Forum
Zusammenfassung: Vor dem Hintergrund gesellschaftlicher Differenzierungsprozesse bemühen sich sozialökonomische Betriebe um Integration und Entdifferenzierung, was sie auf den ersten Blick als regressive Phänomene erscheinen lässt. Sie sind jedoch nicht nur „praktisch“ mit struk- turell angelegten Herausforderungen konfrontiert, sondern auch aus akademischer Perspektive dem Vorwurf ausgesetzt, bloß oberflächlich für scheinbare Passung zu sorgen. Vor allem aber gibt es ideologische Vorbehalte unter dem Schlagwort „Ökonomisierung“, da sich unter dem Dach einer organisation leicht Soziale Arbeit und Sozialmanagement in die Quere kommen. Die Entschärfung dieses Konflikts bedarf zunächst einer Klärung dessen was es bedeuten kann, von Sozialer Arbeit, sozialökonomischen Betrieben und Sozialmanagement im unterschied zu Arbeit, unternehmen und management als genuin sozialen Phänomenen zu reden. Statt impliziter Bezug- nahme auf Senecas beneficium dare socialis res est wird hier ein deduktiv-theoretischer Zugang zur formalen Analyse vorgeschlagen.
Schlüsselwörter: Soziale Arbeit · Sozialmanagement · Sozialwirtschaft · Systemtheorie
“Social economic enterprises” as an example of practical sociology: Social work vs. social management!?
Abstract: Against the background of societal differentiation, social economic enterprises seem to strive for integration and de-differentiation, which gives them the appearance of regressive phenomena at first glance. However, they are not only confronted “in practice” with problematic predispositions stemming from their basic structures but they find themselves also criticised from an academic perspective for providing superficial pseudo solutions. most notably we observe ideological reservations subsumed under umbrella-terms like “economization” or “managerial- ism”, as social work and social management get in each other’s way easily under the joint roof of organizations. Therefore, alleviation of this conflict is dependent on prior clarification of con- cepts like social work, social economic enterprises and social management in contrast to work, enterprises and management as genuinely social phenomena. Instead of implicit reference to
„Sozialökonomische Betriebe“ als Beispiel für praktische Soziologie: Soziale Arbeit vs.
Sozialmanagement!?
Paul Reinbacher
© VS Verlag für Sozialwissenschaften 2012 mag. Dr. P. reinbacher ()
FH Campus Wien – university of Applied Sciences, Favoritenstraße 226, 1100 Wien, Österreich E-mail: paul.reinbacher@fh-campuswien.ac.at
Senecas beneficium dare socialis res est this text proposes a deductive-theoretical approach for formal analysis.
Keywords: Social work · Social management · Social economy · Systems theory
Keinen Schritt können wir gehen, keinen Satz sprechen, ohne dass zwischen uns und die Welt ein Drittes tritt, das uns an die Welt bindet … die Gesellschaft. (R. Dahrendorf) Ein gesellschaftliches Phänomen wie die moderne Organisation lässt sich ohnehin bestimmen
nur in seiner Stellung im gesamtgesellschaftlichen Prozess … (Th. W. Adorno)
menschen erscheinen im Vergleich zu Tieren als von Natur aus auffallend unterausgestat- tet (Sinnesorgane) und unterbestimmt (Instinkte). Als „mängelwesen“ (A. Gehlen) sind sie in ihrer Überlebensfähigkeit daher auf funktionale Äquivalente in der Form sozio- kultureller Strukturen – Institutionen, Systeme usw. – angewiesen, die sie in ihrer „Welt- offenheit“ fortwährend formen. Vieles spricht dafür, diese (soziale) Entwicklung in der Tradition von z. B. H. Spencer, E. Durkheim, T. Parsons und N. Luhmann als einen Pro- zess zunehmender (sozialer) Ausdifferenzierung zu interpretieren, in dessen Verlauf sich auch sozialstrukturelle Bedingungen in richtung steigender Komplexität verändern: „Es gibt einen weitgehenden common sense in der soziologischen Gesellschaftstheorie, den Prozess der gesellschaftlichen modernisierung als Differenzierungsprozess zu beschrei- ben“ (Nassehi 1999, auch Tiryakian 1985), mit dem auch die rollendiversität der Gesell- schaftsmitglieder steigt. Das zeigt sich besonders deutlich an jenen Herausforderungen und Widersprüchlichkeiten, mit denen sich sogenannte „sozialökonomische Betriebe“
(SÖB)1 – die sich demgegenüber nicht nur intern sondern auch über ihre Grenzen hin- aus um Ent-Differenzierung bemühen – konfrontiert sehen. Sie versuchen in besonderem maße gegen den Differenzierungs-Trend anzukämpfen, was sie nicht nur in der Fremd- beobachtung als geradezu regressive Phänomene erscheinen lässt, sondern was zunächst ihre mitarbeiterinnen und mitarbeiter, vor allem die Soziale Arbeit und das (Sozial-) management, vor besondere, sozialstrukturell angelegte, handlungspraktische Heraus- forderungen stellt. Indem sie diese meistern, setzen sie sich allerdings dem akademischen Vorwurf aus, als „praktische Soziologie“ (vgl. Kern 2001) für Passung, Akzeptanzbe- schaffung und Konsensherstellung in der Gesellschaft und deren organisationen zu sor- gen, das heißt: nicht dabei zu helfen, grundlegende soziale Probleme zu lösen, sondern diese unter den Teppich der öffentlichen Wahrnehmung zu kehren. Insgesamt müssen sich sozialökonomische Betriebe außerdem die ideologisch motivierte Kritik gefallen las- sen, eine „Ökonomisierung“ des Sozialen bzw. der Sozialen Arbeit zu unterstützen, sind sie doch auf irgendeine Form von Systemsteuerung und Systemrationalisierung wie z. B.
management angewiesen.
