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Schwestern der Revolution Künstlerinnen der Russischen Avantgarde 20. Oktober 2012 bis 17. Februar 2013

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(1)19.10.2012. Schwestern der Revolution Künstlerinnen der Russischen Avantgarde 20. Oktober 2012 bis 17. Februar 2013 Schätze aus der Moskauer Tretjakow-Galerie – Meisterwerke der Russischen Avantgarde zu Gast im Wilhelm-Hack-Museum Unter dem Titel "Schwestern der Revolution – Künstlerinnen der Russischen Avantgarde" präsentiert das Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zusammen mit der Moskauer TretjakowGalerie 112 Meisterwerke russischer Avantgarde-Künstlerinnen aus dem Zeitraum von 1907 bis 1934. Die Ausstellung veranschaulicht die zentrale Rolle, die Künstlerinnen im von revolutionären Umschwüngen geprägten Russland gespielt haben. Viele der gezeigten Exponate sind zum ersten Mal in Deutschland zu sehen. "Es ist uns eine große Freude, Ihnen die Ausstellung ‚Schwestern der Revolution – Künstlerinnen der Russischen Avantgarde‘ hier im Wilhelm-Hack-Museum in Ludwigshafen zu präsentieren. Dass uns die Staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau 79 Kunstwerke als Leihgaben zur Verfügung gestellt hat, ist eine Ehre für das Museum", so Kulturdezernentin Prof. Dr. Cornelia Reifenberg. Sie dankt Dr. Irina Lebedewa von der Tretjakow-Galerie für das Vertrauen in das Team um Museumsdirektor Dr. Reinhard Spieler. "Der gesellschaftliche Umbruch der russischen Revolution hat den russischen Künstlerinnen des frühen 20. Jahrhunderts ungeahnte schöpferische Möglichkeiten eröffnet. Wenn wir die Kunstwerke, darunter Gemälde, kunsthandwerkliche Arbeiten und Bühnenbilder betrachten, genießen wir nicht nur ihre Schönheit und Ausdruckskraft, wir erinnern uns auch an die Ideen einer besseren und gerechteren Gesellschaft, die die Künstlerinnen mit ihrem Werk verbinden", erläutert Reifenberg und dankt dem Hauptsponsor BASF SE für die großzügige Unterstützung. "Die Ausstellung zeigt die gestalterische Kraft von Ausnahmekünstlerinnen, die die Grenzen zwischen Malerei, Textil, Architektur, Theater, Tanz und Kino überwanden. Gleichzeitig laden die Werke ein, uns mit unseren westlich geprägten Sehgewohnheiten und Bewertungskriterien auseinanderzusetzen", so Karin Heyl, Leiterin Kultur, Sport, Sozialberatung der BASF. Europäische Kunstgeschichte der Moderne auf höchstem Niveau Die Avantgarde war weiblich! Wenigstens im vor- und nachrevolutionären Russland. Erstmals in der Geschichte behaupteten sich hier zahlreiche Frauen selbstbewusst und visionär neben ihren männlichen Kollegen. Ihre künstlerischen Ansätze entstanden in engem Austausch mit den Avantgarden anderer Länder – neben Paris zählten Städte in Italien und Deutschland zu den wichtigsten Zentren der Bewegung. Die russischen Strömungen zeichneten sich gegenüber diesen durch einen hohen Frauenanteil aus – ohne sie hätten die Avantgarde-Bewegungen um Kasimir Malewitsch, Michail Larionow oder Wladimir Tatlin kaum ihre weitreichende Wirkung entfalten können. Neben Größen wie Alexandra Exter, Natalja Gontscharowa, Ljubow Popowa, Olga Rosanowa, Warwara Stepanowa und Nadeschda Udalzowa sind auch die weniger bekannten Avantgardistinnen Sofia Dymschiz-Tolstaja, Marija Ender, Anna Kagan, Anna Leporskaja, Elena Liessner-Blomberg und Antonina Sofronowa vertreten. Stilpluralismus.

