ZWEITES SPORT- UND KULTURFESTIVAL LA SIERRA, KOLUMBIEN, 18. &

Z ^WEITES S ^PORT - ^UND K ULTURFESTIVAL L

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, K

, 18. & 19.01.2020

E NDBERICHT

Das Zweite Sport- und Kulturfestival in Ehrung für unseren ermordeten Leaders hat am 18. und 19. Januar 2020 in der Gemeinschaft von La Sierra im Norden Kolumbiens stattgefunden. Ziel der Veranstaltung war, mehreren Leaders aus unterschiedlichen Regionen Kolumbiens in La Sierra zusammenzubringen, um Gedanken über eine faire Energiewende zu teilen, und neuen Prozessen und Allianzen zu stiften. Das Festival wurde von dem Netzwerk gemeinschaftlicher Initiativen (RICO – Red de Iniciativas Comunitarias e.V.), zusammen mit der Universität des Magdalena und den lokalen Kollektiven Mujeres Guerreras de la Sierra und Asoempresi, und mit finanzieller Unterstützung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung und Solar Powers e.V., organisiert. Uns begleiteten 48 Gäste aus urbanen und ländlichen Gemeinschaften in den Bundesländern von Cesar, Magdalena, Guajira, Antioquia, Boyacá, und Bogotá; zwei Gäste kamen sogar in Vertetung für zwei Organisationen in Venezuela. Das Festival bat mehreren Workshops und Diskussionsrunden zu diversen Themen an, wie z.B. Einführung in die Solarenergie, assoziativen Prozessen für Initiativen in Solarenergie, Graffiti und urbane Kunst, und neue Maskulinitäten. Zudem konnten Teilnehmer an kulturellen Veranstaltungen teilnehmen, die versuchten, die lokale Afro-Kultur hervorzuheben.

Dieser Bericht wird nach Anfrage von Solar Powers e.V. geschrieben, der das Festival mit 500€ unterstützt hat. Er enthält kurze Evaluationen über die Workshops zu Solarenergie, sowie den finalen Zeitplan des Events. Am Ende werden auch die erreichten Kompromisse und Verpflichtungen für die zukünftige Arbeit erläutert. Im Anhang befindet sich auch das Finanzbericht (auf Spanisch).

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Das Festival rechnete mit der Anwesenheit von 48 Gästen von außerhalb der Gemeinschaft, sowie mind.

400 lokalen Teilnehermn. Im Folgenden werden die Gäste nach Ursprungsgemeinschaft/-organisation gegliedert, deren Reise- und Übernachtungskosten durch RICO gedeckt wurden:

Red de Iniciativas Comunitarias : 3 Personen (2 Organisatoren & 1 Workshopleiter)

Universität des Magdalena: 9 Personen (3 Organisatoren, 1 Workshopleiter, 5 Teilnehmern)

Colectivo Hombres & Masculinidades: 2 Personen (Workshopleitern) Comuna 13, Medellín: 2 Personen (Workshopleitern) Monguí, Boyacá: 3 Personen (Teilnehmern) Provincial, La Guajira: 4 Personen (Teilnehmern) Morroa, Sucre: 1 Person (Workshopleiter) Codazzi, Cesar: 15 Personen (Teilnehmern) CECOSESOLA, Venezuela: 1 Person (Teilnehmer)

OEP, Venezuela: 1 Person (Teilnehmer)

Sieben Gäste haben ihre eigenen Kosten übernommen.

ExpoSolar, Medellín: 2 Personen (Teilnehmern) Unabhängig, Santa Marta: 2 Personen (Teilnehmern) Bayern, Deutschland: 3 Personen (Teilnehmern)

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Zeit Ort Veranstaltung

FREITAG, 17.01.2020

12:00 – 20:00 Meeting Point Ankunft der Teilnehmer und Anmeldung 20:00 – 21:00 Meeting Point Abendessen

SAMSTAG, 18.01.2020 07:00 – 08:00 Meeting Point Frühstück

08:00 – 9:30 Schule EINLEITUNGSWORKSHOP

Einleitung zum Festival, Vorstellungsrunde, Sicherheitsprotokoll

09:30 – 10:00 – Pause

10:00 – 13:00 Schule

WORKSHOPS WORKSHOP A

Einführung in die Solarenergie WORKSHOP B

Assoziativität in Projekten mit Solarenergie WORKSHOP C

Hip-hop, Graffiti und urbane Kunst 13:00 – 14:00 Schule Mittagessen

14:00 – 15:30 – Pause

15:30 – 16:00 Zentraler Park Begrüssungsworten 16:00 – 17:00 Zentraler Park AKTIVITÄT

