Blickpunkt Fernsehen

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Blickpunkt Fernsehen

ProSiebenSat.1Media AG Medienallee 7

D-85774 Unterföhring Tel. + 49 [89] 95 07-10 Fax + 49 [89] 95 07-1 1 22 www.ProSiebenSat1.com Finanzkalender

24. April 2001

Bilanzpresse- und Analysten- konferenz, Geschäftsverlauf 2000 Ausblick auf Geschäftsverlauf Januar bis März

31. Mai 2001

Hauptversammlung, München 1. Juni 2001

Dividendenzahlung August 2001

Zwischenbericht Januar bis Juni November 2001

Geschäftsverlauf Januar bis September

Kontakt

ProSiebenSat.1-Aktieninformation Medienallee 7

85774 Unterföhring Tel. +49 [8000] 777 117 Fax +49 [89] 95 07- 1159 Investor Relations Medienallee 7 85774 Unterföhring Tel. +49 [89] 9507-1510 Fax +49 [89] 9507-1503 Internet

www.ProSiebenSat1.com E-mail

aktie@ProSiebenSat1.com ProSieben Text

Seite 750 ff

Internet-Adressen ProSiebenSat.1-Gruppe www.ProSiebenSat1.com Business-to-Business www.animation-vfx.com www.artmm-ag.com www.ddp.de www.e-max.de www.it4tv.de

www.merchandising.de www.mgd.de

www.ProSieben-Software.de www.sevenonemedia.de www.SevenSenses.de www.szm-studios.de Programm

www.Sat1.de www.ProSieben.de www.Kabel1.de www.N24.de Freizeit

www.beyond3000.de www.liebesuende.de www.oktoberfest.de www.wetter.com Communities

www.ProSieben-Club.de www.redseven.de

Impressum Herausgeber

ProSiebenSat.1 Media AG Medienallee 7

85774 Unterföhring Tel. +49 [89] 9507-10 Fax +49 [89] 9507-1122 HRB 124 169 AG München Konzeption und Inhalt ProSiebenSat.1 Media AG Redaktion

Dr. Torsten Rossmann Christof Gaißmayer Irmgard Jarosch Thomas Nötting Steffen Schiefer Cordelia Wagner Gestaltung KMS Team Fotos

Thomas Mayfried Lithos

Foag & Lemkau GmbH Druck

Alfred Aumaier GmbH Printed in Germany

Inhalt

1 Kennzahlen 2 Auf einen Blick

3 Die ProSiebenSat.1-Gruppe im Zeitraffer 8 Vorwort

10 Vorstand im Dialog

18 Lagebericht und Konzernlagebericht 40 Die ProSiebenSat.1-Aktie

46 Die ProSiebenSat.1 Media AG 54 Fernsehen

68 Fernsehnahe Geschäftsfelder

80 Arbeiten in der ProSiebenSat.1-Gruppe 82 Corporate Sponsorship

86 Jahresabschluss 2000 88 Konzern-Bilanz

89 Konzern-Gewinn- und Verlustrechnung 90 Entwicklung des Konzern-Anlagevermögens 92 Bilanz der ProSiebenSat.1 Media AG

93 Gewinn- und Verlustrechnung der ProSiebenSat.1 Media AG 94 Entwicklung des Anlagevermögens der ProSiebenSat.1 Media AG 98 Anhang

120 Anteilsbesitz

124 Bestätigungsvermerk 125 Aufsichtsrat und Vorstand 126 Bericht des Aufsichtsrats 128 Fünf-Jahres-Überblick 132 Glossar und Register

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Blickpunkt Fernsehen

24. April 2001

31. Mai 2001

Kontakt

Seite 750 ff

Inhalt

120 Anteilsbesitz

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Konzernübersicht Kennzahlen der Geschäftsbereiche

Die Geschäftsbereiche der Aktivitäten Wichtige Beteiligungen ProSiebenSat.1-Gruppe

Fernsehen • Werbefinanziertes Fernsehen • SAT.1 [100%]

• Auslandswerbefenster • ProSieben [100%]

• Werbevermarktung Fernsehen • Kabel 1 [100%]

• Produktion • N24 [100%]

• Filmverleih • SevenOne Media [100%]

• SevenPictures [100%]

• SevenX [50%]

Multimedia • Internet • ProSieben Digital Media [100%]

• Teletext • LetsBuyIt.com [17%]

• E-Commerce • CM Community Media [76%]

• Community-TV • SevenOne Interactive [100%]

• Werbevermarktung Multimedia

Merchandising • Merchandising • MM Merchandising München [100%]

• Zuschauerclub • ArtMerchandising & Media [55%]

• SevenOne Club & Shop [100%]

Dienstleistungen • Nachrichtenagentur • ddp [100%]

• Kreation • SevenSenses[100%]

• Studios • SZM Studios [100%]

• Logistik • ProSieben Information Service [100%]

• Software-Entwicklung

Stand: 15. März 2001

2000 1999 Veränderung

Fernsehen Außenumsatz [Mio Euro] 2.094 1.971 6%

Gesamtumsatz [Mio Euro] 2.101 1.975 6%

Operatives Ergebnis [Mio Euro] 288 217 33%

Mitarbeiter* 1.894 1.859 2%

SAT.1 Gesamtumsatz [Mio Euro] 971 908 7%

Ergebnis vor Steuern [Mio Euro] 38 26 46%

Mitarbeiter* 552 542 2%

ProSieben Gesamtumsatz [Mio Euro] 866 840 3%

Mitarbeiter* 264 287 -8%

Kabel 1 Gesamtumsatz [Mio Euro] 220 191 15%

N24 Gesamtumsatz [Mio Euro] 38 8 375%

Ergebnis vor Steuern [Mio Euro] -34 -4 -750%

Multimedia Außenumsatz [Mio Euro] 20 16 25%

Gesamtumsatz [Mio Euro] 21 17 24%

Operatives Ergebnis [Mio Euro] -10 -3 -233%

Merchandising Außenumsatz [Mio Euro] 30 20 50%

Operatives Ergebnis [Mio Euro] 5 6 -17%

Dienstleistungen Außenumsatz [Mio Euro] 11 11 -/-

Mitarbeiter* 1.043 893 17%

* Vollzeitäquivalente Stellen zum Stichtag 31. Dezember

▼

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Konzernübersicht Kennzahlen der Geschäftsbereiche

• SevenX [50%]

▼

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Konzernübersicht Kennzahlen der Geschäftsbereiche

• SevenX [50%]

▼

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Inhalt

120 Anteilsbesitz

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Kontakt

Seite 750 ff

Inhalt

120 Anteilsbesitz

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Konzernübersicht Kennzahlen der Geschäftsbereiche

• SevenX [50%]

