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LOGISCHER EMPIRISMUS

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Academic year: 2022

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Volltext

(1)

LOGISCHER EMPIRISMUS

Axel Honka, Anika Mehlem,

Brigitta Wanner

(2)

HHU

Agenda

1 Logischer Positivmus

2 Entwicklung zum logischen Empirismus 3 Wiener Kreis

4 Kuhn vs. Carnap

5 Anwendungsbeispiele

2

(3)

Logischer Positivismus

Name macht bereits deutlich, dass in dieser Strömung stark von der Logik Gebrauch genommen wird und

logische Analysen einen wichtigen Teil für die Philosophie einnehmen sollte

Wissenschaftstheoretische Strömung, die besonders 1925-1935 im Wiener Kreis dominierte

Ziel es war, Philosophie durch wissenschaftliche und vor allem neutralen Kriterien zu erneuern

Namensgebung

(4)

HHU

Logischer Positivismus

Bezeichnung

Positivismus geht auf Claude Henri de Rouvroy, Comte de Saint-Simon zurück, dessen Schüler den Begriff aufnahm und das Drei-Stadien-Gesetz

entwickelte

Claude Henri de Saint-Simon (1760-1825)

Auguste Comte (1798-1857)

4

Geschichte

(5)

Logischer Positivismus

Drei-Stadien-Gesetz

Die Menschheit durchläuft drei Stadien des

Denkens/Wissens, bis der Optimalzustand erreicht werden kann:

Theologische Stadium

Metaphysische Stadium

Positive Stadium

(6)

HHU

Logischer Positivismus

Theorien sollen mit Hilfe der Logik rational aufgebaut werden

Am Anfang jedes Erkennens steht das unmittelbar Gegebene (das Positive)

Wissen kann nicht mit theoriefreier Erfahrung beginnen

Induktion kann daher Erkenntnisse begründen, ABER nicht herleiten!

Sätze werden in sinnvolle und sinnlose geteilt

6

Kernaussagen

(7)

ENTWICKLUNG ZUM LOGISCHEN

EMPIRISMUS

(8)

HHU

Entwicklung zum logischen Empirismus

Logische Empirismus ist eine Fortentwicklung des logischen Positivismus und gilt als weniger radikal

Jedes Wissen stammt aus der Sinneserfahrung

Durch Beobachtungen und Experimente können wissenschaftliche Erkenntnisse gewonnen werden

Mit Hilfe von Annahmen und Induktion können durch systematische Beobachtungen und Experimente

Erkenntnisse gewonnen werden

8

Positivismus vs. Empirismus

(9)

Entwicklung zum logischen Empirismus

Es müssen nicht mehr alle Begriffe einer wissenschaftlichen Theorie unmittelbar an Beobachtungen anschließen.

Beobachtungsbegriffe: aufgrund weniger Wahrnehmungen über das Vorliegen der betreffenden Sachverhalte kann

entschieden werden

Theoretische Begriffe: werden durch die Prinzipien der zugehörigen Theorien näher bestimmt und sind nur mittelbar mit

Wahrnehmungen verknüpft

Zweistufen Konzeption

Carl-Gustav Hempel (1905 – 1997)

Rudolf Carnap (1891 - 1970)

(10)

HHU

Entwicklung zum logischen Empirismus

Neben der Zweistufenkonzeption tritt ebenfalls das DN-Modell von Hempel für die wissenschaftliche Erklärung auf

Idee:

Alle Erklärungen in der Wissenschaft besitzen eine einheitliche Struktur, die durch vier Bedingungen

charakterisiert wird

10

Deduktiv-nomologische Erklärung

(11)

Entwicklung zum logischen Empirismus

1. Folgerungsbedingung (das Explanandum folgt deduktiv aus dem Explanans)

2. Gesetztesbedingung (das Explanans enthält allgemeine Gesetze, die zur Erklärung notwendig sein müssen)

3. Signifikanzbedingung (das Explanans hat einen

empirischen Gehalt, es muss also falsifizierbar sein)

4. Wahrheitsbedingung (alle Sätze des Explanans sind wahr)

Deduktiv-nomologische Erklärung

(12)

HHU

Entwicklung zum logischen Empirismus

Frage: „Nach welchen allgemeinen Gesetzen und

aufgrund welcher Vorbedingungen tritt das Phänomen auf?

