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Stand 03/2022 Psychische Belastung und Beanspruchung am Arbeitsplatz PsyCheck - Screening

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Berufsgenossenschaft Holz und Metall

Ihre gesetzliche Unfallversicherung Stand 03/2022

Psychische Belastung und Beanspruchung am Arbeitsplatz

PsyCheck - Screening

als Beitrag zu einer ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung

Inhaltsverzeichnis

1 Tabellenverzeichnis ... 2

2 Abbildungsverzeichnis ... 2

3 Zusammenfassung ... 2

4 Zitierempfehlung ... 2

5 Grundlagen des PsyCheck ... 2

6 Arbeitswissenschaftliche Forschungsergebnisse ... 4

7 Inhalte und Aufbau des PsyCheck ... 4

8 Antwortkategorien des PsyCheck ...6

9 Abgleich der GDA-Merkmalsbereiche und des PsyCheck ...6

10 Spezifikationen zur Gebrauchstauglichkeit des PsyCheck ... 7

11 Datenschutz und Datensicherheit ...8

12 Weiterverarbeitung der Daten ...9

13 Weitere Hinweise zu Vertraulichkeit, Rechten und Kontakt ...9

14 Literatur ...9

15 Anhang ...10

15.1 Eckdaten zum PsyCheck ...10

15.2 Fragebogen PsyCheck in meineBGHM als Screenshots ... 11

Impressum Herausgeberin:

Berufsgenossenschaft Holz und Metall Sachgebiet Psychische Gesundheit Berufsgenossenschaft Holz und Metall Isaac-Fulda-Allee 18

55124 Mainz

Hotline: 0800 9990080-0 Gestaltung: BGHM Stand:

1. Auflage, März 2022

(2)

1 Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Aufbau des Fragebogens PsyCheck ... 5 Tabelle 2: Übersicht über die Belastungsfaktoren laut GDA-Empfehlungen und die zugehörigen Faktoren des

eingesetzten Fragebogens ...6 Tabelle 3: Anforderungen an die Dokumentation für die Entwicklung eines Verfahrens zur Messung der

psychischen Arbeitsbelastung in Anlehnung an die DIN EN ISO 10075-3:2004 (Abschnitt 4.4.1) ... 7

2 Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Erweitertes Belastungs-Beanspruchungs-Modell (eigene Darstellung BGHM) ... 3

3 Zusammenfassung

Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall unterstützt Mitgliedsbetriebe und Versicherte darin, Arbeitsunfälle, Berufskrankhei- ten und arbeitsbedingte Gesundheitsgefahren zu verhüten. Die Arbeit sicher und gesund zu gestalten, ist das Ziel.

Der Arbeitsalltag kann sich positiv oder negativ sowohl auf die physische als auch auf die psychische Gesundheit der Beschäf- tigten auswirken. Eine menschengerecht gestaltete Arbeit und ein entsprechendes Arbeitsumfeld tragen dazu bei, die psychi- sche Gesundheit zu erhalten und zu stärken.

Der Fragebogen PsyCheck ist ein Analyse- und Auswertungsverfahren mit Empfehlungen Maßnahmen abzuleiten, als Beitrag zu einer ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung. Er deckt die Bereiche ab, die nach aktuellem Stand der Forschung und Tech- nik die wichtigsten Einflussfaktoren auf die psychosoziale Gesundheit und Leistungsfähigkeit von Menschen im Kontext Arbeit darstellen. Zugleich spiegelt er wider, was die gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) zur Umsetzung der Gefähr- dungsbeurteilung psychischer Belastung für das Arbeitsprogramm Psyche empfiehlt.

4 Zitierempfehlung

Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM), 2021, PsyCheck – Psychische Belastung und Beanspruchung am Arbeitsplatz.

Screening als Beitrag zu einer ganzheitlichen Gefährdungsbeurteilung. Mainz

(3)

5 Grundlagen des PsyCheck

Grundsätzlich hat Arbeit einen positiven Einfluss auf die Gesundheit und die Entwicklung einer Person. Gut gestaltete Arbeit stabilisiert die psychische und physische Gesundheit. Schlecht gestaltete Arbeit ohne Ausgleichsmöglichkeiten kann die Be- schäftigten jedoch seelisch und körperlich krank machen.