▼

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Kennzahlen

Konzernabschluss

2000 1 999 Veränderung

Pro Forma zum Vorjahr

Umsatz [Mio Euro] 2. 155 2.0 18 7 %

Ergebnis vor Steuern [Mio Euro] 205 198 4 %

Jahresüberschuss [Mio Euro] 93 8 1 15 %

EBIT [Mio Euro] 245 24 1 2 %

EBITDA [Mio Euro] 332 296 12 %

Cash-flow nach DVFA/SG [Mio Euro] 1. 279 1. 195 7 %

Ergebnis je Aktie nach DVFA/SG [Euro] 0,53 0,42 26 %

Bilanzsumme [Mio Euro] 1.669 1.778 - 6 %

Eigenkapital [Mio Euro] 647 594 9 %

Eigenkapitalquote 39 % 33 % 18 %

Eigenkapitalrendite vor Steuern 32 % 33 % - 3 %

Umsatzrendite vor Steuern 10 % 10 % - / -

Programmvermögen [Mio Euro] 1. 147 1. 239 - 7 %

Programmvermögen/Bilanzsumme 69 % 70 % - 1 %

Netto-Finanzschulden [Mio Euro] 550 582 - 5 %

Dividende¹[Euro] 0, 30 0, 30 - / -

Dividendenrendite

- inkl. Steuergutschrift 1 , 34 2,98 - 55 %

- ohne Steuergutschrift 0,93 2,08 - 55 %

Steuerquote

- ProSiebenSat. 1 Media AG 43,8 - / - - / -

- ProSiebenSat. 1-Gruppe 55,7 50,4 1 1 %

Mitarbeiter zum Stichtag 31. 12.² 3. 187 2.928 9 %

1 Dividende je Vorzugsaktie

2 Vollzeitäquivalente Stellen

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Auf einen Blick

ProSiebenSat. 1 Media AG Grundkapital: 194.486.400 Euro [194.486.400 Stückaktien]

Stammaktien [Vinkulierte Namensaktien]

97. 243. 200 Stückaktien

Anteil je Aktie am Grundkapital: ein Euro Vorstand

Urs Rohner[Vorsitzender]

geb. 1959 in Zürich,

Vorstandsbereich Multimedia und Vermarktung

Dr. Ludwig Bauer geb. 1957 in Freyung, Vorstandsbereich Fernsehen Jürgen Doetz

geb. 1944 in Heidelberg,

Vorstandsbereich Medienpolitik und Regulierung

Lothar Lanz

geb. 1948 in Bihlafingen, Vorstandsbereich Finanzen, Merchandising und Dienstleistungen Claus Larass

geb. 1944 in Jüterborg, Vorstandsbereich Information, Nachrichten und politische Sendungen

Vorzugsaktien [Inhaberaktien]

97. 243. 200 Stückaktien

Anteil je Aktie am Grundkapital: ein Euro Aufsichtsrat

Dr. Dieter Hahn [Vorsitzender]

Stellvertretender Vorsitzender der Kirch- Holding GmbH & Co. KG, Ismaning Thomas Kirch

[Stellvertretender Vorsitzender]

Kaufmann, München Dr. h.c. Helmut Guthardt

Ehemaliger Vorsitzender des Vorstands der DG Bank AG, Frankfurt am Main Dr. Ralf Kogeler

Mitglied des Vorstands der Axel Springer Verlag AG, Berlin

Prof. Dr. Hans-Joachim Mertens Professor an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt am Main Jan Mojto

Geschäftsführer der KirchHolding GmbH

& Co. KG, Ismaning Dr. Klaus Piette

Geschäftsführer der KirchHolding GmbH

& Co. KG, Ismaning Hans Reischl

Vorsitzender des Vorstands der Rewe-Zentral AG, Köln

Gisela Schmitt

Mitglied der Unternehmensleitung der Rewe-Zentral AG, Köln

Verteilung des Grundkapitals

KirchMedia GmbH & Co. KGaA 52,52 % Axel Springer Verlag AG 1 1,48 %

Streubesitz 36,00 %

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Januar 1984 SAT. 1 geht als erster deutscher privater Fernsehveranstalter auf Sendung August 1988 SAT. 1 Text startet

Januar 1989 ProSieben geht auf Sendung

Februar 1992 Kabel 1 geht auf Sendung. ProSieben ist mit 45 Prozent beteiligt Juli 1992 Gründung des Vermarktungsunternehmens MediaGruppe München Januar 1993 Gründung der SZM Studios

Juli 1994 ProSieben Text startet

November 1995 ProSieben erwirbt die restlichen 55 Prozent der Kabel 1-Anteile Dezember 1995 ProSieben wird in eine Aktiengesellschaft umgewandelt März 1996 ProSieben übernimmt MM Merchandising München

April 1996 ProSieben Digital Media wird gegründet und ProSieben Online startet September 1996 SAT. 1 Online startet

Juli 1997 ProSieben geht an die Börse

August 1997 Kabel 1 Text und Kabel 1 Online starten Dezember 1998 ProSieben erwirbt die Nachrichtenagentur ddp April 1999 Gründung der Kreativ-Agentur SevenSenses

August 1999 Gründung des SAT. 1-Vermarktungsunternehmens Media 1 Januar 2000 N24 geht auf Sendung. N24 Text und N24 Online starten Oktober 2000 Entstehung der ProSiebenSat. 1 Media AG

November 2000 SevenOne Media entsteht aus MediaGruppe München und Media 1

Die ProSiebenSat. 1-Gruppe im Zeitraffer

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Bei uns steht das Fernsehen im Blickpunkt.

Wir sind das größte und leistungsstärkste Fernsehunternehmen

Deutschlands. Unser Kerngeschäft ist das Fernsehen. Wir erschließen fernsehnahe Märkte wie Multimedia und Merchandising. Im Wettbewerb sind unsere

Marken und unsere Mitarbeiter die wichtigsten Erfolgsfaktoren. Im Interesse aller unserer Aktionäre verfolgen wir eine ertragsorientierte Wachstumsstrategie, um den Wert unseres Unternehmens

nachhaltig zu steigern.

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13.00 14.00 15.00 16.00 17.00 18.00

SAT. 1

Kabel 1

N24 ProSieben

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19.00 20.00 2 1.00 22.00 23.00 24.00

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Vorwort

Neue Spielräume für eine dynamische Unternehmenspolitik

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Aktionäre,

die zurückliegenden zwölf Monate waren für das Management, die Mitarbeiter und die Aktionäre unserer Unternehmensgruppe außergewöhnlich spannend und herausfor- dernd. Die Fusion von SAT. 1 und der ProSieben Media AG hat das Geschäftsjahr 2000 in jeder Hinsicht geprägt. Aus dieser „marriage d’amour“ ist das größte und leistungs- stärkste Fernsehunternehmen im deutschen Medienmarkt entstanden: die ProSieben- Sat. 1 Media AG. Mit dem ersten Geschäftsbericht der neuen Holding dürfen wir Ihnen heute die Bilanz eines Jahres vorlegen, in dem wir nicht nur zukunftsweisende strategische Weichenstellungen vornehmen, sondern auch Umsatz und Ergebnis unserer Unternehmensgruppe deutlich steigern konnten.

