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Einflüsse auf die Grundfrequenz (f0) Jonathan Harrington

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Academic year: 2021

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(1)

Einflüsse auf die Grundfrequenz (f0) Einflüsse auf die Grundfrequenz (f0)

Jonathan Harrington

(2)

Einflüsse auf die Grundfrequenz (f0) Einflüsse auf die Grundfrequenz (f0) Satzprosodie

Intonation

Akzentuierung

Wortprosodie

Lexikalischer Ton Kontext

A U U A

Marianna made the marmalade

Dauer f0

Nachlauf

Sprecher

Segmentelle Einflüsse (Mikroprosodie)

Prosodische Phrase

(3)

Sprecher: Anatomie Sprecher: Anatomie Kinder: 250-400 Hz

Frauen: 150-250 Hz Männer: 90-200 Hz

http://www.ncvs.org/ncvs/tutorials/voiceprod/tutorial/influence.html

f0-Bereich

Kehlkopf ca. 40% und Stimmlippen ca. 60

% länger als für Frauen

(4)

Sprecher: Anatomie Sprecher: Anatomie

Grundfrequenz sinkt mit zunehmenden Alter

F1 F1

f0 f0

Sprecheralter

F re q u e n z (H z)

Reubold, Harrington, Kleber (2010, Speech Communication).

Königin Elizabeth II Alistair Cooke

(5)

Perzeptive Normalisierung für anatomische Einflüsse auf f0 Perzeptive Normalisierung für anatomische Einflüsse auf f0

Hörer perzipieren lexikalische Töne nicht auf eine absolute Weise sondern im Verhältnis zum Sprecher-f0-Mittelwert

Davor kommender Satz

Huang & Holt (2009), J. Acoustical Soc. America, 125, 3983–3994

wu (hoch steigend) = keiner

wu (tief steigend) = Nebel Synthetisches Kontinuum (Mandarin-Chinesisch)

Dauer

f0

(6)

Spätere Gipfelsynchronisierung in vielen süddeutschen Varietäten

[e] [e]

[ai] [ai]

Standarddeutsch Wien

Mehl

Nein

Der Sprecher: Dialektunterschiede

Der Sprecher: Dialektunterschiede

(7)

Julia Hirschberg: Emotional Speech

Sprecher: Emotionen Sprecher: Emotionen

Emotionen haben meistens globale Wirkungen auf f0: z.B. ist

f0 tiefer und komprimierter in traurig vs. glücklich

(8)

Und komprimierter in verärgert vs. glücklich Sprecher: Emotionen

Sprecher: Emotionen

Julia Hirschberg: Emotional Speech

(9)

Segmentelle Einflüsse: f0 und Vokalhöhe Segmentelle Einflüsse: f0 und Vokalhöhe f0 ist im Verhältnis zur Vokalhöhe (Peterson & Barney, 1952; House & Fairbanks, 1953)

Physiologische Erklärung

i > e > a f0:

Muskuläre Verbindung zwischen dem Zungendorsum und dem Kehlkopf über dem Zungenbein.

In hohen Zungenpositionen wird dadurch der gesamte Kehlkopf angehoben – wodurch die Stimmlippen

gespannter werden. (Gespanntere Stimmlippen haben

eine f0-Erhöhung zur Folge).

(10)

Segmentelle Einflüsse: f0 und K-Stimmhaftigkeit Segmentelle Einflüsse: f0 und K-Stimmhaftigkeit f0 zum Vokalonset ist höher nach stimmlosen Ks

[p

h

a]

[ba]

(Hombert et al, 1979, Language)

gilt für alle Obstruenten: [s] vs [z], [tʃ] vs. [dʒ].

und auch wenn die stimmlosen Plosiven unaspiriert sind (siehe Löfqvist, 1989, J. Acoustical Soc. America).

f0-Höhe zum Vokal-Onset kann sogar ein perzeptives

Cue sein für den /ba-pa/ Kontrast. (Haggard, 1970) .

(11)

Segmentelle Einflüsse: f0 und K-Stimmhaftigkeit Segmentelle Einflüsse: f0 und K-Stimmhaftigkeit

1. Je gespannter die Stimmlippen, umso mehr Kraft wird benötigt um die Stimmlippen ins Vibrieren zu setzen.

3. Gespannte Stimmlippen führen jedoch zu einer hohen f0.

Löfqvist, 1989, J. Acoustical Soc. America

2. Stimmlose Ks haben daher gespannte Stimmlippen zu Beginn der Stimmhaftigkeit

(damit die Stimmlippen nicht zu früh schwingen).

4. Daher ist f0 oft zum Vokal-Onset höher für

stimmlose vs. stimmhafte Ks

(12)

In Khmu (Sprache von Laos, S.E. Asien) Dialekt (Nord)

Adler Stein [klaŋ]

[

g

laŋ]

Dialekt (Süd)

[klàŋ]

[kláŋ]

In vielen asiatischen Sprachen ist ein /ba-pa/

Kontrast durch /pá – pà/ (/pa/ mit steigendem, /pa/

mit fallendem Ton) ersetzt worden.

Diachrone tonale Entwicklung (Tonogenese)

Segmentelle Einflüsse: f0 und K-Stimmhaftigkeit Segmentelle Einflüsse: f0 und K-Stimmhaftigkeit

siehe Hombert, Ohala, Ewan Language, 1979, 37-58.