Psychische Belastung beschreibt alle erfassbaren Einflüsse, die von außen auf einen Menschen zukommen und diesen psy- chisch beeinflussen (vgl. DIN EN ISO 10075-1:2017). Sie beeinflusst das Wahrnehmen, Denken, Fühlen und Verhalten einer Per- son. Anders als im alltäglichen Sprachgebrauch ist der Begriff „Belastung“ wertfrei. Psychische Belastung kann sich sowohl positiv als auch negativ auswirken.

Die unmittelbare Auswirkung der psychischen Belastung im Individuum in Abhängigkeit von seinem aktuellen Zustand, wird als psychische Beanspruchung (vgl. DIN EN ISO 10075-1:2017) bezeichnet. Demnach reagieren Menschen sehr unterschiedlich auf psychische Belastung – sie fühlen sich unterschiedlich stark beansprucht: Einige Beschäftigte empfinden den Zeitdruck als unangenehm, andere fühlen sich dadurch angespornt.

Personen, die über eine stabile Gesundheit, gute Bewältigungsstrategien und äußere Unterstützungsmöglichkeiten verfügen, können besser mit psychischer Belastung umgehen als Beschäftigte, denen solche Ressourcen fehlen. Sie erfahren demnach eher Glück, Motivation und Weiterentwicklung bei ihrer Arbeit.

Fehlbeanspruchung, wie ständige Über- oder Unterforderung, führen zu psychischen und physischen Beeinträchtigungen, wie Schlafproblemen oder Herz-Kreislauf-Beschwerden. Eine Fehlbeanspruchung kann dazu führen, dass sich Menschen eher ri- sikofreudig verhalten, wodurch sich das Unfallrisiko erhöht. Auf der betrieblichen Ebene spiegelt sich die Arbeitsgestaltung zum Beispiel in der Gesundheitsquote, der Fluktuation der Beschäftigten, der Produktivität und im Betriebsklima wider. Dem PsyCheck liegt das sogenannte erweiterte Belastungs-Beanspruchungsmodell zugrunde (siehe Abb. 1). Die psychischen Belas- tungsfaktoren bei der Arbeit lassen sich demnach gezielt gestalten. Langfristig sorgen angemessene Belastung am Arbeitsplatz und ausreichende Ressourcen der Beschäftigten für gesunde, zufriedene und leistungsfähige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Vervollständigung der Gefährdungsbeurteilung um die psychischen Faktoren ist somit ein wichtiger Beitrag, um die Sicher- heit und Gesundheit der Beschäftigten zu schützen und zu stärken.

Abbildung 1: Erweitertes Belastungs-Beanspruchungs-Modell (eigene Darstellung BGHM)

Tätigkeitsebene Beschäftigtenebene Betriebsebene

pos./neg. Rückkopplung

© tiero - Fotolia.com

Berufliche Belastung:

• Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe

• Arbeitsorganisation

• Soziale Beziehungen

• Arbeitsumgebung

• Neue Arbeitsformen

Außerberufliche Belastung:

• Familiäre Situation

• Soziales Umfeld

• Finanzielle Situation

Positive

Beanspruchungsfolgen

• kurz- und mittelfristig:

z. B. Glück, Motivation, Zufriedenheit

• langfristig:

z. B. Gesundheit, Leistungsfähigkeit

Gewinne im Betrieb

• kurz- und mittelfristig:

z. B. Produktivität, Qualität, reibungslose Abläufe

• langfristig:

z. B. Gesundheitsquote Beschäftigtenzufriedenheit

Fehlbeanspruchungsfolgen

• kurz- und mittelfristig:

z. B. Stress, Monotonie, Sättigung, psychische Ermüdung

• langfristig:

z. B. Krankheit, Defizite, eingeschränkte Beschäftigungs- fähigkeit

Störungen im Betrieb durch

• kurz- und mittelfristig:

z. B. Fehler

Planungsschwierigkeiten Mehrarbeit, Unfallgefahr

• langfristig:

z. B. Mehrkosten, Beschäftigten- zufriedenheit , Krankenstand Betriebliche Ressourcen

soziale Unterstützung

Individuelle Ressourcen Qualifikation, Erfahrung, Gesundheit

Auswirkungen beim Menschen Folgen im Betrieb

Beanspruchung

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6 Arbeitswissenschaftliche Forschungsergebnisse