So hat sich der Umsatz der ProSiebenSat. 1-Gruppe im Geschäftsjahr 2000 gegenüber den Pro-Forma-Werten von 1999 um 137 Mio Euro auf 2,155 Mrd Euro erhöht. Das entspricht einer Steigerung von sieben Prozent. Das Konzernergebnis vor Steuern konnte um vier Prozent auf 205 Mio Euro gesteigert werden – trotz erheblicher Investitio- nen in den Aufbau des Nachrichtensenders N24 und den Ausbau unserer Multimedia- und Merchandising-Aktivitäten. Zusätzlich wurde die Erfolgsrechnung durch Transak- tions- und Integrationskosten in Höhe von 27 Mio Euro belastet, die im Zuge der Fusion entstanden sind. Ohne die Sondereffekte der Verschmelzung hat sich das Ergebnis vor Steuern sogar um 18 Prozent auf 233 Mio Euro erhöht. Mit diesen Leistungswerten hat die ProSiebenSat. 1-Gruppe ihr Renditepotenzial eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Zu den herausragenden Ereignissen des Geschäftsjahres 2000 gehört zweifellos auch die Geburt des Nachrichtensenders N24. Seit dem Start am 24. Januar 2000 haben wir die technische Reichweite von N24 kontinuierlich erhöht: Inzwischen kann gut die Hälf- te aller deutschen Fernsehhaushalte den neuen Sender empfangen. Mit SAT. 1, ProSie- ben, Kabel 1 und N24 gehören der ProSiebenSat. 1 Media AG als einzigem deutschen Medienunternehmen vier bundesweite Fernsehsender zu 100 Prozent, die konsequent komplementär positioniert und programmiert werden. Kein anderes Fernsehhaus kann der werbetreibenden Wirtschaft ein so breites und vielfältiges Zielgruppenportfolio bieten, kein anderes Fernsehhaus in Deutschland hat eine so starke Marktposition wie die ProSiebenSat. 1-Gruppe. Auf dieser Basis hat sich auch unsere Aktie in einem schwierigen Börsenjahr gut behauptet: Mit einem Jahresschlusskurs von 32,09 Euro konnten wir im vergangenen Jahr einen Kursgewinn von 1 16 Prozent verzeichnen. Die ProSiebenSat. 1 Media AG war damit einer der besten Medienwerte des Jahres 2000.

Auch für die Zukunft haben wir uns viel vorgenommen. Wir verfolgen konsequent das Ziel, den Unternehmenswert unseres Medienhauses weiter zu steigern. Das größte Potenzial dafür bietet sich in unserem Kerngeschäft, dem werbefinanzierten Fernse- hen. Hier erlöst die ProSiebenSat. 1-Gruppe 98 Prozent ihrer Umsätze. Und hier liegt ihre Ertragsstärke begründet. Alle unsere Sender, vor allem aber SAT. 1 als vielseitiges

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Vollprogramm, verfügen noch über genügend Entwicklungsreserven, um die Profitabi- lität im Konzern weiter zu erhöhen. Wir sind davon überzeugt, dass wir die Umsatz- rendite vor Steuern der ProSiebenSat. 1-Gruppe in vier bis fünf Jahren verdoppeln kön- nen: von zehn auf 20 Prozent.

Mit der Fokussierung auf unser Kerngeschäft richten wir die ProSiebenSat. 1-Gruppe strategisch konsequent auf ein „Pure Play“ aus: Das Unternehmen begibt sich nur auf Geschäftsfelder, die sich sinnvoll mit dem Kerngeschäft Fernsehen vernetzen lassen.

Zu den fernsehnahen Märkten, in denen wir unsere Investitionen und unser Know-how bündeln, gehören zwei besonders attraktive Segmente der Medienwirtschaft: Multime- dia und Merchandising. Hier verfügt die ProSiebenSat. 1-Gruppe heute schon über starke Marktpositionen, die auch in Zukunft weiter ausgebaut werden. Dem unternehmerischen Konzept „Pure Play“ folgt auch eine Strukturbereinigung des Firmenportfolios, die wir im Geschäftsjahr 200 1 vornehmen werden. Dadurch wird sich die Effizienz im Konzern nochmals deutlich erhöhen.

Mit ihrer Marktposition, ihrer Kapitalausstattung und ihrer Ertragskraft zählt die Pro- SiebenSat. 1-Gruppe heute zu den Top-Unternehmen der deutschen und europäischen Medienindustrie. Sie verfügt über alle notwendigen Grundlagen und das Potenzial, um ihren Wachstumskurs auch in Zukunft weiter fortzusetzen. Das liegt nicht zuletzt an unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die mit ihrer außergewöhnlichen Einsatz- und Leistungsbereitschaft das Gelingen der Fusion und unseren unternehmerischen Erfolg erst ermöglicht haben. Dafür bedanken wir uns ganz herzlich.

Die Fusion zur ProSiebenSat. 1 Media AG hat uns neue Spielräume für eine dynamische Unternehmenspolitik eröffnet. Wir werden diese Möglichkeiten konsequent nutzen und die ProSiebenSat. 1-Gruppe als ein Markenzeichen für gutes Programm verankern – im Fernseh- wie im Kapitalmarkt.

Mit freundlichen Grüßen

Urs Rohner

Vorsitzender des Vorstands

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Vorstand im Dialog

Die Fusion von SAT. 1 und der ProSieben Media AG zur ProSiebenSat. 1 Media AG liegt über ein halbes Jahr zurück. Welche Integrationsaufgaben sind bewältigt, welche noch nicht?

Urs Rohner:Dank unserer Vorbereitungen konnten wir mit der Integration der beiden Unternehmen in dem Augenblick beginnen, in dem die rechtlichen Voraussetzungen gegeben waren. Seit dem Eintrag ins Handelsregister am 2. Oktober 2000 arbeiten wir in der neuen Struktur. Die erfreuliche Geschäftsentwicklung zeigt, dass sich die neue Organisation aus zentraler Holding, starken Sendern und einem gemeinsamen Ver- marktungsunternehmen im Wettbewerb bewährt. Natürlich müssen sich die Mitarbei- ter in Berlin und München noch besser kennen lernen. Das innere Zusammenwachsen ist ein Prozess, der noch einige Zeit in Anspruch nimmt. Daneben gibt es noch zwei konkrete Aufgaben: Die Integration im Nachrichtenbereich können wir erst dann abschließen, wenn der Teilumzug von N24 nach Berlin erfolgt ist. Das wird im Sommer 200 1 der Fall sein. Und auch die Vereinheitlichung der IT-Systeme lässt sich leider nicht von heute auf morgen durchführen. Insgesamt verläuft die Integration jedoch wie geplant und bislang sehr erfolgreich.

Wie richten Sie die ProSiebenSat. 1-Gruppe künftig strategisch aus?

Urs Rohner:Die ProSiebenSat. 1-Gruppe verfolgt eine ertragsorientierte Wachstums- strategie. Wir fokussieren uns dabei primär auf das Kerngeschäft Fernsehen. Zusätzlich investieren wir in Aktivitäten auf fernsehnahen Märkten, wie Multimedia und Merchan- dising, die wir mit unserem Kerngeschäft vernetzen. Wir haben die klare Zielsetzung, die Ertragskraft der gesamten Unternehmensgruppe weiter zu steigern: In den nächsten vier bis fünf Jahren soll sich die Umsatzrendite vor Steuern im Konzern von derzeit zehn auf 20 Prozent verdoppeln. Alle unsere Sender verfügen noch über Reserven, um die Rentabilität zu erhöhen. Das größte Ertragspotenzial weist SAT. 1 auf, das sich nach dem wirtschaftlichen Turn-around 1998 zu einem echten Leistungsträger innerhalb der Senderfamilie entwickelt. Zur klaren Renditeorientierung der ProSiebenSat. 1-Gruppe gehört aber auch, dass wir uns konsequent von Tochterunternehmen und Beteiligun- gen trennen werden, die nicht in unseren unternehmerischen Radius passen und keine Aussicht haben, mittelfristig unsere Renditeziele zu erreichen. Der weitere Ausbau

„Wir fokussieren uns auf das Fernsehen”

Urs Rohner

Jahrgang 1 959, studierte von 1 978 bis 1 983 Rechtswissenschaften in Zürich, erhielt 1 986 das Anwaltspatent des Kantons Zürich. Der frühere Leistungssportler [Hürdenlauf] arbeitete zwischen 1983 und 1 988 in der Kanzlei Lenz & Staehelin. Er ging 1 988 nach New York, arbeitete für die Kanzlei Sullivan & Cromwell, bekam 1990 die Anwalts- zulassung des Staates New York. Im selben Jahr Rückkehr nach Zürich zur Kanzlei Lenz & Staehelin. 1992 wurde er Partner. Spezialgebiete:

Medien- und Entertainmentrecht, Kapitalmarkt- und Wettbewerbs- recht. Daneben Aufsichtsratsmitglied verschiedener Schweizer Unter- nehmen. 2000 wurde er Vorstandsvorsitzender der ProSieben Media AG, nach der Fusion mit SAT. 1 im selben Jahr zum Vorstandsvorsitzen- den der ProSiebenSat. 1 Media AG ernannt.

