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Herausforderndem Verhalten gemeinsam begegnen Herzlich Willkommen

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Academic year: 2022

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Herausforderndem Verhalten gemeinsam begegnen

Herzlich Willkommen

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Ihr Nachmittag mit uns

1. Begrüßung, Vorstellung 2. Blick in die Theorie

a. Das Deeskalations-Organisations-Modell b. Prinzipien der professionellen Präsenz

3. Der Ansatz des „Positive Behaviour Support“

4. Beispiele aus der Arbeit a. Das Klasse-Kinder-Spiel b. Das Tootling

c. Gemeinsame Arbeit im Alltag: Präsenz im Schulalltag (Check in, Rundgang, ...)

d. Klassenübergreifendes Sozialtraining e. Ideen zur Schülerberatung

f. Motivationswoche Jg. 9, Liftkurse

(3)

4. Blick in die Theorie

Unsere Interventions- und Handlungsstrategien - GRUNDSÄTZE (nach Bartnitzky 2008)

Es ist gerecht, Unterschiede zu machen

Kinder einer Klasse haben weder die gleichen Möglichkeiten noch die gleichen Bedürfnisse

Alles ist Beziehungssache

Kinder mit herausforderndem Verhalten haben in ihrer Biographie oft schwerwiegende Vertrauensbrüche von Erwachsenen erlitten. Für sie zählt meist nur die soziale Beziehung zur Lehrkraft. Konsequente Lehrkräfte werden als verlässlich empfunden und wirken daher positiv auf das Verhalten des Kindes.

Erkennen Sie das Ziel (den Grund) für das Verhalten

Nur wenn der Grund eines Verhaltens erkannt wird, kann Intervention bei den Ursachen ansetzen – und ist keine Symptombehandlung

Unterscheiden Sie zwischen dem Verhalten und der Person

(4)

Das Deeskalations-Organisations-Modell

Verständnis von Krisen: Situationen, in denen Kinder versuchen, Konflikte

mit verbaler und/oder körperlicher Gewalt zu lösen.

Dabei geht es sowohl um Konflikte zwischen Personen, als auch um

Konflikte zwischen den Anforderungen einer Situation und den persönlichen

Lösungsmöglichkeiten.

Anfluten:

Der Schüler erlebt individuell unterschiedliche Emotionen, Frust staut sich auf (der Frust kann sich auch auf Situationen beziehen, die wir nicht kennen, z.B. zu Hause).

Eskalation

Beruhigung:

Die Eskalation wird dann unterbrochen, wenn das gewalttätige Verhalten unterbrochen werden kann.

Trauer

Klärung

Nicht in jeder Krise sind all diese Phasen zu beobachten. Manchmal ist der

Zeitraum des Anflutens so kurz, dass wir ihn kaum bemerken.

(5)

Das Deeskalations-Organisations-Modell

Um den Herausforderungen solcher Krisen professionell begegnen zu können, bedarf es dem

Zusammenwirken dreier Bausteine:

1) Institutionell vereinbarter Rahmen für den Umgang mit diesen Verhaltensweisen

-> Erziehungs- und Wertekonzept

1) Krisenkompetente Mitarbeiter 2) Förderung sozial angemessener

Verhaltensweisen durch Prävention

(6)

Das Deeskalations-Organisations-Modell

(7)

Woher kommt das Konzept und welche Schwerpunkte setzt es?

• Elterliche und pädagogische Präsenz wurde von Hain Omer an der Uni Tel Aviv entwickelt und basiert u.a. auf der Idee des gewaltlosen Widerstandes.

• Gedacht war es ursprünglich für Familien, in denen der Konflikt zwischen Eltern und Kindern hoch eskaliert und die elterliche Präsenz verlorengegangen war (d.h.

die Kinder bestimmten das Geschehen).

• Dieser Ansatz ist Beziehungsarbeit und basiert auf den Forschungen zur Bindungstheorie (Wir sind da und wir bleiben da, ich sorge mich um dich)

• Es geht nicht im die Verwischung von Rollen. Die Auffassung, dass Nähe,

Partnerschaftlichkeit und Autorität sich gegenseitig ausschließen, hat in diesem Konzept an Gültigkeit verloren.

