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Die Vorteile der Ertragsmessung liegen auf der Hand

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Academic year: 2022

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FAZIT

Es kann daher empfohlen wer- den, auf den jeweiligen land- wirtschaftlichen Betrieben mehr Erfahrung (in kleinen Schritten!) mit einer adjustierten Stickstoff- düngung zu sammeln. Auf der Suche nach immer besseren Lö- sungen stellt sich für Pflanzen- züchter die Frage, wie über das bisherige Maß hinaus weitere

Verbesserungen erzielt werden können. Genomische Vorher- sagemodelle anhand von genom- weiten Markerdaten erweisen sich derzeit als sehr nützliches Werkzeug, um aus größeren Po- pulationen mit geringerem Kos- ten- und Zeitaufwand selektie- ren zu können. Zusätzlich wird die Entschlüsselung der Geno-

me aller wichtigen Kulturarten dabei helfen, die genetische Ba- sis von agronomisch relevanten Merkmalen besser zu verstehen.

Im Falle von einfach vererbten Merkmalen kann dann erwartet werden, dass neue Züchtungs- methoden (zum Beispiel CRISPR/

CAS9) einen zusätzlichen Fort- schritt generieren könnten.

de beobachtet, dass Hybridsor- ten mit durchschnittlich 46 dt/ha in der niedrigen beziehungswei- se 49 dt/ ha in der hohen N-Stufe den alten Liniensorten mit durch- schnittlich 41  dt/ha in der niedri- gen beziehungsweise 43 dt/ha in der hohen N-Stufe deutlich über- legen sind. Der ermittelte lang- jährige Zuchtfortschritt betrug im Schnitt jährlich 45 kg/ha in der ho- hen beziehungsweise 35 kg/ha in der niedrigen N-Stufe. In Kombi- nation mit dem ebenfalls deutlich verbesserten Ölgehalt ist es heute möglich, die gleiche Menge Rap- söl mit weniger N-Dünger zu er- zeugen. Im Durchschnitt war der spezifische N-Bedarf in moder- nen Hybridsorten um 13 % niedri- ger als in alten Liniensorten. Wer- den die jeweils extremsten Sorten

gegenübergestellt, zeigt sich, dass die gleiche Ölmenge mit rund 25 % weniger Stickstoff produziert wer- den kann (Stahl et al., 2017).

Erstaunlich gering war das Er- tragsdefizit der mit niedrig Stick- stoff versorgten zur hoch gedüng- ten Variante. Die mittlere Ertrags-

veränderung betrug lediglich 180 kg/ha. Dies ist ein Hinweis da- rauf, dass hohe Rapserträge auch mit etwas reduzierter Düngung erreicht werden können. Höhere Ölgehalte (in dieser Studie rund 1,7  %) sind bei entsprechenden Preiszuschlägen positive Beglei-

teffekte einer reduzierten N-Dün- gung.

Dr. Andreas Stahl

Justus Liebig-Universität Gießen Tel.: 06 41-99-3 74 24

andreas.stahl@

agrar.uni-giessen.de

Aktiver Gewässerschutz in Schleswig-Holstein

Die Vorteile der Ertragsmessung liegen auf der Hand

Seit Inkrafttreten der neuen Dün- geverordnung sind Landwirte ver- pflichtet, vor dem Aufbringen von wesentlichen Nährstoffmengen den Düngebedarf für die Kulturen genau zu ermitteln, zu dokumentieren und die Aufzeichnungen für mögliche Kontrollen bereitzuhalten. Im Rah- men der Düngebedarfsermittlung wird der zu erwartende Ernteer- trag, insbesondere bei Silomais und Grünfutter, nicht gemessen, sondern geschätzt und anschließend über die vergangenen drei Jahre gemittelt.

Die Schätzung von Erträgen liefert aber oftmals zu ungenaue Ergebnis- se, auf deren Grundlage keine be- darfsgerechte Düngung planbar ist.

Exakte Ertragsmessungen er- möglichen hingegen eine realis- tische Bestimmung des Düngebe- darfs und damit eine Verbesserung der Nährstoffeffizienz. Die Vorteile der Ertragsmessung werden im fol- genden Artikel beschrieben.