1 unter einem „sozialökonomischen Betrieb“ wird gemeinhin ein arbeitsmarktpolitisches Instru- ment zur beruflichen rehabilitation verstanden. Über die Bereitstellung befristeter und durch zusätzliche Leistungsangebote (z. B. Trainings, Sozialarbeit) flankierte Arbeitsplätze (sog.
Transitarbeitsplätze als Kombination aus Qualifizierung und Beschäftigung) soll die Integration Beschäftigungsloser in den regulären Arbeitsmarkt unterstützt werden; vgl. auch z. B. das öster- reichische Arbeitslosenversicherungsgesetz ALVG § 9 (Arbeitswilligkeit), Abs. 7.
Dahinter verbirgt sich eine nach wie vor bestehende unklarheit darüber, wie Soziale Arbeit einerseits und Soziales management (oder doch nur: als solches getarntes per defi- nitionem „unsoziales“ management?) andererseits auf der organisationalen mesoebene analytisch zu bestimmen seien, und zwar jenseits der meist impliziten, eher alltagsweltli- chen Bezugnahme auf ein beneficium dare socialis res est im Sinne Senecas (vgl. Autrata 2011; Scheu und Autrata 2011; reinbacher 2011b). Denn grundsätzlich (d. h.: formal) verbindet diese beiden professionellen Praktiken als zwei Seiten einer medaille mehr als sie trennt, wie im Folgenden am Beispiel von sozialökonomischen Betrieben gezeigt werden soll. Woraus sich letztlich auch die hier vertretene These ergibt, nach der eine (nur allzu oft mit sogenannter „Ökonomisierung“ verwechselte) organisationsförmigkeit der Erbringung Sozialer Arbeit neben typischen risiken auch ebensolche Chancen für eine an (nicht unbedingt nur: ethischen) Werten orientierte Profession birgt.
Für eine Analyse der genannten Konfliktherde in sozialwirtschaftlichen organisati- onen ist daher zuallererst zu klären, 1) wie die betrieblichen Bereiche der Sozialarbeit (als unternehmerische Kernleistung) und des Sozialmanagement (als sozialer Prozess der Selbststeuerung) als zwei professionelle soziale Zusammenhänge konzeptualisiert und 2) wie deren Einbettung in organisation und Gesellschaft verstanden werden kann. Damit erst lassen sich nämlich induktiv gewonnene empirische Befunde systematisieren und in einem deduktiv-theoretischen rahmen verankern bzw. 3) Nutzen und Nachteil organisa- tionaler Strukturierung (als spezifische Form der Erbringung Sozialer Arbeit als Dienst- leistung) sowie der Beitrag von Management untersuchen.
Hierzu machen die folgenden Überlegungen einen Vorschlag, wobei sie sich einer vorwiegend systemtheoretischen Beobachtungsperspektive bedienen. Diese erhebt schließlich in ihrer zeitgenössischen Ausarbeitung einen universalen Anspruch auf die möglichkeit der Erklärung sozialer Wirklichkeit (vgl. Luhmann 1984), weshalb sich mit ihrem Begriffsinstrumentarium auch Antworten zu den hier aufgeworfenen Fragen for- mulieren lassen sollten.
1 Sozialwissenschaftlicher Blick auf das Soziale
unter der Perspektive eines Ausdifferenzierungsprozesses lässt sich das umfassende Sozialsystem der zeitgenössischen (modernen, etwaig: postmodernen) Weltgesellschaft als in hohem maße polykontextural verstehen. Bei genauerem Hinsehen stellt sich die- ses nicht nur dichotom unterschieden in Nacht und Tag, System und Lebenswelt o. ä., sondern als äußerst komplex konstruiertes soziales Gebilde mit unterschiedlichen Teil- bereichen (religion, Politik, recht, Wirtschaft etc. als Funktionssysteme) sowie dazu- gehörigen rationalitäten dar. Dies entspricht Alltagserfahrungen, wie z. B. dass sich mit Geld (als Sprache der Wirtschaft) zwar eventuell ein Gutachten, aber nicht die Wahrheit (der Wissenschaft) kaufen lässt, oder dass Entscheidungen, die dem Erhalt politischer macht dienen, nicht mit dem recht vereinbar oder ökonomisch vorteilhaft sein müssen (vgl. Durkheim 2004 [1893]; Luhmann 1997; Parsons 1964). Dennoch sind diese Dimen- sionen der sozialen Wirklichkeit wechselseitig aufeinander angewiesen bzw. füreinander notwendige (wenngleich nicht: hinreichende) Bedingung; dies trifft auch auf die struk-
turelle Kopplung mit und über menschen in ihrer umwelt zu – wie sich an Phänomenen wie der sogenannten „Exklusionsdrift“ (H. Kleve) beobachten lässt.
Darüber hinaus schieben sich in der moderne zunehmend formale Organisationen als neuer Systemtyp und prägendes merkmal zwischen die Ebene der funktional diffe- renzierten Gesellschaft einerseits sowie jene der unmittelbaren, nicht mit der Fähigkeit zur Latenz ausgestatteten Interaktionen unter Anwesenden andererseits, womit sie deren zunehmendes Auseinanderdriften im Verlauf der sozialen Evolution überbrücken (vgl.
