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Pressemitteilung  Achim

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Academic year: 2022

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Pressemitteilung

 

Achim Walther erhält das Bundesverdienstkreuz:  

Diese Schande zeigen. Nicht Ampelmännchen sondern Schießbefehl.  

Achim Walther ist es ernst damit, die menschenverachtende und tödliche Seite der DDR zu zeigen. 

Durch Hötensleben, durch die Gärten verlief die innerdeutsche Grenze mit ihren Sperranlagen. 

Achim Walther hat sich immer wieder eingesetzt: erst gegen die Mauer, gegen politisches Unrecht,  er hat sein Recht auf Religionsausübung als engagierter evangelischer Christ im Sozialismus der DDR  wahrgenommen. Und dann nach dem Fall der Mauer, sich eingesetzt für den Erhalt des 

Mauerstückes in Hötensleben und damit gegen das Vergessen und die Banalisierung der Diktatur in  der DDR. Er sagte einmal: „Man muss diese Schande doch zeigen. Wir können doch nicht einfach zur  Tagesordnung übergehen.“ Er konnte die Hötensleber dafür gewinnen, die Mauer nun stehen zu lassen. 

Achim Walther ist ein freundlich‐ unbequemer, lebendiger und nach vorne denkender Zeitgenosse. 

Und er ist nicht stehen geblieben, als der 350 m lange Hötensleber Mauerabschnitt bereits im Januar  1990 Denkmal wurde. Achim Walther wurde zum Chronisten. Er erinnert an die Aktion „Ungeziefer“,  die willkürliche Zwangsaussiedlung von Einwohnern nach der Grenzschließung, die die Bevölkerung  in Angst versetzte. Mit Unterstützung der Landesbeauftragten für Stasiunterlagen in Sachsen‐Anhalt  publizierte er unter anderem die Bücher: „Heringsbahn ‐ Die innerdeutsche Grenze im Raum 

Hötensleben / Offleben / Schöningen 1945‐1952“ (1999) und 2010 „Die eisige Naht. Die  innerdeutsche Grenze bei Hötensleben, Offleben und Schöningen 1952‐1990“ (beide im 

Mitteldeutschen Verlag). Sie erhellen in eindrucksvoller Sachkenntnis die lokalen Gegebenheiten der  deutschen Teilung in seiner Heimat. 

Achim Walther erzählt deutsche Geschichte bei seinen Führungen durch die Grenzanlage auch  vielfach in menschlichen Geschichten. Er berichtet, wie sich Verwandte über die Mauer hinweg  Nachrichten zuriefen. Und er erzählt von Grenzsoldaten, den Offizieren, vom Zwang, vom Mut  einzelner, den Fragen, die sich stellten. Achim Walter erklärt die Technik am Grenzstreifen. Als  Denkmalschützer ist ihm die Sanierung und Erhaltung des Materials wichtig. Und er erklärt den  Gästen: schauen Sie sich doch mal an, wie die Mauer gebaut ist: die Absperrung geht doch nach  innen. Es ist doch ganz klar nicht gegen den Einbruch in die DDR gerichtet, sondern gegen den  Ausbruch. Das war eine riesige Gefängnismauer. 

Vor 12 Jahren hat er den nächsten logischen Schritt gemacht und lädt junge Erwachsene aus aller  Welt nach Hötensleben zum „Internationalen work‐camp“ ein. In diesem Jahr kamen Studierende  aus Spanien, der Ukraine, Korea, Japan, Russland und Armenien. Sie konnten hier nacherleben, was  deutsche Teilung und kalter Krieg konkret bedeutete. Sie haben auch mitgeholfen, dass dies für  andere möglich wird und die Erklärungen in ihre Landessprachen übersetzt. Diese sind heute über  QR‐Codes an den einzelnen Tafeln ablesbar.  

Es ist wichtig für Hötensleben und Sachsen‐Anhalt, dass Achim Walther das Bundesverdienstkreuz  erhalten hat und damit sein langjähriges und geradliniges Engagement für die konkrete Erinnerung  an die deutsche Teilung gewürdigt wird.  

Magdeburg, 3.12.2013 

Birgit Neumann‐Becker, Landesbeauftragte für Stasiunterlagen in Sachsen‐Anhalt   

Die Landesbeauftragte für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes

der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik

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Die Landesbeauftragte ist Ansprechpartnerin für Bewohner des Landes Sachsen‐Anhalt, die  unter der SED‐Diktatur gelitten haben und durch Wirkungen des ehemaligen Ministeriums  für Staatssicherheit benachteiligt worden sind. 

Am 04.04.2013 wurde Birgit Neumann‐Becker vom Ministerpräsidenten des Landes Sachsen‐

Anhalt zur Landesbeauftragten ernannt und hat ihren Dienst angetreten.  

Dabei ist es die wichtigste Aufgabe der Landesbeauftragten, im Gegensatz zum 

Bundesbeauftragten, welcher als Behörde die Akten des ehemaligen MfS verwaltet, die  Betreffenden im Umgang mit der sie belastenden Vergangenheit zu beraten und ihnen Wege  für ihre Rehabilitierung aufzuzeigen.  

Kontakt: Tel.: 03 91 ‐ 5 67.50 51// 0173‐ 63 41 900  Fax: 03 91 ‐ 5 67.50 60 

lstu@justiz.sachsen‐anhalt.de 

http://www.sachsen‐anhalt.de/index.php?id=5751 

 

Achim Walther und Birgit Neumann‐Becker mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des  workcamps 2013 in Hötensleben 

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