Vorstandsbereiche: Multimedia und Vermarktung.

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von oben nach unten:

Urs Rohner, Dr. Ludwig Bauer, Jürgen Doetz, Lothar Lanz, Claus Larass

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Vorstand im Dialog

Dr. Ludwig Bauer

Jahrgang 1957, studierte von 1977 bis 1984 Germanistik und Anglistik in München, arbeitete zwischenzeitlich als freier Mitarbeiter für den Bayerischen Rundfunk. 1986 erhielt er ein Forschungs- und Promotions- stipendium der Bayerischen Graduiertenförderung. Von 1986 bis 199 1 Mitherausgeber von zwei film- und medienwissenschaftlichen Publika- tionsreihen. Nach Promotion 199 1 freie Mitarbeit beim Bayerischen Fernsehen und Tätigkeit als Lehrbeauftragter für Filmgeschichte und Medienwissenschaft. Kam 1 992 als Leiter der Programmforschung zu Kabel 1 , stieg dort im selben Jahr zum Programmdirektor auf, wechselte 1995 als stellvertretender Programmdirektor und Leiter der Programmplanung zu ProSieben. 1 996 wurde er Geschäftsführer von Kabel 1 , 1999 Vorstand Fernsehen der ProSieben Media AG. Seit 2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat. 1 Media AG.

Vorstandsbereich: Fernsehen.

unseres Unternehmens erfolgt durch eine vorsichtige, aber konsequente Investitions- und Akquisitionspolitik im Fernsehmarkt und den fernsehnahen Märkten Multimedia und Merchandising.

Welches Wachstumspotenzial hat die ProSiebenSat. 1-Gruppe in ihrem Kerngeschäft Fernsehen?

Dr. Ludwig Bauer:Der Fernsehwerbemarkt ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Alle Prognosen gehen auch langfristig von einem jährlichen Netto- Wachstum von gut fünf Prozent aus. Gemessen an Ländern wie Italien, Großbritannien oder den USA, in denen Fernsehwerbung eine viel größere Rolle spielt, verfügt der deutsche Fernsehwerbemarkt noch über große Reserven. Vom künftigen Wachstum wird unsere Senderfamilie ihrer Marktposition entsprechend profitieren. Hinzu kommt, dass wir die Leistung unserer Sender im Verbund steigern können. Durch höhere Markt- anteile bei den Zuschauern werden sich auch die Werbeeinnahmen der Senderfamilie weiter erhöhen. Und nicht zuletzt erschließen wir uns mit dem Transaktionsfernsehen eine zusätzliche Erlösquelle. So kooperieren wir seit kurzem mit dem Einkaufssender H.O.T., der für unsere Sender SAT. 1 und Kabel 1 Liveshopping-Fenster produziert. Die Gewinne aus diesem Geschäft kommen H.O.T. und uns zu gleichen Teilen zugute. Derzeit arbeiten wir an weiteren Geschäftsmodellen im Bereich des Transaktionsfernsehens.

Wie wird sich der Fernsehwerbemarkt im Jahre 200 1 entwickeln?

Dr. Ludwig Bauer:Wir blicken zuversichtlich in die Zukunft, obwohl der Start in das Werbejahr 200 1 eher verhalten war. In den ersten beiden Monaten musste der Fern- sehwerbemarkt gegenüber dem Vorjahreszeitraum brutto ein Minus von vier Prozent hinnehmen, der Printmedienmarkt büßte sogar Umsätze im zweistelligen Prozentbe- reich ein. Aus Gesprächen mit unseren Kunden und Agenturen wissen wir aber, dass es sich dabei nur um eine Verschiebung von Kampagnen und Werbeinvestments handelt.

Inzwischen haben wir Anzeichen dafür, dass die Nachfrage wieder steigt. Zusätzliche Impulse wird der TV-Werbemarkt in der zweiten Jahreshälfte durch die Umstellung auf den Euro und das neue Rabattgesetz erhalten. Für das Gesamtjahr wurde ursprünglich damit gerechnet, dass der Markt netto um sechs Prozent wachsen wird. Inzwischen erwarten einige Marktteilnehmer ein Netto-Wachstum von vier Prozent.

Durch die Fusion ist die ProSiebenSat. 1-Gruppe dichter an die KirchGruppe gerückt.

Welchen Einfluss nimmt Ihr Hauptgesellschafter auf Ihre Unternehmens- und Geschäftspolitik?

Urs Rohner: Die Verhältnisse sind auch nach der Fusion klar definiert: Die KirchGrup- pe ist im Aufsichtsrat vertreten und nimmt über dieses Gremium selbstverständlich Einfluss auf die strategische Ausrichtung der ProSiebenSat. 1-Gruppe. Der Vorstand führt und verantwortet das operative Geschäft vollkommen selbständig. Dabei sind wir dem Interesse aller unserer Aktionäre verpflichtet. Insgesamt profitiert die ProSieben- Sat. 1-Gruppe von der Tatsache, dass die KirchGruppe als Europas größter Film- und Fernsehrechtehändler ihr Hauptgesellschafter ist. Denn bei allen Programmen und Pro-

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Claus Larass

Jahrgang 1 944, volontierte von 1 966 bis 1 968 beim „Fränkischen Anzeiger“, arbeitete zunächst als Redakteur beim „Kölner Stadtanzei- ger“ und beim „Donaukurier“. 1 973 wurde er Ressortleiter bei der

„Welt“, später bei der „Welt am Sonntag“. Ab 1 980 arbeitete er als freier Autor, 1985 wurde er stellvertretender Chefredakteur der „Bild am Sonntag“. Zwischen 1988 und 199 1 stellvertretender Chefredak- teur „Bunte“. Ab 199 1 Chefredakteur der „BZ“ und „BZ am Sonntag“.

1992 Ernennung zum Chefredakteur der „Bild“, seit 1996 zusätzlich Herausgeber von „Bild“ und „Bildwoche“. 1998 Berufung zum stell- vertretenden Vorstandsvorsitzenden der Axel Springer Verlag AG. Seit 2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat. 1 Media AG.

Vorstandsbereich: Nachrichten, Information und politische Sendungen.

duktionen, die von der KirchGruppe angeboten werden, haben wir effektiv den „first look“. Das ist im hart umkämpften Wettbewerb um attraktive Programmrechte ein nicht zu unterschätzender Vorteil, den wir konsequent nutzen werden.

Warum soll der Nachrichtensender N24 teilweise nach Berlin umziehen?

Claus Larass:Durch die stärkere Präsenz in der Hauptstadt erhält der Nachrichten- sender N24 zusätzliche publizistische Impulse, von denen der Sender im Wettbewerb profitieren wird. Außerdem können wir die Synergiepotenziale, die durch den Zusam- menschluss von N24 mit dem Nachrichtenbereich von SAT. 1 entstehen, am Standort Berlin am besten realisieren. Im Gegenzug bauen wir München zum zentralen Produk- tionsstandort für alle Sportsendungen der Senderfamilie aus. Für den Umzug von N24 rechnen wir mit Kosten in Höhe von rund zehn Mio Euro. Er wird bis zum Sommer 200 1 abgeschlossen sein.

