• Keine Ergebnisse gefunden

Leseprobe aus: ISBN: Mehr Informationen zum Buch finden Sie auf

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Leseprobe aus: ISBN: Mehr Informationen zum Buch finden Sie auf"

Copied!
32
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Leseprobe aus:

ISBN: 978-3-499-00505-3

(2)

Robyn Neeley

Sweet at heart

Roman

Aus dem Englischen von Harriet Fricke

(3)

Die Originalausgabe erschien 2021 unter dem Titel «One Purrfect Summer» bei Tule Publishing, San Clemente.

Deutsche Erstausgabe

Veröffentlicht im Rowohlt Taschenbuch Verlag, Hamburg, April 2021 Copyright © 2021 by Rowohlt Verlag GmbH, Hamburg

«One Purrfect Summer» Copyright © 2021 by Robyn Neeley Redaktion Gesa Weiß

Covergestaltung ZERO Werbeagentur, München Coverabbildung Shutterstock

Satz aus der Source Serif bei Dörlemann Satz, Lemförde Druck und Bindung CPI books GmbH, Leck, Germany

ISBN 978-3-499-00505-3

Die Rowohlt Verlage haben sich zu einer nachhaltigen Buchproduktion verpflichtet. Gemeinsam mit unseren Partnern

und Lieferanten setzen wir uns für eine klimaneutrale Buchproduktion ein, die den Erwerb von Klimazertifikaten

zur Kompensation des CO2-Ausstoßes einschließt.

www.klimaneutralerverlag.de

(4)

Kapitel Eins

Madison war langweilig. So langweilig, als würde sie Farbe beim Trocknen zusehen. Was sie genau genom- men gerade tat. Langsam löste sie den Blick von dem gelb-schwarz gestreiften Absperrband, das den frisch gestrichenen Pavillon schützen sollte, und sah hinun- ter zu ihrer flauschig weißen Partnerin, die friedlich auf dem weichen Rasen schlummerte.

«Wie wär’s, wenn du die nächste Schicht übernimmst, Belle?», fragte sie, zog ihren perfekt pedikürten Fuß aus der Sandale und stupste die Katze sanft an.

Belle öffnete ihre blauen Augen, gähnte herzhaft und drehte sich vom Pavillon weg.

«Genau das dachte ich auch gerade.» Madison lehnte sich auf der Parkbank zurück. Vorige Woche hatte sie von Bea Davies, der Besitzerin des Queen Bea Diners, genaue Anweisungen bekommen. Bea war die selbster- nannte Co-Vorsitzende des Planungsausschusses für das Hometown Honeybee Festival, das bald stattfinden soll- te – was, wie Bea meinte, die größte Ehre war, die der Stadt Honey Springs jemals zuteilgeworden war.

Madison fuhr sich durchs lange Haar und ließ die ro- ten Locken auf eine Seite fallen. Warum sie sich im Früh- ling dazu bereiterklärt hatte, Bea bei dieser Aufgabe zu unterstützen, war ihr inzwischen unbegreiflich.

Klar, es war eine Riesensache, dass man das kalifor- nische Städtchen Honey Springs aus über fünftausend Mitbewerbern in ganz Amerika dazu auserkoren hatte, mit einer Handvoll anderer Gemeinden im August die

(5)

Feier zum Tag der Honigbiene auszutragen. Allerdings hatte Madison schnell erkennen müssen, dass Bea als Co-Vorsitzende mit eiserner Faust regierte. Nichts und niemand würde sich der Diner-Chefin in den Weg stellen und verhindern, dass sie ihre fünfzehn Minuten Ruhm und ihre Trophäe bekam. Die sollte der Stadt verliehen werden, die das spektakulärste Fest zu Ehren der Honig- biene ausrichtete.

Bea Davies setzte sämtliche Hebel in Bewegung, um diesen Preis zu gewinnen.

Madison griff in ihre Tasche und fischte ein Fläsch- chen Sunblocker heraus. Dann schob sie die Spaghet- titräger ihres hellblauen Sommerkleids herunter, gab zwei großzügige Kleckse Creme auf ihre Schultern und verteilte ein paar Tupfer in ihrem Gesicht.

Ihre Nase und die Wangen rieb sie besonders gründ- lich ein, weil dort die Sommersprossen immer zuerst er- schienen. Laut Wettervorhersage sollte es heute unge- wöhnlich heiß werden, und wenn sie schon in der Son- ne braten musste, konnte sie sich dabei wenigstens eine Portion Vitamin D abholen und an ihrer Bräune arbeiten.

Im Frühling hatte sie sich freiwillig für den Festival- ausschuss gemeldet, weil sie unbedingt eine neue Be- schäftigung brauchte. Der Winter war lang gewesen, und ihr Leben hatte sich angefühlt wie eine endlose öde Abfolge der ewig gleichen Dingen.

Natürlich war sie immer noch dankbar, dass Etta sie damals so herzlich aufgenommen und ihr zu einem aus- reichenden Einkommen verholfen hatte. Seit sie vor acht Jahren in die kleine Stadt gezogen war, die anderthalb Autostunden südlich von San Francisco lag, arbeitete sie sowohl im Büro der Bürgermeisterin als auch auf Tan- te Ettas Bienenfarm. Beide Jobs hätte sie inzwischen im Schlaf erledigen können.

(6)

Sie schloss die Augen, legte den Kopf in den Nacken und ließ sich das Gesicht von der Sonne wärmen.

«Madison, du sollst doch aufpassen!»

Beas strenge Stimme dröhnte durch die Luft. War ja klar. Wahrscheinlich hatte die ältere Frau schon die gan- ze Zeit hinter der Tür ihres Diners gestanden und sie be- obachtet.

«Das ist Farbe, die trocknet, Bea. Vor dem Pavillon hängt ein Absperrband. Niemand wird da einfach drü- berklettern.» Madison öffnete ein Auge und hoffte, dass auch Bea jenseits der Absperrung blieb. Aus Erfahrung wusste sie, dass man das ständige Geschimpfe ihrer Co- Vorsitzenden am besten nicht allzu ernst nahm.

«Ich hab’s dir letzte Woche schon gesagt.» Bea stieg über das Absperrband. «Wir können es nicht riskieren, dass sich jemand diesem bedeutenden Wahrzeichen der Stadt auf mehr als einen Meter nähert.» Sie bückte sich, hob Belles weiße Vorderpfoten an und inspizierte sie.

«Und das gilt auch für Vierbeiner.»

Madison schob ihre Spaghettiträger wieder hoch und blickte zu Bea auf. «Das ist ein Pavillon aus Holz.»

«Er ist Teil unserer Geschichte.» Bea strich ihre wei- ße Schürze glatt und machte ein empörtes Gesicht, weil Madison diesem Wahrzeichen von Honey Springs so ein- fach seine Bedeutung absprach. «Auf diesen Stufen hat mein Großvater, Bürgermeister Byron Davies, damals gestanden und voller Demut die viertausend Honigbie- nen entgegengenommen.»

Beas Schäferhund hieß ebenfalls Byron. Vermutlich hatte sie ihn nach ihrem Großvater benannt. Madison konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.