In den letzten Jahren haben die Arbeitsunfähigkeits-Tage infolge psychischer Erkrankungen stetig zugenommen. Die aktuelle Forschung beschäftigt sich damit, inwieweit das direkt auf die Arbeitsbedingungen zurückgeführt werden kann. Es gibt eindeu- tige Hinweise darauf, dass sich bestimmte psychische Belastungsfaktoren bei der Arbeit auf unsere Gesundheit auswirken (vgl.

iga.Reporte 31 und 32 sowie BAuA-Forschungsbericht, 2017).

Allgemeine Einschränkungen der psychischen Gesundheit hängen nachweisbar zusammen mit:

• langen Arbeitszeiten und Überstunden

• Arbeitsplatzunsicherheit

• fehlender sozialer Unterstützung

Depressionen, affektive Störungen und Zwangs- bzw. Angststörungen folgen häufig auf:

• eingeschränkten Handlungsspielraum

• hohe Arbeitsintensität

• Job strain (hohe Anforderungen bei niedrigen Einfluss- und Kontrollmöglichkeiten)

• Effort/Reward-Imbalance (hohe Arbeitsanforderungen bei geringer Belohnung)

• Arbeiten im ungünstigen Schichtsystem

• Rollenstress

• Bullying, Mobbing, Aggression und andere Gewaltanwendungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und kardiovaskuläre Probleme treten häufig auf bei:

• eingeschränktem Handlungsspielraum

• langen Arbeitszeiten und Überstunden

• Schichtarbeit

• Job strain

• Effort/Reward-Imbalance

• Arbeitsplatzunsicherheit

Kritische Belastungsfaktoren, wie schlecht gestaltete Arbeitsaufgaben und -abläufe, mangelnde soziale Beziehungen und eine ungünstige Arbeitsumgebung (z. B. Lärm, schlechte Beleuchtung, enge Arbeitsräume, Gefahrstoffe), wirken sich auf die Gesundheit und das Risikoverhalten der Beschäftigten aus. Die Auswirkungen sind abhängig vom Unternehmen, von der Tätig- keit und der Kultur. Daher unterliegen die arbeitswissenschaftlichen Erhebungsverfahren einer ständigen Weiterentwicklung.

7 Inhalte und Aufbau des PsyCheck

Der PsyCheck ist eine Online-Beschäftigtenbefragung im Extranet der BGHM „meineBGHM“. Zur Wahrung der Anonymität müs- sen die Antworten von mindestens 10 Personen pro Befragungsgruppe für die Auswertung vorliegen.

Der PsyCheck erfragt das Vorhandensein der wesentlichen psychischen Gefährdungsfaktoren am Arbeitsplatz. In einem Selbstbild reflektieren die Beschäftigten ihre aktuelle psychische Beanspruchungssituation und beantworten darüber hinaus, inwiefern sie ihre Arbeitsbedingungen als Ursache dafür sehen. Zusätzlich schätzen die Beschäftigten ihren derzeitigen und zukünftigen Gesundheitszustand sowie ihre Beschäftigungssituation ein.

Die Vorgesetzten und nach Möglichkeit die Sicherheitsfachkräfte und Arbeitsmediziner und -medizinerinnen schätzen ebenfalls die Ausprägung psychischer Belastung in ihren Verantwortungsbereichen ein (Fremdbild).

Die folgende Tabelle zeigt die einzelnen Faktoren der Arbeitsbedingungen, die im PsyCheck beurteilt werden.

(5)

Tabelle 1. Aufbau des Fragebogens PsyCheck

Belastung Beanspruchung

Module Aufgabe und Bedingungen

Organisation und soziale Beziehungen

Führung Beanspruchungsfolgen

Skalen Vollständigkeit Arbeitsmittel Mitsprache Arbeitsfähigkeit

Abwechslungsreichtum Arbeitsplatz Widersprüche Gesundheit

Standardisierung Mehrarbeit Entscheidungs-

sicherheit Zukunftssicherheit

Passung Pausen Führungsspanne Veränderungsfähigkeit

Weiterentwicklung Arbeitsdichte Emotionsarbeit Multitasking Gerechtigkeit

Einfluss Work-Domain-Balance

Information Betriebsklima Symptome des Erlebens

von…Stress

Monotonie

psychischer Sättigung

psychischer Ermüdung

Verantwortung Führung

Gefühle Wertschätzung Arbeitsabhängigkeit

Bedrohungen Kollegialität Karriere Nachtschicht Austausch Kooperation Rückmeldung Störungen Ansprechpartner Unstete Arbeit Unsichere Arbeit