Welche Synergien lassen sich im Nachrichtenbereich in der Senderfamilie erzielen?

Claus Larass:N24 wird zum zentralen Dienstleister für die Nachrichtenproduktion in der Senderfamilie ausgebaut. Alle Sender werden künftig auf eine gemeinsame Infra- struktur zurückgreifen können – von den Auslandsstudios bis zur Hauptstadtredaktion.

Die N24 Gesellschaft für Nachrichten und Zeitgeschehen mbH liefert wie jeder andere Produzent die Nachrichteninhalte für unsere Sender – nach den Vorstellungen und der Maßgabe der Programmverantwortlichen bei SAT. 1 , ProSieben und Kabel 1. Klar ist auch, dass es keinen redaktionellen Einheitsbrei geben wird. Jeder Sender wird auch in Zukunft seine eigenen Akzente so setzen, wie es seiner Positionierung entspricht.

Unsere Planung sieht vor, dass wir nach dem Teilumzug von N24 im Geschäftsjahr 200 1 rund 25 Prozent und bis 2002 rund 65 Prozent des Synergiepotenzials realisieren werden. Gleichzeitig bauen wir den Informationsbereich innerhalb der Senderfamilie weiter aus: SAT. 1 hat im März 200 1 ein Nachtjournal ins Programm genommen, das die Informationskompetenz des Senders zusätzlich verstärken wird.

Was versprechen Sie sich von der geplanten Zusammenlegung der beiden Multime- dia-Unternehmen ProSieben Digital Media und Kirch New Media?

Urs Rohner:Der Grundsatzbeschluss, die beiden Firmen zusammenzulegen, bringt uns in eine hervorragende Ausgangslage, um von den künftigen Entwicklungen im Multi- media-Markt zu profitieren. Die ProSiebenSat. 1-Gruppe wird bis zu 50 Prozent der Gesellschaftsanteile übernehmen. Unsere Partner sind KirchMedia und KirchPayTV.

Damit sind wir größter Einzelgesellschafter eines Unternehmens, das unsere starken Sendermarken im Internet mit den vielfältigen audiovisuellen Inhalten der KirchGruppe verbindet. Der Zusammenschluss ist in jeder Hinsicht sinnvoll: Die Bündelung aller Ressourcen führt nicht nur zu erheblichen Kostenvorteilen für uns, sondern vergrößert auch maßgeblich das Produktportfolio und die Geschwindigkeit, mit der wir die Vernet- zung des klassischen Fernsehgeschäfts mit der neuen Online-Welt vorantreiben können.

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Lothar Lanz

Jahrgang 1948, studierte von 1969 bis 1974 Betriebswirtschaftslehre, Abschluss als Diplom-Kaufmann. Arbeitete zunächst als Prüfungsassi- stent bei einem Wirtschaftsprüfer und Steuerberater, wechselte 1977 zur Bayerischen Hypotheken- und Wechselbank AG, München, für die er zwischen 1 983 und 1 990 verschiedene Filialen leitete. 1 99 1 Ernennung zum Vorstandsmitglied der HSB HYPO Service-Bank AG, München. 1 996 wurde er Vorstandsmitglied der Nassauischen Sparkasse Wiesbaden. Im selben Jahr folgte der Wechsel als Finanz- vorstand zur ProSieben Media AG. Seit 2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat. 1 Media AG.

Vorstandsbereiche: Finanzen, Dienstleistungen und Merchandising.

Vorstand im Dialog

Mit welcher Dividende können Aktionäre für 2000 rechnen?

Lothar Lanz: Aufgrund der guten Ertragslage können wir die Dividendensumme im Vergleich zu dem Betrag, der im Vorjahr von der ProSieben Media AG ausgeschüttet wurde, erhöhen. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sieht vor, dass wir je Vorzugsaktie 0, 30 Euro und je Stammaktie 0, 28 Euro ausschütten. Damit setzt die ProSiebenSat. 1 Media AG die ertragsorientierte und aktionärsfreundliche Dividenden- politik fort, durch die sich die ProSieben Media AG ausgezeichnet hat.

Warum hat die ProSiebenSat. 1-Gruppe – im Gegensatz zur früheren ProSieben-Grup- pe – keine Segmentberichterstattung?

Lothar Lanz:Durch die Fusion von SAT. 1 und der ProSieben Media AG liegt unser strategischer und geschäftlicher Fokus auf dem Fernsehen. Das verdeutlicht schon die Größenordnung der Umsätze im Fernsehen, die sich nahezu verdoppelt haben. Der Gesamtkonzern erwirtschaftet in seinem Kerngeschäft rund 98 Prozent seines Umsat- zes. Deshalb haben wir auf eine gesonderte Berichterstattung für die Segmente Multi- media, Merchandising und Dienstleistungen verzichtet. Der tatsächliche Schwerpunkt unseres Geschäfts liegt bei unseren Sendern. Entsprechend detailliert berichten wir über die Entwicklungen bei SAT. 1, ProSieben, Kabel 1 und N24.

Wird es nach Inkrafttreten des neuen Rundfunkstaatsvertrags zu einer weiteren Deregulierung der Werbebestimmungen und der gesetzlichen Rahmenbedingungen für privaten Rundfunk kommen?

Jürgen Doetz:Wir setzen uns in der politischen Diskussion für einen Medienstaats- vertrag ein, der für alle medialen Angebote des Rundfunks einen liberalen Ordnungs- rahmen vorgibt. Wir brauchen Planungssicherheit und einen ausreichenden Spielraum, um den Herausforderungen beim Übergang von der analogen zur digitalen, sprich:

multimedialen Verbreitung begegnen zu können. Gleichzeitig setzen wir uns auf euro- päischer Ebene dafür ein, dass die Werbebestimmungen in der Fernsehrichtlinie der Europäischen Union so schnell wie möglich weiter liberalisiert werden. Das entspricht im Übrigen auch einer Forderung der Ministerpräsidenten der Länder, der wir uns nachdrücklich anschließen. Unsere Grundhaltung im politischen Diskurs ist: Wenn der Verbraucher- und Jugendschutz – beispielsweise durch die klare Trennung von Pro- gramm und Werbung – gewahrt bleibt, dann muss das Wieviel und Wo der Werbung dem Markt überlassen werden.

Wird es durch die privaten Kabelnetzbetreiber zu einem neuen Kabelmarktmodell in Deutschland kommen?

