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Sozialstruktur - Aspekte der Sozialstruktur erarbeiten

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Academic year: 2022

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(1)

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

LS 05 Die soziale Mobilität in Deutschland untersuchen

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde.

– einen Lückentext bearbeiten – ein Diagramm erstellen – Diagramme auswerten – eine Hypothese überprüfen – mit dem Partner diskutieren

und Lösungen finden – andere Meinungen über­

prüfen und zulassen 2 LV /

PL

10’ L liest drei Geschichten vor. S werden jeweils gefragt, ob sie glauben, die Geschichte sei wahr.

M1.A1

3 EA 15’ S erarbeiten sich mit einem Lückentext Grund­

begriffe zur sozialen Mobilität.

M2.A1

4 PL 5’ Ergebnisse werden im Plenum besprochen.

5 EA 15’ S setzen eine Tabelle in ein Diagramm um. M2.A2 6 PL 10’ S betrachten die Ergebnisse der Mitschüler.

7 PA 20’ S untersuchen die Frage nach dem Abstiegs­

risiko der Mittelschicht und diskutieren staat­

liche Maßnahmen.

M3.A1, M3.A2

8 PL 10’ Ergebnisse werden im Plenum besprochen und die Lösungsvorschläge werden diskutiert.

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist, dass sich die Schü­

ler mit der sozialen Mobilität in Deutschland aus­

einandersetzen. Nachdem sie sich mit grundle­

genden Begriffen beschäftigt haben, überprüfen sie die Fragestellung, inwieweit in Deutschland sozialer Auf­ und Abstieg zur Realität gehören.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über­

blick über den Ablauf der bevorstehenden Stun­

de.

Im 2. Arbeitsschritt liest der Lehrer drei Bio­

grafien vor (M1). Die Schüler sollen entschei­

den, ob es sich hier um ausgedachte Geschich­

ten handelt (M1.A1). Anschließend präsentiert der Lehrer die Lösung. Die Schüler werden ge­

fragt, ob sie ähnliche Geschichten kennen.

Im 3. Arbeitsschritt setzen sich die Schüler mit grundlegenden Begriffen der sozialen Mobilität auseinander. Sie füllen dazu in Einzelarbeit ei­

nen Lückentext aus (M2.A1).

Im 4. Arbeitsschritt werden die Lösungen be­

sprochen. Hier soll es Möglichkeiten für Rück­

oder Verständnisfragen geben.

Im 5. Arbeitsschritt setzen die Schüler die Da­

ten einer Tabelle grafisch um (M2.A2).

Im 6. Arbeitsschritt erhalten die Schüler kurz die Gelegenheit, die Ergebnisse ihrer Mitschüler zu betrachten (Museumsrundgang). Eine kurze Reflexion über geeignete und weniger geeignete Formen der Darstellung bietet sich hier an.

Im 7. Arbeitsschritt überprüfen die Schüler mithilfe ihres Diagramms und weiterer Materia­

lien (M3.A1) die Hypothese, die Mittelschicht sei von sozialem Abstieg betroffen. Sie arbeiten da­

zu mit einem Zufallspartner zusammen. Nach der Überprüfung der Hypothese sollen sie Mög­

lichkeiten erarbeiten, wie der Staat mit dem Pro­

blem der sozialen Abwärtsmobilität umgehen kann (M3.A2).

Im 8. Arbeitsschritt werden die Ergebnisse der Schüler im Plenum besprochen.

Notizen:

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VORSC

HAU

(2)

Klippert

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

Zeitgemäß unterrichten

4

Soziale Mobilität

A1

Fülle den Lückentext mithilfe des Wortspeichers aus.

Wortspeicher

Aufstieg – Eltern – Gesamtmobilität – Gesellschaft – Hilfsarbeiter – intergenerationale – Landwirten – Maß – Mobilität – Schicht – Tätigkeit – vertikalen

A2

Setze die Tabelle in eine Grafik um.