«Das war die Geburtsstunde unserer geliebten Stadt Honey Springs», erklärte Bea, und Stolz schwang in je- dem Wort mit. «Da fällt mir ein … » Sie griff in ihre Schür- zentasche und zog ihr Handy heraus. «Ich muss den Ma-

(7)

ler daran erinnern, dass er das Ortsschild rechtzeitig auffrischt. Als Vorsitzende des Festivalausschusses hat man aber auch rund um die Uhr zu tun.»

Co-Vorsitzende. Madison biss sich auf die Lippe. Auf besagtem Ortsschild wurde nicht nur auf die ersten vier- tausend stechenden Einwohner der Stadt hingewiesen, es wurde außerdem hervorgehoben, dass es hier nur ei- ne Bienenkönigin gab – und das war die Frau, die ihr ge- rade gegenüberstand.

Schon zu Beginn der Festivalplanung hatte Bea den Ton angegeben. Jetzt, wo bis zum großen Tag nur noch zwei Wochen Zeit blieben, kommandierte sie nur noch herum. Madison richtete sich kerzengerade auf. «Ich passe auf, dass niemand» – sie zeigte auf Belle – «wirk- lich niemand die gelbe Farbe beim Trocknen stört.»

«Das ist die richtige Einstellung.» Bea tätschelte Belle den Kopf. «Wir sehen uns nachher beim Grillfest. Tschüs- si.»«Tschüs.» Madison verdrehte die Augen, nahm Belles pinkfarbene Leine und legte sie sich in den Schoß. Nicht nur wegen des Hometown Honeybee Festivals war die Stadt total aus dem Häuschen, es wurde auch ein Rie- senwirbel um das Grillfest gemacht, das das Büro der Bürgermeisterin am Abend vor dem Rathaus veranstal- tete. Denn dort würde Bürgermeisterin Cassie Wilker- son endlich die Namen von Belles restlichen drei Jungen verkünden.

Eins der Katzenbabys hatte Cassie bereits kurz nach seiner Geburt auf den Namen Hope getauft. Für die an- deren drei hatte ihr Büro einen Namenswettbewerb aus- gerufen, an dem jeder Bewohner der Stadt teilnehmen konnte. Da es erst Terminschwierigkeiten gegeben hatte und dann drei Wochen lang Regen vorhergesagt worden war, hatte die Bekanntgabe der Gewinner immer wieder verschoben werden müssen.

(8)

Inzwischen waren die Kätzchen schon ein halbes Jahr alt, also eher Teenager als Babys. Es war höchste Zeit, sie nicht länger Zwei, Drei und Vier zu rufen.

Madisons vierbeinige Mitbewohnerin hatte früher Et- ta St. James gehört, der beliebten ehemaligen Bürger- meisterin, womit Belle sozusagen ein Mitglied der Kö- nigsfamilie von Honey Springs war. Als Etta im letzten Winter überraschend gestorben war, hatte ihre Nich- te Cassie Wilkerson neben dem Bürgermeistertitel auch die hochschwangere Katze geerbt.

Doch Belle hatte andere Pläne gehabt und sich am Va- lentinstag Madison als neue Katzen-Mama ausgeguckt.

An jenem Tag hatte sie begonnen, Madison mit ihrer Zu- neigung zu überschütten, und je weniger ihre Jungen sie gebraucht hatten, desto mehr Zeit hatte sie bei Madison verbracht. Als Madison schließlich in Nicks Blockhaus gezogen war, hatten Belle und Kätzchen Nummer vier sich dort ebenfalls niedergelassen.

Wenn man als beste Ehestifterin der Stadt galt, konn- te man sich anscheinend eine neue Versorgerin aussu- chen, wann immer einem der Sinn danach stand.

Madison wickelte sich die Leine ums Handgelenk.

Gut, es brachte ihr einige schiefe Blicke ein, wenn sie mit der stadtbekannten weißen Katze an einer Leine her- umlief, aber sie wollte kein Risiko eingehen. Wenn Belle frei herumstromerte, konnte man nie wissen, wen sie als Madisons Seelenverwandten auserkor.

Nein, die flauschige Heiratsvermittlerin würde ihr keinen Mann aussuchen. Eine Verlobung hatte Madison gereicht; sie verspürte nicht das geringste Bedürfnis, diese Erfahrung zu wiederholen. Und sie würde niemals tatenlos zusehen, wie eine Katze entschied, wen sie hei- raten sollte.

Obwohl Belle vielleicht eine bessere Wahl getroffen hätte als sie selbst.

(9)

Madison schaute in Beas Richtung. Die ältere Frau war stehen geblieben und redete jetzt mit Cassie, die gerade den Park betreten hatte. Sicher beschwerte sie sich darüber, dass Madison ihre Befehle nicht befolgte.

Wenige Minuten später kam die Bürgermeisterin auf Madisons Bank zu und stieg, mit einem Eiskaffee bewaff- net, über das Absperrband. Madison staunte noch im- mer, wie schnell sich die New Yorkerin in der Kleinstadt eingelebt hatte. Sogar ihren Kleidungsstil hatte sie an- gepasst. Sie trug Jeanshemd, einen geblümten Rock und flache Ballerinas – kein Vergleich zu dem Bleistiftrock und den schwarzen High Heels, die Cassie Anfang des Jahres bei ihrer Ankunft in Honey Springs getragen hat- te.«Warum hast du meine Hand nicht sofort wieder her- untergerissen, als ich mich damals gemeldet hab, um mit dieser Frau die Festivalplanung zu übernehmen?», frag- te Madison, als Cassie neben ihr Platz nahm.

«Weil ich wusste, wie gut du das machen würdest. Au- ßerdem bist du in der Stadt die Einzige, die es mit ihr aufnehmen kann.» Cassie sog lange am Strohhalm ihres Kaffeebechers. «Oh Mann, ich weiß nicht, wie Patrick das macht, aber das ist mit Abstand der beste Erdnuss- butter-Eiskaffee, den ich in diesem Sommer getrunken habe. Hast du den schon mal probiert?»

Madison zog die Nase kraus. «Nein, muss ich auch nicht.» Lieber würde sie zerstoßenes Glas trinken als ein Getränk, das Patrick Manning, der Besitzer des Bean &

Brew, zubereitet hatte. Der arrogante Großstädter war die lästige Fliege in ihrem Honigglas, und das schon, seit er vor drei Jahren nach Honey Springs gezogen war.

Damals hatte sie das Honey Cone, das örtliche Eisca- fé, von Mary Mooney übernehmen wollen, als die ältere Dame verkündet hatte, dass sie in den Ruhestand gehen werde. Es war die perfekte Gelegenheit gewesen, genau

(10)

zur richtigen Zeit, und Madison hatte es kaum erwarten können, in Honey Springs einen eigenen Laden zu füh- ren.Zwar hatte sie nicht die geringste Ahnung gehabt, wie man ein Geschäft führte, geschweige denn ein Eiscafé, aber sie war wild entschlossen gewesen, es zu lernen.

Außerdem war sie eine leidenschaftliche Köchin und hat- te sich schon in der Highschool die leckersten Kreatio- nen ausgedacht, um die Jungs mit hausgemachten Eis- bechern zu bezirzen.

Sogar ein teures Notizbuch hatte sie sich im The Book Bee gekauft, um darin Ideen für neue Eissorten zu no- tieren, die sie ihren Kunden bei der Neueröffnung der Eisdiele präsentieren wollte.