Luhmann 1997, 2000; Schimank 2005). Indem sich diese formal organisierten sozialen Strukturzusammenhänge mittels Handlungen (vgl. Parsons 1956a, b) bzw. Kommunika- tionen in der Form von „Entscheidungen“ (vgl. Luhmann 1964, 2000) reproduzieren, sta- bilisieren sie unwahrscheinliche muster und reduzieren sie die Komplexität der umwelt durch zusätzlichen Strukturaufbau dauerhaft. organisationen sehen sich dabei als soziale Systeme nicht nur individuellen, psychisch-personalen Systemen – bzw. sogar „men- schen im Vollsinne“ (N. Luhmann) – gegenüber. Sie stehen auch in einem besonderen Verhältnis zu den gesellschaftlichen Funktionssystemen: Wenngleich die Letzteren nicht formal organisiert funktionieren können (z. B. Wirtschaft als planwirtschaftlich-staatliche organisation), bedürfen sie mittelbar der organisationen eines je speziellen Typs, die sich vorrangig an der jeweiligen spezifischen Leitunterscheidung orientieren: So bevorzugen (angeblich) unternehmen den ökonomischen, Parteien den politischen, universitäten den wissenschaftlichen Code etc. – und tragen auf diese Weise wesentlich zum Fortbestand der gesellschaftlichen Teilbereiche sowie zu deren Integration bei (vgl. Luhmann 1997;
Lieckweg 2001; Tacke 2001). Allerdings importieren sie damit stets – und nicht nur, wenngleich besonders im Fall sogenannter Nonprofit organisationen (vgl. Simsa 2007) – die Komplexität der umwelt. Sie sind gefordert, den Blick auf unterschiedliche gesell- schaftliche umwelten (z. B. jene der rechtsabteilung, jene des Vertriebs usw.) zu richten (vgl. Luhmann 2000) und intern neben Differenzierung auch Integration sicherzustellen.
2 Professionelle Arbeit am Sozialen I: Soziale Arbeit
In Gestalt der Gesellschaft tritt das Soziale mit seiner Statik und Dynamik den einzelnen menschen (Individuen bzw. „Gesellschafter“ in der Diktion P. Sloterdijks) als „ärgerliche Tatsache“ (r. Dahrendorf) gegenüber – nicht zuletzt deshalb, weil sie dieser als homines sociologici nicht entkommen: „Das Problem der Freiheit des menschen als gesellschaft- lichen Wesens ist ein Problem des Gleichgewichts zwischen rollenbestimmten Verhalten und Autonomie“ (Dahrendorf 1971, S. 42). Es besteht eine grundsätzliche Dialektik aus individueller Anspruchsrealisierung und sozialem Erwartungsdruck an die „Person“ (als gesellschaftliche Konstruktion), die es im Verlauf der Biographie stets aufs Neue „auf- zuheben“ gilt. Das Individuum ist Produkt und Produzent („Prosument“?) seiner Ver- gesellschaftung bzw. Sozialisation in der Gesellschaft mit ihren Teilbereichen (Politik, recht, Wirtschaft etc.), in Organisationen (z. B. Schule, Betrieb, Verein), aber auch in Gruppen (wie einem kommunalen Gemeinwesen, einer Familie, einem Freundeskreis usw.). Dennoch darf nicht vergessen werden, dass soziale Strukturen – wie z. B. geteilte Wissens- und Normenbestände – wichtige Fundamente und ressourcen für das individu- elle Handeln des „mängelwesens“ darstellen (vgl. Giddens 1997), wenngleich sie in der
regel als Ärgernisse (rechtsvorschriften, einengende Konventionen etc.) in den Blick kommen.
„Soziale Arbeit“ findet in der „stressintegrierten Sorgen- und Erregungsgesellschaft“
(vgl. Sloterdijk 2011) ihren vorrangigen Ansatzpunkt hier (vgl. Staub-Bernasconi 2005)2: An jener Zone der „Interpenetration“ bzw. der „strukturellen Koppelung“ (T. Parsons, N.
Luhmann) – mit der „rolle“ bzw. dem „rollen-Set“ (r. K. merton) als Scharnier –, wo einerseits dem Individuum seine Sozialität (vor allem unter dem Titel Inklusion/Exklu- sion), und andererseits der Gesellschaft jene zahllosen Individualitäten (unter dem motto Integration/Desintegration) zum Problem werden. Sofern damit die Grundtatsache des menschen-in-Gesellschaft sensu r. Dahrendorf gemeint ist erscheint dies konzeptuell weniger problematisch als wenn es auch um menschen als mitglieder-in-organisatio- nen, mitglieder-in-Familien etc. als Aspekt der zeitgenössischen individuellen Sozialität geht. So fallen etwa berufliche rollen in Arbeitsbeziehungen (z. B. mitarbeiterinnen und managerinnen im Spannungsfeld zwischen organisationaler Integration und innovativer Eigeninitiative), in den Bereich klassischer Führungs- und Personalentwicklungsaufga- ben (vgl. marhali 2008). Hier kann „betriebliche Sozialarbeit“ bestenfalls zusätzliche unterstützung anbieten (vgl. Hufschmid und Baumgartner 2000; Jente 2001; Stoll 2001), sollte aber nicht grundsätzliche Zuständigkeit für organisationsgestaltung reklamie- ren. Schließlich löst Soziale Arbeit, soviel scheint festzustehen, vor allem Probleme der Sozialisation in der Interpenetrationszone von Persönlichkeits- und gesellschaftlichem Sozialsystem (T. Parsons), deren Lösungen sich dann aus ökonomischer Perspektive als
„soziale Dienstleistungen“ im Feld der „Sozialwirtschaft“ beschreiben lassen (vgl. rein- bacher 2011b).
Im Gegenzug ist (Sozial-)management gut beraten, sich auf solchermaßen innerorga- nisationale Tätigkeitsfelder zu beschränken, und nicht eine rolle als umfassende Sozial- technologie auf der Ebene von Gesellschaft zu beanspruchen. Dann nämlich zeigt sich hier auch der Ansatzpunkt für eine Kombination der komplementären Kompetenzen von Sozialarbeit und Sozialmanagement in der Gestalt von organisationen zum Nutzen bei- der Professionen, nämlich die Gestaltung und Steuerung von rahmenbedingungen für die Dienstleistungsproduktion Sozialer Arbeit im Interesse von Gesellschaft und Indivi- duen durch ein darauf spezialisiertes (Sozial-)management.