Anzahl der Items 11 20 5 24

Hinweise Die Auswertung des Mo-

duls Führung erfolgt nur bei angegebener Wei- sungsbefugnis.

Beanspruchungsfolgen werden nur im Selbstbild erhoben, nicht im Fremd- bild.

(6)

8 Antwortkategorien des PsyCheck

Die Beschäftigten werden gefragt, wie oft eine spezifische Ausprägung eines psychischen Belastungsfaktors auf ihre eigenen Arbeitsplätze zutrifft.

Antwortskalierung Antwortkategorie

4 häufig (100-76%)

3 regelmäßig (75-51%)

2 manchmal (50-26%)

1 selten (25-0%)

9 Abgleich der GDA-Merkmalsbereiche und des PsyCheck

Im PsyCheck sind alle Merkmalsbereiche aus den Empfehlungen der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA) abgebildet. Einige Faktoren des PsyCheck gehen darüber hinaus. Die Module Führung und Auswirkungen und die Erfassung eines Selbst- und Fremdbilds ergänzen sie.

Tabelle 2: Übersicht über die Belastungsfaktoren laut GDA-Empfehlungen und die zugehörigen Faktoren des eingesetzten Fra- gebogens

Psychische Belastungsfaktoren laut GDA-Empfehlungen Zugehörige Faktoren im PsyCheck

Arbeitsinhalt/Arbeitsaufgabe Vollständigkeit

Abwechslungsreichtum

Standardisierung

Passung

Weiterentwicklung

Einfluss

Information

Verantwortung

Emotionale Inanspruchnahme

Bedrohungen

Arbeitsorganisation Mehrarbeit

Pausen

Arbeitsdichte

Nachtschicht

Kooperation

Störungen

Soziale Beziehungen Gerechtigkeit

Betriebsklima

Führung

Wertschätzung

Kollegialität

Ansprechbarkeit

Arbeitsumgebung Arbeitsmittel

Arbeitsplatz

Neue Arbeitsformen Unstete Arbeit

Unsichere Arbeit Merkmale, die über die GDA-Empfehlungen hinausgehen Multitasking

Work-Domain-Balance

Karriere

Austausch

Rückmeldung

Alle Items der Module „Führung“ und „Beanspruchungsfolgen“

(7)

10 Spezifikationen zur Gebrauchstauglichkeit des PsyCheck

Die DIN EN ISO 10075-3:2004 formuliert Grundsätze und Anforderungen für die Messung und Erfassung der psychischen Ar- beitsbelastung und legt die Anforderungen an Messverfahren fest. Beim PsyCheck handelt es sich um ein Screeningverfahren.

Im Abschnitt 4.4.1 der oben genannten Norm werden die konkreten Spezifikationen von Messinstrumenten definiert. Diese Spezifikationen wurden in Anlehnung daran, im Rahmen eines Instrumentenvergleichs und verschiedener Analysen, für den PsyCheck erhoben. Es ist das Ziel, die definierten Gütekriterien für das Screeningverfahren PsyCheck zu dokumentieren, um seine Gebrauchstauglichkeit für den vorgesehenen Einsatz bewerten zu können.

Die in der folgenden Tabelle kursiv hinterlegten Angaben gehen über die in der Norm definierten Vorgaben für Screeningverfah- ren hinaus und sind von der BGHM ergänzt worden.