Fest des traditionellen Wissens

17:00 – 19:00 Zentraler Park WORKSHOP FÜR KINDER Neue Maskulinitäten

17:00 – 18:00 Zentraler Park Hommage: Naimen Lara & Nestor Martínez 18:00 – 18:30 Zentraler Park Abendessen

19:30 – 22:00 Zentraler Park

Kulturprogramm Theaterstück

Show der lokalen Afro-Kultur Hip-Hop Show

Muisca-Lyrik 22:00 – Zentraler Park Musik und Tanz

SONNTAG, 19.01.2020 08:00 – 09:00 Meeting point Frühstück

09:00 – 12:00 Schule

WORKSHOPS WORKSHOP A Frauenempowerment WORKSHOP B Neue Maskulinitäten 12:00 – 13:00 Schule Mittagessen

13:00 – 16:00 Schule

Diskussionsrunde

Prioritäten, Strategien und Verpflichtungen für die gemeinsame Arbeit in La Sierra und anderen Gemeinschaften in Kolumbien

18:00 – 19:00 Meeting point Cena

14:00 – 22:00 Zentraler Park CUADRANGULAR DEPORTIVO MONTAG, 20.01.2020 08:00 – 09:00 Meeting point Desayuno

09:00 – 15:00 Meeting point Salida de participantes invitadxs

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Im Rahmen des Festivals wurden zwei Workshops zu Solarenergie angeboten: ein Workshop als Einführung zum Thema, und der andere zur Assoziativität im Rahmen von Projekten mit Solarenergie.

Diese Workshops sind Teil eines längeren pädagogischen Prozesses, gemeinsam mit dem Observatorio de Ecología Política de Venezuela geplant, das vorhat, den Teilnehmern in den technischen, soziopolitischen, legalen, wirtschaftlichen und umweltbezogenen Dimensionen der Solarenergie auszubilden. Der Prozess sieht auch vor, dass die Teilnehmer selbst zu Multiplikatoren werden, damit sie diese Kenntnisse auch in ihren Gemeinschaften und Regionen weitergeben und entwickeln können. Der Einführungsworkshop wurde von Víctor José Olivero Ortiz, Engineur an der Universität des Magdalena, geleitet, anhand der von RICO entwickelten Methodologie. Der Workshop wurde durch manche Teilnehmern gelobt, aber andere

kritisierten den frontalen pädagogischen Stil des Workshopleiters. In der Zukunft sollen noch mehr partizipative Elemente benutzt werden.

Methodologie: Einfürung in die Solarenergie

20 Min. Einleitung durch Workshopleiter und Vorstellung aller Teilnehmern 30 Min. Präsentation mit partizipativen Elementen: Was ist Energie?

- Was ist Energie? Wo kommt sie her?

- Wozu benutzen wir (elektrische) Energie?

- Was sind unsere Erfahrungen mit unterschiedlichen Energiequellen (Kohle, Öl, Wind, Sonne, usw.)?

- Einführung in die Nebenkonsequenzen unterschiedlicher Energiequellen - Was ist die Solarenergie?

45 Min. Präsentation mit partizipativen Elementen: Wie funktioniert Solarenergie?

- Wie kommt die Solarenergie in die Erde und welche Einflussfaktoren sind relevant?

- Wie funktioniert ein Solarpanel?

- Welche Arten von Solarpanelen gibt es?

- Was sollen wir über unseren Konsum wissen, wenn wir ein Solarpanel installieren wollen?

45 Min. Gruppenarbeit

In vier Gruppen, beantworten Teilnehmern die folgenden Fragen:

- Was ist das wichtigste, was wir bisher gelernt haben?

- Was ist das schwierigste, was wir bisher gelernt haben?

- Wie soll die Solarenergie in deiner Gemeinschaft benutzt werden?

- Was willst du in mehr Detail wissen?

Alle Gruppen stellen ihre Ergebnissen im Plenum vor; eine Diskussion folgt.