Einkommensschichten in Deutschland (Angaben in % der Gesamtbevölkerung)

1991 1997 2005 2013 2014

© 2017, IW Medien Iwd.de vom 17.02.2017

Einkommensreiche 2,3 2,5 3,8 3,7 4,0

Obere Mitte 16,3 15,5 15 16,7 16,0

Mitte im engeren Sinn 50,5 54,8 49,7 47,0 47,8

Untere Mitte 17,9 16,4 17,3 17,4 16,4

Einkommensarme 13,0 10,8 14,2 15,2 15,9

Soziale Mobilität beschreibt die Veränderung der sozio­ökonomischen Position innerhalb einer . Diese Veränderung kann nach oben oder nach unten erfolgen. Man spricht hier von der Mobilität. Wenn beispielsweise ein Facharbeiter die Meisterprüfung absol­

viert, handelt es sich um einen sozialen , verliert er hingegen seinen Arbeitsplatz und findet nur eine Anstellung als , handelt es sich um einen sozialen Abstieg. Bei Veränderungen innerhalb einer spricht man von horizontaler . Hierbei wechselt man beispielsweise den Beruf oder die , die das gleiche gesellschaftliche Ansehen hat. Dies ist etwa der Fall, wenn ein Kassierer im Supermarkt den Arbeitsplatz verlässt, um als Paketzusteller zu arbeiten. Die in Deutschland betrug im Zeitraum von 2010 – 2014 bei den Männern 64 %, bei den Frauen 78 %, wovon auf die vertikale Mobilität 54 % (Männer) bzw. 61 % (Frauen) entfiel. Die soziale Mobilität vergleicht die soziale Position der mit derjenigen, die ihre Kinder erreicht haben. Sie wird oft als

für die Chancengleichheit für Kinder innerhalb einer Gesellschaft gesehen. In be­

stimmten Gruppen ist die Selbstrekrutierensrate sehr hoch, d. h. Frauen und Männer haben eine identische Position inne. Bei den lag diese Rate bis ins Jahr 2000 noch über 90 %.

Auch mehr als die Hälfte der Facharbeiter hatten einen Vater, der ebenfalls Facharbeiter war.

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(3)

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

LS 06 Ein Plakat zur Bedeutung der Bildung gestalten

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde.

– Inhalte von Texten zusam­

menfassen

– Schaubilder auswerten – in der Gruppe zusammen­

arbeiten

– Informationen im Gespräch austauschen

– neue Inhalte mit anderen kommunizieren

– ein Plakat anschaulich gestalten

– nachvollziehbar argumen­

tieren 2 GA 10’ S bilden Gruppen und bearbeiten den Basistext. M1.A1

3 GA 10’ S sichten die Materialien und besprechen das weitere Vorgehen.

M1.A2 M2–M6 4 GA 30’ S bearbeiten die Materialien und halten die

Ergebnisse in geeigneter Weise fest.

5 GA 20’ S gestalten ihr Plakat. M2–M6

6 PL 10’ S betrachten die Ergebnisse in einem Museumsrundgang.

Plakate

7 PL 5’ Stunde wird in einer Feedbackrunde diskutiert.

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist, dass sich die Schü­

ler der Bedeutung von Bildung bewusst werden.

Dabei arbeiten sie in Gruppen zusammen und organisieren ihren Lernprozess eigenverant­

wortlich.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über­

blick über den Ablauf der bevorstehenden Stun­

de.

Im 2. Arbeitsschritt bilden sich Gruppen mit 4 – 5 Schülern. Als inhaltlichen Einstieg bearbei­

ten sie einen Text (M1.A1) zur volkswirtschaft­

lichen Bedeutung der Bildung. Die Inhalte fassen sie in der Gruppe zusammen.

Im 3. Arbeitsschritt sichten die Schüler die be­

reitliegenden Materialien. Diese finden sich an einer zentralen Lerntheke. Diese wird, wenn möglich, auf dem Fensterbrett oder einer Tisch­

reihe an einer Wand im Klassenraum angelegt.