Tabelle 3: Anforderungen an die Dokumentation für die Entwicklung eines Verfahrens zur Messung der psychischen Arbeitsbe- lastung in Anlehnung an die DIN EN ISO 10075-3:2004 (Abschnitt 4.4.1)

Parameter Angabe

Jahr der Entwicklung 2014-2021

Name des Entwicklungsinstituts Berufsgenossenschaft Holz und Metall (BGHM) Vorgesehener Messgegenstand Psychische Belastung am Arbeitsplatz

Psychische Beanspruchungsfolgen

Erfassung der psychischen Belastung als Selbstbild und als Fremdbild Vorgesehene Populationen und

Bedingungen Beschäftigte der Holz- und Metall-Branche

universelle Tätigkeitsklassen

Unternehmen ab 15 Beschäftigte Theoretische Grundlage des

Messansatzes Erweitertes Belastungs- Beanspruchungsmodell (DIN EN ISO 10075)

Job-Demand-Control-Model (Prof. Karasek University of Southern California Los Angeles)

Modell der Gratifikationskrisen (Prof. Sigrist Universität Düsseldorf)

Modell der Selbstwirksamkeitserwartung (Prof. Schwarzer Freie Universität Berlin)

Handlungsregulations-Modell (Prof. Hacker & Prof. Richter Technische Universität Dresden) Angewandte Vorschriften und Leitfäden Arbeitsschutzgesetz

DGUV Vorschrift 1 und DGUV Regel 1

GDA „Leitlinie Beratung und Überwachung bei psychischer Belastung am Arbeitsplatz“

GDA „Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung“

DIN EN ISO 10075-1:2017 Präzisionsstufe und psychometrische

Eigenschaften des Verfahrens hinsichtlich Sensitivität, Objektivität. Validität und Diagnostizität

Präzisionsstufe 2: Screeningverfahren zum Zweck von Übersichtsmessungen

Sensitivität: 4 Stufen

Objektivität: vorhanden durch automatisierte Analyse der Daten

Validität (Gültigkeit):

Inhaltsvalidität: Die Items und Skalen des PsyCheck stützen sich auf die intendierten Aspekte des erweiterten Belastungs-Beanspruchungs-Modells (vgl. BAuA, 2010) und die Kriterien der Gemein- samen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA-Arbeitsprogramm Psyche, 2017). Zudem beruhen die Inhalte des Fragebogens auf einer umfangreichen Literaturrecherche und entsprechen dem aktuellen Stand der Wissenschaft und Technik

Kriteriumsvalidität: Der Einsatz weiterer Verfahren für eine Abgrenzung gegenüber ähnlichen oder konkurrierenden Konstrukten erfolgte auf Basis eines Instrumentenvergleichs von iga.Check und Gesund im Mittelstand (GiM).

Diagnostische Aussagekraft: Der PsyCheck ist ein spezifisches Verfahren zur Arbeitsplatzbeurteilung.

Durchführung der Online-Befragung Das Unternehmen muss seinen Zugang zum Extranet der BGHM „meineBGHM“ freigeschaltet haben.

Eine vom Unternehmen ausgewählte Person des Vertrauens, z. B. ein Mitglied des Betriebsrats, lädt die Beschäftigten per E-Mail oder QR-Code zur PsyCheck-Umfrage im geschützten Bereich meineBGHM ein.

Der PsyCheck wird online am Computer oder am mobilen Endgerät beantwortet. Zeitpunkt und Ort der Bearbeitung werden im Unternehmen bestimmt.

Hinweise zu meineBGHM Bei meineBGHM handelt es sich um eine eigenentwickelte und selbstgehostete Webanwendung der BGHM, die nach der Norm ISO/IEC 27001 zertifiziert ist. Der Link wird per Secure Hash Algorithm (SHA256) erzeugt. Der Hashwert kann nicht wieder umgekehrt werden und ist somit nicht zurück ver- folgbar. Es werden keine MAC-Adressen oder IP-Adressen gespeichert.

(8)

Parameter Angabe Ausbildung und Qualifikation der Person,

die die Messung durchführt Die BGHM begleitet den Prozess beratend mit den zuständigen Aufsichtspersonen und ausgebildetem Fachpersonal. Zur Messung selbst wird keine weitere Person benötigt, da der PsyCheck von den Befragten allein ausgefüllt wird. Die Auswertung und Interpretation der Daten erfolgt durch die BGHM.

Auswertung der Daten Zur Wahrung der Anonymität sind mindestens 10 Antworten im Selbstbild erforderlich, damit die BGHM die Umfrage auswerten kann. Die Antworten von weisungsbefugten Personen in einer Gruppe zum Modul „Führung“ sind in den meisten Fällen aufgrund ihrer geringen Zahl nachvollziehbar. Daher wird empfohlen, weisungsbefugte Personen in einer eigenen Gruppe zusammenzufassen und zu befragen.