• Die neue Autorität von Lehrern basiert u.a. auf der Mobilisierung einer breiten Unterstützung durch SL, Eltern und anderen Personen innerhalb des Systems

Das Prinzip der professionellen Präsenz

Autorität durch Beziehung – Stärke statt Macht

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Grundgedanken der professionellen Präsenz

Präsenz und Nähe:

– Präsenz wird erfahren, wenn der Pädagoge vermittelt: „Ich bin da und bleibe da, komme was wolle.“

Suchen der positiven Beziehung, Aussteigen aus dem Teufelskreis ewigen Ermahnens, Schimpfens, durch Bemerken von Positivem

Bewegung im Raum, Blickkontakt, Sitzordnung, Raum vorbereiten

– Der Pädagoge erfüllt eine Ankerfunktion.

Beziehungsstiftende Angebote

– Die sog. „wachsame Sorge“ ist die stärkste Vorhersage für eine positive Entwicklung des Kindes, weil sie deutlich

macht „Du bist uns wichtig“.

(9)

Selbstkontrolle

– Der Pädagoge kann nur sein eigenes Verhalten bestimmen, das Verhalten des Kindes/ Jugendlichen kann nur

inspiriert, nicht kontrolliert werden.

• Schweigen ist keine Kapitulation, Deeskalation beginnt einseitig

– Unterschied zwischen Bestrafung und Widerstand

Netzwerk statt Einzelkämpfertum

– Jede Autoritätsperson steht in Beziehung mit einem

Netzwerk (Kollegen), dessen Repräsentant sie ist, und ist daher befugt, geltende Regeln einzufordern (Wichtigkeit gemeinsamer Regeln!), die Welt des Kindes/ Jugendlichen wird integrierter durch diese Vernetzung.

• Helfer, Sit-In

– Der „Täter“ wird durch Wiedergutmachung wieder in die Gemeinschaft integriert.

– Zusammenarbeit der unterschiedlichen Professionen

(10)

Eskalationsvorbeugung und Deeskalation

– Der Pädagoge positioniert und verankert sich ruhig und sicher (Stoßdämpferhaltung). Indem er einen Machtkampf vermeidet, trägt er zur Deeskalation bei und hilft beiden Seiten, das Gesicht zu wahren.

„Wenn ich mich so innerlich von dem Ablauf und der

Provokation distanzieren kann, fällt es mir leichter, ruhig zu bleiben und auch ruhig zu handeln.“

Transparenz und Veröffentlichung

– Auffälliges Verhalten wird an die Öffentlichkeit gebracht,

ohne den Betroffenen anzuprangern, also nur im Sinne

einer Berichterstattung.

(11)

Verzögerung und Beharrlichkeit

– Der Pädagoge muss nicht sofort Maßnahmen ergreifen.

Indem er sich ankündigt und „vertagt“, gewinnt er Zeit und Handlungsspielraum.

„Schmiede das Eisen, wenn es kalt ist“

– Der Vielfalt des Kindes/ Jugendlichen wird Zeit und Raum gegeben, so dass auch die positiven Stimmen wieder zur Geltung kommen.

– Autorität zeichnet sich nicht mehr durch die

Unmittelbarkeit des Gehorsams aus, sondern durch Entschlossenheit und Beharrlichkeit.

„Nicht jede Krise führt zum Ende aber ich werde

beharrlich bleiben“

(12)

Warum es sinnvoll ist,

„das Eisen zu schmieden, wenn es kalt ist“

(13)

... und zum Schluss...

• Die Autoritätsperson, die ihre Kraft aus der Zusammenarbeit bezieht, ist von der „Mentalität des Zweikampfes“ befreit.

• Diese Veränderung spiegelt sich auch in der emotionalen und physischen Konstellation des Lehrers wider, der nicht mehr die Notwendigkeit empfindet, all seine physischen und

psychischen Energieressourcen für die direkte Konfrontation

mobilisieren zu müssen.