(13)

Segmentelle Einflüsse: f0, K-Stimmhaftigkeit, akzentuierte Wörter Segmentelle Einflüsse: f0, K-Stimmhaftigkeit, akzentuierte Wörter

Das Wort ist akzentuiert und:

K ist stimmhaft

= +

K ist stimmlos

f0 fällt wegen des

stimmlosen Ks

(14)

beide Wörter sind akzentuiert und der davor kommende K ist stimmhaft

f0, K-Stimmhaftigkeit, akzentuierte Wörter

f0, K-Stimmhaftigkeit, akzentuierte Wörter

(15)

in the advances of science

I i: a ai

Kein Gipfel wegen des davor

kommenden stimmlosen Ks (obwohl 'science' ganz deutlich

akzentuiert wurde) f0

Dauer

f0, K-Stimmhaftigkeit, akzentuierte Wörter

f0, K-Stimmhaftigkeit, akzentuierte Wörter

(16)

Segmentelle Einflüsse: Trunkierung Segmentelle Einflüsse: Trunkierung

Trunkierung: Das frühe 'Abschneiden' einer f0-Kontur wenn ungenügendes stimmhaftes Material vorhanden ist.

Betrifft hauptsächlich fallende Konturen im Nachlauf

Marianna made the marmalade f0

Nachlauf = Intervall zwischen dem letzten

akzentuierten Wort

und Phrasengrenze.

(17)

Ich besuche Melanie Ich besuche Minna Ich besuche Sven Ich besuche Mick

Zunehmend kürzere Nachläufe

Segmentelle Einflüsse: Trunkierung Segmentelle Einflüsse: Trunkierung

Mögliche f0-Anpassungen im Nachlauf

Komprimierung

f0-Abstieg ist schneller

Langer Nachlauf Kurzer Nachlauf

Trunkierung

f0-Abstieg wird

abgeschnitten

(18)

Segmentelle Einflüsse: Trunkierung Segmentelle Einflüsse: Trunkierung

Deutsch scheint zu trunkieren, englisch eher zu komprimieren (in allen Wörtern wird eine fallende Kontur wahrgenommen)

Schiefer, Sheafer Schiff (deutsch) Shift (engl.)

Grabe, Journal of Phonetics, 1998

Siehe auch Rathcke (2009) für deutsch/russisch Vergleiche, IPS Diss. Komparative

Phonetik und Phonologie der Intonationssysteme des Deutschen und Russischen. In der Phon-Bib vorhanden.

(19)

Analogie: Deutsch und Französisch haben beide /p/, der sich in diesen Sprachen phonetisch unterscheidet ([p

h

] deutsch, [p] französisch)

Trunkierung und Komprimierung sind kontext-bedingte, phonetische Einflüsse.

Der Kontext: je kürzer der Nachlauf, umso trunkierter (deutsch) oder komprimierter (englisch).

d.h. eine fallende Kontur (phonologisch) wird auf unterschiedliche phonetische Weisen realisiert.

Englisch und deutsch haben beide eine fallende Kontur mit unterschiedlichen phonetischen Werten.

Segmentelle Einflüsse: Trunkierung und Komprimierung

Segmentelle Einflüsse: Trunkierung und Komprimierung

(20)

Eine physiologische Erklärung – wegen der Senkung des subglottalen Luftdrucks*

Deklination ist eine allmähliche Senkung von f0 in der Äußerung

f0

Cohen & t’Hart, (1967), Lingua, 19, 177-192.

Der Einfluss der prosodischen Phrase auf f0: Deklination Der Einfluss der prosodischen Phrase auf f0: Deklination

Zeit

*Collier et al (1975), J. Acoustical Soc. America

(21)

Einfluss von Deklination auf akzentuierte Wörter Einfluss von Deklination auf akzentuierte Wörter

Pierrehumbert (1979) JASA, 66, 363-369

http://faculty.wcas.northwestern.edu/~jbp/publications/f0_declination.pdf

f0

Zeit

Hörer nehmen die Deutlichkeit/Salienz akzentuierter Wörter im Verhältnis zur Phrasenposition wahr.

A, B ähnliche Salienz. C > A (obwohl die f0-Höhe von A, C dieselbe ist).

A

B

C

(22)

Einfluss der prosodischen Phrase: phrasenfinale Knarrstimme Einfluss der prosodischen Phrase: phrasenfinale Knarrstimme

an

Fangen wir mit den zwei Tagen an

(23)

(Nuklear-Akzent = das letzte akzentuierte Wort einer prosodischen Phrase)

Einfluss der prosodischen Phrase: Gipfelverschiebung Einfluss der prosodischen Phrase: Gipfelverschiebung

Silverman, K. & Pierrehumbert, J. (1990) The timing of prenuclear high accents in English. In J. Kingston & M. Beckman (Eds.),Papers in Laboratory Phonology I, p. 72-106. Cambridge University Press.

Benno kam mit Karin A U U A

Karin kam mit Benno A U U A

Wenn 'Benno' akzentuiert wird, erwarten wir einen f0- Gipfel in der Nähe dessen primär betonten Silbe, /en/

Genau wo im /en/ der Gipfel vorkommt, wird von der Phrasenposition beeinflusst: später für pränuklear;

früher für nuklear

(24)

Akzentuierungund Intonation (z.B. fallend vs fallend-steigend vs.

steigend) sind Abstraktionen vom akustischen Signal, die von verschiedenen Kontexten beeinflusst werden, insbesondere:

Zusammenfassung Zusammenfassung

Sprecher Segmenteller Kontext

Prosodische Phrase Anatomie

Emotionen Dialekt

Vokalhöhe

K-Stimmhaftigkeit Nachlauf-Länge

Deklination

Phrasenfinale Knarrstimme

Unterschiedliche Gipfel-Synchronisierung phraseninitial vs. final.

Referenzen

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