Die sechs Beratungsgebiete um- fassen zirka die Hälfte der land- wirtschaftlichen Nutzfläche in

Schleswig-Holstein. Innerhalb der Gebiets- kulisse haben alle Landwirte die Möglichkeit, im Rahmen der Gewässerschutzberatung, die durch den europäischen Eler-Fonds gefördert wird, eine kostenfreie, gewässerschutzorien- tierte Beratung in Anspruch zu nehmen. Kon- taktieren Sie dazu gerne das für Ihr Gebiet zu- ständige Fachbüro. Friederike Lübben

Melund

Tabelle: Kontakt zu den zuständigen Fachbüros

Beratungsgebiet und zuständiges Büro Telefon

BG 1, Lecker und Bredstedter Geest/Iglu Ingenieurgemeinschaft für Landwirtschaft und Umwelt 0 48 34-984 88 60 BG 2, Schleswigsche Vorgeest/LKSH - Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein 0 43 31-945 33 25 BG 3, Geest zwischen Hohenwestedt und Rendsburg/GWS-Nord - Gewässerschutzberatung Nord 04 31-209 99 21 BG 4, Holsteinische Vorgeest/Ingus - Ingenieurdienst für Landwirtschaft und Umweltsteuerung 0 43 92-913 09 71 BG 5, Holsteinische Schweiz/Ingus - Ingenieurdienst für Landwirtschaft und Umweltsteuerung 0 43 92-913 09 75 BG 6, Südholsteiner Geest und Büchener Sander/Geries-Ingenieure 0 41 20-706 84 13

Abbildung: Übersichtskarte der Beratungsgebiete

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Die Ernte ist das Maß der Düngung

Erträge messen statt schätzen

Fester Bestandteil eines gewäs- serschonenden Futterbaus sollte es sein, Erträge zu messen statt zu schätzen. Dabei reicht es nicht, ei- nen Ertragsdurchschnitt für Silo- mais und Gras über den ganzen Betrieb zu ermitteln. Schlagge- naue Ertragsdaten sind die Grund- lage für eine bedarfsgerechte, ge- wässerschonende und damit kos- teneffiziente Düngung nach Nähr- stoff-Abfuhr. Welche Methoden sind zur Ertragsmessung geeig- net? Wie kann die Ertragserfas- sung am Feldhäcksler einfach und kostengünstig kalibriert werden?

Die Erträge von Druschfrüch- ten werden üblicherweise direkt beim Mähdrusch gemessen. Auch viele Feldhäcksler verfügen über Sensoren zur Ertragsmessung, die von vielen Betrieben jedoch nicht

genutzt werden. Im Grünland er- schweren stark variierende, stand- ortabhängige Trockenmassegehal- te eine zuverlässige Ertragsmes- sung zusätzlich. Die meisten Futter- baubetriebe verfügen daher über keinerlei belastbare Daten zu den Erträgen von Silomais, Gras und Ge- treide-Ganzpflanzensilage (GPS).

Hilfsweise wurden in den Düngebe- darfsermittlungen zum laufenden Düngejahr die Basiserträge (zum Beispiel Silomais: 450  dt  FM/ ha) oder Ertragsschätzungen verwen- det. Nach Auskunft der Abteilung Landwirtschaft des LLUR wird die- ses Verfahren im Rahmen von Be- triebsprüfungen für das Düngejahr 2018 toleriert, sofern die Ertrags- werte realistisch und standortty- pisch sind. Zukünftig werden aller- dings gemessene Erträge für die Berechnung des N- und P-Nähr- Gemessene Erträge sind vielfach geringer als die Schätzung des Betriebs-

leiters.

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stoffbedarfs immer wichtiger, auch wenn die nach Düngeverordnung geforderte schlagspezifische Er- fassung der Erträge im Detail noch nicht behördlich geregelt ist.

Die Ertragswerte sind über die vergangenen drei Erntejahre zu mitteln. Weicht der Ertrag in ei- nem der drei Jahre um mehr als 20 % vom jeweils vorangegange- nen Wert ab, kann ersatzweise der Ertrag des vierten zurückliegen- den Erntejahres in die Mittelwert- berechnung einbezogen werden.

Die Ertragswerte sind nach gel- tender Düngeverordnung für je- den Schlag beziehungsweise jede Bewirtschaftungseinheit zu ermit- teln.

Erträge und Nährstoffabfuhr für jeden Schlag

Silomais-Erträge in Schleswig-Hol- stein liegen in der Praxis in einer Spanne von unter 250 dt FM/ ha bis über 600  dt  FM/ ha. Wiegeergeb- nisse der GWS-Nord von 35 Schlä- gen (Mobile Achslastwaage, 2010) in der Region Mittelholstein lagen zwischen 225 und 530  dt  FM/ ha (vergleiche Abbildung). Entspre- chend groß war auch die Spanne der N-Abfuhren zwischen 82 und 196  kg  N/ha und der P-Abfuhren zwischen 36 und 90 kg P2O5/ha. Die Spannweite der Erträge war selbst

innerhalb eines Betriebes ähn- lich groß. Wer also den Mais nach Durchschnittswerten für den Be- trieb oder eine Region düngt, muss in Kauf nehmen, dass einige Schlä- ge unter- und einige überversorgt sind. Ertragseinbußen und vermeid-

bare N-Austräge in das Grundwas- ser sind die Folge.

