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26 Eintagsfliegen (Ephemeroptera)

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Academic year: 2022

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(Ephemeroptera)

Bearbeitet von Wolfgang kleinsteuber und Mathias hohMann

(3. Fassung, Stand: Dezember 2018)

Einführung

Die Eintagsfliegen bilden eine sehr alte, bereits seit etwa 300 Millionen Jahren existierende, Insekten- ordnung. Als merolimnische Insekten verbringen sie den überwiegenden Teil ihres Daseins als Larven in aquatischen Lebensräumen. Die erwachsenen Tiere (Imagines) leben hingegen nur kurze Zeit, um sich ohne weitere Nahrungsaufnahme über Partnersuche, Paarung und Eiablage fortzupflanzen.

Eintagsfliegenlarven bilden einen wichtigen Teil der Gewässerfauna und entwickeln sich bevorzugt in sauerstoffreichen Fließgewässern vom Flachland bis ins Gebirge. Einige Spezies besiedeln Gräben, Altarme und stehende Gewässer. Da zahlreiche Arten spezi- fische Bindungen an bestimmte Umweltparameter (Sauerstoff- und Säurehaushalt, Sohlsubstrat- und Uferstrukturen) zeigen, eignen sie sich hervorragend als Bioindikatoren zur Ermittlung des ökologischen Gewässerzustands.

Die Weibchen der Eintagsfliegen legen bis zu mehrere tausend Eier an geeigneten Substraten im Wasser ab, so dass die geschlüpften Larven vor allem in ungestörten bzw. naturnahen Bächen und Flüssen als Sekundärproduzenten und Primärkonsumenten einen hohen Biomasseanteil innerhalb des Makrozoo- benthos erreichen können. Somit stellen alle Entwick- lungsstadien (Eier, Larven, Imagines) eine bedeutende Nahrungsquelle für räuberische Wasserinsekten und deren Larven sowie für Fische und Vögel innerhalb der Nahrungsketten dar. Weiterführende Angaben zur Biologie und Verbreitung der Eintagsfliegen finden sich u.a. bei bauernFeind & huMPesch (2001) sowie in bauernFeind & soldan (2012).

In Deutschland wurden bisher 117 Eintagsfliegen- arten nachgewiesen. haybach (2013) führt noch 116 Arten an und nennt Baetis calcaratus aufgrund damals bestehender Bestimmungsschwierigkeiten nur unter Vorbehalt. Diese Unsicherheiten konnten inzwischen durch die Publikationen von koch & WeichselbauMer

(2017) sowie von küttner et al. (2016) beseitigt werden.

Die aktualisierte Checkliste Sachsen-Anhalts (Stand:

Oktober 2011) enthält 73 Arten (kleinsteuber 2016). Das entspricht 62 % der gesamtdeutschen Artenzahl.

Datengrundlagen

In den zurückliegenden 14 Jahren seit dem Erschei- nen der zweiten Fassung der Roten Liste für Sachsen- Anhalt (b 2004) hat sich die Datenlage dank zahl-

reicher Aufsammlungen und Publikationen abermals deutlich verbessert. Eine wesentliche Bewertungs- grundlage bilden die langjährigen, durch den Gewäs- serkundlichen Landesdienst (GLD) des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) durchgeführten Makrozoobenthos-Untersuchun- gen. Diese erfolgen im Rahmen des Gewässerüber- wachungsprogramms Sachsen-Anhalt (GÜSA) und dienen der Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie der Europäischen Union (EG-WRRL). Dabei werden auch verschiedene Auftragsprojekte vergeben, die mehrheitlich Fließgewässer aber auch Altarme und Seen betreffen (siehe aqualytis, bal, bernauer, biota, hbio, iGb, iWo, otto). Kenntislücken bestehen vor allem noch hinsichtlich der Faunistik der zahlreichen Stand- gewässer mit Wasserflächen von unter 50 Hektar, welche von der Methodik der WRRL nicht erfasst werden.