Idealer weise sind die Materialien in einer Schutz­

hülle bzw. laminiert. Nach der Sichtung klären die Gruppen intern ihr weiteres Vorgehen (Wer übernimmt welche Aufgabe? Wie organisieren wir die Vorstellung der Inhalte innerhalb der Gruppe? Ist ein Zwischenfazit notwendig? …)

Im 4. Arbeitsschritt bearbeiten die Gruppen eigenverantwortlich die Materialien (M2 – M6).

Im 5. Arbeitsschritt erstellen die Gruppen ihre Plakate. Im Sinne des eigenverantwortlichen Arbeitens sind die Zeitvorgaben von Arbeits­

schritt 4 – 5 nur eine Richtlinie. Die Gruppen überwachen die Einhaltung der Zeitvorgabe selbstständig.

Im 6. Arbeitsschritt werden die Plakate in ei­

nem Museumsrundgang präsentiert. Dazu wer­

den diese im Klassenraum aufgehängt. Die Schüler gehen in Mischgruppen herum und be­

trachten die Ergebnisse der Mitschüler. Der Schüler, der an der Erstellung des Plakats be­

teiligt war, stellt dieses jeweils vor und beant­

wortet Fragen der Mitschüler.

In einer abschließenden Feedbackrunde im 7. Arbeitsschritt geben die Schüler Rückmel­

dung über die Plakate und die von den Mitschü­

lern formulierten Lösungsvorschläge zur Bil­

dungsgerechtigkeit. An dieser Stelle kann auch die offene Form der Gruppenarbeit reflektiert werden.

Notizen:

Für die Gestaltung der Plakate benö­

tigen die Schüler DIN­A3­Plakate und Stifte sowie Magne­

te oder Kreppband zur Befestigung.

Tipp

Da die Schüler weitgehend eigen verantwortlich arbeiten, bietet sich hier die Bildung von Neigungsgruppen an.

Merkposten

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HAU

(4)

Klippert

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

Zeitgemäß unterrichten

7

06 Ein Plakat zur Bedeutung der Bildung gestalten

Was bedeutet Bildung?

A1

Lest den Text durch und fasst den Inhalt in eigenen Worten zusammen.

Die Bedeutung von Bildung

„Willst du für ein Jahr vorausplanen, so baue Reis an. Willst du für ein Jahrzehnt voraus­

planen, so pflanze Bäume. Willst du für ein Jahrhundert planen, so bilde Menschen.“ Die Bedeutung der Bildung wurde, wie dieses Zitat des chinesischen Dichters und Philosophen Tschuang­Tse (4. Jhd v. Chr.) zeigt, schon lange erkannt. Und in der Tat wird dies in er­

drückender Weise von der aktuellen empirischen Forschung belegt. Sowohl für den Ein­

zelnen als auch für die Gesellschaft gibt es keinen anderen Aspekt, der so wichtig für die Entwicklung und den Wohlstand einer Volkswirtschaft ist. So lag beispielsweise die Arbeits­

losenquote in Deutschland 2015 insgesamt bei 6,0 %. Unter den Hochschulabsolventen lag die Quote lediglich bei 2,1 %. Bei denjenigen, die eine berufliche Ausbildung abgeschlossen hatten, waren 3,8 % ohne Beschäftigung. Von denjenigen, die keine Ausbildung hatten, war beinahe jeder Fünfte (18,1 %) ohne Job. Auch gibt es eine hohe Korrelation zwischen Einkommen und Bildungsstand. Wer über höhere Qualifikationen verfügt, verdient in der Regel auch deutlich mehr und verfügt über eine höhere Lebensqualität. Auch die volks­

wirtschaftliche Bedeutung der Bildung für die langfristige ökonomische Entwicklung, wie wissenschaftliche Studien eindeutig belegen, kann nicht genug hervorgehoben werden:

Volkswirtschaften, die in internationalen Vergleichstests, beispielsweise unter Schülern oder Studenten, die besseren Ergebnisse vorweisen konnten, erzielten im Vergleich auch eine höhere Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts. Eine besser ausgebildete Bevölkerung sorgt für mehr Innovationen, eine höhere Produktivität und technischen Fortschritt. Dies ist umso bedeutsamer, da die Technisierung und Digitalisierung immer schneller voran­

schreiten. Wer hier nicht auf dem aktuellen Stand ist, wird in einer Zeit der zunehmenden Bedeutung des Wissenssektors zu den künftigen Verlierern gehören. Aus staatlicher Sicht versprechen Investitionen in Bildung im Grunde die höchsten Renditen. Der Staat profitiert in doppelter Hinsicht: Durch das Wirtschaftswachstum und den technologischen Fortschritt steigen seine Steuereinnahmen und er gewinnt Vorteile im internationalen Standortwettbe­

werb. Zudem hat er weniger Ausgaben für die Unterstützung von Arbeitslosen.