Ihr Eistraum war geschmolzen, als dieser undurch- sichtige Typ aus dem mittleren Westen, der keinerlei Wurzeln in Honey Springs hatte, wie aus dem Nichts auf- getaucht war und ein höheres Gebot auf das Ladenlokal abgegeben hatte.

Dass er mit der Tradition gebrochen und seinem Ge- schäft trotz Ettas Bitte keinen Namen gegeben hatte, der an das stachelbewehrte Wappentier der Stadt erinnerte, war für Madison ein weiterer Schlag ins Gesicht gewe- sen.Ihr Blick wanderte durch den Park zum Café hinüber.

Wäre Patrick nie nach Honey Springs gekommen, wä- re sie jetzt eine erfolgreiche Geschäftsfrau mit eigenem Eiscafé und müsste ihre Zeit nicht damit vergeuden, ei- nen frisch gestrichenen Pavillon zu bewachen. Stattdes- sen würde sie sich für das Festival eine besondere Eis- kreation einfallen lassen, mit der sie die Honigbiene eh- ren und ihre Liebe zu dieser Stadt unter Beweis stellen würde.

«Womit hab ich das bloß verdient?»

«Was denn?», fragte Cassie.

(11)

«Ich muss für Bea den Pavillon bewachen, damit ihm ja keiner zu nahe kommt. Eigentlich sitze ich nur rum und sehe dem Absperrband bei der Arbeit zu.» Sie schloss kurz die Augen und schielte dann zu Cassie hin.

«Wie mache ich mich?»

Cassie lachte auf. «Phantastisch.»

«Ich kann’s kaum erwarten, das in meinen Lebenslauf zu schreiben.» Madison schüttelte den Kopf und lehnte sich zurück. Langeweile hin und her, zwei Wochen vor dem Festival konnte sie den Co-Vorsitz des Planungs- komitees nicht mehr einfach abgeben. Sie hatte in der Stadt sowieso schon den Ruf, etwas Angefangenes nie zu Ende zu führen. Bea ritt ständig darauf herum.

Die Position der Co-Vorsitzenden bot ihr nicht nur ei- ne neue Aufgabe, sondern auch die Chance, zu bewei- sen, dass sie eine Sache erfolgreich zum Abschluss brin- gen konnte. Das Letzte, was sie gebrauchen konnte, war eine aufgebrachte Bea, die durch die Honey Lane lief und sich lautstark darüber empörte, dass ihre Kollegin ihrer Verantwortung nicht nachkam.

Wobei ihr das eigentlich herzlich egal wäre.

Gut, vielleicht doch nicht ganz so egal.

«Also ich finde das Gelb sehr hübsch», versuchte Cas- sie, sie aufzumuntern. «Die perfekte Bienenfarbe.» La- chend legte sie Madison eine Hand auf die Schulter. «Du solltest das alles mal aus einem anderen Blickwinkel be- trachten.»

Madison runzelte die Stirn. «Und aus welchem bitte?»

Cassie überlegte zwei Sekunden und schnippte dann mit den Fingern. «Du wachst über die Unversehrtheit der Farbhülle eines weithin geschätzten historischen Denkmals.»

«Kein Wunder, dass du mit deiner Arbeit bei der Wer- beagentur so erfolgreich warst», erwiderte Madison tro- cken. «Fehlt dir der Job manchmal?»

(12)

Cassie zog den Strohhalm aus ihrem Becher und leck- te die Sahne ab. «Nein, überhaupt nicht. Ich finde den Posten als Bürgermeisterin ziemlich herausfordernd und spannend.» Sie schob sich eine blonde Haarsträhne hin- ters Ohr. «Und wenn mir mein alter Job doch mal fehlt, kann ich mir jederzeit einen Adrenalinkick holen, indem ich Nick bei der Vermarktung seiner Honigwundsalbe helfe.»

Madison löste Belles Katzenleine von ihrem Handge- lenk. Ihr Cousin Nick Porter hatte das Patent für sei- ne Wundsalbe an eine internationale Kosmetikfirma ver- kauft, die Cassie früher in der Werbeagentur betreut hatte.

Und während Cassie das Geschäft eingefädelt hat- te, hatten Nick und Cassie ihre Teenagerromanze wie- deraufleben lassen und sich erneut ineinander verliebt.

Jetzt waren sie ein glückliches Paar und gleichzeitig er- folgreiche Geschäftspartner.

Madison freute sich von ganzem Herzen für ihren Cousin. So oft wie in diesem Jahr hatte sie Nick noch nie lächeln sehen. Wenn sie ehrlich war, war sie sogar ein bisschen neidisch. Seit ihrer geplatzten Verlobung vor acht Jahren hatte sie keine feste Beziehung mehr ge- habt, ja sie hatte sich noch nicht mal mit einem Mann verabredet.

Cassie trank den letzten Rest aus ihrem Becher und nickte dann in Belles Richtung. «Ist das eigentlich nor- mal, mit einer Katze an der Leine spazieren zu gehen?»

«Nein.» Madison legte die Leine auf die Bank. «Ich will nur kein Risiko eingehen.»

«Was für ein Risiko?», fragte Cassie.

«Na, weil … » Sie senkte die Stimme und nickte in Bel- les Richtung. « … weil sonst jemand eine Wahl für mich treffen könnte.»

(13)

Cassie grinste. «Glaubst du etwa diese Geschichten über ihre Qualitäten als Kupplerin?»

Es musste stimmen. Madison hätte nicht weniger als ein halbes Dutzend ehemalige Single-Frauen aufzählen können, die irgendwann einmal zur Zielscheibe von Bel- les Zuneigung geworden waren. Sie alle waren inzwi- schen verheiratet. Cassie und Nick waren zwar noch nicht verlobt, aber Madison war sich sicher, dass es nur eine Frage der Zeit war. Wahrscheinlich würde die Bür- germeisterin spätestens Weihnachten einen Ring am lin- ken Ringfinger tragen. «Du solltest doch am besten wis- sen, was diese kleine Liebesbotin anstellt, wenn man ihr genügend Freiraum lässt.»

Cassie lachte. «Hat Belle dir denn schon ein Zeichen gegeben?»

«Nein, kein einziges.» Madison streichelte der Katze über den Rücken. «Und dabei soll es auch bleiben.» Wo- bei … Ihr Blick fiel auf Josh Sandler, den neuen Tierarzt der Stadt, der gerade am Diner vorbeiging. Groß, blond und gut aussehend, wie er war, hatte er seit seiner An- kunft im Frühsommer für einiges Getuschel gesorgt.

Wenn man den Gerüchten glaubte, die auf der Honey Lane kursierten, war er noch Single.

Madison zog an Belles Leine. Nur weil sie noch nicht vorhatte, sich auf ewig zu binden, hieß das nicht, dass sie kein Interesse daran hätte, einen attraktiven Mann zu einer Portion Spaghetti und einer Flasche Rotwein im Honeypot zu treffen. «Belle, süßer Single auf zwölf Uhr.»

Die Katze gähnte herzhaft und drehte sich auf den Rücken.

Madison seufzte. «Siehst du? Nichts. Vielleicht bringe ich Belle in den nächsten Tagen mal zum Impfen und gebe ihr eine zweite Chance.»

Die Katze zuckte mit dem Schwanz, blinzelte aber nicht einmal.

(14)

«Dann eben nicht.»

Cassie lachte und stand auf. «Ich muss wieder ins Bü- ro. Auf mich warten tausend Akten, die ich durchsehen muss.»