Zahlreiche, Eintagsfliegen berücksichtigende, Publikationen aus verschiedenen Landschaftsteilen Sachsen-Anhalts lieferten wertvolle Informationen für die vorzunehmenden Einstufungen. Sie betreffen das Helmeried bei Artern (brettFeld 2001), das Saale- Unstrut-Triasland (brettFeld & bellstedt 2008), den Zeit- zer Forst (Michels 2005, kleinsteuber et al. 2010), den

Karte 1: Landschaftsgliederung Sachsen-Anhalt

Halle, Heft 1/2020: 455–465

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Harz (böhMe 2011, hohMann 2010b), das Okertal (hoh-

Mann et al. 2014), das südöstliche Harzvorland (klein-

steuber 2013), die Dübener Heide (hohMann 2007, klein-

steuber 2018), den Fläming (hohMann 2000a) sowie die nordwestliche Altmark (hohMann et al. 2012). Diese Arbeiten entstanden sowohl im Auftrag bzw. unter Betreuung behördlicher Institutionen (z. B. Arten- und Biotopschutzprogamm Sachsen-Anhalt, Dissertatio- nen) als auch im Rahmen faunistischer Projekte der Entomologenvereinigung Sachsen-Anhalt (EVSA) und, nicht zuletzt, auf der Basis privater Initiativen.

Für die Determination der einheimischen Larven und Imagines von Eintagsfliegen sind verschiedene Bestimmungsschlüssel verfügbar. Als wichtigste seien bauernFeind & huMPesch (2001), bauernFeind & soldan (2012), eiseler (2005), haybach (1999), Jacob (2003) und Malzacher (1986) genannt.

In der Nomenklatur wird, wie bereits bei der Dar- stellung der Bestandssituation (kleinsteuber 2016), haybach (2008) gefolgt.

In der vorliegenden Roten Liste werden Nachwei- se aus dem Bergland (in Sachsen-Anhalt nur der Harz) wieder gemeinsam mit den Hügellandfunden denen aus dem Tiefland gegenübergestellt. Die höhen- basierte Landschaftsgliederung wurde beibehalten (Karte 1) und auch den Roten Listen der Steinfliegen (Plecoptera) und Köcherfliegen (Trichoptera) zugrun- de gelegt.

Bemerkungen zu ausgewählten Arten Arthroplea congener benGtsson, 1908

Das 1991 im Harz entdeckte Vorkommen (braasch

1993) konnte aktuell bestätigt werden (kleinsteuber, unveröff.). Die nach haybach (2003) in Mitteleuropa als reliktäres boreomontanes Faunenelement auftre- tende Art ist in Sachsen-Anhalt akut vom Aussterben bedroht, da inzwischen zwei der drei bisher besiedel- ten Teiche aufgrund defekter Ablaufvorrichtungen trocken gefallen sind und der verbliebene Lebens- und Entwicklungsraum seit Jahren zunehmend ver- schlammt. Weitere Angaben finden sich in ziMMerMann

(2009) sowie bei ziMMerMann & buttstedt (2014).

Baetis melanonyx (Pictet, 1843)

Nachdem zunächst nur Daten aus dem Südharz vorlagen (kleinsteuber, unveröff.), konnte die Art 2007 auch im Nationalpark Harz (hohMann 2010b) und 2013 in der Oker (hohMann et al. 2014) nachgewiesen

werden, so dass eine Umstufung (D→R) der lokal nur im Harz und seinen Randbereichen auftretenden Art gerechtfertigt scheint.

Baetis tricolor tshernoVa, 1928

Seit dem Erstnachweis der Tieflandflüsse bewoh- nenden Art in der Schwarzen Elster (hohMann 2004) erfolgten inzwischen auch Funde in Elbe, Hauptnuthe und Mulde.

Electrogena affinis (eaton, 1883)

Im Hügelland gilt Electrogena affinis seit langem (1839) als ausgestorben/verschollen. Aktuelle Nach- weise liegen ausschließlich aus dem Tiefland vor: Tan- gelnscher Bach (reusch 1994) und Jeetze, Kakerbecker Mühlenbach, Neue Jäglitz sowie Wustrower Dumme (hohMann et al. 2012). 2018 fand hohMann (unveröff.) eine Larve in der Schwarzen Elster.