Eine deduktiv-nomologische Erklärung ist ein

Argument, dass aus dem Explanans allgemeingültige Gesetze und spezielle Bedingungen und dem daraus ableitbaren Explanandum besteht

12

Deduktiv-nomologische Erklärung

(13)

Entwicklung zum logischen Empirismus

Explanans:

G1,….,Gn (Gesetze) B1,…,Bn

(Bedingungen) ---

(impliziert)

Explanandum

Deduktiv-nomologische Erklärung

Explanans:

Jedes mal, wenn ein Stuhl der

Stabilität s mit einem Gewicht von mindestens g belastet wird, bricht er zusammen.

Dies ist ein Stuhl der Stabilität s.

Das belastende Gewicht ist mindestens g.

--- Explanandum

(14)

HHU

WIENER KREIS

(15)

Wiener Kreis

Informeller Diskussionskreis, der von Moritz Schlick (1882-1936) im Jahre 1923 gegründet worden ist und der sich regelmäßig in Wien traf

Orientierung an Ernst Mach‘s Position:

Begriffe aus der Wissenschaft eliminieren, die keine Entsprechung in Sinneswahrnehmung finden

wissenschaftliche Begriffe sollten auf Wahrnehmungsbegriffen beruhen

(16)

HHU

Wiener Kreis

Zirkel bestand vorwiegend aus Wissenschaftlern, und weniger aus Philosophen 

Wissenschaftsphilosophen

Wichtige Köpfe waren dabei:

1. Rudolf Carnap (1891-1970)

Betonung auf die Logik und der formalen Sprachen

2. Otto Neurath (1882-1945)

Eher unsystematische Denkweisen und damit Gegenpol zu Carnap

Publikationen:

Schriften zur wissenschaftlichen Weltauffassung

Erkenntnis

16

(17)

Wiener Kreis

Deutscher Philosoph und Hauptvertreter des logischen Empirismus

Hauptwerk: Der logische Aufbau der Welt (1928)

Empirische Rekonstruktion der Wissenschaft

Zurückführen von Begriffen auf Grundbegriffen

 Konstitutionssystem

Rudolf Carnap

(18)

HHU

Wiener Kreis

Erkenntnismäßiges/logisches System von Begriffen

Begriffe sollen aus anderen stufenweise konstituiert werden

Beispiele:

Brüche auf natürliche Zahlen zurückführbar

Primzahlen  1 und sich selbst als Teiler

Konstitutionssystem

18

(19)

Wiener Kreis – Verifikationstheorie

Verifikationstheorie der Bedeutung

Ziel: Methodik zur Verifizierung von Aussagen/

Abgrenzung von Aussagen

Empirisches Sinnkriterium

Carnap (1928, S.47): „Für die Angabe des Sinnes einer Aussage ist es notwendig, daß angegeben wird, in

welchen Fällen von Erfahrung sie wahr heißen soll“

Instrument zur „Klassifizierung “ einer Aussage

(20)

HHU

Wiener Kreis – Verifikationstheorie

Wie kann der Sinn von Aussagen untersucht werden?

Sinnvoll, wenn es untersucht werden kann

Sinnlos, wenn es keine empirischen Untersuchungen geben kann (metaphysisch)

Empirisches Sinnkriterium ist heutzutage kritisch zu betrachten

Sind empirisch nicht belegbare Aussagen wirklich ohne Bedeutung?

z.B. Ausnahmen in Regelmäßigkeiten

20

(21)

Wiener Kreis – Verifikationstheorie

METAPHYSIKKRITIK

Verifikationstheorie: Basis für den Angriff auf die Metaphysik (Rudolf Carnap - Überwindung der Metaphysik durch logische Analyse der Sprache)

Metaphysische Sätze sind dabei Scheinsätze

Form korrekt, aber ohne Gehalt sinnlose Sätze

Beispiel: Aussagen über die Existenz Gottes

(22)

HHU

KUHN VS. CARNAP

(23)

Thomas Kuhn Robert Carnap

vs.