1

5

10

15

20

25

A2

Gestaltet in der Gruppe ein Plakat zur Bedeutung von Bildung. Überlegt euch dabei Lösungsvor­

schläge, wie man mehr Bildungsgerechtigkeit erreichen kann.

Sichtet hierzu zunächst das Material und besprecht euer weiteres Vorgehen. Folgende Hinweise können euch helfen:

– Wer bearbeitet welches Material?

– Wie erfolgt die Ergebnissicherung?

– Welche Zeitvorgaben gibt es? Wer ist der Zeitwächter?

– Wer koordiniert die Gruppenarbeit? zur Vollversion

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(5)

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

LS 07 Ein Expertengespräch zum Thema Migration und Integration planen und durchführen

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde.

– Informationen aus einem Text herausarbeiten

– Informationen aus Diagram­

men ermitteln – Fragen formulieren – in der Gruppe zusammen­

arbeiten

– ein Interview planen und durchführen

– Ergebnisse protokollieren – Ergebnisse präsentieren 2 EA 10’ S bearbeiten einen Text zur Situation von

Migranten in Deutschland.

M1.A1

3 EA 10’ S beschäftigen sich mit Fakten zum Thema. M2.A1 4 PL 5’ S wählen ein Thema für das Expertengespräch

aus.

M3.A1, Internet 5 EA /

GA

10’ S formulieren Fragen und Hypothesen. M3.A2, Internet

6 PL 20’ S planen das Experten gespräch. M3

7 PL 10’ S führen das Expertengespräch durch und bereiten es nach.

M3

8 PL 15’ S präsentieren ihre Ergebnisse.

9 PL 10’ Die Stunde wird reflektiert.

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist, dass die Schüler zu einem selbst gewählten Schwerpunkt ein Exper­

tengespräch zum Thema „Migration in Deutsch­

land“ planen, durchführen und auswerten.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über­

blick über den Ablauf der bevorstehenden Stun­

de.

Zur Einführung in das Thema bearbeiten die Schüler im 2. Arbeitsschritt einen Text zur Si­

tuation von Migranten in Deutschland (M1.A1).

Im 3. Arbeitsschritt werden die Schüler mit verschiedenen Aspekten zum Thema konfron­

tiert (M2.A1). Sie reflektieren dabei ihre Vor­

kenntnisse und Präkonzepte (M2.A2). Gleich­

zeitig sollen die Fakten Impulse für die Themen­

auswahl des Expertengespräches geben.

Im 4. Arbeitsschritt legen die Schüler fest, mit welchem Themenschwerpunkt sie sich weiter befassen wollen. Idealerweise übernimmt ab hier ein Schüler bzw. ein Tandem die Modera­

tion. Um den organisatorischen Aufwand über­

schaubar zu halten, ist es sinnvoll Kontakt zu einem Experten oder einer Einrichtung in der Nähe der Schule herzustellen. Entsprechende Adressen recherchieren die Schüler im Internet.

Im 5. Arbeitsschritt formulieren die Schüler Fragen und Hypothesen, die mit dem Experten

besprochen werden sollen. Haben sie die Mög­

lichkeit im Internet zu recherchieren, können sie erste Informatonen über den Experten oder die Einrichtung einholen.

Im 6. Arbeitsschritt verständigen sich die Schüler auf einen Fragenkatalog für das Exper­

tengespräch und klären die organsiatorischen Rahmenbedingungen.