«Ach, stimmt ja. Die Schränke kommen Mittwoch, oder?» Ihre Chefin hatte beschlossen, das Büro neu ein- zurichten. Zusammen mit den beiden anderen Mitarbei- tern des Rathauses hatte Madison am Wochenende ge- holfen, die Wände zu streichen.

«Ja, es geht doch nichts darüber, alles immer bis zur letzten Sekunde aufzuschieben. Heute werde ich wohl den ganzen Tag mit den letzten Vorbereitungen für das Grillfest beschäftigt sein. Und morgen soll ich Nick auf der Farm helfen.»

«Ich kann die Akten für dich durchsehen», bot Madi- son an. Das wäre allemal besser als ihre jetzige Aufga- be. «Wenn ich gleich anfange, bin ich bis morgen damit fertig.»

«Das wäre eine Riesenhilfe. Tausend Dank.» Cassie ging in die Hocke und kraulte Belle hinter den Ohren.

«Bist du schon gespannt auf die Namen deiner Babys?»

«Ich glaube, sie ist eher gespannt, welche Leckerlis bei der Feier serviert werden.»

«Da wird uns schon was einfallen.» Cassie hielt ihr Handy an die Lippen. «Nicht vergessen, Katzenleckerlis für das Grillfest zu besorgen.»

«Als Bürgermeisterin hat man eben rund um die Uhr zu tun», zog Madison sie auf.

Sie verabschiedete sich von Cassie und schaute Belle an. «Ja, gönn dir ruhig eine Mütze Schlaf. Wir werden wohl noch eine Weile hier herumsitzen.»

Ohne Vorwarnung sprang die Katze auf und schoss über den Rasen, die rosa Leine hinter sich herziehend.

«Belle, komm sofort hierher!» Madison sprang eben- falls auf und schaute der blitzschnellen Katze nach. Ihr

(15)

Magen zog sich zusammen. Auf dem Gehweg stand Pa- trick Manning und tippte auf seinem Handy herum.

Oh, nein. Nein. Nein! Entsetzt sah sie, wie Belle sich geradewegs auf ihn zubewegte. Das darf doch nicht wahr sein. «Belle! Komm sofort zurück!» Sie setzte sich in Bewegung und lief mitten durch das Absperrband, das sich spannte, riss und an ihrer Taille kleben blieb.

«Fassen Sie bloß die Katze nicht an!» Sie baute sich vor ihrem Erzfeind auf.

Patrick richtete sich auf und sah sie irritiert an. Sein Blick wanderte zu dem Absperrband, und er grinste.

«Sieht eher so aus, als sollte ich Sie nicht anfassen.»

Ärgerlich entfernte sie das schwarz-gelbe Band von ihrer Taille und ließ es zu Boden fallen. «Sie dürfen Belle nicht streicheln. Die Katze beißt.»

«Auf mich macht sie einen sehr lieben Eindruck.» Er bückte sich und kraulte der Katze den Kopf.

Belle, du Verräterin.

«Das täuscht, sie ist nicht lieb.» Madison nahm die Katze hoch, die beleidigt maunzte und Madison die Kral- len in die nackten Arme schlug. Madison verzog das Ge- sicht. «Ganz und gar nicht.»

Patrick grinste noch breiter. «Gut, dass Sie mich ge- warnt haben.» Er hob das gelb-schwarze Band auf.

Madison spürte, wie ihre Wangen feuerrot wurden.

Verdammt, ihr Feind hatte tatsächlich ein wahnsinnig süßes Lächeln, mit diesem ausgeprägten Grübchen in der linken Wange. Und zu allem Überfluss roch er auch noch verdammt gut. «Das habe ich nicht Ihretwegen ge- tan.» Sie versuchte, die Luft anzuhalten, um sein be- törend würziges Aftershave nicht länger einzuatmen.

«Wenn sie beißt, muss unser Ehrengast in Einzelhaft und kann heute Abend nicht am großen Grillfest teilneh- men.»

«Richtig, das Fest heute. Wird bestimmt nett.»

(16)

Madison hatte erst vor einer Woche erfahren, dass ihre Kollegin Darla Patrick gebeten hatte, beim Fest Eiskaffee auszuschenken, was natürlich vollkommen lä- cherlich war. Wer würde zu gegrillten Hähnchenflügeln in Honigmarinade schon Kaffee trinken wollen? «Tja, freuen Sie sich bloß nicht zu früh. Besonders viel Umsatz werden Sie da wohl nicht machen.» Um ganz sicherzu- gehen, wollte sie später noch etliche Liter ihrer berühm- ten Honig-Limonade herstellen und beim Fest anbieten.

«Ich mache das nicht wegen des Geldes.»

Hmph. Soweit sie es beurteilen konnte, ging es Pa- trick Manning immer um Geld. An den Veranstaltungen, die das Büro der Bürgermeisterin ausrichtete, nahm er so gut wie nie teil, und auch sonst mischte er sich kaum unter die Leute.

Und das war auch gut so. Sie schaute ihm in die stahl- blauen Augen und spürte, wie ihre Knie zu zittern be- gannen. Schnell blickte sie nach unten zu Belle. Ja, sehr gut sogar.

«Vielen Dank noch mal, dass Sie mich rechtzeitig vor der drohenden Gefahr gewarnt haben.» Er streckte die Hand aus und streichelte Belle mit dem gekrümmten Zeigefinger unter dem Kinn.

In diesem Moment kam Bea aus dem Diner geschos- sen. «Patrick, da sind Sie ja. Der Mann, auf den ich ge- wartet habe.»

«Bin ich das?» Er fuhr sich mit einer Hand durchs Haar, in der anderen hielt er immer noch das Absperr- band.

«Ach du meine Güte, was ist denn hier passiert?»

Oh, nein. Madison ging innerlich in Deckung. Gleich würde es ein Donnerwetter geben, weil sie Beas Absper- rung zerstört hatte. «Ich bin aus Versehen durchgelau- fen.»

(17)

Bea zog eine Augenbraue hoch. «Warst du auf der Flucht vor einem Straßenräuber?»

«Nein.»

«Vor einer Feuersbrunst?»

Madison drückte die Katze an sich. «Nein.»

«Verstehe.» Bea funkelte Madison böse an. «Dann war’s wohl eine Hummel.»

«Nein, auch das nicht.» Madison seufzte und brachte ihre lahme Entschuldigung vor: «Belle ist mir weggelau- fen.»

Bea streckte die Hand aus und streichelte der Katze über den Kopf. «Es war nicht deine Schuld, Süße.»

Was wollte sie damit schon wieder andeuten? Madi- son setzte Belle ab und riss Patrick das Band aus der Hand. «Ich hänge es wieder auf.»

«Für heute hast du genug angerichtet», sagte Bea be- stimmt. «Das Band muss richtig befestigt werden. Pa- trick, haben Sie einen Augenblick? Ich könnte … » Sie warf Madison einen vernichtenden Blick zu. « … Hilfe von einem fähigen Menschen gebrauchen.»

Madisons Gesichtszüge verhärteten sich. Es gab un- zählige Arten, auf die sie hätte beweisen können, wie fä- hig sie war.

Patrick schaute von Madison zu Bea. «Ich helfe gern.»

«Gut.» Bea schenkte ihm ein Lächeln. «Ich wollte so- wieso mit Ihnen über das Hometown Honeybee Festival reden.»

