackung 1000 Lutschtabletten. 10 Briefchen 9,95 (0,99), 20 Briefchen 18,80 (0,94), 100 Briefchen 78,80 (0,79), Anstaltspackung 200 Briefchen.

Stand: 1/1991. Magnesium-Diasporal Service. Protina GmbH, Adalperostraße 30, 8045 Ismaning

Dt. Ärztebl. 88, Heft 10, 7. März 1991 (107) A-801

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