(2) Die Bewegung der Russischen Avantgarde umfasst unterschiedliche Stilrichtungen, die von figurativen Werken des Neo-Primitivismus bis zu abstrakten Kompositionen des KuboFuturismus, Suprematismus und Konstruktivismus reichen. Neben der Auseinandersetzung mit internationalen Avantgardebewegungen, allen voran den Kubisten in Frankreich und den Futuristen in Italien, stand hier die Beschäftigung mit den kulturellen Wurzeln Russlands Pate. So zeichnen sich beispielsweise Exters Arbeiten durch eine hohe Experimentierfreudigkeit aus. Die Künstlerin spielte mit dem Verhältnis von geometrischen Formen, Linien, Farbtönen und Farbflächen und ließ zudem kubistische sowie futuristische Elemente in ihre Malerei einfließen. Dabei gelang es ihr, einen eigenen, neuen Kunststil zu entwickeln und sich von bis dato traditionellen Kunstrichtungen abzuwenden. Nicht umsonst wird es ihr nachgesagt, dass sie den Begriff Kubo-Futurismus in Russland einführte. Auch Gontscharowa entdeckte den Stilpluralismus für sich und entzog ihre Kunstwerke auf diese Weise jeglicher Form von Kategorisierung. Ihr gelang der künstlerische Spagat, neben Stillleben und traditionell bäuerlichen Landszenen ebenso abstrakte Motive, Frauenporträts und Frauenakte zu schaffen. Inspiriert wurde sie insbesondere von der folkloristischen Volkskunst. Damit stellte sie in ihrer Kunst nicht nur eine Verbindung zwischen Tradition und Moderne her, sie rückte zudem die gesellschaftliche Rolle der Frau in den Vordergrund. Erweiterung der künstlerischen Praxis Einen weiteren Motor für die Entwicklung der Avandgarde-Kunst bildeten die revolutionären Ideale der späten 1910er Jahre, die einen schöpferischen und gesellschaftlichen Neuanfang herausforderten. Die russischen Avantgarden einte das Ziel, mit ihrem Wirken zur Entstehung einer klassenlosen, gerechten Gesellschaft beizutragen. Umgekehrt hatten die einschneidenden gesellschaftlichen Veränderungen eine Erweiterung der künstlerischen Praxis zur Folge. Es waren vor allem Künstlerinnen, darunter Gontscharowa, Exter, Popowa und Stepanowa, deren spartenübergreifende Arbeit die Grenzen zwischen Kunst, Kunsthandwerk und Industrie aufhoben. So wurde etwa Exter neben der Malerei durch ihre Buchillustrationen sowie ihre Kostüm- und Bühnenentwürfe bekannt. In der Ausstellung werden ihre Arbeiten durch die Rekonstruktion eines Bühnenbildes für William Shakespeares Theaterstück "Romeo und Julia" ergänzt, welches im Jahr 1921 am Moskauer Kammertheater von Alexander Tairow inszeniert wurde. Zudem umfassen die Exponate Stoffentwürfe als Bespiele der konstruktiven Produktionskunst von Stepanowa und Popowa. In der Vielfalt der Werke – von konstruktivistisch-suprematistischen Gemälden über Bühnenbilder, Textilien und Bekleidung bis zu Plakaten und Fotomontagen – führt die Ausstellung eine kurze Zeit der Weltoffenheit, Experimentierfreude, der künstlerischen insbesondere der weiblichen Emanzipation in Russland und der Sowjetunion im ersten Viertel des 20. Jahrhunderts vor Augen. Leihgeber/Kuratoren/Förderer Das Wilhelm-Hack-Museum selbst verfügt über eine der wichtigsten öffentlichen Sammlung russischer Avantgarde-Kunst in Deutschland und kann erstklassige Werke aus der eigenen Sammlung von Exter und Popowa und nicht zuletzt Kasimir Malewitsch zur Ausstellung beisteuern. Die Staatliche Tretjakow-Galerie in Moskau beherbergt die mit Abstand bedeutenste Sammlung dieser Bewegung und ist mit 79 Werken Hauptleihgeber und wichtiger Partner der Ausstellung. Dieses Konvolut bereichern zentrale Werke aus anderen europäischen Museen und Privatsammlungen, darunter die Sammlung Otten in Hohenems, das Städel-Museum in Frankfurt am Main, die Bibliothèque nationale de France in Paris, das Museum Wiesbaden und das Staatliche Museum für Zeitgenössische Kunst/Sammlung Costakis in Thessaloniki. Kuratiert wird die Ausstellung von Dr. Reinhard Spieler, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums, und Sammlungskuratorin Dr. Nina Gülicher. Ihre Realisierung erfolgte in enger Kooperation mit der Tretjakow-Galerie, Moskau sowie mit großzügiger Unterstützung der BASF SE als Hauptsponsor der Ausstellung..

(3) Das Ausstellungsprojekt ist Teil des Deutsch-Russischen Kulturjahres 2012/13. Katalog Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Hirmer Verlag, Hardcover, 264 Seiten mit Abbildungen von 195 Kunstwerken sowie Fotografien der Künstlerinnen, herausgegeben von Reinhard Spieler und Nina Gülicher, mit Texten von Nina Gülicher, Karoline Hille, Ada Raev, Cara Schweitzer, Reinhard Spieler und Irina Pronina. Der Preis beträgt im Buchhandel 39.90 Euro, im Museum 29 Euro. Bildmaterial zum Download finden Sie unter www.wilhelmhack.museum/presse.html. Vernissage Die Ausstellung wird am Freitag, 19. Oktober, 19 Uhr eröffnet. Zur Eröffnung sprechen Dr. Eva Lohse, Oberbürgermeisterin der Stadt Ludwigshafen am Rhein, Alexander Lopushinskiy, Botschaftsrat für Kultur, Botschaft der Russischen Föderation, Berlin, Karin Heyl, BASF SE, Leiterin Kultur, Sport, Sozialberatung, und Dr. Irina Lebedewa, Generaldirektorin Staatliche Tretjakow-Galerie, Moskau, sowie Dr. Reinhard Spieler, Direktor des Wilhelm-Hack-Museums. Begleitprogramm Die Ausstellung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet: Jeden Samstag und Sonntag, 15 Uhr Öffentliche Führungen Sonderführungen mit den Kuratoren werden am 24. November, 2. Dezember 2012, 20. Januar und 2. Februar 2013, jeweils 15 Uhr angeboten; Kosten 3 Euro, zzgl. Museumseintritt. Kontakt: Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer, M.A., Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen am Rhein, Telefon 0621/504-3403/-3411, E-Mail: theresia.kiefer@ludwigshafen.de..

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