Auf Flächen mit langjährigem Maisanbau gehen die Erträge mit einer schleichenden Abnahme der Bodenfruchtbarkeit zurück. Die N-Düngung ist entsprechend zu

reduzieren. Auf ertragsschwachen Standorten ist die in ihrer Wirkung zweifelhafte sogenannte „N-Re- paraturdüngung“ durch die neue Düngeverordnung eingeschränkt worden. Umso wichtiger ist es, die Ursachen der geringen Erträge zu

Tabelle 1: Methoden zur Messung der Frischmasseerträge von Silomais, Gras und GPS

Methode Messprinzip Qualität der Messung Vor- und Nachteile

Fuhrwerkswaage,

Brückenwaage Messung des Gesamtgewichtes des

Häckselwagen-Gespanns, Leergewicht abziehen eichfähig + genaue Messung

+ automatisierbare Datenerfassung

– stationär, oft Umwege der Transporte erforderlich – teuer (Anschaffung, Eichung, Wartung) Achslastwaage Zwei Wiegeplatten werden mit Schrittgeschwindig-

keit achsweise überfahren, Addition der Achslasten zum Gesamtgewicht

Messfehler

1 – 2 % (bei falscher Anwen- dung deutlich höher)

+ kostengünstig + mobil

+ überbetrieblich nutzbar – nicht eichfähig

– Messfehler anwenderabhängig – befestigter Untergrund erforderlich

(Asphalt, Beton, Stahlplatten) Wiegevorrichtung am

Abschiebewagen Wiegesensoren zwischen Aufbau und Chassis,

Korrektur durch Neigungssensor Messfehler zirka 0,1 %

beziehungsweise 10 kg + einfache Handhabung

+ einfache Kalibrierung der Durchflussmessung am Häcksler – alle Häckselwaagen der Kette müssen mit Wiegeelementen

ausgerüstet sein Durchflussmessung

am Feldhäcksler Volumenmessung im Häckselgutstrom abhängig von Häufigkeit der

Kalibrierung + geringer Messaufwand

+ teilflächengenaue Messung möglich + mit Trockenmassebestimmung kombinierbar – häufige Kalibrierung erforderlich (mindestens

bei Betriebswechsel) Silovermessung Volumenberechnung des Fahrsilos, Schätzung der

Verdichtung ungenau (Siloform,

Verdichtung) + kostengünstig

+ keine Technik erforderlich

– zahlreiche Fehlerquellen (Siloform, Verdichtungsgrad) – nicht schlaggenau

Wiegen von Einzelpflanzen nach Handernte

Repräsentative Auswahl und Einzelpflanzen, Wägung mit Zug-/Federwaage, Hochrechnung über Pflanzendichte und Schlaggröße

ungenau (meist überschätzte

Erträge) + technischer Aufwand gering

+ Kolben kann separat gewogen werden + schlaggenau

– zahlreiche Fehlerquellen (Pflanzenauswahl, Häckselverluste, Schnitthöhe)

– aufwändige Handarbeit 0

100 200 300 400 500 600

Trappental Eichholzk. Meetz, Sieb. Meetz, Fres Streibarg Zint Bitternholt Bokeler Gr. Hannkamp Flachkoppel Kitzmann Nordhoern Endkoppel Möwenberg Soor Sonnecken Kronsb. Eck Kälberkoppel Diekskoppel Ruhmenkamp Moorkoppel Hauskoppel H. Mester Westerfeld Holzkoppel Reimersholt Meckzick Pinnekamp O'Koppel Fuchsberg Neuwisch Forellensee Schütterknüll Dannwisch Br.-brook

FM-Ertrag (dt/ha)

N-Abfuhr: 82 kg N P-Abfuhr: 36 kg P

2

O

5

N-Abfuhr: 196 kg N

P-Abfuhr: 90 kg P

2

O

5

Abbildung: N- und P-Abfuhr bei Praxiserträgen von Silomais gewogen mit mobiler Achslast-

waage (Geeststandorte Mittelholstein, GWS Nord 2010)