Moment mal! Madison legte den Kopf schief. Wieso um alles in der Welt wollte Bea mit ihm reden? In ihren Festivalplänen kamen weder Patrick Manning noch das Bean & Brew vor. Im Geiste ging sie die langen To-do- Listen durch, die Bea jede Woche zusammenstellte und die sie auf deren Anweisung immer mit sich herumtra- gen sollte.

(18)

Natürlich steckte die aktuelle Liste im Handschuh- fach ihres Jeeps, zusammen mit den anderen aus den vergangenen Wochen. Sie hatte sie nicht mal überflo- gen, bevor sie sie dort hineingestopft hatte.

Bea ignorierte Madisons fragenden Blick. «Mir ist et- was eingefallen, wie Sie und Ihr Café beim Festival rich- tig punkten könnten.»

«Tatsächlich?», fragten Madison und Patrick wie aus einem Mund. Madison schaute schnell weg und tat so, als müsste sie Belles Leine entwirren.

«Ich helfe Ihnen gern bei allem, was sie brauchen.»

Er schwieg kurz. «Aber ich werde mein Café nicht nach einem stechenden Insekt umbenennen.»

«Das würde ich Ihnen doch niemals nahelegen, mein Lieber. Wollen wir?» Bea grinste und hakte sich bei Pa- trick unter. «Junge, Sie sind aber ganz schön groß. Ha- ben Sie meinen Honig-Schoko-Kuchen eigentlich schon mal gekostet?»

Mit leichtem Unbehagen sah Madison zu, wie Bea mit Patrick zum Pavillon ging. Ohne dass sie es wollte, blieb ihr Blick an Patricks braun gebrannten, muskulösen Ar- men hängen. Warum musste ihr Erzfeind bloß so durch- trainiert sein?

Auf einmal schaute er sich über seine Schulter um und ertappte sie bei dem anerkennenden Blick. Rasch wandte sie sich ab, drückte Belle an sich und ging in die entgegengesetzte Richtung davon.

«Du warst eine böse Katze», flüsterte sie Belle ins Ohr. «Und merk dir für die Zukunft eins: Dieser überheb- liche, selbstgefällige Typ ist nicht der Richtige für mich.

Also komm bloß nicht auf dumme Gedanken.»

Sie erreichte die Kreuzung, blickte sich noch einmal kurz zum Pavillon um und ignorierte dabei das wilde Klopfen ihres Herzens.

(19)

Nein, Patrick Manning war definitiv nicht der Richti- ge.

(20)

Kapitel Zwei

Patrick schob den verchromten Servierwagen durch die Honey Lane und sog die frische Luft ein. Zum Glück war es etwas abgekühlt, sodass jetzt die perfekte Tempera- tur für ein Grillfest herrschte.

Hätte ihm vor drei Jahren jemand gesagt, dass er ein- mal einen Servierwagen die Hauptstraße einer Klein- stadt entlangschieben würde, um den Gästen einer Kat- zen-Taufparty Eiskaffee zu verkaufen, hätte er denjeni- gen mit Sicherheit für verrückt erklärt.

Und trotzdem tat er jetzt genau das.

Es war so viel passiert, seit er an diesem verregneten Sommerabend vor drei Jahren allein in seinem Stadthaus gesessen, ein kaltes Bier getrunken und im Internet ge- surft hatte. Während er auf dem letzten Bissen einer kal- ten Salamipizza kaute, hatte er auf das Bild eines zum Verkauf stehenden Ladenlokals geklickt.

Die Ladenfront lag direkt an der Hauptstraße einer malerischen Kleinstadt, anderthalb Autostunden südlich von San Francisco.

Seine Verwandten und Freunde in Indianapolis waren wahrscheinlich der Meinung, dass er an jenem Abend endgültig den Verstand verloren hatte.

Unwillkürlich lachte er auf. Vielleicht hatte er das tatsächlich. Vielleicht hatte er auch nur einen Tapeten- wechsel gebraucht. Was auch immer ihn dazu getrieben hatte, an jenem Abend hatte er den letzten Schluck von seinem Bier getrunken und ein Gebot auf den Laden ab-

(21)

gegeben, ohne zu wissen, was er überhaupt damit an- fangen sollte.

Am nächsten Morgen hatte er auf dem Weg in den Gerichtssaal dann einen Anruf von einer Frau erhalten, die sich als Etta St. James, Bürgermeisterin von Honey Springs, vorstellte.

Sie hatte gesagt, sie würde für die Besitzerin des Honey Cone den Verkauf ihres Ladens abwickeln, und ihn beglückwünscht, weil er das höchste Gebot auf die knapp zweihundert Quadratmeter große Geschäftsflä- che im kalifornischen Honey Springs abgegeben hatte.

Fast im selben Atemzug hatte sie ihm dazu geraten, dort ein Café zu eröffnen, weil die Stadt eine gute Tasse Kaf- fee dringend nötig hätte.

«Hallo, Patrick. Warte mal.»

Er warf einen Blick über die Schulter und sah Stacy Kline, die gerade die Tür ihrer Bee Beautiful Boutique abschloss. Sie strahlte ihn an, warf den Schlüssel in ihre Tasche und fuhr sich mit der Hand durch das schulter- lange dunkle Haar. «Bist du auf dem Weg zur Taufparty für Belles Babys?»

«Richtig geraten.» Er nickte ihr zu. Früher hatte er seine Freitagabende damit verbracht, Gesetzestexte zu studieren und sich auf Verhandlungen vorzubereiten, aber das war lange her.

Eine vierköpfige Familie marschierte an ihnen vor- bei. Auch sie waren offenbar auf dem Weg zum Grillfest, denn alle vier hatten sich Katzenohren aufgesetzt.

Er musste unwillkürlich lachen. Jepp, es war wirklich lange her.

«Dann haben wir ja denselben Weg. Bin ich froh, dass wir uns begegnet sind.» Stacy sah zu ihm auf und lächel- te. «Das ist womöglich das Beste, was mir heute pas- siert.»

(22)

Meinte sie die Begegnung mit ihm oder das Grillfest?

Dass sich die gesprächige Boutique-Besitzerin für ihn in- teressierte, war ihm bereits aufgefallen, und er hatte ge- hört, dass sie sich bei anderen Stadtbewohnern erkun- digt hatte, ob er Single sei.

Das war natürlich schmeichelhaft. Stacy war nett und alles, nur nicht unbedingt sein Typ. Allerdings war er schon so lange Single, dass er gar nicht mehr wusste, welche Frau überhaupt sein Typ wäre. «Was machen die Tennisstunden? Bist du bereit für die US Open?»

«Aber klar doch.» Sie kicherte und führte eine zwei- händige Rückhand-Bewegung aus. «Allerdings werde ich da wohl höchstens als Zuschauerin teilnehmen.

Spielst du auch?»

In Indianapolis hatte er gelegentlich auf dem Platz ge- standen und gespielt, seine Aufschläge waren nicht oh- ne. Zehn Jahre lang hatte er eine tolle Partnerin gehabt, die ihn am Wochenende oft überredet hatte, einen Ten- nis- oder Golfschläger zur Hand zu nehmen.

Er lächelte in sich hinein. Jocelyn war mehr als nur eine Tennispartnerin gewesen, und sie hatte immer ge- wusst, wenn er vor einem anstrengenden Gerichtsver- fahren Dampf ablassen musste.