2.1 Problemlagen Sozialer Arbeit in sozialökonomischen Betrieben
Ausgehend von der mittels Zeit aufgelösten Grundparadoxie, wonach Autonomie (Ermächtigung) in der Zukunft nur via Heteronomie (Entmächtigung) in der Gegenwart zu erreichen ist (vgl. mey 2010), ist Soziale Arbeit (professionstypisch) zunächst ver- strickt in Problemlagen individueller gesellschaftlicher Inklusion/Exklusion.
Darüber hinaus findet sich Soziale Arbeit in sozialökonomischen Betrieben inmit- ten eines allgegenwärtigen Hin-und-Her-Gezerres divergierender intraorganisationa- ler Orientierungen. Ausdifferenzierte externe und interne umwelten (z. B. Absatz- und Arbeitsmärkte, Arbeitsmarktpolitik etc.) werden dabei ergänzt und nicht integriert durch die Fachlichkeit Sozialer Arbeit als einem zusätzlichen Horizont normativer (profes- 2 Vgl. auch die Definition von Sozialarbeit der IFSW http://www.ifsw.org/p38000409.html.
sioneller) Standards. Hinzu kommen noch jene Herausforderungen, die sich aus einer Inklusion von Klientinnen (als mitarbeiterinnen) in die formale Organisationsstruktur, der zusätzlich eingezogenen Zwischenebene zwischen mensch und Gesellschaft erge- ben (vgl. Luhmann 1972, 2000) – und an denen die skizzierte Nähe zu management besonders evident wird bzw. zu Verwechslungen einlädt (vgl. Grunwald 2009): „Die enge Verwobenheit der Tätigkeit von Sozialarbeit und outplacement mit der fachlichen Qua- lifizierung und dem marktwirtschaftlichen Leistungsauftrag bietet zahlreiche möglich- keiten, spezifische individuelle Vermittlungshemmnisse im Laufe des Arbeitsalltags zu erkennen. Zum anderen müssen die Transitarbeitskräfte für die Zeit der Beratung von ihrer fachlichen Tätigkeit freigestellt werden.“ (Astleithner et al. 2010, S. 38) Spätestens hier tritt management als organisationale Selbststeuerung (vgl. reinbacher 2010b) auf den Plan.
Sozialökonomische Betriebe sind ein Versuch, die sich über weite Strecken aus deren Differenzierung ergebenden Probleme der Gesellschaft in organisationen zu importieren (ihnen also die „Form“ von organisation zu geben)3 und diese dann noch zusätzlich um genuin organisationale Aspekte wie z. B. mikropolitik (T. Burns), brauchbare Illegalität (N. Luhmann), regeln und notwendige regelverstöße (G. ortmann) etc. zu ergänzen.
Vermutlich tun sie dies (implizit) in der von W. r. Ashby, K. E. Weick und anderen Prominenten genährten Hoffnung, der Teufel sei bestenfalls mit dem Beelzebub auszu- treiben, das heißt: Komplexität nur mit Komplexität produktiv zu bearbeiten, bestenfalls dialektisch „aufzuheben“, jedoch nicht endgültig aufzulösen.
Wenngleich sich die Soziale Arbeit in (möglicherweise besser: mit Hilfe von) sozial- ökonomischen Betrieben vor allem für den erstgenannten Aspekt, also gesellschaftliche Inklusion, zuständig sehen dürfte, so muss sie jedenfalls beachten, dass ihr kommuni- katives Handeln durch diese rahmung des Auftritts zusätzlich so etwas wie „organisa- tionsförmigkeit“ – gewissermaßen als zusätzliche déformation professionelle (sensu W.
Whyte) – annimmt, die professioneller Steuerung bedarf.
Schon allein aus den hier skizzierten Gründen ist die organisationale Strukturierung Sozialer Arbeit wie grundsätzlich für alle „organisierten“ Fachbereiche bzw. Professio- nen in erster Linie: eine Zumutung, deren Gestaltung: ein Fall für (Sozial-)management, sowie das mandat der Sozialen Arbeit in sozialökonomischen Betrieben: zumindest ein Dreifaches (Individuum, Gesellschaft, organisation). Die sich aus diesem mehrfachen mandat ergebenden widersprüchlichen Anforderungen – z. B. betreffend Vermittlungs- quote, Eigenerwirtschaftungsanteil und professionelle Hilfe – lassen sich in erster Linie über die Zeit auflösen: Erst realisierung (wenigstens minimal) sinnstiftender Tätigkeit (vgl. mey 2010), dann bzw. damit Integration in den Betrieb4 und in weiterer Folge via
3 Dies ist es, was traditioneller Weise „unternehmen“ (oder andere spezialisierte organisationen wie z. B. Parteien) durch die Akzeptanz eines Funktionssystem-Codes als ihren präferentiellen, also: „umrechnung“ in die unterscheidung Zahlung/Nichtzahlung (oder in macht bzw. macht/
ohnmacht) zu verhindern suchen.
4 Hier zweigt offensichtlich die Debatte über „Sozialmanagement“ ab (s. u.).
organisation gesellschaftliche Inklusion5; sowie über alle drei Schritte: Integration der Gesellschaft bzw. der gesellschaftlichen Teilbereiche (vgl. Lieckweg 2001). Bei all dem fällt auf: Sozialökonomische Betriebe kämpfen (wiederum im doppelten Sinne) mit den üblichen Funktionen und Folgen formalen organisierens (vgl. Luhmann 1964; Astleithner 2010). Sie schließen allerdings noch umfassender ein, als wir es von anderen sozialen Systemen mittlerweile gewohnt sind, indem sie ihre mitglieder nicht bloß in ihrer rolle als „Arbeitnehmerinnen“ verstehen, sondern sie vielmehr als Menschen (eben: homines sociologicos) am Kreuzungspunkt unterschiedlichster „sozialer Kreise“ (G. Simmel) in den Blick nehmen wollen. Auch in dieser (notwendigen?!) Abwehr von (rollen-)Diffe- renzierung ist eine der ursachen für die in einschlägigen Diskussionen fortbestehende Präferenz für den Begriff der „Klientinnen“ anstelle von jenem der „Kundinnen“ zu ver- muten (vgl. reinbacher 2011a).
