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Archiv "Intraabdominelle Infektionen: Ertapenem einmal täglich reicht aus" (14.06.2002)

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Die pulmonale Hypertonie (PH) wird häufig spät er- kannt, da die Symptome zu- nächst uncharakteristisch sind.

Bei den Betroffenen nimmt die körperliche Belastbarkeit kontinuierlich ab, und ihre Le- benserwartung ist erheblich eingeschränkt. Die seltene primäre PH beginnt zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.

Häufiger ist die sekundäre Form, die sich auf dem Boden von Grunderkrankungen wie Sklerodermie, Lupus erythe- matodes, HIV-Infektion oder angeborenen Herzfehlern aus- bildet. In Deutschland leiden mindestens 8 000 Menschen an sekundärer PH.

Bisher gibt es keine befrie- digenden Möglichkeiten, bei der PH den erhöhten Druck zu senken und die Gefäßverände- rungen zu verhindern oder aufzuhalten. Eine allgemeine Maßnahme ist die Langzeit- Sauerstoffgabe. Als gefäßer- weiternde Mittel werden Prostazyklin und seine Deri- vate eingesetzt, die als intra- venöse Dauerinfusion oder mehrmalige tägliche Inhalati- on appliziert werden. Wie Dr.

Marius Höper (Medizinische Hochschule Hannover) bei ei- nem Presseseminar des Unter- nehmens Actelion in Berlin ausführte, sind operative Ver- fahren wie Atrioseptostomie, Thrombendarteriektomie oder Herz-Lungen-Transplantation die ultima ratio.

Den Ansatz für ein neues Wirkprinzip lieferten die wis- senschaftlichen Erkenntnisse über das Endothel und seine Funktionen bei der Regu- lierung des Gefäßtonus. Es produziert und sezerniert va- sodilatatorische Mediatoren und Endothelin-1 (ET-1), eine hochwirksame vasokonstrik- torische Substanz. Erhöhte Konzentrationen von ET-1, die man bei Patienten mit pulmo- nal-arterieller Hypertonie fin-

det, bewirken eine anhalten- de Konstriktion der Lungen- gefäße sowie eine chronische Entzündungsreaktion mit bin- degewebigem Umbau der Ge- fäßwand (Remodelling). Ver- mittelt werden die Wirkun- gen des Endothelins über die Endothelin-Rezeptoren ETA und ETB.

Als erster dualer Endothe- lin-Rezeptor-Antagonist blok- kiert Bosentan (Tracleer®) beide Rezeptoren und hemmt die pathophysiologischen Wir- kungen von Endothelin an den Blutgefäßen. Wie Stu- dien zeigen, senkt die Thera- pie mit Bosentan den pul- monal-arteriellen Druck und führt zur Entlastung des rech-

ten Herzens. Somit bessert sich die Belastbarkeit der PH- Patienten deutlich, und der Schweregrad der Erkrankung geht zurück. Ein besonde- rer Vorteil der neuen Sub- stanz liegt in der oralen Ap- plikation.

Das Therapieprinzip der Endothelin-Blockade wird durch eine klinische Studie mit Bosentan bestätigt: In der BREATHE-1-Studie (Bo- sentan Randomized Trial of Endothelin Rezeptor Anta- gonist Therapy for Pulmo- nary Hypertension) mit 213 Patienten wurden die Wirk- samkeit und Verträglichkeit von zwei Bosentan-Dosierun- gen (zweimal täglich 125 mg und zweimal täglich 250 mg) versus Placebo untersucht.

Der primäre Endpunkt der Studie war die Verbesserung der körperlichen Belastbar- keit: Im Vergleich zu Pla- cebo erreichten die mit Bo- sentan behandelten Patienten nach 16 Wochen – gemessen

im Sechsminutengehtest – ei- ne Verbesserung um 44 Me- ter, das bedeutet eine etwa 20- prozentige Steigerung. Dieser Behandlungseffekt war für beide Bosentan-Gruppen sta- tistisch signifikant. Positive Wirkungen wurden auch in sekundären Endpunkten fest- gestellt: Bosentan konnte den Zeitpunkt bis zur klinischen Verschlechterung der PAH signifikant verzögern, und der Schweregrad der Erkrankung ging deutlich zurück.

Das Arzneimittel war gut verträglich. Da etwa elf Pro- zent der mit Bosentan behan- delten Patienten reversible Erhöhungen der Leberen- zymwerte aufwiesen, ist nach Firmenangabe eine monatli- che Kontrolle der Leberwerte wichtig. Wegen des Risikos von Fehlbildungen dürfen Schwangere oder Frauen, die eine Schwangerschaft planen, Bosentan nicht einnehmen.

Das Arzneimittel ist bereits

zugelassen. EB

V A R I A

A

A1698 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 99½½½½Heft 24½½½½14. Juni 2002

Pulmonale Hypertonie

Bosentan blockiert zwei Endothelin-Rezeptoren

Unternehmen

Ertapenem (Invanz®, MSD Sharp & Dohme) ist ein neues Breitspektrum-Carbapenem, das bei aerobanaeroben Misch- infektionen – wie zum Bei- spiel bei ambulant erworbe- nen intraabdominellen Infek- tionen – nur einmal täglich gegeben werden muss. Se- kundäre intraabdominelle In- fektionen, zum Beispiel nach Perforationen des Magen- Darm-Traktes, sind in der Re- gel polymikrobielle Infektio- nen. Leitkeime sind Esche- richia coli und andere En- terobacteriaceae sowie anae- robe Keime wie Bacteroides fragilis.

„Eine adäquate antibioti- sche Behandlung dieser Pati- enten vermindert nachweis- lich die Morbidität und Mor- talität“, erklärte Giovanni de Perri (Universität Turin).

Bisher war zur Abdeckung des gesamten aerobanaero-

ben Keimspektrums die Gabe von mindestens zwei Antibio- tika notwendig. Ertapenem schafft das auch alleine.

In zwei klinischen Studien an 743 Patienten mit intra- abdomineller Infektion war Ertapenem genauso wirk- sam und verträglich wie Cef- triaxon/Metronidazol Pipera- cillin/Tazobactam. Die klini- sche Heilungsrate lag jeweils bei mehr als 90 Prozent, die mikrobiologische Erfolgsrate jeweils bei mehr als 80 Pro- zent. Die Behandlung mit Er- tapenem ist deutlich einfa- cher als die herkömmlichen Therapieoptionen. Während Ceftriaxon plus Metronidazol sowie Piperacillin/Tazobac- tam drei- bis viermal täglich gegeben werden müssen, reicht bei Ertapenem eine Infusion beziehungsweise eine intra- muskuläre Injektion täglich.

Das neue Carbapenem erfasst

alle relevanten grampositiven, gramnegativen und anaero- ben Keime.

Enterokokken, gegen die Ertapenem nicht wirkt, sind bei ambulant erworbenen in- traabdomiellen Infektionen nach Aussage von Perri nur sehr selten nachweisbar und klinisch nicht bedeutsam.

Ertapenem kann ferner bei einer Reihe von ambulant erworbenen Mischinfektionen eingesetzt werden, zum Bei- spiel bei Haut- und Weichteil- infektionen, ambulant erwor- benen Pneumonien, akuter Infektion im Becken sowie komplizierten Harnwegsin- fekten. Bei ambulant erwor- benen Pneumonien ist Erta- penem mindestens genauso wirksam und genauso ver- träglich wie Ceftriaxon und auch gegen Penicillin-resi- stente Pneumokokken effek- tiv. Dr. med. Ramona Volkert

Intraabdominelle Infektionen

Ertapenem einmal täglich reicht aus

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