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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Johann Wolfgang Goethe

VI. Literarischer Klassizismus

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Die Revolution, die ich voraussah und die jetzt in mir vorgeht, ist die in jedem Künstler entstand, der lang emsig der Natur treu gewesen und nun die Uberbleibsel des alten grosen Geists erblickte, die Seele quoll auf und er fühlte eine innere Art von Verklärung sein selbst, ein Gefühl von freyerem Leben, höherer Existenz Leichtigkeit und Grazie.

Tagebuch von der Italiänischen Reise

Angelika Kauffmann 1787 Goethe-Nationalmuseum Weimar

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;

Der Widerwille ist auch mir verschwunden, Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!

Und wenn wir erst in abgemeßnen Stunden

Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden, Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ist's mit aller Bildung auch beschaffen.

Vergebens werden ungebundne Geister

Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;

In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister, Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

1800

Friedrich Bury 1800

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Angelika Kauffmann Kunsthalle Zürich

Der einzige Weg für uns, groß, ja, wenn es

möglich ist, unnachahmlich zu werden, ist

die Nachahmung der Alten [...].

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Das einzige Verhältniß gegen das Publicum, das einen nicht reuen kann, ist der Krieg, und ich bin sehr dafür, daß auch der Dilettantism mit allen Waffen angegriffen wird.

An Goethe, 25. 6. 1799

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

1803

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

»tout à fait selon les règles«

ganz und gar den Regeln gemäß 1823

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Quintus Horatius Flaccus (65 – 8)

Ars poetica (Epistulae II 3: Ad Pisones)

scribendi recte sapere est et principium et fons v. 309

Dichtung rechter Art hat in gesunder Klarheit ihren Grund und Ursprung

denique sit quodvis, simplex dumtaxat et unum v. 23

Kurz und gut, erschaffe, was du willst; nur sei es einartig und aus einem Guß

Ganzheit / Mäßigkeit / Musterhaftigkeit

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Quintus Horatius Flaccus (65 – 8)

Ars poetica (Epistulae II 3: Ad Pisones)

scribendi recte sapere est et principium et fons v. 309

Dichtung rechter Art hat in gesunder Klarheit ihren Grund und Ursprung

denique sit quodvis, simplex dumtaxat et unum

Ganzheit / Mäßigkeit / Musterhaftigkeit

ne pueros coram populo Medea trucidet / aut humana palam coquat exta nefarius Atreus / aut in avem Procne

vertatur, Cadmus in anguem.

v. 185-187

Nicht darf vor allem Volk Medea ihre Kinder schlachten; nicht darf der grausige Atreus Menschenfleisch auf offener Bühne kochen, nicht

Prokne in den Vogel, Kadmus in die Schlange sich verwandeln.

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Quintus Horatius Flaccus (65 – 8)

Ars poetica (Epistulae II 3: Ad Pisones)

scribendi recte sapere est et principium et fons v. 309

Dichtung rechter Art hat in gesunder Klarheit ihren Grund und Ursprung

denique sit quodvis, simplex dumtaxat et unum ne pueros coram populo Medea trucidet / aut humana palam coquat exta nefarius Atreus / aut in avem Procne

vertatur, Cadmus in anguem.

Ganzheit / Mäßigkeit / Musterhaftigkeit

vos exemplaria Graeca / nocturna versate manu, versate diurna.

v. 268f.

Nehmt ihr euch zu Mustern die Griechen: nehmt sie zu jeder Zeit zur Hand, bei Tag und Nacht.

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Quintus Horatius Flaccus (65 – 8)

Ars poetica (Epistulae II 3: Ad Pisones)

scribendi recte sapere est et principium et fons v. 309

Dichtung rechter Art hat in gesunder Klarheit ihren Grund und Ursprung

denique sit quodvis, simplex dumtaxat et unum

Ganzheit / Mäßigkeit / Musterhaftigkeit

ne pueros coram populo Medea trucidet / aut humana palam coquat exta nefarius Atreus / aut in avem Procne

vertatur, Cadmus in anguem.

vos exemplaria Graeca / nocturna versate manu, versate diurna.

