06.12.2013
Weiterer Baustein bei Frühen Hilfen: LUna - Neue Wohnform für Mütter mit Kindern
Im Rahmen des Programms "Guter Start ins Kinderleben" wurde in den vergangenen Jahren deutlich, dass die bestehenden Angebote für junge Mütter kurz vor oder nach der Entbindung noch nicht genug ausdifferenziert sind, um die unterschiedlichen Bedarfslagen zu erfüllen.
Besonders Mütter mit einem geringen pädagogischen Betreuungsbedarf aber einer
wirtschaftlich ungesicherten Perspektive brauchen einen geschützten Wohnraum, der es ihnen ermöglicht, in Ruhe zu überlegen, wie sie ihre Zukunft mit einem Kind verlässlich planen können. Daran geknüpft ist auch die Frage nach einer eigenen Wohnung.
Die bisherigen Angebote in der Region reichen dafür noch nicht aus. Deswegen haben der Ludwigshafener Verein für Jugendhilfe und der Fachdienst Guter Start ins Kinderleben beim Stadtjugendamt mit LUna, einer Wohnform für Mütter mit Kindern, eine neue Hilfeform konzipiert und unmittelbar auf dem Gelände des Klinikums der Stadt Ludwigshafen am Rhein umgesetzt. Der Verein für Jugendhilfe hat die Trägerschaft übernommen. Die ersten Mütter mit ihren Kindern sind bereits eingezogen und können gemeinsam mit den Fachkräften erste Erfahrungen mit dieser neuen Form von Frühen Hilfen sammeln. Insgesamt können fünf Mütter mit ihren Kindern gleichzeitig in LUna wohnen. Familiendezernentin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg stellte LUna am Freitag, 6. Dezember 2013, gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern des Ludwigshafener Vereins für Jugendhilfe der Öffentlichkeit vor.
"LUna ist Teil einer ganzen Landschaft Früher Hilfen in Ludwigshafen. Als Programmbestandteil des Fachdienstes Guter Start ins Kinderleben beim Stadtjugendamt gehören dazu auch das stationäre Angebot im Kinderhein St. Annastift und die Orientierungswohnung der
Ökumenischen Fördergemeinschaft in der Schanzstraße. Mit LUna gehen wir nun den dritten Schritt und unterstützen Mütter darin, ein eigenverantwortliches Leben zu führen. Dabei achten wir darauf, dass wir unsere Angebote an den Bedürfnissen der Menschen orientieren. Gefragt sind passgenaue und zielorientierte Hilfen: LUna ist hier ein wichtiger Baustein", so
Familiendezernentin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg. Sie dankte dem Ludwigshafener Verein für Jugendhilfe für die vertrauensvolle Zusammenarbeit und die Bereitschaft, gemeinsam mit der Stadt eine Bedarfslücke in der Versorgungslandschaft für junge Familien zu schließen.
"Das Netzwerk Frühe Hilfen ist in Ludwigshafen gut geknüpft. Die langjährigen Erfahrungen im Programm Guter Start ins Kinderleben haben uns gezeigt, wo wir unsere Angebote anpassen müssen. So war es folgerichtig, mit den Anbietern von erzieherischen Hilfen ins Gespräch zu kommen und neue Hilfeformen zu entwickeln", erläuterte Jugendamtsleiter Jürgen May. Es sei wichtig, an diesem Prozess möglichst viele unterschiedliche und starke Partner zu beteiligen.
Damit sei eine intensive Zusammenarbeit zwischen Gesundheitswesen und Jugendhilfe zum Wohl junger Familien entstanden, die ihm Rahmen des Guten Starts ins Kinderleben auch bundesweit Beachtung finde.
Die Zugänge zu LUna erfolgen in der Regel geplant über die Kooperationsstrukturen des Fachdienstes Guter Start ins Kinderleben, der Geburtskliniken und des Trägers, dem
Ludwigshafener Verein für Jugendhilfe. Das Aufnahmeverfahren wird mit einem Hilfeplan im Rahmen der Hilfen zur Erziehung geregelt. Die Einzelfallkosten werden mit den Müttern und Kindern zustehenden Sozialleistungen mischfinanziert, so dass auch hier die größtmögliche Eigenständigkeit der Frauen gewahrt bleibt. LUna soll dazu beitragen, dass Mütter ein eigenständiges Leben in einer eigenen Wohnung führen und sich wirtschaftliche
Unabhängigkeit aufbauen können. Dazu kann auch die Aufnahme oder der Abschluss einer
Ausbildung gehören. Bei freien Kapazitäten sind auch spontane Aufnahmen in LUna, zum Beispiel zur Beseitigung einer vorübergehenden Notlage, möglich.
"Die Anfrage kam für uns genau zur rechten Zeit und wir sind gerne in die gemeinsame Konzeptionsentwicklung mit dem Fachdienst Guter Start ins Kinderleben eingestiegen", so Dieter Grünewald, der Geschäftsführer des Ludwigshafener Vereins für Jugendhilfe. „ Wir wollen keine Angebote aufbauen, für die wir um Kunden werben müssen, wir wollen Angebote
entwickeln, die unsere Auftraggeber nachfragen und die zu deren Bedarfslage passen. Das war schon die Gründungsidee des Vereins vor über 25 Jahren und ist weiterhin handlungsleitendes Motiv, also unsere Geschäftsphilosophie."