Jürgen Doetz:Noch jedenfalls gibt es kein neues Kabelmarktmodell. Der Verkauf der regionalen Kabelnetze der Deutschen Telekom ist zwar teilweise erfolgt, doch die Bele- gung von analogen Kabelkanälen mit Programmen findet weiterhin durch die Landes- medienanstalten statt. So sind die privaten Kabelnetzbetreiber an die politischen Vor- gaben der Politik gebunden und waren bislang nicht in der Lage, ihre Angebote nach den Wünschen der Kunden auszurichten. Die ordnungspolitische Überregulierung des Kabels wird im Zuge der Digitalisierung sicherlich ihr Ende finden. Für uns kommt es in diesem Prozess darauf an, dass ein Drittel der digitalen Übertragungskapazitäten für

(23)

Jürgen Doetz

Jahrgang 1 944, volontierte beim „Pfälzer Tageblatt“, besuchte die Deutsche Journalistenschule in München. Bundeswehrzeit von 1964 bis 1966, ausgeschieden als Leutnant der Reserve. Studierte von 1966 bis 197 1 Politische Wissenschaften, Geschichte und Soziologie, arbeitete 1970 zusätzlich als Politikredakteur beim „Pfälzer Tageblatt“. Zwischen 197 1 und 1976 war er Pressesprecher des rheinland-pfälzischen Kul- tusministers, zwischen 1976 und 1982 stellvertretender Sprecher der rheinland-pfälzischen Landesregierung. Von 1982 bis 1992 Geschäfts- führer der PKS Programmgesellschaft für Kabel- und Satellitenrundfunk mbH, Frankfurt, seit 1985 Geschäftsführer der SAT. 1 SatellitenFernsehen GmbH. Zwischen 1985 und 1990 war er Vorsitzender des Bundesver- bands Kabel und Satellit e.V., Bonn. 1990 wurde er geschäftsführender Vizepräsident des Verbandes Privater Rundfunk und Telekommunika- tion e.V., Bonn, seit 1996 ist er Präsident. Seit 2000 Vorstandsmitglied der ProSiebenSat. 1 Media AG.

Vorstandsbereich: Medienpolitik und Regulierung.

Rundfunkangebote, wie SAT. 1, ProSieben, Kabel 1 oder N24, reserviert wird. Die Netz- betreiber sollten über zwei Drittel des Kabels frei verfügen können. Dafür setzen wir uns politisch ein. Gemeinsam mit den Kabelnetzbetreibern werden wir neue Angebote entwickeln, die das Kabel mit attraktiven Multimedia-Inhalten aufwerten und den Zuschauern einen echten Mehrwert bieten.

Wie stellen Sie die Komplementärprogrammierung der Sender SAT. 1, ProSieben und Kabel 1 sicher?

Dr. Ludwig Bauer: Wir setzen auf die Vielfalt und die Eigenständigkeit unserer Sender.

Starke Marken und unverwechselbare, klare Positionierungen sind wichtige Erfolgsfak- toren im Verdrängungswettbewerb auf dem Fernsehmarkt. Deshalb konzentriert sich die ProSiebenSat. 1 Media AG als Holding auf die strategische Positionierung der Sen- derfamilie im Markt. Wir nehmen Koordinationsfunktionen für die komplementäre Programmierung der Sender wahr. Das geschieht vor allem über einen zentralen Pro- grammeinkauf, der die Bedürfnisse der Sender bündelt, Programmrechte akquiriert und den einzelnen Mitgliedern der Senderfamilie zur Verfügung stellt. Daneben stimmen wir uns regelmäßig und eng mit den Senderchefs ab, die die unternehmerische und programmliche Verantwortung für ihr Programm tragen. So viel Eigenständigkeit wie möglich, so viel Koordination wie nötig – das ist unser Konzept für die Senderfamilie.

Wie wird das Geschäftsjahr 200 1 für die ProSiebenSat. 1-Gruppe verlaufen?

Urs Rohner:Wir haben gute Voraussetzungen für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 200 1: Unsere vier Sender haben ihr Marktgewicht in den ersten beiden Monaten deutlich vergrößern können. Die Leistungssteigerung ist nicht nur auf neue Programm- formate, sondern auch auf die Komplementärprogrammierung zurückzuführen, die wir seit der Fusion im vergangenen Jahr kontinuierlich verfeinert haben. Mit der vor wenigen Wochen getroffenen Grundsatzentscheidung, unser Multimedia-Unternehmen ProSie- ben Digital Media mit der Kirch New Media zusammenzulegen, werden wir unsere Po- sition im Multimedia-Markt weiter verstärken. Zusätzlich profitieren wir in diesem Jahr erstmals in nennenswertem Ausmaß von den Synergie-Effekten aus der Verschmel- zung von SAT. 1 und der ProSieben Media AG. Hinzu kommt, dass wir „besenrein“ in das Geschäftsjahr 200 1 gegangen sind: Verlustbringer, wie CM Community Media, die Nachrichtenagentur ddp oder LetsBuyIt.com, sind im vergangenen Jahr abgeschrieben oder wertberichtigt worden. Vor diesem Hintergrund wird sich das Konzernergebnis vor Steuern im Jahr 200 1 prozentual zweistellig erhöhen. Das Umsatzwachstum der ProSiebenSat. 1-Gruppe wird über dem Netto-Zuwachs des gesamten Fernsehwerbe- marktes liegen.

(24)

Wir verfolgen das klare Ziel, unsere Ertragskraft

weiter zu steigern.

(25)

(26)

Wirtschaftliche Lage

Erfolgreiches erstes Geschäftsjahr

Die ProSiebenSat. 1-Gruppe hat in ihrem ersten Geschäftsjahr Bestmarken bei Umsatz und Ergebnis erzielt. Der Konzernumsatz konnte gegenüber dem Pro-Forma-Wert des Vorjahres um sieben Prozent auf 2,155 Mrd Euro gesteigert werden. Der Konzernjah- resüberschuss stieg um 15 Prozent auf 93 Mio Euro. Das Ergebnis vor Steuern erhöhte sich im Konzern um vier Prozent auf 205 Mio Euro. Darin sind Verschmelzungs- und Transaktionskosten in Höhe von 27 Mio Euro enthalten. Die Umsatzrendite vor Steuern lag bei zehn Prozent. Ohne den Sondereffekt aus der Fusion betrug das Konzernergeb- nis vor Steuern 233 Mio Euro – ein Plus von 18 Prozent. Damit konnte die Unterneh- mensgruppe ihre Ertragskraft im Jahr der Fusion nachhaltig steigern – trotz erheblicher Investitionen in den Aufbau des Nachrichtensenders N24 und den Ausbau der Geschäftsaktivitäten in den Bereichen Multimedia, Merchandising und Dienstleistungen.

Das nach den Kriterien der „Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Assetma- nagement“ [DVFA] und der „Schmalenbach Gesellschaft – Gesellschaft für Betriebs- wirtschaft“ [SG] ermittelte Ergebnis je Aktie erhöhte sich um 26 Prozent auf 0,53 Euro.

Das EBIT-Ergebnis stieg um zwei Prozent auf 245 Mio Euro. Das EBITDA-Ergebnis konnte um zwölf Prozent auf 332 Mio Euro gesteigert werden. Der Cash-flow nach DVFA/SG erhöhte sich um sieben Prozent auf 1, 279 Mrd Euro.

Positiv auf den künftigen Geschäftsverlauf der ProSiebenSat. 1-Gruppe wird sich die Bereinigung des Beteiligungsportfolios auswirken, die im Geschäftsjahr 2000 durch- geführt wurde. Das Unternehmen kann unbelastet in das Geschäftsjahr 200 1 gehen. Ins- gesamt wurden Abschreibungen auf Finanzanlagen in Höhe von rund 24 Mio Euro vorgenommen. Dabei wurde u.a. die Beteiligung an LetsBuyIt.com mit rund 15 Mio Euro wertberichtigt. Zum 31. Dezember 2000 gehörten der ProSiebenSat. 1 Media AG noch rund 1 7 Prozent der Anteile des europäischen Internet-Versandhandelsunternehmen. Außerdem wurde der Beteiligungsbuchwert der RTL/ProSieben Schweiz Fernseh AG wertberichtigt, die ihren Geschäftsbetrieb im Frühjahr 2000 eingestellt hat. Das Finanzergebnis der Pro- SiebenSat. 1-Gruppe betrug minus 63 Mio Euro nach minus 45 Mio Euro im Vorjahr.