Ephemera glaucops Pictet, 1843

In den letzten Jahren konnte die als Larve grabende Art nicht mehr in Saale, Unstrut und Weißer Elster nachgewiesen werden (siehe kleinsteuber 2016).

Dafür wurde sie aktuell in mehreren Tagebau- bzw.

Kiesseen des Tief- und Hügellands gefunden. Die be- vorzugte Besiedlung von nährstoffarmen Sekundär- gewässern ist auch aus Brandenburg und Sachsen bekannt (zahn 2003).

Oligoneuriella rhenana (iMhoFF, 1852)

Die rasch fließende Gewässerabschnitte bewohnende Larve wurde in der Elbe (zwischen 1999 und 2011), in der Schwarzen Elster (zwischen 2000 und 2009) sowie 2003 in der Mulde nachgewiesen (hohMann

2004). Da die Funde bereits zwischen sieben und 15 Jahren zurückliegen, ist von einer sehr starken Gefährdung auszugehen, der durch eine Anhebung der Gefährdungskategorie (2→1) Rechnung getragen wird.

Procloeon pennulatum (eaton, 1870)

Aus dem Tiefland sind seit einem Einzelfund in der Mulde (hohMann 2000b) keine weiteren Nachweise bekannt geworden. Im Juli 2015 konnte in zwei was- serpflanzenreichen, schwach fließenden Abschnitten der Bode bei Susenburg je eine Larve gefangen wer- den (leg./det. loMMatzsch, vid. kleinsteuber).

Abb. 1: Die Eintagsfliegen sind die einzige Insektengruppe, in der sich voll geflügelte Stadien, die sogenannten Subimagines, noch einmal häuten. Die Exuvie dieser Subimago fand sich hoch oben an einem Gebäude in der Nähe der Saale in Halle und lässt viele Feinheiten der späteren Imago erkennen. Eindrucksvoll ist, dass die Hüllen der fragilen Schwanzfäden an der Exuvie überdauern (Foto: A. stark). Abb. 2: An Häusern in der Nähe von Fließgewässern fliegen einige Eintagsfliegenarten gerne erleuchtete Fenster an. Hier hat sich ein Männchen von Cleon dipterum unweit der Saale auf einer Fensterscheibe niedergelassen. Deutlich sind die geschlechtsspezifischen Turbanaugen zu erken- nen (Foto: A. stark). Abb. 3: Männchen der ungefährdeten Eintagsfliege Ephemera danica. Die stark verlängerten Vorderbeine dienen zum Umklammern des Weibchens während der Paarung (Foto: W. kleinsteuber).

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Tab. 1: Übersicht zum Gefährdungsgrad der Eintagsfliegen Sachsen-Anhalts.

Gefährdungskategorie Rote Liste Gesamt

0 R 1 2 3

Tiefland

Artenzahl (absolut) 1 3 5 6 3 18 46

Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 2,2 6,5 10,9 13,0 6,5 39,1

Berg- und Hügelland

Artenzahl (absolut) 6 5 5 3 9 28 65

Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 9,2 7,7 7,7 4,6 13,8 43,1

Tab. 2: Übersicht zu den sonstigen Kategorien.

