Elisabeth Zwanger
Bundesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume mit Landesstelle für Landw. Marktkunde, Ostfildern 4 (Kemnat)
KARTIERUNGSPROGRAMM ZUR DARSTELLUNG VON STRUKTURDATEN (Kurzfassung)
Das Kartierungsproramm wurde von der Stadt Stuttgart für die Stadtpla- nung entwickelt. Gemeinsam mit der Datenverarbeitungsstelle des Ministe- riums für Ernährung, Landwirtschaft, Umwelt und Forsten wurde das Pro- grämmsystem für die Kartierung von Gemeindedaten in Baden-Württemberg weiterentwickelt.
Lay-Out-Datei
Die Grundlage des Programmsystems bildet eine Lay-Out-Datei mit einer räumlichen Lokalisierung der Gemeindeflächen innerhalb der Grenzen Baden- Württembergs.
Zur Erstellung dieser Datei wird jede Gemeinde als Punktfolge eines Po- lygonzugs beschrieben. Jeder Polygonpunkt ist durch Gauß-Krüger-Koordi- naten festgelegt. Durch einen frei wählbaren Maßstab werden diese Koor- dinaten in ein entsprechendes neues Koordinatensystem umgerechnet. Die Fläche innerhalb des Polygonzugs jeder Gemeinde hängt damit von dem ge- wählten Maßstab ab und bestimmt die Anzahl der möglichen Druckstellen einer Gemeinde bei der Kartierung.
Die Grenzen zwischen den Gemeinden werden als Leerstellen gekennzeich- net. Die Gebietsstandsänderung durch die Gemeindereform von 1973 konnte nur durch eine Zuordnung von Altgemeinden zu den jeweiligen Neugemeinden berücksichtigt werden, wodurch die Grenzen zwischen den Altgemeinden be- stehen bleiben. Nur das gleiche Drucksymbol kennzeichnet die neue Gemein- de.
Kartierung
Verbindungsglied zwischen Kartierungskomplex und den zu kartierenden Daten ist die standardisierte Datei DOHN. Pro Gemeinde enthält sie je- weils einen Satz mit östelligem Gemeindeschlüssel (identisch mit Gemein- dekennziffer der Lay-Out-Datei) und bis zu 100 Daten. Aus der Datei DOHN wird im 1. Programmschritt die zu kartierende Zielgröße Z ausgewählt.
Über Parameteranweisungen gesteuert, wird die Zielgröße entweder direkt aus dem Gemeindesatz entnommen oder aus mehreren Werten eines DOHN-Sat- zes berechnet. Die möglichen Rechenoperationen beschränken sich auf die vier Grundrechenarten. Eine Einbeziehung von konstanten Größen in den Rechengang ist möglich. Die Werte der Zielgröße Z für jede Gemeinde und einige statistische Größen (Mittelwerte, Minimum, Maximum und Sigma) werden ausgedruckt. Als zusätzliche Hilfe für die Klasseneinteilung wird ein Histogramm der Zielgröße Z ausgedruckt.
Im 2. Programmschritt wird die Zielgröße Z in verschiedene Klassen ein- geteilt. Die Klasseneinteilung kann mit Parameteranweisungen frei ge- wählt werden, wobei höchstens 9 Klassen gebildet werden können. Beim Er- gebnisausdruck wird neben der Klasseneinteilung die Klassenbelegung aus- gedruckt .
Der letzte Programmschritt führt zum Kartendruck. Für die Drucksymbole einer Klasse können alle Zeichen der Tastatur vom Bildschirm bzw. Locher verwendet werden. Um eine gute Grauabstufung zu erreichen, können bis zu vier Druckzeichen übereinander gedruckt werden. Das Programm druckt ab- schließend die Karte mit entsprechender Kartenlegende.
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Gebietsauswahl
Bei der Kartierung ist es möglich, nur ein Teilgebiet von Baden-Würt- temberg auszudrucken. Die Auswahl der Gebiete wird über den Gemeinde- schlüssel gesteuert. Die Raumeinheiten im Gemeindeschlüssel sind hier- archisch geordnet: Gemeinde - Kreis - Regionalverband - Regierungsbe- zirk - Land Baden-Württemberg.
In der Beschränkung auf Teilgebiete bei der Kartierung und dem varia- blen Maßstab liegen die Vorteile dieses Programmsystems gegenüber ande- ren Kartierungsmodellen.