«Ich hab seit Jahren nicht mehr gespielt», gab er zu.

Seit ihrem Tod, genau genommen.

«Vielleicht können wir ja am Wochenende mal eine Partie wagen, natürlich nur wenn du nichts anderes vor- hast?» Stacy würzte ihre Frage mit einem koketten Au- genaufschlag.

«Ja, gern. Das wird bestimmt lustig.» In seinem Ter- minkalender herrschte an den Wochenenden meist gäh- nende Leere. Ab und zu ging er mit ein paar Freunden ein Bier trinken, aber meistens arbeitete er bis in die späten Abendstunden und ging dann nach Hause, um auf dem Sofa Netflix zu schauen. Vielleicht wurde es lang-

(23)

sam Zeit, dass er mal wieder ausging und sich mit einer Vertreterin des anderen Geschlechts traf.

Als sie um die Straßenecke bogen, schüttelte Patrick unwillkürlich den Kopf. Die Mitarbeiter der Bürgermeis- terin hatten die Straße mit rosa und blauem Krepppa- pier geschmückt und überall weiße und schwarze Luft- ballons in Form von Katzenköpfen aufgehängt.

Außerdem waren Schminkstationen aufgebaut wor- den, vor denen Kinder Schlange standen, um sich Schnurrhaare aufmalen zu lassen. Etliche Essstände säumten die Straße, an denen sich bereits die Gäste drängten. Auf einem Podest stand die fünfköpfige Rock- band The Drones und spielte gerade die ersten Takte des

«Stray Cat Strut» von den Stray Cats.

«Ooooh, den Song liebe ich.» Stacy wippte mit dem Kopf und schnippte mit den Fingern. «Du nicht?» Sie stieß ihn mit der Hüfte an.

«Ein Klassiker.» Eigentlich stand er mehr auf Jazz und Rockballaden. Er blickte auf und hielt die Luft an. Ma- dison stand hinter einem langen Tisch und stellte rosa und blaue Pappbecher auf. Das hübsche hellblaue Som- merkleid vom Vormittag hatte sie gegen eine Jeans und ein T-Shirt eingetauscht, auf das eine Faust mit hochge- recktem Daumen aufgedruckt war.

Und, Junge, sie sah noch genauso hübsch aus wie am Morgen.

Er senkte kurz den Blick, in der Hoffnung, seine At- mung so wieder unter Kontrolle zu bringen.

Vergeblich.

Typisch. Die einzige Frau in Honey Springs, bei der ihm regelmäßig die Luft wegblieb, war ausgerechnet diejenige, die ihn absolut nicht ausstehen konnte.

Richtig übel nahm er ihr das allerdings nicht. Kurz nach der Eröffnung des Bean & Brew hatte er nämlich erfahren, dass Madison sich ebenfalls für das Ladenlo-

(24)

kal interessiert und im Bieterverfahren ein Gebot abge- geben hatte. Und sie war heute noch reichlich angefres- sen, weil er sie damals überboten hatte.

Das war natürlich nicht seine Schuld. In den ersten Tagen hatte ihn noch ein schlechtes Gewissen geplagt, aber da er nicht länger als Rechtsanwalt tätig sein woll- te, musste er sein Geld nun einmal auf andere Weise ver- dienen.

Als Madison dann einen Riesenaufstand gemacht hat- te, weil ausgerechnet ein Ortsfremder sie um den Laden gebracht hatte, hatten sich seine Schuldgefühle schnell wieder gelegt.

Selbst drei Jahre später noch mied sie sein Café, als könnte sie sich dort mit einer tödlichen Krankheit anste- cken. Und jede ihrer seltenen Begegnungen endete mit einer bissigen Bemerkung von ihrer oder seiner Seite.

Die Frau hasste ihn von ganzem Herzen.

Verstohlen schaute er noch einmal zu ihr hin. Ihre schönen roten Locken wurden heute von einem dunkel- blauen Band zusammengehalten und fielen ihr bis weit über die Schultern.

«Ich rufe dich an wegen dem Match.»

«Äh.» Er riss den Kopf herum. Für einen kurzen Mo- ment hatte er vergessen, dass Stacy neben ihm stand.

«Match?»

«Tennis. Am Sonntag?» Sie zog ihr Handy aus der Ta- sche. «Falls es nicht zu heiß ist.»

«Richtig.» Vielleicht war es eine gute Idee, mal etwas anderes zu unternehmen, als zu Hause herumzuwerkeln oder Extraschichten im Café einzulegen.

Stacy hielt das Handy in die Höhe und sah ihn fragend an.«Oh.» Im selben Moment schaute Madison ihm in die Augen. Er versuchte, sich auf Stacy zu konzentrieren,

(25)

was ihm mit der hübschen Rothaarigen in der Nähe äu- ßerst schwer gelang. «555 – 3453.»

«Gespeichert. Wunderbar.» Sie steckte das Handy wieder in die Tasche und blickte auf. «Hallo, Madison.»

«Hallo, Stacy.» Madison winkte ihr kurz zu und igno- rierte Patrick. Etwas anderes hatte er auch nicht erwar- tet.«Ich gehe eine Runde mit meinen Freundinnen tan- zen. Wir sehen uns später, Patrick.»

«Ja, bis später.» Er sah, wie Stacy sich zu einer Grup- pe Frauen gesellte, die vorne vor der Band begeistert die Hüften schwangen. «Okay … » Er schob seinen Wagen zu dem freien Tisch neben Madison. «Haben Sie was da- gegen, wenn ich mich hier breitmache?»

«Wie Sie wollen.» Sie zuckte mit den Achseln. «Aber die Leute sind schon gut mit meiner hausgemachten Ho- nig-Limonade versorgt, falls Sie doch lieber tanzen wol- len.» Sie zog eine Augenbraue hoch und schaute in Sta- cys Richtung.

«Ich mache mir nicht viel aus tanzen.» Das stimmte.

Er hatte zwei linke Füße, egal in welchem Tempo er sie zur Musik bewegen sollte. Das letzte Mal hatte er bei seiner Hochzeit getanzt. Und obwohl er sehr viel geübt hatte, war es ihm dennoch gelungen, seiner unglaublich geduldigen Braut mehrmals auf die Zehen zu treten.

Eine schöne Erinnerung, die ein ganzes Leben zu- rückzuliegen schien.

Er nahm eine große Thermoskanne vom Servierwa- gen, setzte sie auf dem Tisch ab und stellte eine zweite dazu. «Außerdem hab ich auch Limonade im Angebot.»

Auf Madisons hübscher sommersprossiger Stirn bil- dete sich eine dünne Zornesfalte. «Ach ja?»

«Ja, Cold-Brew-Coffee-Limonade. Ein Spezialrezept, an dem ich wochenlang getüftelt habe.»

«Tatsächlich?», fragte sie spitz.

(26)

«Ja, über einen Monat, genau genommen.»