Lagebericht und Konzernlagebericht

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09:00 Montag 08:00

Stabile Vermögens- und Finanzsituation

Die Bilanzsumme der ProSiebenSat. 1-Gruppe verringerte sich im Vergleich zum Pro- Forma-Abschluss 1999 um sechs Prozent auf 1,669 Mrd Euro.

Auf der Passivseite ist der Rückgang vor allem auf die Rückzahlung von Gesellschafter- darlehen bei SAT. 1 zurückzuführen. Dadurch haben sich die Verbindlichkeiten reduziert – insgesamt um 13 Prozent auf 865 Mio Euro. Die Netto-Finanzverbindlichkeiten konnten von 582 Mio Euro auf 550 Mio Euro zurückgeführt werden. Das entspricht einem Rückgang von fünf Prozent. Aufgrund der guten Ertragslage erhöhte sich das Eigen- kapital um neun Prozent auf 647 Mio Euro. Die Eigenkapitalquote verbesserte sich von 33 Prozent im Vorjahr auf 39 Prozent. Damit verfügt die ProSiebenSat. 1-Gruppe über eine sehr solide Kapitalausstattung, die eine tragfähige Grundlage für die unternehmerische Weiterentwicklung des Medienhauses bildet.

ProSiebenSat. 1-Gruppe: Umsatzentwicklung ProSiebenSat. 1-Gruppe: Ergebnisentwicklung

2.0 18 2. 155

0 400 800 1. 200 1.600 2.000

Konzern-Umsatz [Mio Euro]

*Pro Forma

’00

’99*

Konzern-Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]

*Pro Forma

’00

’99* 198

205

0 30 60 90 120 150 180 2 10

ProSiebenSat. 1-Gruppe: Bilanzstrukturentwicklung

Aktiva[Mio Euro]

[Pro Forma] Veränderung Anteil 1999 2000 zum Vorjahr 2000

Anlagevermögen 265 240 - 9 % 14 %

Umlaufvermögen 1.50 1 1.4 13 - 6 % 85 %

– davon Programmvermögen 1. 239 1. 147 - 7 % 69 %

Rechnungsabgrenzungsposten* 12 16 33 % 1 %

Summe Aktiva 1.778 1.669 - 6 % 100 %

Passiva[Mio Euro]

Eigenkapital 594 647 9 % 39 %

Rückstellungen 183 155 - 15 % 9 %

Verbindlichkeiten 999 865 - 13 % 52 %

Rechnungsabgrenzungsposten 2 2 0 % 0 %

Summe Passiva 1.778 1.669 - 6 % 100 %

* Inklusive latente Steuern Lagebericht

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10:00 1 1:00

Auf der Aktivseite ist die Bilanzverkürzung im Wesentlichen darauf zurückzuführen, dass sich das Umlaufvermögen um sechs Prozent auf 1,413 Mrd Euro verringert hat. Es macht 85 Prozent der Bilanzsumme aus und ist damit der wichtigste Aktivposten der ProSiebenSat. 1-Gruppe. Innerhalb des Umlaufvermögens hat das Programmvermögen mit einem Wert von 1,147 Mrd Euro die größte Bedeutung. Im Geschäftsjahr 2000 verringerte sich das Programmvermögen um 92 Mio Euro oder sieben Prozent gegenüber dem Pro-Forma-Wert des Vorjahres. Die bilanziell wirksamen Programminvestitionen betrugen 999 Mio Euro. Sie fielen damit um vier Prozent geringer aus als 1999.

Gesicherte Programmrechte im Wert von 2, 183 Mrd Euro

Das bilanzierte Programmvermögen der ProSiebenSat. 1-Gruppe umfasst hauptsächlich Spielfilme und Serien, geleistete Anzahlungen für Programme und Auftragsproduktio- nen, die zur einmaligen und mehrfachen Ausstrahlung vorgesehen sind. Spielfilme und Serien werden mit Beginn der vertraglichen Lizenzzeit, Auftragsproduktionen nach ihrer Fertigstellung als sendefähiges Programmvermögen aktiviert. Zusätzlich verfügt die ProSiebenSat. 1-Gruppe über noch nicht aktivierte Senderechte im Wert von 1,036 Mrd Euro. Zum 3 1. Dezember 2000 betrug das vertraglich gesicherte Programm- vermögen insgesamt 2,183 Mrd Euro. Der Programmstock der ProSiebenSat. 1-Gruppe umfasste 41.671 Stunden vertraglich gesicherter Senderechte, darunter 16. 102 Stun- den internationale Spielfilme, 12.846 Stunden internationale Serien, 3. 157 Zeichen- trick-Stunden, 2.897 Stunden deutsche Serien und 994 Stunden deutscher Spielfilme.

Das Erlöspotenzial dieses Programmvermögens, das auf den Sendern SAT. 1, ProSieben und Kabel 1 realisiert werden kann, beträgt rund 3,8 Mrd Euro.

Der Programm- und Materialaufwand umfasst im Wesentlichen den ausstrahlungs- bedingten Werteverzehr für aktiviertes Programmvermögen, d.h., vor allem für Lizenz- programme sowie für einfach und mehrfach ausgestrahlte Auftragsproduktionen.

Außerdem sind in dieser Position Aufwendungen für Lizenzen, Sendegebühren und Materialien sowie für Herstellungsgebühren enthalten. Mit 1, 380 Mrd Euro lag der Pro- gramm- und Materialaufwand im Jahr 2000 leicht unter dem Vorjahresniveau von 1, 386 Mrd Euro. Der Werteverzehr fiel mit 1,09 1 Mrd Euro ein Prozent geringer als 1999 aus. Der außerplanmäßige Werteverzehr betrug 99 Mio Euro und lag damit um 20 Pro- zent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Die in der Position „Sonstige betrieb- liche Erträge“ enthaltene Wertaufholung auf das Programmvermögen belief sich auf zwölf Mio Euro. Die deutlich höheren Vorjahreswerte beim außerplanmäßigen Werte-

ProSiebenSat. 1-Gruppe:

Entwicklung Eigenkapital

ProSiebenSat. 1-Gruppe:

Entwicklung Eigenkapitalquote

594 647

0 150 300 450 600 750

Eigenkapital [Mio Euro]

*Pro Forma

’00

’99*

Eigenkapitalquote [Prozent]

*Pro Forma

’00

’99* 33

39

0 5 10 15 20 25 30 35 40

(30)

13:00 12:00

Lagebericht

SAT. 1: Umsatz- und Ergebnisentwicklung

’00

’99

Umsatz [Mio Euro]

975 950

925 900

875

908

971

’00

’99

Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]

40 20 30

0 10

26

38

ProSieben: Umsatz- und Ergebnisentwicklung

’00

’99*

Umsatz [Mio Euro]

880 860

840 820

800

840

866

’00

’99*

*Pro Forma

240 120 180

0 60

224 257

verzehr und den „Sonstigen betrieblichen Erträgen“ resultierten im Wesentlichen aus einer steuerlich bedingten Neubewertung des Programmvermögens.