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Der Ansatz des „Positive Behaviour Support“

• School-wide Positive Behavior Interventions and Supports (PBIS)

• „Mit PBIS (…) steht endlich ein schulübergreifendes,

wissenschaftlich geprüftes (und) wirksames (…) System der schulischen Verhaltenssteuerung und Verhaltensstabilisierung zur Verfügung. Lern- und Verhaltensförderung lassen sich

dabei leicht miteinander verschränken. Was bei den Heranwachsenden noch nicht an erwünschten

Verhaltensweisen da ist, wird systematisch vermittelt,

aufgebaut und trainiert.“ (Bröcher 2016)

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Der Ansatz des „Positive Behaviour Support“

• fasst zahlreiche Methoden, (Einzel-)Maßnahmen, Verhaltensweisen zusammen

• classroom management vs. PBIS

• Einzelmethoden

– Clear Behavioral Expectations – Behavior-Specific Praise

– KlasseKinderSpiel (Good Behavior Game) – Tootling

– Class-wide Peer Tutoring – didaktische Reduktionen

Aufsplitten von Lernaufgaben

Wahlmöglichkeiten beim Lernen anbieten

– Daily Behavior Report Card (Verhaltenspläne)

– Check-In/Check-Out (Check & Connect) – Begrüßung von SuS/Offener Anfang

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(17)

Das KlasseKinderSpiel

Das KlasseKinderSpiel ist eine Form der Verhaltenssteuerung durch die Belohnung von positivem( Arbeits-)Verhalten bei Kindern und

Jugendlichen während der Arbeitsphasen im Unterricht.

• Adaption des Good Behavior Games

• 1969 erstmals evaluiert (Barrish/Saunders/Wolf)

• Es kann:

sowohl auf Schul- als auch auf Klassenebene eingesetzt werden, vom (Klassen-) Lehrer selbst durchgeführt und evaluiert werden,

während der regulären Unterrichtszeit durchgeführt werden und ist durch geringen Materialeinsatz sehr ökonomisch,

übertragen werden auf Situationen außerhalb der Klassenzimmers (Sporthalle etc.).

(18)

Ziele des KlasseKinderSpiels:

auf der Gruppen-Ebene: gegenseitige Unterstützung der

Schülerinnen und Schüler in der Beachtung von Regeln, mehr Lernzeit im Unterricht, bessere Gruppenkohäsion.

auf der Schüler-Ebene: Reduktion von Unterrichtsstörungen, Steigerung der Aufmerksamkeit im Unterricht, mehr Lernzeit im Unterricht, Verbesserung der Selbstkontrolle der Schüler, bessere

Gruppenkohäsion, höhere Motivation und Erfolgserleben bei adäquatem Verhalten.

auf der Lehrer-Ebene : praxisnahe Strategien zur Steuerung des

Schülerverhaltens, Gewinn von Lernzeit, Verbesserung des Sozial- und

Lernklimas in der Klasse.

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Regeln:

max. drei Regeln

für die Schülerinnen und Schüler transparent (ggf. visualisiert)

Lehrkraft fungiert als Schiedsrichter

Einsatz:

Spielsituationen sollten möglichst variieren (Transfer)

zunächst sollte während Unterrichtssituationen gespielt werden, in denen es den Schülern leicht fällt ruhig zu arbeiten

bei Gruppen oder Partnerarbeit nochmals deutlich machen, was genau in dieser Phase störendes Verhalten ist

Häufigkeit

Spielzeit von ca 20 Minuten

eher länger spielen als häufiger

Spielzeit transparent machen

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Gruppenzusammenstellung

Zusammenstellung sollte wechseln

Gruppen geben sich einen Gruppennamen und wählen ein Gruppensymbol

Schwierige Schülerinnen und Schüler

Niveau festlegen, das allen Gruppen einen Gewinn ermöglicht

Gruppenzusammensetzung variieren

Im Notfall: Schüler/in bildet eine eigene Gruppe

Negativer Gruppendruck

positives Verhalten loben

auf spielerischen Charakter hinweisen

Niveau festlegen, dass allen Gruppen einen Gewinn ermöglicht

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Zum Spielablauf:

Die Klasse wird in zwei oder mehrere Teams geteilt.