Das Fremdbild erfasst die objektiven Belastungsfaktoren der Tätigkeiten, eine Mindestanzahl von Ant- worten ist daher nicht notwendig.

Interpretation der Ergebnisse Der PsyCheck erfragt im Selbstbild sowohl psychische Belastungsfaktoren aus der Tätigkeit als auch subjektive Beanspruchungsfolgen. Das Fremdbild erfasst die psychischen Belastungsfaktoren der Tätigkeiten. Die Angaben zu den Belastungsfaktoren in Selbst- und Fremdbildern werden miteinander verglichen und signifikante Abweichungen gekennzeichnet. Die Interpretation erfolgt auf Item-Ebene.

Die Risikobeurteilung zum Gefährdungspotenzial der Belastungsfaktoren beruht auf der Annahme der

„Gaußschen-Normalverteilung“ und dem Stand der arbeitswissenschaftlichen Forschung (vgl. Kapitel 8).

Abschätzung des Aufwands

(Zeit, Personen, Arbeitsmittel) Durchführungszeit der Befragung: 15 - 20 Minuten.

Erforderliche Ausstattung: Zugang zu Computer oder mobilem Endgerät mit Netzverbindung.

Die Leistung der BGHM für das Unternehmen ist im Mitgliedsbeitrag enthalten.

11 Datenschutz und Datensicherheit

Umfragen, wie der PsyCheck, werden auf einer selbstentwickelten Umfrageplattform im Extranet der BGHM („meineBGHM“) durchgeführt.

„meineBGHM“ ist in einem Auditverfahren des unabhängigen „Instituts für Auditierung und Zertifizierung“ geprüft worden und führt das Sicherheitszertifikat nach der Norm ISO/IEC 27001. Damit wird bestätigt, dass die hohen Anforderungen für ein professionelles und systematisches Informationssicherheitsmanagement vorhanden und Verantwortung und Befugnisse für den Informationssicherheitsprozess festgelegt und eindeutig zugewiesen worden sind. Das entsprechende Zertifikat ist unter www.bghm.de Webcode 3160 verfügbar.

Beim Besuch des Extranets werden folgende Daten ausschließlich für statistische Zwecke und zur Verbesserung des Online- Angebots in meineBGHM gespeichert und ausgewertet:

• Anmeldeversuche

• Benutzeraktivitätsprotokolle (Löschung nach spätestens 12 Monaten) Eine andere Verwendung oder Weitergabe an Dritte erfolgt nicht.

Bei den Umfragen in meineBGHM handelt es sich um eine selbstgehostete Webanwendung der BGHM. Das ist ein Angebot, das die Unternehmen freiwillig nutzen können. Voraussetzung dafür ist eine gemeinsame schriftliche Willenserklärung von Ge- schäftsführung und einer Beschäftigtenvertretung den gesamten Prozess des PsyCheck zu durchlaufen. Die Umfragen werden danach von der BGHM im meineBGHM-Konto des Unternehmens bereitgestellt.

Die Verwaltung der Umfragen obliegt dem Unternehmen. Es ist dafür verantwortlich, deren Voraussetzungen einzuhalten (z. B.

Einverständnis der Beschäftigten, ihre E-Mail-Adressen bei meineBGHM zwecks Einladung zur Umfrage einzutragen).

Sobald die E-Mail-Adressen der zu befragenden Beschäftigten seitens des Unternehmens in meineBGHM eingegeben worden sind, wird eine E-Mail an die entsprechenden Personen gesandt. Darin werden sie aufgefordert, die verlinkte Umfrage zu bear- beiten. Der Link wird per Secure Hash Algorithm (SHA256) erzeugt. Der Hashwert kann nicht wieder umgekehrt werden und ist somit nicht zurückverfolgbar. Es werden weder MAC-Adressen noch IP-Adressen gespeichert. Sowohl in der Einladungsemail als auch direkt auf der meineBGHM-Plattform wird auf die Datenschutzvereinbarung hingewiesen. Zusätzlich stimmen ihr die Befragten über einen Button aktiv zu, bevor sie ihren beantworteten Fragebogen senden. Dieser Hinweis ist mit den Informati- onen auf der BGHM-Homepage rund um das Thema Datenschutz und Datensicherheit verlinkt (Webcode 25).