15 Min. Schluss, Fragen und nächste Schritte

Der Vertiefungsworkshop wurde von Juan David Gómez und Felipe Carlos Amaya und mit Unterstützung von Oscar Santiago Vargas geleitet. Der Workshop bekam sehr gute Kommentaren von den Teilnehmern – die Methodologie ermöglichte die Entstehung und kritische Diskussion von Ideen und Projekten, die sich hoffentlich in die Zukunft ziehen werden. Aus diesem Grund war der Workshop erfolgreich, und soll weiter so im Prozess beibehalten werden.

Methodologie: Assoziativität im Rahmen der Solarenergie

10 Min. Einleitung durch Workshopleiter und Vorstellung der Teilnehmer 10 Min. Input

Fundamente und kritische Fragen für die Entwicklung von Projekten und Initiativen aus einer partizipative und einer konsensbasierte Perspektive

60 Min. Gruppenarbeit

In Gruppen entwickeln Teilnehmer die Grundrisse eines Projekts, das sich der Solarenergie bedient.

In einem Plakat, jede Gruppe stellt den Prozess dar, mit einem Auge dafür wie sich Energie wandelt, um einen Wert am Ende zu produzieren. Die Grundfrage hier ist: Wozu die Solarenergie? Jede Gruppe stellt die Ergebnisse im Plenum vor. Eine kurze Diskussion folgt.

30 Min. Präsentation mit partizipativen Elementen: Legale Modelle von Assoziativität

- Welche sind die Hauptmodelle von Assoziativität in Kolumbien und was sind ihre Grundeigenschaften? (Gesellschaft/Kooperative/Verein)

- Was sind die Stärken und Schwächen von jedem Modell?

- Welche gemischte oder alternative Modelle gibt es heute, und welcher Raum gibt es für Erneuerung zu diesem Thema in Kolumbien und der Welt?

60 Min. Gruppenarbeit

In den selben Gruppen und anhand der umrissenen Projekten, sollen Teilnehmern mind. fünf Prinzipien für die gemeinsame Arbeit etablieren. Diese Diskussion soll auf die vorige Präsentation basieren. Darüber hinaus müssen Teilnehmer ein vorläufiges Budget erstellen, wo sie die Prioritäten klar identifizieren. Die Ergebnisse werden im Plenum vorgestellet und diskutiert. Die Grundfrage dieser Aktivität: Wie organisieren wir uns, um unsere Ziele zu erreichen?

10 Min. Schluss, letzte Fragen, und nächste Scritte

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Abschließend wurde eine Diskussionsrunde mit allen Teilnehmern zum Thema „Forschung und Praxis für eine faire territoriale Wende in Kolumbien“. Die Diskussionsrunde folgte die Methodologie des Open Situation Room, mit dem Ziel, Prioritäten und konkrete Initiativen für die zukünftige Arbeit festzulegen.

Im Anschluss wurde eine Feedbackrunde zum gesamten Festival gemacht. Leider war die geplante Zeit für beide Aktivitäten unzureichend.

Methodologie: Diskussionsrunde

10 Min. Einführung in die Methodologie (Open Situation Room) 15 Min. Felipe Carlos Amaya

Impulsvortrag: Zu einer territorialen Wende im ländlichen Gebiet

Welche Prioritäten erkennen wir? Wie können wir uns bei dieser Arbeit gegenseitig unterstützen? Welche Ressourcen haben wir zur Hand?

20 Min. Kurze Diskussion zum Impulsvortrag in Gruppen

Zu welchen Aspekten wollen wir konkret arbeiten? Welche Ideen, Methoden und Ansätze für die Arbeit im Territorium schlagen wir vor?

Jede Gruppe schreibt Schlüsselwörter auf einem Plakat und wählt drei zentrale Ideen.

20 Min. Die Gruppe wählt einen Gastgeber, der am Tisch bleibt; der Rest geht weiter zum nächsten Tisch. Der Gastgeber erklärt die drei gewählten Ideen an die Gäste; diese geben soviel Feedback wie möglich.

15 Min. Pause

30 Min. Alle Teilnehmer kehren zum ursprünglichen Tisch zurück. Der Gastgeber erklärt das gesammelte Feedback an die Teilnehmer. Die Gruppe wählt eine oder zwei Ideen für die zukünftige Arbeit, und spezifiziert sie.