Fortsetzung der aktionärsfreundlichen Dividendenpolitik

Aufgrund der guten Ertragslage kann die ProSiebenSat. 1 Media AG die ertragsorientierte und aktionärsfreundliche Dividendenpolitik fortsetzen, durch die sich die Pro- Sieben Media AG ausgezeichnet hat. Der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands sieht vor, dass je Vorzugsaktie 0, 30 Euro und je Stammaktie 0, 28 Euro ausgeschüttet werden. Damit erhöhte sich die Dividendensumme im Vergleich zum Ausschüttungs- betrag der ProSieben Media AG im Vorjahr von 40 Mio Euro auf 56 Mio Euro. Insge- samt ist vorgesehen, über 44 Prozent des Bilanzgewinns der ProSiebenSat. 1 Media AG an die Aktionäre auszuschütten. 63 Mio Euro sollen in die Gewinnrücklagen eingestellt und acht Mio Euro auf neue Rechnung vorgetragen werden.

Fernsehen

Fernsehen ist Hauptumsatz- und Ergebnisträger

Das Kerngeschäft der ProSiebenSat. 1-Gruppe ist das werbefinanzierte Fernsehen. Rund 98 Prozent der gesamten Umsätze entfielen auf die vier Fernsehsender der Gruppe:

SAT. 1, ProSieben, Kabel 1 und N24. Das operative Ergebnis im Fernsehbereich erhöhte sich im Vergleich zu den Pro-Forma-Daten von 1999 um 33 Prozent auf 288 Mio Euro.

Die Außenumsätze konnten um sechs Prozent auf 2,094 Mrd Euro gesteigert werden.

Der Gesamtumsatz erhöhte sich ebenfalls um sechs Prozent auf 2,10 1 Mrd Euro. Damit stieg die Umsatzrendite der Sender von elf Prozent im Vorjahr auf 14 Prozent.

SAT. 1 hat seine erfreuliche Geschäftsentwicklung auch im Jahr 2000 fortgesetzt. Der Sender konnte seinen Ertrag deutlich überproportional zu den Erlösen steigern. Der Umsatz erhöhte sich um sieben Prozent auf 97 1 Mio Euro, während das Vor-Steuer-

(31)

14:00 15:00

Kabel 1: Umsatz- und Ergebnisentwicklung

’00

’99

Umsatz [Mio Euro]

225 250 1 75 200

150

19 1

220

’00

’99

60 45

30 15

0

24

5 1

N24: Umsatz- und Ergebnisentwicklung

’00

’99

Umsatz [Mio Euro]

30 40 10 20

0 8

38

’00

’99 Ergebnis vor Steuern [Mio Euro]

- 10 -20

-30 -40

-4 -34

0

Ergebnis um 46 Prozent auf 38 Mio Euro stieg. Die Umsatzrendite lag bei vier Prozent.

Nach dem wirtschaftlichen Turn-around 1998 entwickelt sich der Sender zunehmend zu einem Leistungsträger innerhalb der Senderfamilie.

Der Sender ProSieben erzielte einen Umsatz von 866 Mio Euro – ein Plus von drei Prozent gegenüber 1999. Das Ergebnis vor Steuern stieg im Vergleich zu den Vorjahreswerten des Programmbereichs der ehemaligen ProSieben Media AG um 15 Prozent auf 257 Mio Euro. Die Umsatzrendite steigerte sich von 27 Prozent auf 30 Prozent. Damit ist der Sender ProSieben das mit Abstand profitabelste Fernsehunternehmen Deutschlands.

Auch Kabel 1, ein Sender der zweiten Generation, konnte sein dynamisches Wachstum fortsetzen. Der Umsatz stieg von 19 1 Mio Euro auf 220 Mio Euro. Das entspricht einem Zuwachs von 15 Prozent. Noch deutlicher stiegen die Erträge: Das Vor-Steuer-Ergebnis erhöhte sich um 1 1 3 Prozent auf 5 1 Mio Euro. Damit konnte die Umsatzrendite vor Steuern von 13 Prozent auf 23 Prozent gesteigert werden. Kabel 1 zählt mit diesen Wer- ten heute schon zu den rentabelsten Unternehmen im deutschen Fernsehmarkt.

Der Nachrichtensender N24, der am 24. Januar 2000 auf Sendung gegangen ist, hat seine Zielsetzungen im ersten Betriebsjahr erfüllt. Mit Umsätzen in Höhe von 38 Mio Euro erreichte N24 das geplante Niveau. Das Ergebnis lag bei minus 34 Mio Euro. Die operative Gewinnzone soll N24 im Jahr 2004 erreichen. Der Sender konnte seine technische Reichweite im vergangenen Geschäftsjahr deutlich und stärker als geplant steigern: Ende 2000 war N24 bereits von 48 Prozent aller deutschen Fernsehhaushalte zu empfangen. Beim Sendestart am 24. Januar 2000 lag die technische Reichweite noch bei 30 Prozent.

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17:00 16:00

Lagebericht

Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland

Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung [PC#TV]/SevenOne Media ProSiebenSat. 1-Gruppe

RTL-Gruppe

RTL

ProSieben

SAT. 1

ARD

ZDF

ARD III

RTL II

‘00

‘99

Kabel 1

Marktanteile Zuschauer 14 – 49 Jahre Marktanteile alle Zuschauer

[Prozent] [Prozent]

VOX

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

0,0 3,0 6,0 9,0 12,0 15,0 18,0 2 1,0 24,0 27,0 30,0 33,0

‘00

‘99 2, 2 S’RTL

2, 3

Basis: Alle Fernsehhaushalte Deutschland

Quelle: AGF/GfK Fernsehforschung [PC#TV]/SevenOne Media RTL-Gruppe

ProSiebenSat. 1-Gruppe

ARD

RTL

ZDF

ARD III

SAT. 1

ProSieben

Kabel 1

‘00

‘99 24,7 24,4

RTL II

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

‘00

‘99

0,0 3,0 6,0 9,0 12,0 15,0 18,0 2 1,0 24,0 27,0 23,9

24,6

14, 3 14, 2

14, 3 14,8

13, 3 13, 2

12,7 12,5

10, 2

8, 2 8,4

5,5 5,4

4,8 4,0

2,8

10,8

‘00

‘99 2,8

2,8 VOX S’RTL

2,8

30,7 31,6

30,5 29,7

1 7, 3 1 7,8

13, 3 13,5

12,8

9,6 9,8

8, 2

7,9 8,1

7,1 5,7

5,4 5, 3

3,9 8, 2

3,9

12,0

2000 war ein gutes Werbejahr

Der deutsche Fernsehwerbemarkt hat sich 2000 sehr positiv entwickelt. Wie groß das tatsächliche Realwachstum war, läßt sich allerdings zum heutigen Zeitpunkt nicht beziffern. Erst im Mai 200 1 wird der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft [ZAW] die Nettowerbeerlöse der Fernsehsender veröffentlichen. Sie beruhen auf frei- willigen Angaben der Sender und geben die Werbeerlöse vor Skonti und nach Abzug von Agenturprovisionen und Rabatten an. Nach Schätzungen des ZAW konnte der gesamte Werbemarkt im Jahr 2000 einen Zuwachs von 4,6 Prozent auf 32,9 Mrd Euro verzeichnen. Damit hat sich der Werbemarkt in 2000 deutlich besser entwickelt als die Gesamtwirtschaft. Das Bruttoinlandsprodukt erreichte zwar den stärksten Anstieg seit 1 99 1 , lag jedoch mit einem realen Zuwachs von 3, 1 Prozent deutlich hinter dem Wachstum der Werbung. Die Prognos AG geht in ihrer jüngsten Untersuchung von einem Wachstum der Fernsehwerbung um 7,5 Prozent auf 4,6 Mrd Euro aus. Knapp die