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Quintus Horatius Flaccus (65 – 8)

Ars poetica (Epistulae II 3: Ad Pisones)

scribendi recte sapere est et principium et fons v. 309

Dichtung rechter Art hat in gesunder Klarheit ihren Grund und Ursprung

denique sit quodvis, simplex dumtaxat et unum

Ganzheit / Mäßigkeit / Musterhaftigkeit

ne pueros coram populo Medea trucidet / aut humana palam coquat exta nefarius Atreus / aut in avem Procne

vertatur, Cadmus in anguem.

aut prodesse volunt aut delectare poetae aut simul et iucunda et idonea dicere vitae

v. 333f.

vos exemplaria Graeca / nocturna versate manu, versate diurna.

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Ganzheit / Mäßigkeit / Musterhaftigkeit

Aristoteles 384-322

Aristotelische Einheiten

Einheit des Ortes

Einheit der Zeit

Einheit der Handlung

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Aristoteles 384-322

Lodovico Castelvetro

ca. 1505-1571

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

François Hédelin abbé d’Aubignac

1604-1676 Pierre Corneille

1606-1684

(19)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Jean Racine 1639-1699 Pierre Corneille

1606-1684

François Marie Arouet Voltaire

1694-1778

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Corona Schröter (Iphigenie) Johann Wolfgang Goethe (Orest)

Iphigenie in Tauris

›Prosafassung‹

Uraufführung

Weimar, 6. April 1779

Georg Melchior Kraus

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Außer einigem Fleiß an der Iphigenie, hab ich meine meiste Zeit auf den Palladio gewendet, und kann nicht davon kommen. [...] Meine Geliebte wie freut es mich daß ich mein Leben dem Wahren gewidmet habe, da es mir nun so leicht wird zum Großen überzugehen, das nur der höchste reinste Punkt des Wahren ist.

Francesco Guardi (1712-1793)

Tagebuch der italienischen Reise für Frau von Stein Venedig, 30. 9. 1786

Wollte Gott ich könnte meine Iphigenie noch ein halb Jahr in Händen behalten, man sollte ihr das mittägige Klima noch mehr anspüren.

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Euripides (480? – 406)

ΙΦΙΓΕΝΕΙΑ Η ΕΝ ΤΑΥΡΟΙΣ

Iphigeneia bei den Taurern

Uraufführung: Athen um 413 v. Chr.

(23)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Euripides (480? – 406) Jean Racine (1639-1699)

(24)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Iphigenie auf Tauris

Uraufführung 1779

(25)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

ΙΦΙΓΕΝΕΙΑ Η ΕΝ ΤΑΥΡΟΙΣ

Iphigeneia bei den Taurern

Uraufführung: Athen um 413 v. Chr.

Iphigenie auf Tauris

Uraufführung 1779

(26)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Iphigenie auf Tauris

Uraufführung 1779

Iphigenie scheint bis zur Täuschung, sogar eines mit Griechischen Dichtern wohlbekannten Lesers, ein alt griechisches Werk zu sein.

Christoph Martin Wieland (1787)

Anton Graff

[Goethes Iphigenie] ist aber so er- staunlich modern und ungriechisch, daß man nicht begreift, wie es möglich war, sie jemals einem griechischen Stücke zu vergleichen.

Friedrich Schiller (1802) Emma Körner

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Iphigenie auf Tauris

Uraufführung 1779

[Goethes Iphigenie] ist aber so er- staunlich modern und ungriechisch, daß man nicht begreift, wie es möglich war, sie jemals einem griechischen Stücke zu vergleichen.