Kategorien Sonstige Gesamt Gesamt

G D V

Tiefland

Artenzahl (absolut) 4 - 2 6 46

Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 8,7 - 4,3 13,0

Berg- und Hügelland

Artenzahl (absolut) 7 2 3 12 65

Anteil an der Gesamtartenzahl (%) 10,8 3,1 4,6 18,5

Gefährdungsursachen und erforderliche Schutzmaßnahmen

Da Eintagsfliegen den Großteil ihres Lebens als Larven im Wasser verbringen, sind sie durch alle einwir- kenden Faktoren, die zu einer Verschlechterung der Gewässergüte beitragen, gefährdet. Dazu zählen Stoffeinträge unterschiedlichster Art aus Kommu- nen (Nährstoffe), Industrie (organische Schadstoffe), Landwirtschaft (Gülle, Klärschlamm, Dünger, Kalk, Pflanzenschutzmittel) und Bergbau (Schwermetalle, Salze). Ein zunehmendes Problem stellen in Gewäs- ser gelangende Arzneimittelrückstände, Antibiotika und Hormone dar, die mit herkömmlicher Klärtech- nik nicht erfasst bzw. zurückgehalten werden. Die verschiedenen Stoffgruppen wirken über chemische Reaktionen sowohl direkt über die Körperphysiologie (Beeinflussung der Atmungskette, des Häutungsvor- gangs sowie der Gonaden- und Keimzellenentwick- lung, Auslösen von Wachstums- und Entwicklungs- störungen) als auch indirekt (Gewässerbelastung/

Eutrophierung) auf die Gewässerfauna ein. Auch die bereits in der Vergangenheit durch Industrieimmis- sionen bzw. Nadelbaum-Monokulturen verursachten Versauerungserscheinungen in Bächen der Dübener Heide und des Hochharzes wirken sich zumindest lokal bis in die Gegenwart limitierend auf die Besied- lung durch Wasserorganismen aus.

Aktuell steht in Sachsen-Anhalt die Strukturgüte vieler Gewässer in einem deutlichen Missverhält- nis zur oft verbesserten Wasserqualität. Strukturelle Veränderungen sind mit Verlusten von artspezifisch genutzten Teillebensräumen verbunden. In Fließge- wässern entstehen diese durch Sohl- und Uferverbau,

Begradigungen, Kanalisierung und Stauhaltung. Die Folge sind abnehmende Substratvielfalt, zunehmende Verschlammung und damit die Beeinträchtigung oder gar Zerstörung des hyporheischen Interstitials, das für viele Arten einen wichtigen Lebens- und Entwick- lungsraum bildet. Ufer ohne Stauden- und Gehölz- säume bieten den Imagines der Eintagsfliegen keine Ruheplätze nach dem Schlupf oder Orientierungs- punkte während des der Partnerfindung dienenden Schwärmens. Flutende Wurzelbärte von Uferbäumen sind für die Larven zahlreicher Arten wichtige Aufent- halts- und Rückzugsorte. Bei fehlender Beschattung steigt die Wassertemperatur mit negativen Auswir- kungen auf den Nährstoff- und Sauerstoffhaushalt.

Radikale Gewässerberäumungen und –krautungen sowie das Trockenlegen oder Zerstören von Quel- len, Quellabflüssen, Klein- und Temporärgewässern, Auetümpeln sowie Altarmen stellen weitere Gefähr- dungspotenziale für lokale Eintagsfliegenpopulatio- nen dar.

In den Bundeswasserstraßen (in Sachsen-An- halt Elbe und Saale) und ihren Zuflüssen ist seit Ende der 1990er Jahre eine inzwischen überaus deutliche Verschiebung des einheimischen Artenspektrums zugunsten ursprünglich gebietsfremder Taxa zu ver- zeichnen (Fiedler et al. 2009). Diese meist mit Schiffen über Binnenwasserstraßen verbindende Kanäle ein- geschleppten Neozoa haben in den salzbelasteten, mit monotonen Ufersteinschüttungen gesicherten Flüssen Standortvorteile und neigen dort zumindest zeitweise zur Massenvermehrung. Konkurrenzschwa- che einheimische Arten werden dadurch (u. a. durch Fraß ihrer Gelege) verdrängt. Bereits tittizer et al.

(2000) beschreiben 35 eingeschleppte Arten in den

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Binnenwasserstraßen Deutschlands. Seitdem werden immer wieder neue Arten nachgewiesen.

