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Academic year: 2022

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Interdisziplinäre Zugänge zu neuen Fragen des Urheberrechts

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Simon Schrör | Georg Fischer | Sophie Beaucamp Konstantin Hondros (Hrsg.)

Tipping Points

Interdisziplinäre Zugänge zu neuen Fragen des Urheberrechts

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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

1. Auflage 2020

© Simon Schrör | Georg Fischer | Sophie Beaucamp | Konstantin Hondros (Hrsg.) Publiziert von

Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Waldseestraße 3-5 | 76530 Baden-Baden www.nomos.de

Gesamtherstellung:

Nomos Verlagsgesellschaft mbH & Co. KG Waldseestraße 3-5 | 76530 Baden-Baden

Gedruckt in Deutschland auf alterungsbeständigem Papier.

ISBN (Print): 978-3-8487-6957-5 ISBN (ePDF): 978-3-7489-1066-4

DOI: https://doi.org/10.5771/9783748910664

Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung – Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz.

ermöglicht mit Unterstützung durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Förderkennzeichen: 16DII111 – „Deutsches Internet-Institut“.

Onlineversion Nomos eLibrary

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Vorwort

Axel Metzger

Die interdisziplinäre Fachtagung „Tipping Points. Zum Verhältnis von Freiheit und Restriktion im Urheberrecht“, die im Februar 2020 am Wei- zenbaum-Institut für die vernetzte Gesellschaft in Kooperation mit dem Fachausschuss Urheberrecht der Gesellschaft für Musikwirtschafts- und Musikkulturforschung (GMM) abgehalten werden konnte, und die im vor- liegenden Band versammelten schriftlichen Beiträge zu der Tagung treffen auf ein Urheberrecht im Wandel.

Das Urheberrecht hat sich in den letzten Jahren von einer Rechtsmate- rie für wenige Spezialisten in Verlagen, Medienunternehmen, Verwer- tungsgesellschaften und Gerichten zu einer rechtspolitischen Frage von all- gemeinem Interesse entwickelt. Dass das Urheberrecht das Potential für einen Generationenkonflikt zwischen jungen Nutzern von Internetdiens- ten und alten Rechtsinhabern hat, zeigte sich erstmals in der Diskussion um das internationale Schutzrechtsabkommen ACTA im Jahr 2012, wel- che schließlich in Großdemonstrationen in mehreren europäischen Län- dern und eine Ablehnung durch das Europäische Parlament mündete. Die ganze Wucht zeigte sich erneut in der Diskussion um die Richtlinie zum Urheberrecht im Digitalen Binnenmarkt, die nach einer stetig anschwel- lenden Debatte in Internetforen schließlich auch auf die klassischen Medi- en übergriff und erneut zu Großdemonstrationen führte, bis die Richtlinie einschließlich der besonders umstrittenen neuen Haftungsregeln für Inter- netplattformen im Juli 2019 verabschiedet werden konnte – nunmehr in einer stark veränderten Form, welche die befürchteten „Uploadfilter“ zwar nicht ausschließt, aber doch die Rechte der Nutzer erheblich stärkt.

Die Richtlinie zum Urheberrecht im Digitalen Binnenmarkt ist das ers- te größere Gesetzeswerk zu Fragen des Urheberrechts im Internet seit der Richtlinie zum Urheberrecht in der Informationsgesellschaft aus dem Jahr 2001. 18 Jahre sind ein langer Zeitraum in Anbetracht der rasanten Ent- wicklung von Technologien, kreativen Prozessen, Internetdiensten und Nutzergewohnheiten. Dass der Gesetzgeber so lange gewartet hat, ist Aus- druck einer Paradoxie.

Das gewachsene rechtspolitische Interesse breiter Nutzergruppen hat dazu geführt, dass sich die Gesetzgeber in Brüssel und Straßburg, aber

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auch in Berlin, davor gescheut haben, das heiße Eisen Urheberrecht anzu- fassen. Und so mussten die Gerichte, vor allem der Europäische Gerichts- hof, aber auch der Bundesgerichtshof und das Bundesverfassungsgericht, die offenen Konflikte zwischen den verschiedenen Interessengruppen in Ermangelung klarer gesetzlicher Regelungen selber lösen, durch die Ent- wicklung der Störerhaftung für Internetplattformen, durch gerichtlich ent- wickelte Regeln zu Soundsampling, zu verschiedenen Formen des Verlin- kens im Internet usw. Statt zu einer stärkeren Partizipation der Öffentlich- keit bei der Entwicklung des Urheberrechts, hat der breite gesellschaftliche Diskurs zu einer Verlagerung der wesentlichen Entscheidungen in die Be- ratungszimmer der Gerichte geführt, so dass am Ende doch wieder nur we- nige Experten die maßgeblichen Entscheidungen getroffen haben.