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ermitteln und zu beheben. Nach Erfahrungen der Gewässerschutz- beratung können folgende Maß- nahmen ertragsschwache Stand- orte aufwerten und damit die Er- tragswirksamkeit (Effizienz) des gedüngten Stickstoffs zu Silomais verbessern:

●Kalkung bei niedrigen pH-Wer- ten

●Mineralische Kali-Gabe von zir- ka 2 bis 3 dt/ha 40er Kornkali auf sandigen Böden

●Verbesserung der Bodenstruk- tur durch Fruchtfolge, Zwischen- fruchtbau, Humuszufuhr (Stall- mist, Grüngutkompost)

●Behebung von Unterboden- verdichtungen besonders nach

„nassen“ Erntejahren mechanisch oder durch tieflockernde Kultu- ren (zum Beispiel Lupine, Son- nenblume)

●Ausreichende Schwefelversor- gung besonders bei geringer Güllegabe

Phosphor begrenzt die Düngung zu Mais

Die neue Düngeverordnung lässt oftmals eine höhere N-Düngung zu Silomais zu, als bisher auf der Grundlage langjähriger Düngungs- versuche der Landwirtschaftskam- mer empfohlen wurde. Dies zei- gen auch zahlreiche Düngebedarf- sermittlungen der GWS Nord für das Düngejahr 2018. Werden vom N-Bedarfswert nur die geforderten Mindestabschläge für die N-Nach- lieferung abgezogen, ergeben sich oftmals um 30 bis 50 kg N/ha höhe- re N-Düngebedarfswerte, als sich nach der alten Düngeverordnung ergeben hätten.

Dagegen begrenzt die neue Ver- ordnung die P-Düngung auf Schlä- gen mit hohen P-Bodengehalten von mehr als 25 mg P2O5/100 g Bo- den auf die P-Abfuhr mit dem Ern- tegut. Wird Silomais überwiegend mit Gülle oder Gärrest gedüngt,

Tabelle 2: N-Bedarfswerte abhängig vom Ertragsniveau nach aktueller Düngeverordnung

Kultur Basisertrag

DüV 2017 dt/ha N-Bedarf zu Baisertrag DüV 2017

Hochertrag in SH (Beispiel)

dt/ha

N-Bedarf zu Hochertrag DüV 2017

Silomais 450 (FM) 200 600 230

Winterroggen 70 (FM) 170 90 190

Ackergras 5 S

(RP 16,6) 150 (FM) 400 180 481

Ackergras 3-4 S

(RP 16,2) 120 (TM) 310 150 388

Grünland 5 S

(RP 17,5) 110 (TM) 310 140 384

Grünland 3 S

(RP 15,0) 80 (TM) 190 110 262

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Häckselwagen mit Wiegevorrichtung für eine einfache Kalibrierung der Ertragserfassung am Feldhäcksler Foto: Werkfoto

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verbleiben für die P-Unterfußdün- gung, auf hochversorgten Flächen, oftmals nur geringe mineralische Phosphorgaben. Tabelle 3 zeigt, dass erst bei Erträgen oberhalb von 450 dt FM/ha praxisübliche Unter- fußgaben von 20 bis 30 kg P2O5/ ha gedüngt werden können, ohne den zulässigen P-Düngebedarfs- wert zu überschreiten.

Häcksler mit Ertragserfassung ordern

Zahlreiche Feldhäcksler sind in- zwischen mit Sensortechnik zur Er- tragserfassung ausgestattet. Dieser Technik gehört wohl die Zukunft der Ertragsmessung von Silomais, Gras und Getreide-GPS, weil sie mit geringem Aufwand durchge- führt werden kann. Der Messfehler ist dabei abhängig von der Häufig- keit der Kalibrierung des Sensors.

Mindestens bei jedem Betriebs- wechsel, besser bei jedem Schlag-

wechsel, sollte das System mit ei- nem aktuellen Wiegeergebnis ka- libriert werden. In Kombination mit einem Häckselwagen mit ein- gebauter Wiegevorrichtung kann die Durchflussmessung im Häcks- ler mit geringem Aufwand für je- den Schlag oder vollautomatisch nach jeder Beladung neu kalibriert werden. Dafür würde ein einzelner

derartiger Häckselwagen in der Häckselkette ausreichen.

Zurzeit steht diese Wiegetech- nik in Schleswig-Holstein noch nicht zur Verfügung. Es fehle die Nachfrage, begründen Lohnun-

ternehmen das fehlende Angebot.

Die Kosten von unter 10.000 € für die Nachrüstung eines Abschiebe- wagens mit der Wiegetechnik sind vergleichsweise gering.