Maßnahmen zum Schutz bzw. zur Förderung der Eintagsfliegenfauna sollten gewässerorientiert im Sinne der Biotoperhaltung und -verbesserung erfolgen. Davon profitieren auch andere Tiergruppen im Sinne eines integrativen Artenschutzes. Beispiele sind der Erhalt und die Neuanlage von Uferrand- und Ackerrandstreifen sowie die Pflanzung standortge- rechter Ufergehölze. Renaturierungen sollten neben der Beseitigung von Uferverbau und Stauanlagen die Wiederherstellung der ursprünglich gewässertypi- schen Sohlsubstrate zum Ziel haben. Unterhaltungs- maßnahmen (Krautung, Entschlammung, Böschungs- mahd) können auf das notwendige Maß begrenzt und gewässerschonend durchgeführt werden. Totholz stellt für einige Eintagsfliegenarten sowie für andere Wirbellose einen bevorzugten bis essentiellen Lebens- raum dar und sollte zumindest teilweise im Gewässer belassen oder aktiv eingebracht werden.

Vergleich zur Roten Liste 2004 (Analyse) Der vergleichsweise lange Zeitraum von fast 15 Jahren seit dem Erscheinen der letzten Roten Liste führte aufgrund zahlreicher neuer Erkenntnisse zu größeren Veränderungen in der Gefährdungsein- schätzung (siehe Artenliste). Dabei stieg die Anzahl gefährdeter Arten im Tiefland leicht an, während sie im gemeinsam betrachteten Berg- und Hügelland gleich blieb (Tab. 3). Insgesamt unterliegen von den 73 aus Sachsen-Anhalt bekannten Arten aktuell 51 Taxa und damit 70 % einer Gefährdung in mindestens einem Landschaftsraum. Die Eintagsfliegen zählen damit neben den Steinfliegen zu den gefährdetsten einheimischen Wasserinsekten.

Die fünf historisch belegten Arten Choroterpes pic- teti, Ecdyonurus aurantiacus, Ephemera lineata, Epho- ron virgo und Isonychia ignota gelten weiterhin als ausgestorben/verschollen. Erfreulich sind die Nachwei- se von fünf für Sachsen-Anhalt neuen Eintagsfliegen:

Abb. 4: Ebenfalls in der Nähe der Saale in Halle fand sich dieses Weibchen von Cleon dipterum auf einem Fenster (Foto: A. stark). Abb. 5:

Makroaufnahme der Larve der vom Aussterben bedrohten Eintagsfliege Arthroplea congener. Mit den verlängerten und behaarten Maxillar- palpen werden aktiv Nahrungspartikel herangestrudelt (Foto: W. kleinsteuber). Abb. 6: Larve der Eintagsfliege Potamanthus luteus, einer auf kiesigen bis schlammigen Substraten kriechenden Potamalart mit großen, büschelig verzweigten Kiemen (Foto: W. kleinsteuber).

4 6

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Ametropus fragilis, Baetopus tenellus, Metreletus balca- nicus, Rhithrogena hercynia, Siphlonurus alternatus. Im Jahr 2009 gelang der Wiederfund des seit mindestens 1839 ausgestorbenen Siphlonurus armatus.

Nachfolgend werden einige Beispiele für die Ein- schätzung der aktuellen Gefährdungssituation von Eintagsfliegenarten in Sachsen-Anhalt angeführt.

Die psammophile Larve von Ametropus fragilis wurde bisher nur zweimal (je ein Exemplar 2011 und 2012) in der Elbe bei Dessau gefunden (brabender & brauns

2013). Nach dem 1998 in der Lausitzer Neiße erfolg- ten Erstnachweis (berGer & rothe 1999) handelt es sich deutschlandweit um den zweiten Fund dieser Art. Die langjährig vorliegenden Untersuchungs- ergebnisse zu Baetis alpinus zeigen, dass die Art in ihrem Verbreitungsschwerpunkt (höhere Harzregio- nen) aktuell nicht gefährdet ist, weshalb eine Herab- stufung (3→V) erfolgte. Die aktuell aus 9 Tiefland- bächen bekannte Eintagsfliege Baetis niger wird in diesem Landschaftsteil ebenfalls zurückgestuft (2→3) und scheint derzeit im Berg- und Hügelland (Nachweise in 24 Fließgewässern) nicht gefährdet zu sein. Caenis lactea ist in Sachsen-Anhalt nur aus der Havel und Mulde (hohMann 2004, unveröff.) bzw. dem Helmeried und Saale-Unstrut-Triasland im Grenzge- biet zu Thüringen bekannt (brettFeld 2001, brettFeld &

