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(Un)soziale Medien

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Academic year: 2022

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Feierabend!

D

ie Bedeutsam­

keit des Internets und ganz beson­

ders die der sozi­

alen Medien hat im Jahr 2021 – in einer Zeit reduzierter di­

rekter zwischenmenschlicher Kontakte – ein neues Höchst­

maß erreicht. Instagram, Fa­

cebook und Co. wachsen so schnell wie nie zuvor: Die Zahl der Nutzer stieg allein während der Coronapandemie um 490 Millionen. Weltweit nutzen 4,2 Milliarden Menschen die Platt­

formen aktiv. Im Durchschnitt

verbringen sie zwei Stunden und 25 Minuten am Tag in so­

zialen Netzwerken, also fast 900 Stunden im Jahr.

Echte Verbindungen Für die Gesellschaft ist es wichtig, sich auszutauschen. Doch das läuft auf sozialen Medien aufgrund der Möglichkeit der Anonymi­

tät oftmals alles andere als so­

zial ab. Es ist nicht mit realem menschlichen Kontakt ver­

gleichbar – und glücklich macht es auch nicht.

Eine Grafik von Economist.

com zeigt, dass Nutzer, die sich selbst als „unglücklich“ bezeich­

nen, mehr Zeit auf Social Media Apps verbringen als solche, die sich selbst als „glücklich“ be­

trachten. Warum ist das so?

Gründe für die Unzufrieden­

heit der User gibt es viele. Beim Öffnen von sozialen Netzwer­

ken ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass unter den ers­

ten paar Posts kaum solche von individuellen Personen auf­

tauchen, sondern von Marken, Firmen und Organisationen. In den letzten Jahren wurden Face­

book, Instagram oder Snapchat zu Netzwerken, die nicht mehr so sozial sind, wie sie einst waren. Firmen haben deren Po­

tenzial erkannt und platzieren nun Anzeigen. Und soziale Me­

dien müssen Werbung zulassen, um die Nutzung der Plattform kostenlos zu ermöglichen und sie weiter auszubauen. Aber:

Vielen Menschen fehlt ein Ge­

fühl der Zugehörigkeit und In­

teraktion, was dazu führt, dass sich die User zurückziehen.

Beispiel Instagram: Die Anzahl der Instagram­Nut­

zer steigt zwar immer noch, doch die durchschnitt­

liche Engagement­Rate (eine Kennzahl, wel­

che die Interak­

tion und Ak­

tivität von einem bestimmten Content misst) sinkt pro Bei­

trag seit Winter 2018. Die durch­

schnittlichen Engagement­Raten auf Instagram begannen genau zu dem Zeitpunkt zu sinken, an dem die Anzeigenplatzierungen stiegen.

Es scheint, als würde das Wachs­

tum von bezahlten Inhalten ge­

genüber organischen Inhalten die Benutzer von einer Plattform erst weniger interagieren lassen, um sie daraufhin zu verdrängen. Or­

ganische Inhalte sowie echte Ver­

bindungen zu echten Menschen sind wichtiger. Wir sehnen uns danach, uns mit Gleichgesinn­

ten zu vernetzen – nicht mit un­

persönlichen Marken, zu denen wir keine emotionale Bindung haben. Denn das Wichtigste ist und bleibt: menschlicher Kon­

takt in Fleisch und Blut.  n Sabrina Peeters, freie Journalistin

(Un) soziale

Medien

Soziale Medien waren der Versuch, Menschen digital miteinander zu verknüpfen. Der Versuch ist geglückt, doch zwei Jahrzehnte nach der Einführung stellt sich die Frage: Wie sozial sind Social-Media-Kanäle noch?

TRENDS

Der Lebenszyklus eines sozialen Netzwerks

+Einführungsphase: Die Plattform wird den Benutzern vorgestellt. Sie registrieren sich, laden Freunde ein und verwenden es als Kommunikationsmittel.

+Wachstumsphase: Die Plattform wächst durch Nut- zer-Registrierungen und fügt neue Funktionen hinzu.

Frühe Nutzer gewinnen Einfluss auf der Plattform und Unternehmen bemerken deren Potenzial.

+Hype-Phase: Die Wachstumsgeschwindigkeit hat inzwi- schen zugenommen. In dieser Phase herrscht im Netz- werk ein derartiges Aufsehen, dass mehr Unternehmen und Vermarkter darauf aufmerksam werden. Das Netz- werk wird für kommerzielle Zwecke verwendet.

+Reifephase: Das Netzwerk ist auf dem neuesten Stand.

Die Wachstumsgeschwindigkeit nimmt ab, einige User nutzen den Dienst bereits nicht mehr oder verlassen die Plattform.

+Rückgangsphase: Es verlassen mehr Leute die Platt- form als sich neu registrieren.

138 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2021 | www.diepta.de

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