Friedrich Schiller (1802) Emma Körner

Iphigenie ← frz . ›Iphigénie‹ ← ›Iphigeneia‹

›Diana‹ statt ›Artemis‹

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Euripides: Iphigeneia bei den Taurern (ca. 413 v. Chr.) Jean Racine: Iphigénie en Tauride (Fragment, ca. 1677)

François-Joseph de Lagrange-Chancel: Oreste et Pylade (1697) Johann Elias Schlegel: Die Geschwister in Taurien (1737)

Orestes und Pylades (1741)

Christoph Willibald Gluck: Iphigénie en Tauride (Oper, 1779)

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Die Stellen die am fertigsten waren plagen mich am meisten. Ich mögte ihr zartes Haupt unter das Joch des Verses beugen ohne ihnen das Gnick zu brechen. Doch ists sonderbar daß mit dem Sylbenmaß sich auch meist ein beßerer Ausdruck verbindet.

An Johann Gottfried Herder: Venedig, 14. 10. 1786 Auch wünscht ich daß es Wieland ansähe der zuerst die schlotternde Prosa in einen gemeßnern Schritt richten wollte und mir die Unvoll- kommenheit des Werks nur desto lebendiger fühlen ließ.

An Johann Gottfried Herder: Rom, 13. 1. 1787 Heraus in eure Schatten, ewig rege Wipfel des heiligen Hains, hinein ins Heiligtum der Göttin, der ich diene, tret’ ich mit immer neuem Schauer, und meine Seele gewöhnt sich nicht hierher!

(31)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Heraus in eure Schatten, ewig rege Wipfel des heiligen Hains, hinein ins Heiligtum der Göttin, der ich diene, tret’ ich mit immer neuem Schauer, und meine Seele gewöhnt sich nicht hierher!

Heraus in eure Schatten, rege Wipfel,

Des alten, heil’gen, dichtbelaubten Haines, Wie in der Göttin stilles Heiligtum,

Tret’ ich noch jetzt mit schauderndem Gefühl, Als wenn ich sie zum erstenmal beträte,

Und es gewöhnt sich nicht mein Geist hierher. v. 1-6

Blankvers (›blank verse‹): fünfhebiger Jambus ohne Reim

›Mitgeborne‹ (v. 21) = ›Geschwister‹

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Iphigenie in Aulis

Orestes – Iphigeneia – Elektra Agamemnon – Klytaimnestra

Tantalos

[...] Übermut

Und Untreu stürzten ihn von Jovis Tisch Zur Schmach des alten Tartarus hinab.

v. 323-325

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Timanthes

Opferung der Iphigeneia

um 400 v. Chr.

Pompejanische Imitation

(34)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Orestes und Iphigeneia

Röm. Mosaik 2./3. Jh.

Kapitolinische Museen, Rom

Anagnorisis

Wiedererkennung

(35)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Angelika Kauffmann

(36)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Personen Iphigenie

Thoas, König der Taurier Orest

Pylades Arkas

Schauplatz: Hain vor Dianens Tempel

THOAS Die Göttin übergab dich meinen Händen;

Wie du ihr heilig warst, so warst du’s mir.

Auch sei ihr Wink noch künftig mein Gesetz:

Wenn du nach Hause Rückkehr hoffen kannst, So sprech’ ich dich von aller Fordrung los.

Doch ist der Weg auf ewig dir versperrt, Und ist dein Stamm vertrieben, oder durch Ein ungeheures Unheil ausgelöscht,

So bist du mein durch mehr als Ein Gesetz.

Sprich offen! und du weißt, ich halte Wort. v. 290-299

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

IPHIGENIE [...] – Ja, vernimm, o König,

Es wird ein heimlicher Betrug geschmiedet:

Vergebens fragst du den Gefangnen nach;

Sie sind hinweg und suchen ihre Freunde, Die mit dem Schiff am Ufer warten, auf.

Der ältste, den das Übel hier ergriffen Und nun verlassen hat – es ist Orest,

Mein Bruder, und der andre sein Vertrauter, Sein Jugendfreund, mit Namen Pylades.