bellstedt 2008), so dass eine Gefährdung zu vermuten ist. Electrogena ujhelyii hat ihren Verbreitungsschwer- punkt in Sachsen-Anhalt im Flechtinger Höhenzug (JährlinG, unveröff.) sowie im Zeitzer Forst (kleinsteuber

et al. 2010). Hier ist aufgrund der Ergebnisse lang- jähriger Untersuchungen von stabilen Populationen auszugehen. Einige Nachweise erfolgten auch im Na- tionalpark Harz (hohMann 2010b), so dass insgesamt

eine Übernahme in die Vorwarnliste erfolgte (3→V).

Eine ähnliche Situation ist bei Habrophlebia fusca zu verzeichnen. Im Tiefland konnte Habrophlebia lauta (2→3), im Hügelland Heptagenia flava (1→2) zu- rückgestuft werden. Die Eintagsfliege Leptophlebia submarginata (2004: B/H: 3) wurde aus der Liste ge- fährdeter Arten gestrichen, da inzwischen zahlreiche Funde aus allen Landschaftsteilen Sachsen-Anhalts vorliegen. Die bisher im Tiefland als ungefährdet ein- gestufte Leptophlebia vespertina wurde hingegen in die Vorwarnliste aufgenommen, da die Nachweise in ca. 50 % der Fundgewässer bereits mehr als 10 Jahre zurückliegen. Die in der letzten Roten Liste im Berg- und Hügelland in die Kategorie 3 eingestufte Rhithro- gena semicolorata wurde inzwischen in mehr als 30 Fließgewässern in z. T. starken Populationen nach- gewiesen und gilt in diesem Landschaftsraum aktuell als nicht gefährdet.

Danksagung

Wir danken Martina JährlinG, Peggy loMMatzsch und Dr.

Ralph MetzGer vom Gewässerkundlichen Landesdienst (GLD) des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft (LHW) herzlich für die Bereitstel- lung ihrer im Rahmen des Gewässerüberwachungs- programms des Landes Sachsen-Anhalt (GÜSA) ermittelten Funddaten. Gedankt wird außerdem allen weiteren Personen, die durch Aufsammlungen, Zuarbeiten, Hinweise und Publikationen zur Ver- besserung des Kenntnisstandes der Eintagsfliegen- fauna Sachsen-Anhalts beigetragen haben. Herrn Dr.

Andreas stark danken wir für die brillanten Fotos von Cleon dipterum.

Tab.3: Änderungen in der Anzahl der Einstufungen in die Gefährdungskategorien im Vergleich der Roten Listen der Eintagsfliegen Sachsen- Anhalts aus den Jahren 2004 und 2020.

Gefährdungskategorie Rote Liste 2004

(AZ = 44/60)

Rote Liste 2020 (AZ = 46/65)

(absolut) (%) (absolut) (%)

Tiefland

0 – Ausgestorben oder verschollen 1 2,3 1 2,2

R – Extrem seltene Arten mit geographischer

Restriktion 2 4,5 3 6,5

1 – Vom Aussterben bedroht 3 6,8 5 10,9

2 – Stark gefährdet 6 13,6 6 13,0

3 – Gefährdet 3 6,8 3 6,5

Gesamt 15 34,1 18 39,1

Berg- und Hügelland

0 – Ausgestorben oder verschollen 7 11,7 6 9,2

R – Extrem seltene Arten mit geographischer

Restriktion 1 1,7 5 7,7

1 – Vom Aussterben bedroht 3 5,0 5 7,7

2 – Stark gefährdet 3 5,0 3 4,6

3 – Gefährdet 14 23,3 9 13,8

Gesamt 28 46,7 28 43,1

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Art (wiss.) Kat. Kat. Bem.

