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Archiv "FINANZMISERE: Risikoverursacher an den Kosten, die sie verursachen, beteiligen" (03.02.1977)

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Spektrum der Woche Aufsätze - Notizen

BRIEFE AN DIE REDAKTION

FAKULTÄT

Zu dem Vorspann des Leserbriefes mit dem Titel „Liebe Bunte" im DEUTSCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 35/1976

Der Dr. von der „Bunten"

Als Einleitung zum Abdruck meines Leserbriefes an die „Bunte" wird der von mir attackierte „Kritische Pa- tient" von Ihnen als Dr. med. Peter Schmidsberger apostrophiert. So hat er sich aber in der „Bunten" nie bezeichnet. Man wies dagegen mehrfach darauf hin, der Autor sei Dr. phil. Peter Schmidsberger, ein engagierter Journalist. Genau dar- auf aber kommt es an. Warum sollte ein Mediziner nicht in einer Illu- strierten zu einem medizinischen Thema Stellung nehmen? Daß aber ein Laie sich zum medizinischen Obergutachter aufschwingt und über anerkannte Experten auf dem Gebiet des Impfwesens sein vernich- tendes Urteil einer breiten Öffent- lichkeit als der Weisheit letzten Schluß präsentiert, das hat meinen heiligen Zorn erregt .

Dr. med. Harro Miethke Sonnenallee 44

1000 Berlin 44

PRÜGELSTRAFE

Zu einer Stellungnahme des Vorstandes der Deutschen Vereinigung für Kinder- und Jugendpsychiatrie, veröffentlicht unter dem Titel „Prügelstrafe und Kin- desmißhandlung" im medizinischen Teil von Heft 47/1976:

Einseitig, übertrieben

Mit Verwunderung nehme ich die einseitigen und übertriebenen Be- hauptungen und Forderungen die- ser Erklärung zur Kenntnis. Ich selbst bin Geburtsjahrgang 1930. Ich selbst bin so erzogen worden, daß ich von meinem Vater, meinem Kin- derfräulein oder meinen Lehrern ge- legentlich mal einen Klaps bekom- men habe. Rückblickend kann ich nur feststellen, daß ich dies prak- tisch immer verdient hatte und den betreffenden Erziehungspersonen

dank meiner ausgesprochenen Frechheit gar keine andere Wahl mehr geblieben war. In den wenigen Fällen, wo ich zu Unrecht gestraft wurde. haben sich nach meiner Er- innerung die Erziehungspersonen jedesmal nachher bei mir entschul- digt. Wenn ich mich an meine Lehrer erinnere, so verbinde ich mit den Lehrern, die — natürlich nur im äu- ßersten Notfall — auch zum Mittel der körperlichen Züchtigung griffen, Begriffe wie ehrlich, aufrichtig, mu- tig, geradlinig, vertrauenerweckend.

Mit den anderen wenigen Lehrern, die damals auf körperliche Züchti- gung verzichteten und sich mit an- deren Mitteln gegenüber den Schü- lern durchsetzten, verbinde ich die Begriffe wie feige, hinterhältig, un- ehrlich, heimtückisch, bösartig. Ich bezweifele nicht, daß es einerseits Kinder gibt, die so sensibel sind, daß es einer körperlichen Züchtigung in diesem Fall sicher nicht bedarf und daß eine körperliche Züchtigung bei diesen Kindern schwerste Schäden setzen kann. Ich bin aber auf Grund meiner Erfahrung sicher, daß es an- dererseits auch sehr viele Kinder gibt, bei denen ein Mindestmaß an Rücksichtnahme auf Lehrer, Mit- schüler und andere Menschen über- haupt zeitweilig tatsächlich nur durch eine angemessene, überlegte körperliche Züchtigung erreicht werden kann. Eine solche sinnvolle und notwendige körperliche Züchti- gung mit dem Exzeß einer Kindes- mißhandlung gleichzustellen ist meines Erachtens nicht zulässig.

Sonst könnte man jede notwendige und gegebenenfalls sinnvolle Ver- haltensweise dadurch diffamieren, daß man darauf hinweist, daß sie natürlich auch bis zum Exzeß über- trieben werden kann. Was würde man wohl sagen, wenn man den Schöpfer oder Betrachter eines ero- tischen Kunstwerkes mit einem Zu- hälter oder einem Sexualverbrecher in einen Topf werfen würde? Es ist mir völlig unverständlich, wie Wis- senschaftler eine so undifferenzierte Stellungnahme abgeben können. ..

Dr. med. Karl-Rüdiger Diel Bundesratufer 2

1000 Berlin 21

FINANZMISERE

Zu der Stellungnahme des geschäftsfüh- renden Arztes der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung, Dr. Eckart Fiedler, in Heft 53/1976, Seite 3418, sowie zur Dis- kussion über die Finanzlage der gesetzli- chen Sozialversicherung.

Risikoverursacher an den Kosten, die sie verursachen, beteiligen

Erfreulicherweise hat Kollege Fied- ler von der Kassenärztlichen Bun- desvereinigung seine Äußerungen in Grado klargestellt. Es ist nunmehr Aufgabe unserer Standesvertretung, den Gesetzgeber und unsere Ver- tragspartner auf die Folgen eines langfristig begrenzten Honorar- wachstums hinzuweisen. Die ärzt- liche Versorgung muß sich auf dem Kassensektor verschlechtern. Wie im stationären Bereich, so muß auch ambulant die Anspruchshaltung der Versicherten, zum Teil auch der Kol- legenschaft, auf das finanziell Mach- bare zurückgeführt werden. Ande- rerseits ist jedoch von unserer Stan- desführung zu fordern, auf den Ge- setzgeber darauf einzuwirken, er- höhte Risikoverursacher an den Un- kosten ihres Lebenswandels zu be- teiligen.

Es muß daher verlangt werden, daß ein Anteil der Nikotinsteuer, der Al- koholsteuer (nicht nur für Spirituo- sen, sondern auch für Bier und Wein), eventuell auch der Kraftver- kehrssteuer, allen Krankenkassen nach einem bestimmten Schlüssel zur Verfügung gestellt wird, gleich- gültig, ob es sich um Pflicht-, Ersatz- oder Privatkassen handelt. Bei der derzeitigen Finanzmisere der Kran- kenkassen kann dem vernünftig le- benden Bürger nicht mehr auferlegt werden, die unvernünftige Lebens- weise zahlreicher Mitbürger finanzi- ell mit zu übernehmen, ohne daß diese ihr erhöhtes Risiko zumindest teilweise vorfinanzieren.

Dr. med. Klaus Reichel Hindenburgplatz 11 8562 Hersbruck

324 Heft 5 vom 3. Februar 1977

DEUTSCHES

ÄRZTEBLATT

Referenzen

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