Werden oft als Erzfeinde angesehen, da sich ihre Theorien grundlegend voneinander unterscheiden

(24)

HHU

Kuhn vs. Carnap

 Jeder wissenschaftliche Satz kann mittels

expliziten Definitionen in einen anderen Satz,

welcher nur aus logischen Zeichen und Termen zu dem Gegebenen besteht, übersetzt werden (so

dass sie absolut äquivalent sind)

 Wissenschaftliche Satz: Irgendein Satz in irgendeiner Sprache zu irgendeiner

wissenschaftlichen Disziplin, welcher Terme in einer klaren, eindeutigen Art hat

Ziel von Carnaps „Aufbau“

24

(25)

Kuhn vs. Carnap

 Holismus: Systeme funktionieren als Ganzes und nicht als einzelne Teile des Systems

 Wissenschaftliche Sprache besteht laut Carnap aus einem beobachtendem und einem

theoretischen Teil

Können gut voneinander getrennt werden

beobachtend: blau, Hund, größer als etc.

theoretisch: Elektronen, Elektromagnetisches Feld, Eigendrehmoment

Semantischer Holismus

(26)

HHU

Kuhn vs. Carnap

ABER: Nicht jede Bedeutung von theoretischen

Sätzen kann komplett von Beobachtungen

abgeleitet werden (z.B. elektrische Ladung)

 Bedeutung von manchen theoretischen Begriffen leitet sich also von anderen theoretischen Begriffen ab

 Auch bei Carnap gibt es Holismus!

Semantischer Holismus

26

(27)

Kuhn vs. Carnap

 Inkommensurabilität: Unübersetzbarkeit von

Begriffen einer wissenschaftlichen Theorie in die einer anderen

Von Kuhn geprägt

 Kann eine logische Beziehung zwischen

(rivalisierenden) Theorien hergestellt werden um sie zu vergleichen?

 Beispiel (Kuhn, 1983): Newtonsche Gesetze

können nicht in die Sprache der Relativitätstheorie übersetzt werden

These der Inkommensurabilität

(28)

HHU

Kuhn vs. Carnap

Carnap gibt zu: Nicht jeder wissenschaftliche Satz kann übersetzt werden, wenn die Strukturen der Sprache nicht übereinstimmen

Beispiel (Carnap, 1936): Aussagen der modernen Physik lassen sich in Aussagen der klassischen Physik

übersetzen.

ABER: Manchmal kommen in neuen Aussagen Konzepte vor, die in der klassischen Physik nicht existieren (z.B.

Wellenfunktionen)

Gilt nur bei theoretischen Sätzen, nicht bei Beobachtungssätzen

Auch bei Carnap gibt es Inkommensurabilität These der Inkommensurabilität

28

(29)

Kuhn vs. Carnap

Häufige Annahme bei Carnap: Wissenschaftlicher

Fortschritt ist ein kontinuierlicher Zuwachs an Fakten, keine Revolution

ABER: auch in Carnaps Modell gibt es Revolutionen:

Änderung der Sprache oder

Hinzufügen oder Modifikation von Wahrheitswerten oder Termen in einer empirischen Theorie

Auch bei Carnap gibt es wissenschaftliche Revolutionen

Wissenschaftliche Revolution

(30)

HHU

ANWENDUNGEN

(31)

Anwendungen

 Computerlinguistik

 Prolog

 Automatische Sprachverarbeitung

Übersetzung von natürlichsprachigen Anfragen in Anfragen, die der PC versteht (z.B. in Datenbanken)

 Informationswissenschaft

 Information Retrieval

Z.B. Beobachtung: Dokument ist Top-Treffer und Theorie: TF*IDF

 Umfragen

(32)

HHU

Quellen

Bartels, A. (Hrsg.). (2009). Wissenschaftstheorie. Ein

Studienbuch (2). Paderborn: mentis-Verl. Verfügbar unter http://deposit.d-nb.de/cgi-

bin/dokserv?id=3001256&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm

Carnap, R. (1928). Der logische Aufbau der Welt. Frankfurt:

Ullstein.

Carnap, R. (1931). Die physikalische Sprache als

Universalsprache der Wissenschaft. Erkenntnis, 2 (1), 432-465.

Comte, A. (1956). Rede über den Geist des Positivismus.

Hamburg: Meiner.

Irzik, G., & Grünberg, T. (1995). Carnap and Kuhn: Arch

enemies or close allies?. The British Journal for the Philosophy of Science, 46(3), 285-307

Leitgeb, H. (2011). New life for Carnap’s Aufbau? Synthese, 180(2), 265–299.

32

(33)

Quellen

Nimtz, C. Klassische Fragen der Sprachphilosophie. Kapitel 6:

Die Verifikationstheorie der Bedeutung. Zugriff am 09.01.2016.

Verfügbar unter https://www.uni-

bielefeld.de/philosophie/personen/nimtz/Vorlesungen/10W%20V LSprache%206%20Verifikationismus.pdf

Silva, Gilson Olegario da. (2013). Carnap and Kuhn on linguistic frameworks and scientific revolutions. Manuscrito, 36(1), 139- 190.

Referenzen

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