Tiefland Berg- / Hügelland

Ameletus inopinatus eaton, 1887 # R 01)

Ametropus fragilis albarda, 1878 1 # 2011 02)

Arthroplea congener benGtsson, 1908 # 1 01)

Baetis alpinus (Pictet, 1843) # V 01)

Baetis buceratus eaton 1870 * 3

Baetis lutheri Müller-liebenau, 1967 # 2

Baetis melanonyx (Pictet, 1843) # R 01)

Baetis muticus (linnaeus, 1758) G * 2011 03)

Baetis niger (linnaeus, 1761) 3 *

Baetis scambus eaton, 1870 # 3

Baetis tracheatus keFFerMüller & Machel, 1967 3 G 2010 04)

Baetis tricolor tshernoVa, 1928 R #

Baetis vardarensis ikonoMoV, 1962 2 3 2003 05)

Baetopus tenellus (albarda, 1878) 1 1 2009 06)

Brachycercus harrisellus curtis, 1834 V #

Caenis beskidensis soWa, 1973 # 3

Caenis lactea (burMeister, 1839) G G

Caenis pseudorivulorumkeFFerMüller, 1960 * G 2011 07)

Caenis rivulorum eaton, 1884 2 2 08)

Choroterpes picteti (eaton 1871) # 0 1839 09)

Ecdyonurus aurantiacus (burMeister, 1839) # 0 1839 10)

Ecdyonurus dispar (curtis, 1834) G 3 2009 11)

Ecdyonurus subalpinus klaPálek, 1907 # 1

Ecdyonurus submontanus landa, 1969 # 3

Electrogena affinis (eaton, 1883) 2 0 1839 09)

Electrogena lateralis (curtis, 1834) # 3 01)

Electrogena ujhelyii (soWa, 1981) # V

Ephemera glaucops Pictet, 1843 R R

Ephemera lineata eaton, 1870 # 0 1839 12)

Ephoron virgo (oliVier, 1791) 0 0 1937 13), 1839 10)

Habrophlebia fusca (curtis, 1834) # V

Habrophlebia lauta eaton, 1884 3 *

Heptagenia coerulans rostock, 1878 2 # 14)

Heptagenia flava rostock, 1878 * 2

Isonychia ignota (Walker, 1853) # 0 15)

Kageronia fuscogrisea (retzius, 1783) * G 2009 16)

Leptophlebia cincta (retzius, 1783) R #

Leptophlebia marginata (linnaeus, 1767) * 3

Leptophlebia vespertina (linnaeus, 1758) V G 2005 17)

Metreletus balcanicus (ulMer, 1920) # R 2003 18)

Oligoneuriella rhenana (iMhoFF, 1852) 1 #

Potamanthus luteus (linnaeus, 1767) 2 3 19)

Procloeon bifidum (benGtsson, 1912) * G 2009 20)

Procloeon pennulatum (eaton, 1870) 1 1 21)

Rhithrogena hercynia landa, 1969 # R 2005 01) 22)

Rhithrogena picteti soWa, 1971 # D 01) 23)

Rhithrogena puytoraci soWa & deGranGe, 1987 # D 01) 23)

Rhithrogena semicolorata (curtis, 1834) 2 *

Siphlonurus aestivalis eaton, 1903 G G

Siphlonurus alternatus (say, 1824) 1 # 2006 24)

Siphlonurus armatus eaton, 1870 # 1 2009 25)

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Abkürzungen und Erläuterungen, letzter Nachweis (Spalte „Bem.“)

* - Art kommt in der Region ohne Gefährdung vor

# - kein Nachweis der Art in der Region, in vielen Fällen auch nicht zu erwarten

● - Verweis auf „Bemerkungen zu ausgewählten Arten“

01) - Vorkommen nach derzeitiger Kenntnis auf den Harz- bereich beschränkt

02) - Erstfund ST, T (Elbe) 2011 (brabender & brauns 2013), siehe auch berGer & rothe 1999

03) - Neufund T (Mulde) 2011 (hohMann, unveröff.)