Daher erscheinen Sozialökonomische Betriebe oft als regressives Phänomen durch ihr Bemühen, gesamtgesellschaftlichen Prozessen der Differenzierung durch Entdiffe- renzierung entgegenzuwirken (vgl. Kleve 2007), wenngleich sie selbst sich trotz allem durch großes Vertrauen insbesondere in die „Wirtschaft der Gesellschaft“ (N. Luhmann) auszeichnen, wie bereits an der Präferenz für deren Semantik deutlich wird. Es ist ja kaum von „sozialpolitischen Parteien“, „sozialreligiösen Glaubensgemeinschaften“ oder
„sozialkulturellen Kunstvereinigungen“ (am ehesten von „sozialer Kulturarbeit“) zu lesen. Zwar wurde oben festgestellt, dass alle organisationen unterschiedliche orientie- rungen integrieren, und daher die Frage des Primats für den Code eines der gesellschaft- lichen Funktionssysteme eine empirische und keine prinzipielle ist. Jedoch unterscheiden sich SÖB von anderen organisationen (v. a. unternehmen) dadurch, dass sie Individuen in „die Gesellschaft“ insgesamt integrieren bzw. „die Gesellschaft“ insgesamt koppeln, und sich nicht auf partielle Vermittlung (vgl. Lieckweg 2001) beschränken wollen.
2.2 Erstes Zwischenfazit
Es gibt also Indizien, dass sich Soziale Arbeit – z. B. in Gestalt sozialökonomischer Betriebe – um die der heutigen „praktischen Soziologie“ (sensu Kern 2001; vgl. Berger 2002) zum Vorwurf gemachte Passung, Akzeptanzbeschaffung und Konsensherstellung bemüht (z. B. durch beruhigende Bestätigung der Systemdifferenzierung als Fassade) und gleichzeitig nicht bemüht (z. B. durch kompensatorische Investition in Entdifferenzie- rung hinter den Kulissen). Dies tut sie nicht zuletzt indem sie, bei aller Verstrickung in die Prozesse und Dynamiken des gesellschaftlichen Wandels einer reflexiv- oder post-modernisierten Gesellschaft, „ihre Arbeit erledigt“ (W. Thole). Dabei wird von ihr gefordert, „soziale Integration zu gewährleisten, im beschränkten umfang sich an den gesellschaftlichen kulturellen reproduktionsleistungen zu beteiligen und dort wo andere Sozialisationsinstanzen versagen, brüchig werden oder nicht vorhanden sind, Soziali- sationsfunktionen wahrzunehmen“ (Thole 2005, S. 51), oder, um ein weiteres Beispiel für Fokussierungen der Sozialen Arbeit zu nennen, das ebenfalls nichts anderes als die
5 und auch im SÖB nicht bloß: die Integration in den Arbeitsmarkt bzw. die Wirtschaft der Gesell- schaft, denn „outplacement“ ist eine anerkannte Aufgabe von Personalmanagement, nicht von Sozialarbeit (vgl. Astleithner et al. 2010; Stock-Homburg 2008).
Erschütterungen an der Interpenetrationszone von Individuum und Sozialstruktur, von
„menschen in Gesellschaft“ exemplifiziert: „materielle Not und ihre soziale Bewältigung
… abweichendes Verhalten, soziale Normierungen und der umgang mit passageren oder dauerhaften Benachteiligungen … reaktion auf die durchschnittlichen Folgen der sozia- len risikoproduktion“ (rauschenbach und Zürcher 2005, S. 145).
Demnach scheint es nun Aufgabe und Schicksal der Sozialen Arbeit – zumindest in sozialökonomischen Betrieben – zu sein, sich an den klassischen sozialwissenschaftlichen Dualitäten, von Individuum und Kollektiv, von Handlung und Struktur, Differenzierung und Integration etc. in einem dynamischen, ko-evolutionären Prozess der Entwicklung sozialer Figurationen (N. Elias) praktisch abzuarbeiten – und sich möglicherweise zusätz- lich noch auf der Ebene einer „reflexionstheorie“ (N. Luhmann) mit dem Problem letzter unentscheidbarkeiten angesichts dennoch notwendiger Entscheidungen auseinander- zusetzen. Dies verweist nicht zuletzt auf die qualitativen Veränderungen, die mit einer formalen organisierung Sozialer Arbeit und folglich mit Entscheidungsförmigkeit von Kommunikation sowie mit neuen Formen der Steuerung („management“ statt – was eigentlich?) einhergehen (vgl. reinbacher 2010b).
Insbesondere in der organisationalen Form sozialökonomischer Betriebe kommen sich schließlich leicht Soziale Arbeit und Sozialmanagement in die Quere. Dies zumindest begrifflich, zumal die beiden in den einschlägigen Diskussionen nicht immer trennscharf behandelt wurden, sondern – im Gegenteil! – weiter vermengt werden (vgl. Flösser und otto 1992; Bassarak und Wöhrle 2008; Grunwald 2009). Deren Verhältnis (konzeptu- ell) zu bestimmen ist für „Sozialarbeitswissenschaft“ oder andere, etablierte sozialwis- senschaftliche reflexionstheorien wie die Soziologie eine noch zu bearbeitende Frage.