10 Min. Die Ergebnisse werden auf ein Plakat geschrieben.

45 Min. Jedes Team stellt ihren Ergebnissen vor in einem vom Team gewählten Format (Votrag, Spiel, Schauspiel, Lied, Gedicht, usw); Kommentaren und Fragen vom Publikum.

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Während der Diskussionsrunde wurden mehrere Ideen für die zukünftige Arbeit identifiziert. Die Rolle von RICO bleibt zentral, aber ein wichtiger Erfolg des Festivals war die Verknüpfung unabhängiger Allianzen und Beziehungen zwischen den Gästen. In diesen Fällen sich versteht sich RICO als Unterstützung für die Formulierung von Projekten und die Suche nach externen Ressourcen.

1. Kooperatives Netzwerk für Solarenergie: Die Teilnehmer haben Interesse ausgedrückt, den pädagogischen Prozess zur Solarenergie durchzugehen, besonders wenn das zu einem formellen Zertifikat und zur Installierung von Solarsystemen in den Gemeinschaften führen kann.

a. Der pädagogische Prozess in La Sierra ist schon fortgeschritten (mit dem Abschluss des 4.

Moduls). Trotzdem ist es sehr schwer gewesen, eine Kontinuität mit den Teilnehmern zu erreichen, sodass es immer noch zu vielen Lücken gibt. Es wird vorgeschlagen, den Prozess wieder von null anzufangen, diesmal mit der Etablierung von Kommunikationskanälen mit einer konkreten Gruppe, und der Identifizierung eines pädagogischen Horizonts zusammen mit ExpoSolar. Dies muss noch mit der Gemeinschaft entschieden werden.

b. ExpoSolar, eine Platform für die Artikulierung und Formulierung von Projekten zur Solarenergie profiliert sich als ein wichtiges Partner bei der Durchführung von Pädagogien aus einer technischen Perspektive. Zusammen mit dem umfassenden und kritischen Ansatz von RICO könnte dies zu einer integralen Ausbildung führen.

c. Die Gemeinschaft von Codazzi will den pädagogischen Prozess eben auch anfangen. Das hohe Niveau an Artikulierung verspricht einen leichteren Zugang zur Gemeinschaft als im Fall von La Sierra. In den kommenden Wochen, werden Daten für die ersten Modulen festgelegt.

d. Durch Einladung des Observatorio de Ecología Política de Venezuela (OEP) und CECOSESOLA, zwei Vertreter von RICO werden einen zweiwöchigen Besuch machen. Die Ziele sind die lokalen Bedingungen in drei Gemeinschaften (Tiuna El Fuerte, Barinas, Barquisimeto) zu analysieren, und die ersten drei Modulen des pädagogischen Projekts in jeder Gemeinschaft durchzuführen. Die weiteren Modulen werden dann selbstständig durch das OEP durchgeführt.

2. Reguläre Treffen: Die Teilnehmer erkannten den intrinsischen Wert dieser Treffen, die über das abstrakte Gespräch hinausgehen, und die konkrete Ideen für die gemeinsame Arbeit entwickeln.

Es gibt Interesse, dieses Format von Treffen als eine Chance für die gegenseitige Weiterbildung zu pflegen. Die Gemeinschaft von Codazzi hat sich schon angeboten als mögliche Gastgeberin für ein zukünftiges Treffen.

3. Sport- und Kulturfestival: Es wurde entschieden, das Festival ein drittes Mal im Folgejahr wieder in La Sierra zu veranstalten. Folgende Lernerfahrungen wurden geteilt für diese und alle künftige Veranstaltungen:

a. In Zukunft wird das Essen gemeinsam durch alle Teilnehmern zubereitet, damit alle in den Workshops teilnehmen können. Die Gastgeber könnten sogar Workshops zur traditionellen Gastronomie anbieten. Die Aufgabe des Putzens wird ebenso durch alle Teilnehmern geteilt.

b. Das Hotel wird in Zukunft als nur eine Möglichkeit angeboten – Teilnehmern werden auch vor Ort in Zelten bleiben können, damit sie das Territorium auch näher erleben können.

c. Die lokalen Leaders sollen stärker in die Planung von Veranstaltungen integriert werden, mit der Absicht, einen wirklichen Dialog aus den unterschiedlichen Kulturen und Praktiken zu stiften.