Im 7. Arbeitsschritt wird das Expertengespräch durchgeführt und ausgewertet. Dabei hält jeder Schüler die Ergebnisse in geeigneter Form schriftlich fest. Können nicht alle Schüler beim Gespräch dabei sein, ist es hilfreich, wenn das Gespräch aufgenommen werden kann und die Mitschüler dann die (Audio / Video­) Datei erhal­

ten. Ist auch dies nicht möglich, stellt die Inter­

viewgruppe den anderen ihre (abgetippten) Mit­

schriften zur Verfügung.

Im 8. Arbeitsschritt werden ausgewählte Schülerbeiträge vorgestellt und besprochen.

Im 9. Arbeitsschritt erfolgt eine inhaltliche und methodische Reflexion. In einem kurzen Brain­

storming äußert jeder Schüler, was ihm gefallen hat und was nicht. Dabei werden die Schüleräu­

ßerungen nicht kommentiert. Auch der Lehrer kann den Schülern sein persönliches Fazit mit­

teilen.

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VORSC

HAU

(6)

Klippert

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

Zeitgemäß unterrichten

13

Fakten zur Migration und Integration in Deutschland

A2

Werte das Material 2 aus. Notiere, welche Fakten dir bekannt waren und welche dich überrascht haben.

In Deutschland leben (2015) 17,1 Millionen Menschen mit einem Migrationshintergrund.

9,1 Millionen sind Ausländer. Die meisten Menschen stammen aus der Türkei (1,5 Mio.), Polen (0,7 Mio.) und Italien (0,6 Mio.).

(Quelle: © Statistisches Bundesamt (Destatis), 2017)

Migrationshintergrund und Bildungschancen

Schüler mit einem türkischen Namen haben auch bei ansonsten vollkommen gleichen Ausgangsvor­

aussetzungen deutlich schlechtere Aussichten, zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden als Schüler mit einem deutschen Namen. In Zahlen drückt sich die Diskriminierung gemäß einer groß­

angelegten Studie des SVR aus 2014 folgendermaßen aus: Um eine Einladung zu einem Vorstellungs­

gespräch zu erhalten, muss ein Kandidat mit einem deutschen Namen durchschnittlich fünf Bewerbun­

gen schreiben, ein Mitbewerber mit einem türkischen Namen hingegen sieben. Im Ausbildungsberuf Kfz­Mechatroniker ist die Benachteiligung stärker ausgeprägt: Hier muss ein Bewerber mit einem türki­

schen Namen etwa 1,5­mal so viele Bewerbungen schreiben wie sein Mitbewerber mit einem deutschen Namen, bis er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Geht es um eine Ausbildung zum Bürokauf­

mann, muss er sich 1,3­mal so oft bewerben, um zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden.

Entwicklung der jährlichen Asylantragszahlen seit 1953 Gesamtzugänge 1953–2015: 4,6 Mio.

davon von 1953–1989: rd. 0,9 Mio. (20 %) (Quelle: BAMF Broschüre „Das Bundesamt in Zahlen“)

(© Autorengruppe Bildungsberichterstattung (2016): Bildung in Deutschland 2016. W. Bertelsmann Verlag, S. 174)

13,2 %

17,8 %

4,9 %

5,9 %

5,4 % 5,0 %

4,9 %

18,4 %

28,8 %

20,9 %

21,3 % 29,4 %

27,7 %

28,4 % 25,6 %

28,0 %

Anteil der Personen mit Migrationshintergrund in den Bundesländern 2015

(Quelle: Statistisches Bundesamt 2016, Darstellung SVR)

in % 100

80

40

20 60

0

Verteilung der 15­jährigen Schülerinnen und Schüler auf die Bildungsgänge 2012 nach Migrationshintergrund und sozioökonomischem Status (in %)

Ohne Migrationshintergrund Mit Migrationshintergrund

Bildungsgang:

Insgesamt

Mittel (53 %) Niedrig (20 %)

Hoch (27 %)

Davon: Sozioökonomischer Status: Insgesamt

Mittel (40 %) Niedrig (50 %)

Hoch (10 %) Davon: Sozioökonomischer Status:

Gymnasium Integrierte Form Realschule

Hauptschule Sonstige

5 10 4 6 8 3

13

6 10

1

18 27

14

29

19 9

31 37 19

68

21

26

31

16 18 12

34 34 15 25

19

31 64

18 17

3 41

27

9

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VORSC

HAU

(7)

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

LS 08 Eine Schulbuchseite zur Ungleichheit von Frauen und Männern gestalten

Zeitrichtwert Lernaktivitäten Material Kompetenzen

1 PL 5’ L gibt einen Überblick über den Ablauf der Stunde.

– eine Karikatur beschreiben – Aussagen formulieren – einen Dialog schreiben – in Gruppen zielgerichtet

zusammenarbeiten – in Gruppen diskutieren – Ergebnisse vor der Klasse

präsentieren

– einen Text regelgeleitet bearbeiten

2 EA 5’ S werten Karikatur aus und formulieren Aus­

sagen.

M1.A1

3 GA 20’ S einigen sich auf einen Aspekt und verfassen einen Dialog zur Ungleichheit auf dem Arbeits­

markt.

M1.A2

4 PL 10’ Gruppen tragen ihre Dialoge vor. Die Über­

legungen der S werden diskutiert.

5 EA 15’ S lesen einen Text nach der Fünf­Schritt­Lese­

methode.

M2.A1

6 PA 25’ S gestalten mit dem Partner eine Schulbuch­

seite.

M2.A2

7 EA / HA

10’ S bearbeiten die Aufgaben der Schulbuchseite.

Erläuterungen zur Lernspirale

Ziel der Doppelstunde ist, dass die Schüler sich mit der Ungleichheit von Frauen und Männern in der Gesellschaft und der Arbeitswelt befassen.

Zum Ablauf im Einzelnen:

Im 1. Arbeitsschritt gibt der Lehrer einen Über­

blick über den Ablauf der bevorstehenden Stun­

de.

Im 2. Arbeitsschritt analysieren die Schüler ei­

ne Karikatur (M1.A1). Sie beschreiben diese und arbeiten die Kernaussage heraus. Anschlie­

ßend überlegen sie sich mögliche Gedanken, die der dargestellten Frau durch den Kopf ge­

hen könnten. Mindestens zwei unterschiedliche Aspekte sollte jeder Schüler notieren.

Im 3. Arbeitsschritt vergleichen die Schüler in Gruppen von 3 – 4 Schülern ihre Vorschläge und einigen sich auf einen Gedanken, mit dem sie weiterarbeiten. Dazu verfassen die Schüler einen Dialog, in dem über die Situation der Frau und die Ungleichbehandlung von Frauen und Männern die Rede ist (M1.A2).

Im 4. Arbeitsschritt tragen ausgewählte Grup­

pen ihre Dialoge vor. Jede Gruppe erhält eine

kurze Rückmeldung über die Gestaltung ihres Dialoges. Anschießend werden die von den ein­

zelnen Gruppen formulierten Gedanken im Ple­

num diskutiert.

Im 5. Arbeitsschritt bearbeiten die Schüler in Einzelarbeit einen Text nach der Fünf­Schritt­

Lesemethode (M2.A1).

Im 6. Arbeitsschritt vertiefen die Schüler ihr Verständnis über die Ungleichheit von Männern und Frauen, indem sie selbst eine Schulbuch­

seite zum Thema gestalten (M2.A2). Für die Schulbuchseite sollen auch drei Aufgaben for­

muliert werden, die mithilfe des Textes (M2) bearbeitet und gelöst werden können. Dabei sollen die Schüler die Anforderungsbereiche Reproduktion, Reorganisation, Bewertung und Beurteilung berücksichtigen. Für ihre Aufgaben fertigen sie eine Musterlösung an.

Im 7. Arbeitsschritt bearbeiten die Schüler die Schulbuchseite eines Mitschülers. Sollte die Zeit nicht ausreichen, bearbeiten die Schüler die Aufgaben zu Hause.

Notizen:

Vor dem 5. Ar­

beitsschritt sollte die Fünf­Schritt­

Lesemethode gemeinsam mit den Schülern be­

sprochen werden.