Gleiches gilt für die damit notwendigerweise verbundene Klärung dessen was es bedeu- ten soll, von Sozialer Arbeit, sozialökonomischen Betrieben und Sozialmanagement (im unterschied zu Arbeit, unternehmen und management als genuin sozialen Phänomenen) zu reden. Denn eine implizite Bezugnahme auf Senecas beneficium dare socialis res est alleine reicht hier wohl nicht aus (vgl. reinbacher 2011b). mehr verspricht hingegen eine formale Perspektive, die sich systemtheoretischer Beobachtungen 1. und 2. ordnung (sensu N. Luhmann) bedient.6
3 Professionelle Arbeit am Sozialen II: (Sozial-)Management
Einem Bonmot D. Baeckers zufolge spricht man von management „offenbar immer dann, wenn man zwar mit Schwierigkeiten rechnet, aber nicht weiß, ob sie aus der Situa- tion resultieren oder aus demjenigen, der mit dieser Situation fertig zu werden versucht“.
und da in unserer komplizierten und komplexen Welt nicht nur die risiken (vgl. Beck 1986), sondern auch die (Entscheidungs-) Schwierigkeiten (vgl. Gross 1994; Schimank 2005) stetig im Zunehmen sind, überrascht es nicht, dass sich Management zu einem auf den ersten Blick vielseitig einsetzbaren Handlungskonzept sowie letztlich zu einem infla-
6 Vgl. z. B. jüngst Lob-Hüdepohl und Lesch (2007) oder Brinkmann (2010, Kap. 1, passim), aber auch Wilhelm (1961), mollenhauer (1966, S. 36, passim) oder Kleve (1999) und generell Pan- tucek und Vyslouzil (1999).
tionär gebrauchten „Plastikwort“ (u. Pörksen) entwickelt hat. oft sind seine suggerierte Funktionalität und sein selbstaffirmativer Nimbus positiver Assoziationen wichtiger als etwaige Inhalte. Die mit einer Klärung des Begriffs selbst verbundenen Schwierigkeiten verschärfen sich noch weiter beim Bemühen um eine Bestimmung dessen, was es bedeu- tet, von Sozialmanagement, Sozialem management, management im Sozialbereich bzw.
in organisationen der Sozialwirtschaft zu reden: Sozialmanagement ist ein ebenso dif- fuser umbrella-term (geworden), bei dem nicht einmal klar ist, ob er ein Handhaben des Sozialen durch management (soziale Bestimmung des objektbereichs), Soziales mana- gen (z. B. soziale Verantwortung eines Subjekts bzw. eines Beobachters erster ordnung), beides zugleich oder überhaupt etwas Drittes bezeichnet (vgl. Bassarak und Wöhrle 2008; Grunwald 2009) – zumal management als genuin soziales Phänomen ohne soziale Dimension ohnedies nicht sinnvoll denkbar ist (vgl. reinbacher 2010a).
In einem ersten Schritt erscheint es daher (aus einer Beobachtungsperspektive höherer ordnung) naheliegend, zunächst die bloße (wenngleich selbstverständlich nicht gleich:
triviale) Manipulation physischer objekte, in einem weiteren zwar nicht unbedingt „dux“
und „rex“ (F. rigotti), aber doch das Führen von menschen als „Personen“ (das heißt:
eher psychisch-individuelle Irritation) vom Management sozialer Systeme – insbeson- dere als interne Funktion von organisationen – analytisch zu unterscheiden (was auch hier heißt: nicht notwendigerweise im synthetischen Erleben zu trennen).
Herausforderungen, die mit der weitgehend technischen Handhabung physischer objekte – wie z. B. von Geräten, Gebäuden etc. – sowie dem Einwirken auf diese verbun- den sind, gewinnen neben quantitativem umfang auch neue Qualitäten hinzu, sobald wei- tere Dimensionen eines umfassenden „Handlungssystems“ (T. Parsons) berücksichtigt oder gar gesteuert werden sollen, das heißt, wenn abgesehen von der Logik technischer Systeme auch auf individuell-psychische und kollektiv-soziale Eigenlogiken rücksicht – oder eben sogar: Einfluss – genommen werden soll (vgl. Beck 1986; Luhmann 1986, Dör- ner 1989; Latour 2005; Arnoldi 2009). Dann sehen sich die mitarbeiter im technischen Kundendienst eines Kopiergeräteherstellers (vgl. reinbacher 2010a mit Bezug auf orr 1996) nicht nur den Eigenwilligkeiten der Geräte ausgeliefert, sondern darüber hinaus einerseits den Kundinnen mit ihren Wünschen, den Kolleginnen mit ihren Erfahrungen etc. ausgesetzt, was de facto Führungsaufgaben erforderlich macht. Andererseits sind sie mit formalen (in Handbüchern dokumentierten) und informalen Strukturen des unter- nehmens konfrontiert, was ihnen quasi auch berufsalltägliche managementkompetenz abverlangt: Ein Kopiergerät „führt“ man – im unterschied zu dessen Nutzerinnen – nicht (auch wenn manches Verhalten ihm gegenüber den Schluss nahe legen mag), und es lässt sich – anders als die sozialen Zusammenhänge und Interaktionsprozesse in bzw. jen- seits der unternehmensorganisation, die mit dem Gerät zusammenhängen – auch nicht
„managen“. Es ist, wiewohl es als Artefakt Wissensbestände verkörpert und soziale Wirk- lichkeiten mehr oder weniger aktiv strukturiert (vgl. Latour 2005), das unbeseelte objekt sinnhaft orientierten, nicht jedoch zwingend: sozialen Handelns.
Von Führung zu reden impliziert solchermaßen „soziales Handeln“ (im Sinne von m. Weber), das nicht nur seinem subjektiv gemeinten Sinn nach auf das Verhalten bzw.