Wenn die Kinder bzw. Jugendlichen in Gruppen eingeteilt sind, kann das Spiel beginnen. Die Lehrkraft kündigt den Spielbeginn verbal an.

Verstößt ein Kind / Jugendlichen während der Spielzeit gegen eine der zuvor gemeinsam aufgestellten Regeln, kassiert sein Team ein “Foul“.

Die Gruppe mit den wenigsten Verstößen bekommt eine kleine Belohnung

(z. B. etwas früher Pause).

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Modifikationen:

neue Unterrichtssituation in der gespielt wird auswählen

Beschränkung auf eine Regel

Spiel auch verdeckt spielen, d.h. ankündigen im Laufe der Stunde irgendwann das Spiel zu spielen

1. erstes „Foul“ offen festhalten

2. „Fouls“ ganz verdeckt festhalten und nur Gewinner bekannt geben

Relevanz der Modifikationen

Transfer auf andere Situationen ist entscheidend für langfristige

Effekte des Spiels, KlasseTeamSpiel

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Film: KlasseKinderSpiel

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Das Tootling

-

kreative Methode aus dem

`positive behavior support`

-

nicht der Lehrer lobt/ bestärkt, sondern die Schüler

untereinander

-

gute Taten der Schüler werden auf sog. TootleTickets notiert

-

jedes Ticket ist ein Punkt auf dem Klassenkonto

-

Schüler arbeiten an einer

Belohnung, die für die ganze

Klasse ausgegeben wird

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Gemeinsame Arbeit im Alltag

Schüler/in

Klassen- Eltern

Abteilungs- Leitung/ SL

Sonder- pädagogen

Schulsozial- arbeiter

Fach-

Andere päd. / therap. Fachkräfte

Beratungs- team

Kennenlernnachmittag Verstärkerpläne

Sozialtraining Besuch in der GS

Präsenz in der Schule Einzelgespräche

Unterrichtsbegleitung Erstellung d. Förderplans

TN am Förderplanteam Beratung über

Interventionen

Ermahnungen Ordnungsmaßnahmen

Umsetzung der Maßnahmen Eltern- und Schülersprechtag

Rückmeldung Logbuch

(26)

Pausenaufgaben

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Pausenaufgaben

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Pausenaufgaben

• 0. Stunde

• „Bewacher“ von bestimmten Bereichen auf dem Schulhof (Fahrradständer, ...)

• Übertragen von Tätigkeiten in der Pause (z.B.

Kiosk, Herausgabe von Spielgeräten)

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Check in – Check out

Ziel: Kontrolle über Fehlzeiten, Präsenz im Alltag, beziehungsstiftendes Angebot

• Liste mit Namen an einer Tür im Gebäude

• SuS unterschreiben morgens und nachmittags

• Vorteil: wenig Zeitaufwand, kurze

Informationswege, der tägliche Kontakt

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Klassenübergreifendes Sozialtraining - Rahmenbedingungen

• Zeit?

• Wie kommen SuS dorthin?

• Förderplanung?

• Ergebnisse?

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Klassenübergreifendes Sozialtraining – Inhalte

Meine erste Woche

Ich schaff´s Häuser

Fragekarten

Collagen „Mein Leben - Meine Ziele“

Kritik üben – den Nagel auf den Kopf treffen

Woraus besteht eine USt (Tortendiagramm)

Mein Tagesablauf

Zahlenspiel

3 Würfel – Rechnen

Smarties- Rallye

Parcours „über Tische und Bänke“ (Blind führen)

Cup – Song

Training im Wald

Kooperations- und

Konzentrationsaufgaben (mit Punkten)

Bingo

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Ansätze lösungsorientierter Beratung

• Blick auf den Lösungskontext

• Blick auf Stärken & Ressourcen

• Skalierungen

• Fragebögen Hanna Hardeland

• Motivationswoche Jg. 9, Liftkurse

(33)

Fragen, Anregungen, Bemerkungen J

Wir danken für Ihre Aufmerksamkeit!

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