Merkposten

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(8)

Klippert

Joachim Traub: Sozialstruktur / Berufs- und Arbeitswelt © Klippert Medien

Zeitgemäß unterrichten

17

Soziale Ungleichheiten

A1

Bearbeite den Text nach der Fünf­Schritt­Lesemethode.

Die Fünf-Schritt-Lesemethode im Überblick:

1. Überblick verschaffen

Überschrift, Zwischenüberschriften und Hervorhebungen sichten 2. Fragen an den Text stellen

Überschriften in Fragen umwandeln, eigene Fragen klären 3. Genaues Lesen

unbekannte Wörter nachschlagen, Schlüsselwörter markieren und notieren, Randnotizen machen 4. Texte gliedern und zusammenfassen

Überschriften für die Abschnitte finden, die den Inhalt zusammenfassen 5. Hauptaussagen formulieren

mit eigenen Worten die Thesen des Textes wiederholen

Ungleichheit zwischen Frauen und Männern

(Quelle: Textauszug aus „Sozialer Wandel in Deutschland“, Rainer Geißler © bpb)

Neben den schichtspezifischen Differenzierungen gehören die sozialen Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern zu den wesentlichen Merkmalen moderner Gesellschaften. Während die Benachteiligung der Frauen im Bildungssystem inzwischen verschwunden ist, lebt sie in abge­

schwächter Form in der Arbeitswelt, der Politik und insbesondere der Familie fort.

In der industriellen Gesellschaft hatte sich eine besondere Form der geschlechtsspezifischen Arbeitsteilung herausgebildet, und zwar in der Arbeitswelt, im öffentlichen Leben und in der Privat sphäre. Zwischen Frauen und Männern existierten typische Unterschiede in den sozialen Lebensbedingungen und gesellschaftlichen Rollenanforderungen, die sich über geschlechts­

spezifische Sozialisationsprozesse auch auf die Persönlichkeit, auf Einstellungen, Motivationen und Verhaltensweisen niederschlugen. So geht die Sozialstrukturanalyse davon aus, dass soziale Ungleichheiten zwischen Frauen und Männern nicht von natürlichen, biologischen Unterschieden her rühren, sondern dass ihnen im Wesentlichen soziale Ursachen zugrunde liegen.

Wie in allen entwickelten Gesellschaften sind auch in Deutschland Differenzierungen dieser Art in den letzten Jahrzehnten abgeschwächt worden. […]

„Erfolgreich in der Schule – diskriminiert im Beruf“ – dieser plakative Titel eines Aufsatzes […]

weist mit Nachdruck darauf hin, dass sich bessere Bildungschancen der Frauen nicht angemes­

sen in bessere Berufschancen umsetzen lassen. Auch heute noch sind die Männerprivilegien in der Arbeitswelt erheblich widerstandsfähiger als im Bildungssystem.

Frauen sind in den vergangenen Jahrzehnten in allen entwickelten Gesellschaften immer stärker in den Arbeitsmarkt vorgedrungen. Obwohl Frauen zunehmend in die bezahlten Arbeits prozesse einbezogen werden, haben sich in der Arbeitswelt markante Ungleichheiten zu ihrem Nach­

teil erhalten. Zum einen existieren geschlechtsspezifisch geteilte Arbeitsmärkte, die für Frauen tendenziell schlechtere Arbeitsbedingungen, niedrigere Einkommen, ein niedrigeres Sozialprestige sowie höhere Armuts­ und zum Teil auch Arbeitsplatzrisiken mit sich bringen. Zum anderen stoßen Frauen auf erhebliche Hindernisse beim Aufstieg in die höheren Etagen der Berufshierarchien. Der Einkommensabstand (bei Vollerwerbstätigkeit) zu den Männern hat sich zwar im letzten halben Jahrhundert langsam und kontinuierlich verringert, aber auch heute verdienen Männer noch er­

heblich mehr Geld. Die Lohnungleichheit hat sehr vielfältige Ursachen. Am stärksten schlägt die

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