Handeln von Personen bezogen und daran orientiert ist, sondern das außerdem darauf zielgerichtet Einfluss nehmen will: „Hinter dem Begriff steckt der Gedanke, etwas mehr erreichen zu wollen als einen Kompromiss oder ein reines Tauschgeschäft wie auf dem
markt (,Tust du dieses für mich, tue ich jenes für dich‘). Es geht darum, die eigenen Ziele nicht einfach preiszugeben, sondern die Kooperationspartner in richtung der eigenen Absichten zu bewegen“ (Kühl et al. 2004, S. 72). Management schließlich zielt, dieser Logik folgend, auf die Gestaltung sozialer (interpersonaler, über-individueller) Verflech- tungszusammenhänge (N. Elias), Wechselwirkungen (G. Simmel) bzw. Systeme (T. Par- sons, N. Luhmann) selbst ab und unterscheidet sich analytisch mit dieser orientierung von physisch-technischer manipulation einerseits, sowie von individuell-personaler Füh- rung andererseits.7 Insofern ist management stets „management des Sozialen“ (Grun- wald 2009) und die Besonderheit von „Sozialmanagement“ in weiterer Folge gesondert zu bestimmen.8
3.1 Problemfelder des management in sozialökonomischen Betrieben
Fundamentale Aufgabe des management ist dabei ausgehend von der erstmaligen Schaf- fung einer organisationalen Form (vgl. Luhmann 2000; Lieckweg 2001; Tacke 2001;
Baecker 2006) „die Wiedereinführung der organisation in die organisation mit dem Ziel und mit der Aussicht, die organisation in der organisation doppelt und damit wähl- bar präsent zu haben; als das, was sie ist, und als das, was sie nicht ist, beziehungsweise nicht mehr ist oder noch nicht ist“ (Baecker 2003, S. 273 m. Bezug u. a. auf Spencer- Brown 1994). Doch welche (internen) Subsysteme und welche (externen) umwelten soll das management unterscheiden bzw. ins Kalkül nehmen? und: Vor welchem Hintergrund bzw. in welchem Kontext – der die Bedeutung der unterscheidung (mit) konstituiert – sollen diese unterscheidungen getroffen werden (vgl. Wöhrle 2003, 2008)? Formal gese- hen reagiert das management als Funktion in organisationen ja auf unterscheidungen im System, wobei all diese unterscheidungen „ihren Gebrauchswert ändern, wenn wir sie zu unterschiedlichen Zeitpunkten und in unterschiedlichen Kontexten verwenden“
(Luhmann 1995, S. 10), da sie keine ontologischen Gegebenheiten, sondern kontingente Konstruktionen sind: Sie unterliegen der „différance“ (J. Derrida). So lassen sich „sozial- ökonomische Betriebe“ (als „marked space“ sensu G. Spencer-Brown) z. B. in der Gesell- schaft oder in deren Wirtschaft, innerhalb einer Profession oder der moral community verorten. Das Verhältnis und die Balance dieser unterschiedlichen Bezüge kann damit nicht zuletzt als Ausgangspunkt für die Beantwortung der Fragen, was es denn bedeuten kann von „sozialem management“ bzw. von „Sozialmanagement“ zu reden, und des wei- teren wie dieses sich zu Sozialer Arbeit verhalten kann, dienen.
Einen Vorschlag von (vgl. Baecker 2005, 2006, 2009; wieder mit Bezug auf Spencer- Brown 1994) aufgreifend, lassen sich in einem Dreischritt zumindest drei orientie- rungsmarken im unübersichtlichen Gelände rund um „Soziale Arbeit“ und „Soziales management“ – z. B. anhand von sozialökonomischen Betrieben – anbringen.
7 Selbstverständlich hat das management faktisch Auswirkungen auf Individuen (z. B. durch strukturelle Führung) oder ist management auf menschen angewiesen (vgl. den institutionellen managementbegriff).
8 Allerdings macht es diese analytische Differenzierung schwer, Sozialmanagement als interne Systemfunktion jenseits von organisationen, also auf der Ebene von Gesellschaft bzw. gar Sozialpolitik zu verorten (vgl. Trube 2007).
Zum einen ist dies das „operative management“ der professionellen Arbeit am Sozia- len – also: der Sozialen Arbeit bzw. der Sozialarbeit – als dem Kernleistungsprozess der organisation (vgl. oben) in Gestalt von z. B. Sozialarbeitsmanagement. Im mittelpunkt des Interesses steht hier das Handhaben der unterscheidungen zu anderen fachlichen Gegenstandsbereichen der organisation (z. B. marketing, Controlling, aber auch: out- placement, Fachliche Qualifizierung, Produktion) durch die organisation sowie deren re-Integration, die aller internen Differenzierung zum Trotz eine organisation als orga- nisation ausmacht. Damit kommt dem management die Aufgabe zu, Fachbereiche nicht (nur) unter die Kandare fremdlogischer rationalitäten zu bringen, sondern sie (auch) gegen diese abzuschirmen und damit vielmehr das jeweils eigenlogische Funktionieren zu unterstützen. In diesem organisierten Interessensausgleich liegt nicht zuletzt ein zent- raler Vorteil von formaler organisierung der Erbringung von (sozialen) Leistungen (vgl.
Burns 1961).
Zweitens ist ein „General management“ im Feld der professionellen Arbeit am Sozia- len – also: im Sozialbereich oder in der Sozialwirtschaft, und das heißt immer: von orga- nisationen der Sozialen Arbeit wie z. B. sozialökonomischen Betrieben – in Gestalt von Sozialunternehmensmanagement gegenüber dem management erwerbswirtschaftlicher unternehmen (gemeinhin: unternehmensführung), politischer Parteien, religiöser Klos- tergemeinschaften o. ä., zu identifizieren. organisationen haben generell eine große Zahl an (gesellschaftlichen) referenzen zu berücksichtigen (vgl. Luhmann 1997), weshalb sich management nicht – nicht einmal in traditionellen privatwirtschaftlichen unterneh- men oder politischen Partei- und Staatsapparaten – nur um „die Wirtschaft“ oder „die Politik“ mit Ihren Eigenheiten und Eitelkeiten kümmern darf. Vielmehr tragen organisa- tionen, indem sich in ihnen alle möglichen gesellschaftlichen referenzen (Politik, recht, Wirtschaft, Professionen etc.) bemerkbar machen (wollen), zur Integration der Gesell- schaft bei (vgl. Luhmann 2002). Da sich das Schicksal einer organisation in ebendieser umwelt – und bei weitem nicht nur: in der Wirtschaft der Gesellschaft – entscheidet (vgl.
