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Archiv "Fachkräfte: „Blaue Karte“ erleichtert Zuzug in die EU" (04.05.2012)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 109

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Heft 18

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4. Mai 2012 A 893

Eine starke Nachfrage verzeichnen private Pflege- zusatzversiche- rungen.

Hochqualifizierten Ausländern will die Bundesregierung künftig die Zuwanderung nach Deutschland er- leichtern. Deshalb soll ein neuer Aufenthaltstitel eingeführt werden:

die „Blaue Karte EU“. Dem Gesetz- entwurf zur Umsetzung der Hoch- qualifizierten-Richtlinie der Europä - ischen Union (EU) zufolge soll diese künftig derjenige erhalten, der ei- nen Hochschulabschluss oder eine

„durch mindestens fünfjährige Be- rufserfahrung nachgewiesene ver- gleichbare Qualifikation“ besitzt.

Auch der Nachweis eines Ar- beitsverhältnisses mit einem Brutto- jahresgehalt von mindestens 44 000 Euro soll eine Voraussetzung sein.

Für ausländische Ärztinnen und Ärzte sowie andere Berufe, in denen

„ein besonderer Bedarf an Dritt- staatsangehörigen“ besteht, soll die Gehaltsgrenze sogar nur 33 000 Euro pro Jahr betragen.

FACHKRÄFTE

„Blaue Karte“ erleichtert Zuzug in die EU

Bei einer Anhörung des Innen- ausschusses des Deutschen Bun- destages am 23. April in Berlin be- grüßte Heinrich Alt vom Vorstand der Bundesagentur für Arbeit den Gesetzentwurf. Er eröffne neue We- ge für eine Zuwanderung, reagiere auf den aktuellen Fachkräftebedarf und baue bürokratische Hürden ab, erklärte Alt. DGB-Vorstandsmit- glied Anneli Buntenbach mahnte zudem eine grundlegende Verein - fachung des Zuwanderungs- und Aufenthaltsrechts an.

Kritik kam hingegen vom Deut- schen Institut für Wirtschaftsfor- schung: Bei den geplanten Geset- zesänderungen gehe es offensicht- lich nicht darum, einem Mangel an Fachkräften entgegenzuwirken, sondern ausländische Fachkräfte nach Deutschland zu holen, die be- reit seien, zu möglichst niedrigen Löhnen hier tätig zu werden. ER

RANDNOTIZ

Petra Bühring

Etwa 100 000 Eltern in Berlin erhiel- ten im vergangenen Jahr Mahnbrie- fe, weil sie die ärztlichen Vorsorge- untersuchungen ihrer Kinder ver- säumt hätten, lese ich auf dem Weg in die Redaktion im „Tagesspiegel“.

Diese Zahl wurde auf einer Anhö- rung zum Thema Kinderschutz be- kanntgegeben. Die Schamröte fährt mir ins Gesicht. Zu diesen Eltern zähle ich auch. Zweimal schon habe ich Post von der „Zentralen Stelle für das Einladungs- und Rückmeldewe- sen“ an der Charité bekommen, weil

ich es versäumt hatte, meinen Sohn rechtzeitig der Kinderärztin vorzu- stellen. Der Kleine war gesund, den Termin für die U7 zwischen dem 21. und 24. Lebensmonat auszuma- chen, hatte ich schlicht vergessen im Alltagsstress zwischen Job, Kindern und Haushalt. An die Existenz der U7a ein Lebensjahr später erinnerte mich wieder ein Brief der Charité.

Schuldbewusst rief ich in der Kinder- arztpraxis an. Meinen Beteuerungen, mein Kind nicht zu vernachlässigen, wurde Glauben geschenkt.

Die U7a wurde erst 2008 einge- führt und füllt eine große Lücke. Das für die Erfassung notwendige Scree- ningetikett klebt nun auch in unse- rem Gelben Heft.

Die „Zentrale Stelle“ an der Cha- rité gehört zum Berliner Netzwerk Kinderschutz, das 2009 anlässlich der spektakulären Fälle von schwe- rer Kindesmisshandlung eingeführt wurde. Reagieren Eltern nicht auf die Mahnung, wird der Kinder- und Jugendgesundheitsdienst aufsu- chend aktiv. Hinter rund 1 300 nicht erfolgten Rückmeldungen verbergen sich ernsthafte Probleme, berichtet dieser Dienst.

Der Termin für die U8 steht fett in meinem Kalender. Außerdem werde ich meine Kinderärztin fragen, ob nicht die Praxis mich erinnern kann.

So schnell kann es gehen

Das Neugeschäft der privaten Kran- kenversicherung (PKV) ist im Jahr 2011 gewachsen. Nach Angaben

der PKV gibt es heute so viele Pri- vatversicherte wie nie zuvor. „Das zeigt: Alle Spekulationen über an- gebliche Abwanderungen haben mit der Wirklichkeit nichts zu tun“, erklärte der Vorsitzende des Ver- bandes der privaten Krankenversi- cherung, Reinhold Schulte.

Nach Angaben von Schulte wa- ren in der PKV zum Jahresende KRANKENVERSICHERUNG

Anzahl der Privatversicherten wächst leicht

2011 8,98 Millionen Menschen vollversichert – etwa ein Prozent mehr als im Vorjahr. Der Netto - neuzugang in der Vollversicherung betrug 80 800 Personen (2010:

84 700). Einen Zuwachs gab es auch bei der Zusatzversicherung:

Dort wuchs der Bestand 2011 netto um 541 500 Verträge, so dass zum Jahresende 22,51 Millionen Zusatz- versicherungen bestanden. Das ist nach Angaben der PKV ein Plus von 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Einen starken Zulauf verzeich - nete die Pflegezusatzversicherung:

Die Zahl der Verträge stieg um 10,8 Prozent auf 1,88 Millionen.

Bezogen auf die Gesamtbevölke- rung besteht hier aus Sicht der PKV aber noch immer Nachholbedarf.

„Deshalb ist die von der Bundesre- gierung geplante steuerliche För - derung der freiwilligen privaten Vorsorge für den Pflegefall ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte Schulte. BH

Foto: picture alliance

A K T U E L L

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