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ALLEINERZIEHEND IN DEUTSCHLAND

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Academic year: 2022

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V.i.S.d.P.: DGB Bundesvorstand · Elke Hannack ∙ Henriette-Herz-Platz 2 ∙ 10178 Berlin ∙ September 2020

FAKTENBLATT

ARMUT & REICHTUM # 1

ALLEINERZIEHEND IN DEUTSCHLAND

In Deutschland leben rund 2,6 Millionen von insgesamt 11,6 Millionen Familien mit Kindern als Familien mit einem allein­

erziehenden Elternteil, darunter 1,5 Millionen mit minderjährigen Kindern. Damit ist knapp jede fünfte Familie mit minder­

jährigen Kindern eine Einelternfamilie. Neun von zehn Alleinerziehenden sind Frauen.

Armutsrisiko Alleinerziehend

Alleinerziehende und ihre Kinder sind am stärksten von Ar­

mut betroffen: 40 Prozent der Familienmitglieder in Allein­

erziehenden­Haushalten im früheren Bundesgebiet und 45 Prozent in den neuen Ländern (mit Berlin) sind armuts­

gefährdet. Das Armutsrisiko für Einelternfamilien ist dreimal so hoch wie für Paarfamilien. Mit niedrigen Pro­Kopf­Einkom­

men gehen häufig materielle Entbehrung, mangelnde gesell­

schaftliche Teilhabe und soziale Ausgrenzung einher. Die Möglichkeit der Erwerbsbeteiligung ist daher von zentraler Bedeutung.

Öffentliche Betreuungsangebote unerlässlich Um den Lebensunterhalt durch eigene Erwerbsarbeit sichern zu können, sind Alleinerziehende auf bedarfsgerechte Kinder­

betreuung angewiesen. Das ist auf dem Gipfel der Corona­

Welle besonders deutlich geworden. Während des Lockdown betreuten über 90 Prozent der Eltern ihre Kinder zu Hause.

Etwa 900.000 Haushalte mit einem erwerbstätigen allein­

erziehenden Elternteil, davon 90 Prozent Frauen, waren be­

troffen. Alleinerziehende waren durch die Kita­ und Schul­

schließungen besonders stark belastet.

Mehrheit der Alleinerziehenden ist erwerbstätig Obwohl 70 Prozent der alleinerziehenden Mütter und 81 Pro­

zent der alleinerziehenden Väter mit minderjährigen Kindern erwerbstätig sind, gelingt es Einelternfamilien seltener als anderen, das Familieneinkommen aus eigener Erwerbstätig­

keit zu erwirtschaften. Die Erwerbstätigenquoten nehmen mit dem Alter des jüngsten Kindes sukzessive zu.

Die Qualifikation hat für die dauerhafte Integration in den Arbeitsmarkt hohe Bedeutung. Ein vergleichsweise großer Teil der alleinerziehenden Mütter (23 Prozent) verfügt nur über einen niedrigen Bildungsstand: Sie haben entweder keinen oder einen Hauptschul­ oder vergleichbaren Schulabschluss.

Der DGB fordert:

• eine Ausbildungsoffensive für alleinerziehende Eltern unter Ausnutzung aller Möglichkeiten der Ausbildung in Teilzeit

• geschlechter­ und zielgruppengerechte Maßnahmen und Instrumente zur Förderung alleinerziehender Mütter mit unterschiedlichen Qualifikationen

• zielgruppengerechte Weiterbildungsangebote mit besseren finanziellen und arbeitszeitlichen Rahmen­

bedingungen

• den bedarfsgerechten, quantitativen und qualitativen Ausbau von Kinderbetreuungseinrichtungen

• einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter.

Ausgeprägter Wunsch nach Arbeit

Mehr als die Hälfte der alleinerziehenden Mütter würde ger­

ne erwerbstätig sein (Grafik). Knapp 30 Prozent der nicht­

erwerbstätigen alleinerziehenden Mütter wünschen sich Arbeit, sehen sich aus familiären oder persönlichen Gründen aber nicht in der Lage, eine Beschäftigung aufzunehmen.

Alleinerziehende

Mütter In Partnerschaft

lebende Mütter

ARBEITSMARKTNÄHE NICHT-ERWERBSTÄTIGER MÜTTER NACH FAMILIENFORM 2017 (in %)

21

30 5

45

Erwerbslos (aktive Suche und verfügbar) 7

Bestehender Arbeitswunsch, aber nicht verfügbar 18

Bestehender Arbeitswunsch und verfügbar 4

71 Kein Arbeitswunsch

Entnommen aus: Alleinerziehende in Deutschland 2017, (Hg.) Stat. Bundesamt 2018 Quellen: DIW­Wochenbericht 19/2020, Statistisches Bundesamt 2018

Referenzen

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