Der Vorschlag der Kommission für die Richtlinie zum Urheberrecht im Digitalen Binnenmarkt aus dem Jahr 2017, maßgeblich angestoßen durch den im Internet vielgescholtenen deutschen Kommissar Günther Oettin- ger, hat insofern einen „Tipping Point“ markiert. Aus der Perspektive einer partizipativen Demokratie bedeuten die breite öffentliche Debatte zu

„Uploadfiltern“ und „Value Gap“ und die sukzessive Veränderung der Richtlinie bis zu ihrer finalen Fassung Schritte in die richtige Richtung.

Die großen Zukunftsfragen des Urheberrechts sollten in den Parlamenten diskutiert und entschieden werden, nicht in den Gerichtssälen, auch wenn am Ende nicht jede Interessengruppe mit jeder der verabschiedeten Rege- lungen einverstanden ist.

Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge nehmen sich dieser großen Zukunftsfragen des Urheberrechts aus der Perspektive verschiede- ner sozial-, rechts- und kulturwissenschaftlicher Disziplinen an. Die Ta- gung und der Band setzen sich damit vom Mainstream der rechtswissen- schaftlichen Forschung zum Urheberrecht ab, die heute zwar vermehrt rechtsökonomische Ansätze aufgreift, ansonsten aber doch zumeist in den Grenzen der klassisch-systematischen Rechtswissenschaft verharrt. Den Herausgebern und Autoren ist für die rasche und sorgfältige Erstellung und Redaktion der schriftlichen Fassungen der Vorträge zu danken!

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Inhalt

Einleitung: Interdisziplinäre Zugänge zu neuen Fragen des

Urheberrechts 9

Hondros/Beaucamp/Fischer/Schrör

Rechtliche Rahmenbedingungen der Kreativität im Wandel Teil 1

Identifying Tipping Point(s): Wendepunkte bei der Verabschiedung

der DSM-Richtlinie 21

Amélie Heldt

Gemeinfreiheit, Kollektiv und Kulturallmende – Uploadfilter

schaffen neue „Tipping Points“ in der Kulturindustrie 35 Marion Goller

Medienintermediär TikTok: UGC-Clips als Herausforderungen für

das Urheberrecht 55

Hans-Christian Gräfe, Jonas Kunze

Crowdfunding und Crowdsourcing in der Praxis: Neue Geschäfts-

und Rechtsmodelle der Netzliteratur 81

Thomas Ernst

1933/1945/2012 – Konflikte zwischen „Musikverbrauchern“ und

Verwertungsgesellschaften im historischen Kontext 97 Malte Zill

Referentialität und Urheberrecht Teil 2

Kleine Münze, große Fragen. Musikalische Schöpfungshöhe aus der

Perspektive empirischer Musikforschung 117

Klaus Frieler, Daniel Müllensiefen

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Metallene Klänge als Wendepunkt der Urheberrechtsdebatte? Zur Frage der Freiheit der digitalen Kultur und Zukunft des

Urheberrechts 137

Dario Henri Haux

Onlinemärkte für Musiksamples und die Fixierung flüchtiger Waren 155 Konstantin Hondros

Tipping Points in der Rechtsentwicklung: Zur Situation von Low- Budget Musiker:innen im Spannungsfeld von Verwertungsinteresse

und Drittnutzung 175

Sophie Beaucamp, Simon Schrör

Appropriation Art: In Zeiten von „Metall auf Metall“ und des

Internets 199

Christian Czychowski, Niclas Düstersiek Archivierung und Regulierung Teil 3

Licht und Schatten in der akademischen Medienindustrie 223 Georg Fischer

Neue Technologien, neue Versionen – neue Urheber? Fragen und Perspektiven zur Archivierung digitaler Inhalte am Beispiel der

Elektroakustischen Musik 241

Miriam Akkermann

NFDI4Culture: Forschungsdaten in den Kulturwissenschaften 253 Fabian Rack, Franziska Boehm, Matthias Pasdzierny, Dörte Schmidt

Autor:innenverzeichnis 275

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