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Im Januar schlossen der Verlag Wiley und das Projekt DEAL einen Vertrag ab.

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M E I N U N G

© 2019 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim Physik Journal 18 (2019) Nr. 5 3

D

er Wissenschaftsverlag John Wiley & Sons, Inc. und das Projekt DEAL haben sich nach langen Verhandlungen auf einen wegweisenden Abschluss für die Veröffent- lichungspraxis in Deutschland geeinigt. Ein Dreijahres- vertrag (mit jährlicher Gebühr) ermöglicht allen Forsche- rinnen und Forschern an den deutschen DEAL-Einrich- tungen den Zugang zu den wissenschaftlichen Zeitschriften von Wiley zurück bis ins Jahr 1997. Zudem können sie künftig Artikel Open Access in über 1400 Subskriptions- zeitschriften des Verlags veröffentlichen. Der Vertrag ist für jedermann online frei einsehbar, einschließlich der Details zu den Bepreisungen – eine zuvor nicht denkbare Praxis.1)

Mit dem Projekt DEAL verfolgt die Allianz der Wissen- schaftsorganisationen das Ziel, bundesweite Lizenzverträ- ge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften großer Wissenschaftsverlage abzuschließen. Dabei wird eine signifikante Änderung gegenüber dem gegenwär- tigen Status quo bei der Verhandlung, den Inhalten und der Preis gestaltung angestrebt. Die Effekte eines Konsor- tialvertrages auf Bundes ebene sollen helfen, die einzelnen Einrichtungen finanziell zu entlasten und den Zugang zu wissenschaftlicher Literatur

für die Wissenschaft auf breiter und nachhaltiger Ebene zu verbessern. Zu- gleich gilt es, eine Open- Access-Komponente zu implementieren. Der Ver- tragsabschluss mit Wiley stellt einen großen Schritt zur Verwirklichung dieser Ziele dar.

Zusätzlich zu den genannten „Publish and Read“-Ele- menten des Vertrages starten Wiley und Projekt DEAL gemeinsam drei neue Initiativen:

Eine interdisziplinäre Zeitschrift soll führende Wis- senschaftserkenntnisse aus der globalen Forschungs- gemeinschaft veröffentlichen und „ein neues Flagg- schiff unter den Open-Access-Journals“ werden. Die Zeitschrift soll als einzigartiges Forum für die Entwick- lung neuer Publikationsmodelle dienen.

Eine Gruppe zu „Open-Science and Author Service Development“ soll innovative neue Publikationskon- zepte entwickeln.

Im Rahmen eines neuen jährlichen Symposiums sollen deutsche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nach- wuchswissenschaftler zukunftsweisende Ideen für die Forschungskommunikation erarbeiten.

Warum hat es den Vertragspartnern nicht ausgereicht, nur die vertraglichen Elemente zu regeln? Wir waren uns beim Vertragsabschluss einig, dass wir etwas ganz Neues wagen möchten. Etwas, was das System wissenschaft lichen Publi- zierens verändern wird. Und wir wollen diesen Prozess mit den genannten Maßnahmen begleiten und sicher- stellen, dass das Neuartige bzw. das Verändernde auch bei denen ankommt, die von Anfang an im Mittelpunkt unseres Wunsches nach Systemveränderungen standen:

bei den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die ihre neuen Erkenntnisse mit der wissenschaftlichen Gemeinschaft diskutieren möchten. Durch die ge- meinsamen Projekte will sich insbesondere der Ver- lag neu aufstellen und seine zukünftigen Services näher am Forschungsprozess aus- richten.

Ob wir durch die drei Maßnahmen erfolgreich an der Verbreiterung der Basis für das neue Modell arbeiten können, muss sich noch zeigen, wenn wir die geplanten Projekte mit Leben füllen. Nachdem der Vertrag am 15. Januar abgeschlossen wurde und am 31. März die Umstellung an den beteiligten Institutionen begonnen hat, ist es am Projekt DEAL und Wiley, die freigewordenen Energien auf beiden Seiten in die Umsetzung der Maßnahmen zu stecken. Wiley steht vor der großen Aufgabe, das neue Publikationssystem zu bewältigen. Dem Projekt DEAL soll der positive Schub des Vertrages dabei helfen, um am Ende auch mit den beiden anderen großen Verlagen ähnliche Abschlüsse zu errei- chen. Die seit Sommer 2018 ausgesetzten Verhandlungen mit Elsevier könnten einen neuen Impuls vertragen; und auch die deutlich positiver verlaufenden Gespräche mit Springer Nature gilt es noch, über die Ziellinie zu bringen.

Die unter der Rubrik „Meinung“ veröffentlichten Texte geben nicht in jedem Fall die Meinung der DPG wieder.

Ein DEAL für die Wissenschaft

Im Januar schlossen der Verlag Wiley und das Projekt DEAL einen Vertrag ab.

Horst Hippler

Meine Meinung

„  Wir waren uns beim Vertrags- abschluss einig, dass wir etwas Neues wagen möchten. Etwas, was das System wissenschaft lichen Publizierens verändern wird.

Prof. Dr. Horst Hippler, Sprecher des Projektlenkungs- ausschusses DEAL und ehema- liger Präsident der Hochschul- rektorenkonferenz (HRK)

HRK / CC BY-SA 4.0

1) www.projekt-deal.de/wiley-vertrag

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