Baecker 1993), ist für kein management (schon gar nicht für sogenanntes Sozialmanage- ment, z. B. in sozialökonomischen Betrieben) eine (betriebs-)wirtschaftliche referenz ausreichend. Vielmehr sehen sich die organisation und ihr management stets mit der Herausforderung konfrontiert, inmitten dieses Spannungsfeldes einen „modus vivendi“
(m. reed) zwischen rechtlichen rahmenbedingungen, politischen Erwartungshaltungen, ökonomischen restriktionen, professionellen Standards, Vorgaben der (Aus-)Bildungs- landschaft und vielem anderen mehr zu finden.
Über die beiden genannten Dimensionen hinaus hat Soziales Management in organi- sationen im rahmen des „Corporate management“ stets eine sozial-normative umwelt- referenz in Form einer orientierung an den (nicht nur: moralischen) Normen der (Welt-) Gesellschaft zu betreuen – und zwar unabhängig davon, ob dies formal geschieht oder nicht (und dann nur in den informalen Kommunikationskanälen der organisation statt- findet). Immerhin sehen sich Individuen und Sozialsysteme einem solchen „Kosmos der irgendwie wertvollen Dinge“ (Simmel 1996) bzw. dem „Kultursystem“ mit seinen Wer- ten (T. Parsons), oder gar einem „moralischen Horizont“ (Strasser 2004) gegenüber.
3.2 organisierte Arbeit am Sozialen mit Blick auf den moralischen Horizont
In diesem Sinne gilt für Sozialmanagement wie auch für Soziale Arbeit: dass sie sich als soziale Handlungszusammenhänge faktisch an moralischen Kriterien orientieren kön- nen, nicht jedoch (entgegen landläufiger meinung und normativer Bestimmung): müssen (Sozialarbeit) bzw. nicht dürfen (management). Denn: welche kulturellen Werte bzw.
moralischen Normen in sozialen Zusammenhängen aktiviert und in Handeln übersetzt werden (sensu T. Parsons), ist wohl kaum apriorisch-deduktiv zu entscheiden.
Daher lässt sich die Vermutung formulieren, dass moralisch orientiertes Handeln – nicht nur: Sozialer Arbeit – durch „organisationsförmigkeit“, also durch dessen Einbet- tung in organisationen unterstützt werden kann, wenn in diesem formal-organisatorischen rahmen entsprechende Kriterien normativ als „Soll“ verankert und faktisch im „Ist“
überwacht werden – vgl. Konzepte wie „Gewissensmanagement“ (vgl. reinbacher 2009) oder „Normatives Controlling“ (vgl. Siller 2011). Des weiteren macht in diesem Lichte auch die latente moralische Konnotation von Sozialer Arbeit und Sozialmanagement in Gestalt implizit mitlaufender referenz auf Senecas beneficium dare socialis res est Sinn.
Schließlich sind beide Praktiken als genuin soziale Phänomene potentiell an Normen vor einem Wertehorizont orientiert (weil wir vor diesem zwar die Augen verschließen, ihm jedoch wie der Schwerkraft nicht entkommen können).
Außerdem müssen dies nicht einmal unbedingt moralische Normen und ethische Werte sein. Es sind ebenso ästhetische referenzpunkte denkbar. Beide eröffnen Chancen einer Selbstdistanzierung, zeigen also einen „umweg zur realität“ auf (vgl. Luhmann 2005), und sind damit – falls in Anspruch genommen – Indizien für soziale Autoreaktionen an jenen Stellen, wo nicht nur die Gesellschaft den Individuen bzw. umgekehrt die Indivi- dualitäten der Gesellschaft sich wechselseitig (vgl. oben unter Punkt 2), sondern mög- licherweise: Gesellschaft und Organisationen sich selbst zum Problem werden.
4 Coda
Die empirische Frage, inwieweit eine solche Bezugnahme jeweils faktisch der Fall ist, sollte an dieser Stelle ja nicht beantwortet werden. Schließlich ging es den hier vor- gestellten Überlegungen, wie eingangs angekündigt, darum, den zuvor erforderlichen ersten konzeptiven Schritt zu tun, also zu fragen, was denn gegebenenfalls dahinter steckt. Soziale Arbeit und (Sozial-)management wurden dabei als formal ähnliche pro- fessionelle Sozialtechniken mit inhaltlich unterschiedlichen Ansatzpunkten (nämlich der strukturellen Kopplung von Individuum/Gesellschaft einerseits sowie von organisation/
Gesellschaft andererseits) und damit als zwei Seiten einer Medaille, z. B. in Gestalt sozial- ökonomischer Betriebe, bestimmt. Deren Potential liegt offensichtlich in einer Kombina- tion der beiden Professionen – über deren Einzelbeiträge es zwar möglich, letztendlich jedoch müßig ist zu streiten – unter einem gemeinsamen, organisationalen Dach. Hieraus entsteht letztlich ein zentraler Nutzen auch für die Soziale Arbeit als Profession, wenn nämlich zur Bearbeitung von den in SÖBs strukturell angelegten Widersprüchen – z. B.
zwischen Funktionen wie Sozialarbeit, outplacement, Fachqualifizierung – neben int- rapersonalen auch intraorganisationale mechanismen zur Verfügung stehen (vgl. Astlei-
thner et al. 2010; Gruber et al. 2010) – also in erster Linie: Management als professionelle Form systemischer (Selbst-)Steuerung von organisationen. Ethik und Ästhetik können in diesem Zusammenhang als orientierungsmarke und Prüfstein dienen bzw., systemtheore- tisch formuliert, Anlass zur gelegentlichen unterbrechung der laufenden organisationalen Selbstreferentialität – von Sozialer Arbeit und Sozialmanagement gleichermaßen – geben.
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