Apoll schickt sie von Delphi diesem Ufer Mit göttlichen Befehlen zu, das Bild

Dianens wegzurauben und zu ihm

Die Schwester hinzubringen, und dafür Verspricht er dem von Furien Verfolgten, Des Mutterblutes Schuldigen, Befreiung.

Und beide hab' ich nun, die Überbliebnen Von Tantals Haus, in deine Hand gelegt:

Verdirb uns – wenn du darfst. v. 1919-1936

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

IPHIGENIE Denk’ an dein Wort und laß durch diese Rede Aus einem graden treuen Munde dich

Bewegen! Sieh uns an! du hast nicht oft Zu solcher edeln Tat Gelegenheit.

Versagen kannst du's nicht; gewähr’ es bald.

THOAS So geht! v. 2146-2151

IPHIGENIE […] O wende dich zu uns und gib Ein holdes Wort des Abschieds mir zurück!

Dann schwellt der Wind die Segel sanfter an, Und Tränen fließen lindernder vom Auge

Des Scheidenden. Leb' wohl! und reiche mir

Zum Pfand der alten Freundschaft deine Rechte.

THOAS Lebt wohl! v. 2168-2174

(39)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

IPHIGENIE […] O wende dich zu uns und gib Ein holdes Wort des Abschieds mir zurück!

Dann schwellt der Wind die Segel sanfter an, Und Tränen fließen lindernder vom Auge

Des Scheidenden. Leb' wohl! und reiche mir

Zum Pfand der alten Freundschaft deine Rechte.

THOAS Lebt wohl! v. 2168-2174 THOAS […] Du glaubst, es höre

Der rohe Scythe, der Barbar, die Stimme

Der Wahrheit und der Menschlichkeit, die Atreus, Der Grieche, nicht vernahm?

IPHIGENIE Es hört sie jeder,

Geboren unter jedem Himmel, dem

Des Lebens Quelle durch den Busen rein

Und ungehindert fließt. – v. 1936-1942

(40)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

THOAS Unwillig, wie sich Feuer gegen Wasser Im Kampfe wehrt und gischend seinen Feind Zu tilgen sucht, so wehret sich der Zorn

In meinem Busen gegen deine Worte. v. 1979-1982 THOAS […] Du glaubst, es höre

Der rohe Scythe, der Barbar, die Stimme

Der Wahrheit und der Menschlichkeit, die Atreus, Der Grieche, nicht vernahm?

IPHIGENIE Es hört sie jeder,

Geboren unter jedem Himmel, dem

Des Lebens Quelle durch den Busen rein

Und ungehindert fließt. – v. 1936-1942

(41)

Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

THOAS Unwillig, wie sich Feuer gegen Wasser Im Kampfe wehrt und gischend seinen Feind Zu tilgen sucht, so wehret sich der Zorn

In meinem Busen gegen deine Worte. v. 1979-1982 IPHIGENIE Zwar die gewalt’ge Brust und der Titanen

Kraftvolles Mark war seiner Söhn’ und Enkel Gewisses Erbteil; doch es schmiedete

Der Gott um ihre Stirn ein ehern Band.

Rat, Mäßigung und Weisheit und Geduld Verbarg er ihrem scheuen, düstern Blick:

Zur Wut ward ihnen jegliche Begier,

Und grenzenlos drang ihre Wut umher. v. 328-335

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Johann Wolfgang Goethe VI. Literarischer Klassizismus (16. 5. 2017)

Hiebey kommt die Abschrifft des gräcisirenden Schauspiels. Ich bin neugierig was Sie ihm abgewinnen werden. Ich habe hie und da hineingesehen, es ist ganz verteufelt human.

Geht es halbweg, so wollen wir’s versuchen;

denn wir haben doch schon öfters gesehen daß die Wirkungen eines solchen Wagestücks für uns und das Ganze incalkulabel sind.

Goethe an Schiller, 19. 1. 1802

IPHIGENIE […] Leb’ wohl! und reiche mir

Zum Pfand der alten Freundschaft deine Rechte.

THOAS Lebt wohl!

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