Er hatte alles Mögliche ausprobiert, weil er seinen Gästen ein neues Sommergetränk anbieten wollte. Und welches Getränk war sommerlicher als Limonade? Er war schon im Frühling auf diese Kombination gekommen und hatte gehofft, die Limonade zum Nationalfeiertag am 4. Juli verkaufen zu können, aber er war nicht recht- zeitig fertig geworden. Es hatte unzählige Versuche ge- braucht, bis er das richtige Mischungsverhältnis ermit- telt hatte, aber er war am Ball geblieben. Die großen Thermoskannen auf seinem Tisch enthielten das Ergeb- nis unzähliger Stunden Arbeit. «Heute ist die Gelegen- heit, um auszutesten, wie sie ankommt. Wenn die Leute meine Limonade mögen, könnte sich die viele Arbeit ge- lohnt haben.»

«Schön für Sie. Ich bin mir sicher, Ihr Geschäft läuft gut, auch wenn eine Eisdiele bei der Hitze wohl mehr einbringen würde.» Sie fing an, ihre Honig-Limonade in die bereitgestellten Becher zu füllen. «Eine Schande, dass es in der Stadt keine gibt.»

Wow. Drei Jahre, und sie hatte es immer noch nicht verwunden.

Hübsch oder nicht, diese Frau war in jedem Fall ver- dammt nachtragend. Er verteilte weiße Becher auf dem Tisch, die allerdings deutlich weniger festlich aussahen als die rosafarbenen und blauen von Madison. «Dann kann ich nur hoffen, dass die Leute meine Cold-Brew-Li- monade genauso sehr mögen wie Eis.»

«Das bezweifle ich. Und übrigens  … » Sie hatte die letzte Reihe Becher gefüllt und setzte die Karaffe ab. «

… stellt die Familie Porter diese Limonade schon seit drei Generationen her und hat dafür etliche Preise ge- wonnen. Sie schmeckt nämlich einfach köstlich.»

Das bezweifelte er gar nicht, nur war seine Limona- denkreation eben auch sensationell gut. Ihm kam eine

(27)

Idee, wie er Madison zum Spaß so richtig auf die Palme bringen konnte. «Wollen wir es herausfinden?»

«Was herausfinden?» Sie verschränkte die Arme vor der Brust.

«Welches der Getränke die Bewohner von Honey Springs zu ihrem Sommer-Favoriten küren. Ein kleiner Wettbewerb. Wer zuerst keine Limonade mehr hat, ge- winnt.»

«Klingt kindisch.»

Er zuckte die Achseln. «Sie wollen kneifen? Kann ich verstehen.»

«Ich und kneifen?» Sie zeigte auf sich, dann auf ihn.

«Aus Angst vor Ihnen? Also gut. Die Wette gilt, Patrick Manning.» Sie schob zwei Finger der rechten Hand zwi- schen die Lippen und pfiff laut und durchdringend. «Hal- lo, Leute», rief sie der kleinen Gruppe Menschen zu, die sich ein paar Tische weiter vor Nicks Stand versammelt hatte. «Holt euch einen Becher meiner berühmten Ho- nig-Limonade. Ich verspreche, sie passt ganz hervorra- gend zu den gegrillten Hähnchenflügeln in Honigmari- nade.»

Das sieht ihr ähnlich, gleich zum Angriff überzuge- hen. Grinsend begann er, seine Becher zu füllen. Es be- stand kein Grund zur Sorge.

«Sie haben keine Chance, Manning.» Sie nahm einen Becher und prostete ihm zu. «Nicht die geringste Chan- ce.»«Das werden wir noch sehen.»

Sie gab zwei volle Becher an ein Paar aus, das an ih- ren Tisch getreten war. Vor ihrem Stand bildete sich nun sogar eine kleine Schlange. Triumphierend grinste sie Patrick von der Seite an.

Er fing ihren Blick auf, und sein Puls beschleunigte sich. Sie sollte ruhig glauben, dass sie den Sieg schon eingefahren hatte. Er würde nicht so schnell aufgeben.

(28)

Außerdem gefiel ihm ihr spöttisches Grinsen deutlich besser als der verkniffene Blick, mit dem sie ihn sonst be- dachte. Schnell goss er drei weitere Reihen Becher voll.

Auch wenn Madisons Limonade sicherlich erfrischend war, hatte er nicht den geringsten Zweifel, dass er den Wettbewerb für sich entscheiden würde.

Vielleicht machte ihn die Erfolgsgewissheit ein wenig überheblich. Aber er hatte alles gegeben, um das per- fekte Rezept zu entwickeln, und war sich sicher, dass sein Getränk wie eine Bombe einschlagen würde. Heute Abend würde er die verdiente Anerkennung für seine Ar- beit bekommen, und ab morgen würden die Leute dann vielleicht vor seiner Tür Schlange stehen, um sich das neue Trendgetränk aus dem Bean & Brew zu holen.

Dass er dabei die Limonade des Lieblings der Stadt ausstechen würde, war nur das Sahnehäubchen. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie Madison jedem, der in ihre Nähe kam, einen Becher aufschwatzte. «Und, wie sollen die Kätzchen nun heißen?», fragte er, als sie sich in seine Richtung drehte, um ihre Karaffe aufzufül- len.«Keine Ahnung.» Madison hielt eine gelbe Thermos- kanne in den Händen. «Cassie hat die Namen noch nicht verraten.»

«Waren Sie denn nicht an der Auswertung der Vor- schläge beteiligt?» Im Frühling hatte sich schnell her- umgesprochen, dass das Büro der Bürgermeisterin allen Einwohnern der Stadt die Gelegenheit gab, sich Namen für die drei Katzenbabys auszudenken. Patrick hatte sich von Darla Fitzgibbons, der anderen Assistentin von Bür- germeisterin Wilkerson, sogar dazu überreden lassen, im Bean & Brew eine Wahlurne aufzustellen. Das Tablett mit selbstgemachten Chocolate-Chip-Cookies, das Darla bei ihrem Besuch im Café mitgebracht hatte, hatte bei

(29)

ihrer Überzeugungsarbeit letztlich den Ausschlag gege- ben.«Darla hat sich den Namenswettbewerb ausgedacht und ein Riesengeheimnis daraus gemacht. Ich wette, selbst Cassie und Hank kennen die Namen noch nicht.»

«Scheint wohl das bestgehütete Geheimnis in ganz Honey Springs zu sein.»

Sie zog eine Augenbraue hoch, erwiderte aber nichts.

«Was?», fragte er, weil er ihren Blick nicht deuten konnte.

«Nichts. Hallo, Hank», rief sie und hielt einen Becher in die Höhe. «Hol dir schnell eine Honig-Limonade, be- vor sie alle ist.»

An einem gegrillten Hähnchenflügel nagend, schlen- derte Hank Fisher zu ihrem Tisch. Patrick mochte den älteren Mann, der für die Bürgermeisterin die PR-Arbeit machte und zudem Stammgast in seinem Café war. An ruhigen Nachmittagen setzte er sich gern zu Hank an den Tisch und fachsimpelte mit ihm über Baseball. «Hi, Hank.»

«Hi, Patrick. Madison.» Hank blieb vor Patricks Tisch stehen und nahm sich einen Becher. «Was ist das?»

«Nur die beste eisgekühlte Kaffeelimo, die du jemals trinken wirst.» Patrick grinste seine Konkurrentin an, die sichtlich empört war, dass er ihr bei Hank zuvorge- kommen war. Das brachte ihn auf eine Idee. «Madison, warum lassen wir Hank nicht den Geschmackstest ma- chen?»

«Schön.» Sie beugte sich über ihren Tisch und reich- te Hank einen von ihren Bechern. «Sag uns, welche dir besser schmeckt.»