Die Umwege über die Waage

Alternativ können mit Brücken- oder Achslastwaagen alle Häcksel- gespanne gewogen werden. Der Aufwand ist größer, weil alle Ge- spanne Umwege über die Waa- ge fahren müssen. Brücken- oder Fuhrwerkswaagen sind eichfähig, liefern die genauesten Ergebnisse und die Wiegedaten können auto- matisch erfasst werden.

Eine kostengünstige und mobile Lösung für den überbetrieblichen Einsatz ist die Achslastwaage mit

Funktionsschema eines Wiegesystems am Häckselwagen mit Wiegezellen, Neigungssensor, Jobrechner und Großanzeige.

Grafik: Werkfoto, Fliegl Agrartechnik Anzeige

Tabelle 3: P-Abfuhr in Abhängigkeit vom Ertragsniveau von Silomais nach aktueller Düngeverordnung

Frischmasse-

Ertrag dt/ha P-Abfuhr

kg P2O5/ha P-Düngung mit 40 m³/ha Rindergülle1), kg P2O5/ha

Verbleibende minerali- sche P-Düngung unter Fuß, kg P2O5/ha

300 50 56 –6

350 58 56 2

400 66 56 10

450 (Basis DÜV) 74 56 18

500 82 56 26

550 91 56 35

600 99 56 43

1) Standardrindergülle: 1,4 kg P2O5/ha

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zwei tragbaren Wiegeplatten. Die Wiegeplatten werden auf befestig- ten ebenen Untergründen (Asphalt, Beton) im Anfahrtsbereich zum Fahrsilo ausgelegt und mit gleich- mäßiger Schrittgeschwindigkeit überfahren. Die Achslasten werden von einem Rechner addiert und als Gesamtgewicht des Zuges auf eine Großanzeige übertragen. Die Wie- geplatten mit Zubehör können im Pkw transportiert werden. Mobile Achslastwagen können zum Beispiel beim Maschinenring Mittelholstein gemietet werden. Erntewagen mit Tridem-Achsen können aber nicht gewogen werden. Auch stationäre und mobile Waagen können für die Kalibrierung der Ertragsmessung am Feldhäcksler genutzt werden.

Betriebsdurchschnitt durch Silovermessung

Silovermessung und Einzelpflan- zenwiegung bringen in der Re- gel keine ausreichende Genauig- keit. Die Vermessung des Fahrsilos zur Volumenbestimmung ist unge- nau, weil Siloform und Verdichtung stark variieren können. Die einfach durchzuführende Methode liefert in der Regel keine schlagbezoge- nen Ergebnisse, sondern Mittel- werte für einen Betrieb. Für die Umrechnung des Frischmasseertra- ges in die tatsächliche N-Abfuhr mit dem Erntegut können Schätzwerte für Trockenmasse- und Rohprotein- gehalt verwendet werden. Genau- er ist allerdings die Bestimmung im Labor oder mittels einer NIRS-Be-

stimmung im Häckselgutstrom über einen Sensor am Auswurfkrümmer des Feldhäckslers.

Dr. Jürgen Buchholtz Dr. Heidi Schröder Johannes Tode GWS Nord,

Gewässerschutzberatung Tel.: 04 31-2 09 99 21 beratung@gws-nord.de

FAZIT

Die Ermittlung belastbarer Er- tragsdaten ist Grundlage für eine bedarfsgerechte und ge- wässerschonende Düngung.

Die Düngeverordnung fordert für eine korrekte Düngebe- darfsermittlung schlagbezoge- ne Ertragsdaten aus drei Ern- ten auch für Silomais, Gras und Ganzpflanzensilage. Wer also für einen hohen Ertrag dün- gen möchte, muss diesen auch erreichen und nachweisen.

Die Ertragsmessung am Häcks- ler ist für Futterbaubetriebe gut geeignet. Der Durchfluss- sensor sollte mindestens beim Betriebswechsel, besser bei je- dem Schlagwechsel kalibriert werden. Dafür eignen sich am besten Häckselwagen mit ein- gebauter Wiegevorrichtung oder auch stationäre Fuhr- werks- sowie mobile Achslast- waagen. Die Silovermessung ist ungenau und liefert keine schlagbezogenen Ertragswerte.

Ertragserfassung mit mobiler Achslastwaage im überbetrieblichen Einsatz.

Die beiden Wiegeplatten werden mit gleichmäßiger Schrittgeschwindigkeit

überfahren. Fotos (2): Dr. Jürgen Buchholtz

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