04) - Neufund H/B (Rammelsbach, oh. Veckenstedt) 2010 (bernauer 2010)

05) - Neufund H/B (Saale) 2003/2004 (brettFeld & bellstedt 2008)

06) - Erstfund ST, T (Mulde) 2009 (hohMann 2010a), Neufund H/B (Ilse) 2010 (bernauer 2010)

07) - Neufund H/B (Weiße Elster) 2011 (kleinsteuber, unveröff.)

08) - wenige Nachweise im Berg- und Tiefland, in der Elbe nach 2003 nicht mehr gefunden

09) - nach Jacob (1972) in Coll. burMeister

10) - vor 1840 (burMeister 1839), siehe Jacob (1972)

11) - Neufund T (Elbe) 2009 haybach (hbio 2009), außerdem Mulde 2012, 2013 (hohMann, unveröff.)

12) - vor 1840 (burMeister 1839), siehe Jacob et al. (1975), Art fehlt bei böhMe (2004)

13) - 1937 PaPe (bauch 1958)

14) - Charakterart der Tieflandflüsse Elbe, Mulde, Schwarze Elster (siehe auch kleinsteuber 2018)

15) - nach Jacob (1972) in Coll. erichson

16) - Neufund H/B (Beekgraben Bartensleben) 2009 (ber-

nauer 2009)

17) - Wiederfund H/B (Krummbek) 2005 (JährlinG, unveröff.) nach 1839 (nach Jacob (1972) in Coll. burMeister)

18) - Erstfund ST, H/B (Bülstringer Bäck) 2003 (JährlinG, unveröff.)

19) - Arealerweiterung im Hügelland (Bode, Holtemme, Ilse)

20) - mehrere aktuelle Nachweise im Hügelland (Bode, Hol- temme, Weiße Elster/LHW, unveröff.), zuvor ein Fund im Bergland (Kleiner Uhlenbach) 1996 (böhMe 2011)

21) - Neufund H/B (Bode) 2015 (loMMatzsch, unveröff.)

22) - Erstfund ST, H/B (3 Bäche im Nationalpark Harz) 2005 (leg. brauns & hohMann, siehe hohMann 2010b)

23) - taxonomische Zuordnung zu R. picteti bzw. R. puytora- ci bei Altfunden ohne Beleg und Larven unsicher

24) - Erstfund ST, T (Seydaer Fließ) 2006 (hohMann 2010a), Schwarze Elster 2017 (hohMann, unveröff.)

25) - Wiederfund H/B (Bülstringer Bäck, Krummbek) 2009 (bal

2009) nach 1839 (nach Jacob (1972) in Coll. burMeister)

Literatur

aqualytis (2008): Erhebung und Bestimmung der Kom- ponente Makrozoobenthos in Fließgewässern von Sachsen-Anhalt, Los 1 (Projekt-Nr. 1/512/2008). – Im Auftrag des Landesbetriebs für Hochwasser- schutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt.

aqualytis (2009): Erhebung von Makrozoobenthos im Eulitoral von Seen Sachsen-Anhalts, Los 2 (Projekt- Nr. 11/512/2009). – Im Auftrag des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt.

aqualytis (2010): Erhebung von Makrozoobenthos im Eulitoral von Seen Sachsen-Anhalts, Los 2 (Projekt- Nr. 10/512/2010). – Im Auftrag des Landesbetriebs für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt.

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Anschriften der Autoren

Dipl.-Biol. Wolfgang Kleinsteuber

Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasser- wirtschaft Sachsen-Anhalt

Gewässerkundlicher Landesdienst/Regionale Wasser- bewirtschaftung

Willi-Brundert-Straße 14 06132 Halle (Saale)

E-Mail: wolfgang.kleinsteuber@lhw.mlu.sachsen-anhalt.de

Dr. Mathias Hohmann

Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasser- wirtschaft Sachsen-Anhalt

Gewässerkundlicher Landesdienst/Regionale Wasser- bewirtschaftung

Sternstraße 52 a

06886 Lutherstadt Wittenberg

E-Mail: mathias.hohmann@lhw.mlu.sachsen-anhalt.de

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