Hank nippte an Madisons Limonade. «Köstlich wie im- mer. Ein Sonnenstrahl in einem Becher.»

«Danke.» Madison strahlte und griff nach ihrer Karaf- fe. «Komm, ich schenk dir noch mal nach.»

(30)

Doch Hank trank bereits aus Patricks Becher. Sei- ne Augen weiteten sich. «Wow.» Er leerte den halben Becher. «Hmm.» Er leckte sich über die Lippen. «Ver- dammt gut. Was ist dadrin?»

Patrick lachte. «Jede Menge Arbeit. Schmeckt’s dir?»

«Kann mich nicht erinnern, je was Besseres getrun- ken zu haben.» Hank trank aus und sagte dann verlegen:

«Tut mir leid, Madison.»

Patrick schob ihm gleich den nächsten Becher hin.

«Hier, nimm noch einen.»

«Danke. Da sage ich nicht nein.»

Er wechselte noch ein paar Sätze mit Hank, der bald anfing, Patricks neueste Kaffeekreation lautstark anzu- preisen. Es dauerte nicht lange, und Patricks Stand war von einer Menschentraube umringt.

Patrick spähte nach links und sah, dass Madison sto- isch weiter Becher befüllte und so tat, als wäre es ihr egal, was sich nebenan abspielte.

Plötzlich knackte es ein paarmal in den Lautspre- chern, die hinter den Verkaufsständen aufgebaut waren, und die Stimme von Bürgermeisterin Wilkerson ertön- te. Sie bat alle Besucher des Grillfests, sich vor der Rat- haustreppe zu versammeln, weil sie nun das große Ge- heimnis lüften wollte.

Patrick grinste. Das große Geheimnis, Mannomann.

Er beschloss, sich das Spektakel von seinem Tisch aus anzusehen.

Darla stand neben der Treppe und machte Fotos von den Jamieson-Drillingen, die mit Belle posierten.

Die neunjährigen Drillinge waren mit ihrer Mutter häufig zu Gast im Bean  & Brew. Die Mädchen waren natürlich viel zu jung für Kaffee, aber für Kinder unter zwölf hatte er auch einen leckeren Erdbeershake im An- gebot.

(31)

Darla nahm einem der Mädchen die Katze ab und setzte sie oben auf der Treppe in ein Laufgitter aus grob- maschigem Draht. Patrick mochte die flippige Darla, die immer auffällig bunte Ohrringe trug und ihn an seine Mutter erinnerte.

«Hallo, alle zusammen», begann Bürgermeisterin Wilkerson. «Vielen Dank, dass Sie so zahlreich zu dem großen Spektakel erschienen sind.» Sie hielt einen Be- cher in die Höhe. «Haben alle schon die Cold-Brew- Coffee-Limonade von Patrick Manning probiert? Sie ist phantastisch.» Darla trat an die Bürgermeisterin heran und flüsterte ihr etwas ins Ohr.

Bürgermeisterin Wilkerson ließ die Hand mit dem Be- cher sinken. «Oh … und … ähm … von Madisons Ho- nig-Limonade müssen Sie natürlich auch alle kosten.»

Patrick spähte zu seiner Konkurrentin hin, die mit ausdruckslosem Gesicht ins Leere starrte. Verschwun- den war die Kämpferin, die noch vor wenigen Minuten wild entschlossen gewesen war, ihn auszustechen. War sie wirklich so enttäuscht? Es war doch nur ein alberner Wettbewerb.

Die Bürgermeisterin erklärte, dass mehr als achthun- dert Zettel in den Wahlurnen gelandet waren. Eine be- eindruckende Zahl, wenn man bedachte, dass ganz Ho- ney Springs nur tausend Einwohner hatte, die Bienen nicht mitgerechnet.

Wobei die Bienen in dieser Stadt eigentlich immer mitgezählt wurden. Es überraschte Patrick, dass man sie nicht nach ihren Namensvorschlägen gefragt hatte.

«Darf ich um einen Trommelwirbel bitten?»

Der Schlagzeuger der Band erfüllte der Bürgermeis- terin den Wunsch sofort. Darla und Hank hielten jeweils eine schwarze Katze in die Höhe, während Nick in der einen Hand eine weiße und in der anderen eine schwar- ze mit weißer Brust und weißen Pfötchen balancierte.

(32)

Patrick musste unwillkürlich lachen. Sein Kumpel war sichtlich verliebt in die Bürgermeisterin. Und er freute sich für Nick.

«Darf ich vorstellen  – Hope, Beebee, Catzilla und Tux.» Bürgermeisterin Wilkerson klatschte, und alle An- wesenden stimmten in den Applaus mit ein, während die Kätzchen vorsichtig zu ihrer Mutter in den Stall gesetzt wurden.

Auch Patrick klatschte, doch dann bemerkte er, dass Madison ihren Stand verlassen hatte. «Hey, Sie geben doch nicht etwa schon auf?», rief er ihr nach.

«Das hätten Sie wohl gern. Aber Sie werden mich nie- mals besiegen», gab sie über die Schulter zurück, wäh- rend sie zur Rathaustreppe marschierte.

Er lächelte. Die Kämpferin war wieder da. Er zog ei- nen neuen Stapel Becher aus einem Karton, baute sie auf dem Tisch auf und goss Kaffee-Limonade hinein. Nein, er hätte nicht im Traum damit gerechnet, jemals einen war- men Sommerabend bei einer Katzentaufe zu verbringen.

Doch der Abend war bisher gar nicht mal so schlecht verlaufen.

Sein Puls raste, als er sah, wie Madison neben Bür- germeisterin Wilkerson, Nick, Darla und Hank für ein Gruppenfoto mit Belle und ihren Jungen posierte.

Nein. Der Abend verlief alles andere als schlecht.

[...]

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

«Ich kaufe dir mal eben eine Mütze und einen Schal, damit du auf dem Weg zur Wache nicht erfrierst», sagt Ellen und nimmt Kurs auf einen Stand, an dem Winterklamotten angeboten

Er erinnert sich nicht genau, aber er hat den Ver- dacht, dass es ungefähr zur selben Zeit war, als der Sohn Vater wurde und der Vater Großvater.. Da passierte

Und im Grunde werden auch die Gegner und die Rück- wärtsgewandten irgendwie vorankommen, wissen aber nicht, wohin; nein, umzudrehen brauchen sie sich nicht, das sind solche, die

(Damit hatte ihre Mutter sie immer aufgezogen – das muss ja toll sein, sagte sie immer, wenn Nadia eine Spitzenno- te mit nach Hause brachte und sich erst am Vorabend auf die

Aber ihm war auch klar, dass er sich nicht ewig in den Nebenstraßen herum- treiben konnte.. Die Polizei würde alles aufbieten, was sie an Manpower hatte, bewaffnet mit

Mir ist mittlerweile alles egal, und wenn Frau von Roth mich erwischt, soll sie doch, ich hab nichts mehr zu verlie- ren. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass gesunder

Sondern jeder einzelne von uns «verständigen Menschen» – noch so ein Name, den Linné sich ausge- dacht hatte  – war mehr «wert» als eine ganze andere Spezies, mochte

Sollten seine Eltern etwa gemerkt haben, dass Anton sich im Jammertal mit seinen besten Freunden  – dem kleinen Vampir, Rüdiger von Schlotterstein, und dessen Schwester