(9)

12 Weiterverarbeitung der Daten

Es müssen mindestens 10 Antworten vorliegen, ehe das Unternehmen eine Umfrage abschließen kann und die anonymisierten Daten zur Auswertung an das Fachpersonal der BGHM übermittelt werden. Im Anschluss wird für jede Befragungsgruppe ein Ergebnisbericht erstellt. Die aggregierten Daten werden für statistische Zwecke gespeichert und weiterverarbeitet, um entspre- chende Maßnahmen für die Präventionsarbeit der BGHM abzuleiten. Die einzelnen Datensätze werden nach 2 Jahren gelöscht.

13 Weitere Hinweise zu Vertraulichkeit, Rechten und Kontakt

Die Berufsgenossenschaft Holz und Metall ist bereits kraft Gesetzes und Rechtsstellung zur Vertraulichkeit und zum rechtmäßigen Umgang mit Daten verpflichtet, sodass es zusätzlicher Verträge zur Datenschutzvereinbarung nicht bedarf. Alle Beschäftigten der BGHM sind zur Verschwiegenheit und zur Einhaltung der maßgeblichen gesetzlichen Vorschriften des Datenschutzes verpflichtet.

Die Unternehmen haben ein Recht auf unentgeltliche Auskunft über die von der BGHM gespeicherten Daten. Weitere Informa- tionen zum Datenschutz finden Sie unter www.bghm.de – Webcodes 3167 und 25. Fragen beantworten die Datenschutzbeauf- tragten der BGHM (Kontaktdaten unter Webcode 3167).

14 Literatur

(1) Empfehlungen zur Umsetzung der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung (2017). 3. Überarb. Aufl.; Leitung des Arbeitsprogramms Psyche der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie (GDA).

(2) Ergonomische Grundlagen bezüglich psychischer Arbeitsbelastung - Teil 1: Allgemeine Aspekte und Konzepte und Begriffe (ISO 10075-1: 2017); Deutsche Fassung EN ISO 10075-1: 2017

(3) Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) (Hrsg.). (2010). Psychische Belastung und Beanspruchung im Berufsleben: Erkennen – Gestalten.

(4) BAuA (2017). Psychische Gesundheit in der Arbeitswelt – Wissenschaftliche Standortbestimmung. Dortmund: Bundesan- stalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin.

(5) Rau, R. et al (2015). iga.Report 31: Risikobereiche für psychische Belastungen. Berlin: Initiative Gesundheit und Arbeit.

(6) Paridon, H. et al (2016). iga.Report 32: Psychische Belastung in der Arbeitswelt – eine Literaturanalyse zu Zusammenhän- gen mit Gesundheit und Leistung. Berlin: Initiative Gesundheit und Arbeit.

(7) Institut für Arbeit und Gesundheit der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (Hrsg.). (2011). Erfassung arbeitsbedingter Gesundheitsgefahren und psychischer Belastungen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung– Vier Verfahren im Vergleich.

Dresden: IAG (unveröffentlicht).

(10)

17 Anhang

17.1 Eckdaten zum PsyCheck

PsyCheck

Herausgeberin BGHM

Analysetiefe Screening

Verfügbarkeit des Fragebogens Mitgliedsbetriebe

Branche/Tätigkeitsklassen Holz und Metall/universell Struktur (mit Anzahl der jeweiligen Items) Belastung (32) + Beanspruchung (24)

Anzahl der Items insgesamt 56

Antwortkategorien 4-stufig

Mindestzahl von Antworten 10

Durchführungszeit der Befragung 15-20 Min

Begleitmaterial Musterbericht

Online/Papier

 / 

Automatisierte Auswertung

Datenschutz gewährleistet

Beratung und Unterstützung durch

Expertinnen und Experten

GDA-Konformität

Selbstbild-Fremdbild-Vergleich

Vergleichswerte

Gütekriterien (Objektivität, Validität)

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17.2 Fragebogen PsyCheck in meineBGHM als Screenshots

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Referenzen

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